Patrick (Backes & Müller BM 3, Philips MFB541, Dynaudio excite x12)

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gamerpaddy
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Patrick (Backes & Müller BM 3, Philips MFB541, Dynaudio excite x12)

Beitrag von gamerpaddy »

Hallo mein Name ist Patrick, 27 Jahre jung und komme aus Mannheim.

Ich bin auf der suche nach Antworten auf dieses Forum gestoßen.
Ich repariere des öfteren HIFI Geräte aus vergangenen Tagen, damit diese nicht unnötigerweiße auf dem Schrott landen.
Alte Technik hat was an sich. Da bekam man noch was Qualitatives für sein Geld. Heutzutage ist es entweder Unbezahlbar oder nach 3 Jahren hinüber.
Ich habe mir die fähigkeiten dinge zu Reparieren selbst angeeignet, da ich seit ich laufen kann auf Sperrmüll, Flohmarkt und Co. für dinge zum zerlege um herauszufinden wie diese funktionieren.
Über die Jahre baute ich mir eine Hobbywerkstatt zusammen mit allem wofür man einen nutzen findet.
Eine Ausbildung habe ich keine, Arbeite auch nicht in jenem bereich. Als Hobby ohne Stress und Fristen fühl ich mich wohler bei dem was ich tue.

Auf der Suche nach "dem" Klang stolperte ich über viele modelle... Anfangs noch Geldbeutel freundliche Magnat Lautsprecher, eine ganze reihe Canton, Philips, JBL, Klipsch, MB Quart, Grundig, ELAC...
Aktuell sitze ich auf einem paar Dynaudio Excite x12 auf welche ich eine ganze weile gespart hatte, in verbindung mit einem Sunfire True MK4 Subwoofer hört man nun auch den Raum, nicht nur die Musik.
Aber es ist noch nicht perfekt. Darum geht die suche weiter.

Gehört wird, was gut ist. Ich habe kein Genre welches ich vorziehe. Ich höre Modernes sowie Altes, so lange es eine gute Qualität hat, ob über LP oder Youtube, das Medium, der Codec und die Kompression spielen da keine große rolle, nur die eigentliche Aufnahme macht 99% der Qualität aus.
Darunter Jazz, Rock, Elektronische Musik und alles was dazwischen ist. Je nach Tageszeit, Stimmung und Raumtemperatur.

Mein Hörraum ist mein Schlafzimmer, Werkstatt, Wohnzimmer und Lager. Alles auf 14qm komprimiert.
Platzmäßig habe ich schon optimiert möglich ist, dabei blieb der korrekte aufbau eines guten Hörraums auf der Strecke.
Ich bin froh wenn nichts klappert, wenn bei Tieftonpassagen der Subwoofer meint auf Wandertour zu gehen.

In der Audiokette zwischen Mir und Lautsprecher wechselte ich auch ständig jegliche teile, je nach dem was mir in die finger fiel und es wert war, gehört zu werden.
Darunter viele Gerätschaften von NAD, hauptsächlich da diese ein Reparatur-traum sind und für mich gut klingen.
Unter anderem restaurierte ich kürzlich eine "legende" aus den 80ern, einen Metaxas CP1 Vorverstärker, aber ein sehr frühes modell.
Einen bericht dazu habe ich in einem bekannten Hifi bastler forum veröffentlicht, wobei es anfangs hieß, "reparatur unmöglich, wirf das teil weg" da die Elektronik in Epoxidharz vergossen war. 10..20 stunden und eine riesen sauerrei später lief das Gerät wieder und verrichtet nun hier seine dienste.

Kürzlich brachte ich auch ein schönes paar Philips MFB541 Aktivlautsprecher mit Servo-Tieftöner nach Stundenlanger Arbeit wieder zum Singen, was der eigentliche einstieg in die Aktive Welt des Hörens war. So klein aber doch so viel dahinter..

Was wohl möglich wäre mit besserer Technik und mehr Leistung?

Auf der Reise fielen mir dann plötzlich ein paar defekte Backes & Müller BM3 in die Hände, sozusagen die Lösung für das Philips problem.
Groß, Leistungsstark, Aktiv geregelt nicht nur Verstärkt und mit besonderer Technik die ich noch bei keinem anderen Gerät sah. Gegenkopplung über den Spulenstrom der Tieftöner sowie die Kapazitive Gegenkopplung des Metall-kalotten hochtöners... Wie kommt man auf sowas?!

Der vorbesitzer meinte ein Hochtöner sei kaputt, nach dem einsenden an die Fa. B&M und dem horrenden Kostenvoranschlag sei auch der andere Lautsprecher kaputt gegangen. Letzter Sargnagel, also weg damit.

Nach dem Kauf und langer fahrt, hatte ich das paar Endlich auf meiner Werkbank.
Nach stundenlanger Arbeit, kompletter erneuerung der Kondensatoren und erneuerung der Lötstellen liefen beide wieder!
Zum glück doch kein Defekter Hochtöner. Das Ferrofluid war noch flüssig, nichts kratzte und rauschen / brummen war auch keines hörbar.

Nun hänge ich aber bei dem Problem mit der justage der Gegenkopplung.
Im inneren sind zig Potentiometer und ich finde nirgends eine Anleitung wie und was man einstellen muss.
Der klang ist nicht optimal. Bei einer einstellung dröhnen die bässe, bei einer anderen klingeln meine Ohren bei bestimmten passagen die eine resonanz auslösen.
Und wenn man es nur leicht überdreht, ertönt ein Ohrenbetäubendes kreischen.

Ich hoffe hier im Forum antworten auf meine Fragen zu finden, da ich bei meinen Recherchen öfters auf dieses Forum stieß und erkannte dass die wahren Kenner dieser Technik sich hier finden lassen.

