Uli hatte auch schon darauf
hingewiesen. Ich spekuliere, hier werden die beiden rückwärtigen Tieftöner zuerst angesteuert, die beiden seitlichen verzögert und der weiter zeitverzögerte TMT an der Front kommt mit ihnen zeitgleich beim Hörer an. Der HT ist ebenfalls verzögert, um seine Positionierung gegenüber TMT und die Gruppenlaufzeit der Weiche zu kompensieren (ebenso meine Spekulation).
Das Gehäuse ist mit gewisser Bautiefe ausgeführt, zum einen, um das benötigte Volumen bei schmaler Front unterzubringen, zum andern, um einen hinreichenden räumlichen Abstand der rückwärtigen Bässe zum Front-TMT zu schaffen, der einerseits zeitkompensiert wird, aber in Gegenrichtung die Auswirkungen der sonst üblichen Allison-Welligkeit (Auslöschung bei 1/4 Wellenlängen-Abstand, verbundene Kammfiltereffekte). Soweit meine Vorstellung des Konzepts.
Was mich besonders interessieren würde (ich komme nicht nach München), wäre die Frage, ob die Tieftöner durch Kammern getrennt sind - und speziell, ob das Ding noch wie die üblichen Boxen "nach Kiste" klingt, oder ob die von mir vermutete Zeitverzögerung intern zugleich genau diesen Effekt aufhebt, weil die Abstrahlung der rückwärtigen TT das inverse Signal (zeitverzögert nur durch den räumlichen Abstand, nach innen abgestrahlt) auf das DSP-zeitverzögerte inverse Seiten-TT und später auf das rückwärtige Signal des Front-TMT trifft.
Ich kann mir gut vorstellen, dass bei diesem Konzept die übliche Reflexion an der hinteren Innenwand des Gehäuses reduziert wird, und deutlich weniger durch die Membran des Frontchassis durchtritt, was man sonst für die Hauptursache von Kistenklang hält.
Ich meine, auf der Webseite von einem 6-Wege System gelesen zu haben, sehe aber nur 6 Chassis. Sollte das bedeuten, dass die seitlich abgestrahlten TT hörplatzbezogen zeitkompensiert werden können? Dann dürfte man eine L und R Box nicht vertauschen. Und de beiden rückwärtigen Chassis werden individuell und getrennt angesteuert? Das hätte ich nun nicht geglaubt.
Ein interessantes Konzept nach dem, was ich so aus dem Kaffeesatz lese...
Grüße Hans-Martin
P.S. Ich habe bei zeitverzögerten B&W N800 mit 2 der Rückwand des Raums zugewandten Subwoofern die unvermeidbare Auslöschung bei 92Hz kompensiert und fand den Effekt für die räumliche Abbildung verblüffend. Raumkorrektursysteme können Dips nicht korrigieren, wohl aber Überbetonungen herausrechnen. Ob das Kii Three Konzept auch in dieser Hinsicht optimiert ist?