Liebe Freunde,
von meinen Braun LV 720 habe ich in in einem
eigenen Thema zuletzt viel geschrieben und berichtet, dass sie nur vorübergehender Gast in unserem Wohnzimmer sein würden, bis meine FM 303 wieder zu Hause sein würden.
Zur Erinnerung: Ich hatte meine Lautsprecher zu Silbersand in Inspektion gegeben, weil Uli bei den Messungen mit Acourate Anomalien im Einschwingverhalten des Mitteltöners aufgefallen waren. Herr Müller konnte nichts finden und kurze Zeit später konnte auch schon Entwarnung von meiner Seite gegeben werden, da die Brauns dasselbe merkwürdige Phänomen aufwiesen. Und da nicht zwei verschiedene Lautsprecher an derselben Stelle denselben Fehler haben können, blieb als Verursacher nur noch meine Abspielkette übrig. Nach kurzer Suche war dann der Übeltäter gefunden: es war der Lyngdorf DPA-1, der auch bei ausgeschalteteter Raumkorrektur eine kleine Manipulation im Zeitbereich vornimmt, deren Hörbarkeit sich meinen Lauschern allerdings entzieht.
Friedrich Müller konnte es aber trotzdem nicht lassen und hat meine Mitteltöner auf den aktuellen (701er) Stand der Sensortechnik gebracht. Im Zuge meines Besuchs der letzten Aktiven Hifibörse konnte ich meine 303 wieder in Empfang nehmen. Und ich muss sagen, Herr Müller ist ein alter Tuning-Fuchs!
Alle diejenigen, die die FM 303 bislang als "grundtonschwach" empfunden haben, würden jetzt bestimmt anders urteilen. Stimmen sind jetzt körperhafter (Franz, freu dich auf dein 501-Upgrade und Johnny Cash - du wirst ihn neu entdecken!) und lösen sich noch leichter von den Lautsprechern; die virtuelle Bühne bekommt spürbar mehr Tiefe als zuvor und das musikalische Geschehen verlagert sich nach hinten.
Natürlich habe ich auch schon eine Raumkorrektur mit meinem Lyngdorf über die getunte 303 "laufen" lassen. Interessanterweise verändert sich fast nichts, so dass ich jetzt nur noch im Bypass höre. Das muss ich aber erst noch einmal gegenchecken, nicht dass das Messmikro einen abgekriegt hat. (Ich hatte das Mikro nämlich zwischendurch mal an meinen Tascam mit eingeschalter 9V-Phantomeinspeisung angeschlossen; ich glaube, das mag es nicht.) In den nächsten Tagen werde ich daher mit Acourate und meinem ECM8000 rangehen.
So mancher wird sich fragen, wie ich denn nur vorher mit meinen 303 zufrieden sein konnte. Die Antwort ist ganz einfach: weil
mir Impulstreue und Feindynamik sowie das Fehlen von Eigenklang offensichtlich wichtiger sind als die Tonalität, die überdies und im Gegensatz zu den anderen genannten Aspekten sehr gut schon mit minimalphasigen Korrekturhelfern ausgebügelt werden kann. Eine interessante Erfahrung!
Da ich ja bereits in den Genuß einer Hörsitzung einer mittels 701-Technologie getunten 501 gekommen bin, wage ich mal folgendes Fazit: mit den Upgrades erschließen sich bisherige 303- bzw. 501-Hörer einen Großteil des Hörerlebnisses wie es ansonsten nur die Emotion 5 (E 5) und die FM 701 bieten können.
Viele Grüße
Rudolf
PS: zur Verfügbarkeit und zu Preisen des Upgrades bitte die bekannten Händler ansprechen!