Viele Grüße & Bleibt Gesund
Patrick
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Tinitus
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Beitrag von Tinitus »

Hallo Patrick,

sehr sympathische Vorstellung. Leute die sich mit den B&M classic auskennen, gibt es einige. Ich hoffe einer von Ihnen meldet sich, meine Kenntnisse bezüglich Reparatur von Elektrogeräten beschränkt sich (leider) darauf zu wissen, wo das heiße Ende des Lötkolbens ist. Viel Spaß beim Wiederbeleben alter Elektronik und natürlich beim Musikhören. Mit B&M 3 und Philips MFB541 hast Du ja zwei Urgesteine der Aktivtechnik zur Verfügung.

Vielleicht hast Du folgende Threads schon entdeckt:

viewtopic.php?t=6393

und

viewtopic.php?t=5036

Im letzten heißt es, dass man für die Einstellung der Gegenkopplung (einer B&M 6) zwingend einen Oszilograph (Osziloskop?) und einen Frequenzgenerator benötigt.

Gruß

Uwe
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gamerpaddy
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Beitrag von gamerpaddy »

Hallo Uwe,
Danke für die Verlinkungen.
ich fand bei meiner Recherche auch hier eine Anleitung für die BM6 von Ralph Berres, diese ließ sich auf den ersten blick leider nicht auf die BM3 1:1 übertragen.
viewtopic.php?t=6777&start=45#top

Für so einen vorgang benötiges Equipment is natürlich vorhanden.
Nur ein Messmikrofon fehlt, ist aber bestellt und schon unterwegs.

Gruß
Patrick
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Patrick,

eine BM-3 einzustellen ist nicht ganz trivial, es gibt aber hier im Forum ein paar BM Experten, die auch BM-3 mit ihrer speziellen Gegenkopplung eingestellt bekommen haben, bei mir ist's über 20 Jahre her. Aber falls es Dir ausreicht eine Einstellanleitung zu bekommen schick mir bitte eine PN.

Willkommen im Forum der Aktivlautsprecherfans!
Grüße,
Winfried

5041
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gamerpaddy
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Beitrag von gamerpaddy »

Danke dafür!
Die anleitung für den Abgleich ist sehr hilfreich wenn da nicht unstimmigkeiten wären.
Der HT-gk Potentiometer fehlt bei meinen und wurde mit einem 0 ohm widerstand gebrückt, wohl schon ab Werk.
Vor mir war da noch niemand drinn.

Ich habe auch mal einen blick in die Schaltpläne geworfen, muss aber feststellen dass was ich hier habe nicht so ganz mit den Schaltplänen von Winfried, sowie den Schaltplänen die man auf z.B. der Hifiengine seite findet übereinstimmt.

Ich habe schon vor eine weile angefangen die Schaltpläne der BM3 übersichtlicher zu gestalten, damit ich nicht den überblick verliere. Da fielen mir einige unstimmigkeiten auf.

Die größten auffälligkeiten bei meinen waren, dass beide EV4 Module identisch sind.
Für TT1 und TT2 wird in beiden fällen ein 10µF Bipolar Kondensator verwendet.
Im Schaltplan ist die rede von einem 100µF oder 10µF für TT1, und 4.7µF für TT2.

Zudem sind meine Endstufen nur einzeln pro Stromschiene bestückt. In dem Schaltplan werden je zwei Ausgangstransistoren genannt.
Ist wohl noch eine frühe, schwächere ausführung. Laut Rechnung wurden die Lautsprecher ende 1982 gekauft.
Und statt der LF347 Chips, verwendet mein modell ausschließlich TL074.
Für das HT EV4 Modul ist zudem ein Schutz Relais am Endstufen-ausgang eingezeichnet, dieses ist bei meinem ebenfalls nicht vorhanden.
Der oben genannte fall des fehlende HT-GK potentiometers.

Ich habe mal Fotos von meinen Platinen gemacht bevor ich die Kondensatoren getauscht hatte.

EV4 HT
https://i.imgur.com/73uaZUX.jpeg
https://i.imgur.com/pxXYOdH.jpeg (rückseite, gespiegelt)

EV4 TT (1 sowie 2 identisch)
https://i.imgur.com/coYdJFD.jpeg
https://i.imgur.com/c2HvSBu.jpeg ( rückseite, gespiegelt)

Endstufe Leistungsplatine:
https://i.imgur.com/mkLsfQr.jpeg
https://i.imgur.com/8q9dC49.jpeg (rückseite, gespiegelt)

Haupt-platine
https://i.imgur.com/b7hUZkd.jpeg
https://i.imgur.com/LuaqmVa.jpeg (rückseite, gespiegelt)

Haupt-platine Poti-stellung (original)
Lautsprecher 1: https://i.imgur.com/MIYdei1.jpeg
Lautsprecher 2: https://i.imgur.com/9K0ZMok.jpeg
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gamerpaddy
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Beitrag von gamerpaddy »

So, ich habe den abgleich mal vorgenommen. Ausser bei dem Ht-gk Regler, da dieser ja fehlt.

Mit der deutung der Messwerte kenn ich mich jetzt nicht aus. Ich weiß nur, um so flacher um so besser.
Die Messung wurde mit einem minidsp Umik-1 samt kalibrierungsdatei vorgenommen.
Distanz ca. 50cm, gezielt in richtung Hochtöner auf selber höhe.
Die Soundkarte war wohl das schwächste glied in der Kette, das wiederhole ich nochmal mit einer besseren.

Rot = links, Grün = rechts.
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Impuls (messung in Küche vorgenommen, da gab es viele oberflächen die reflektierten.)
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