Delay einstellen
Hallo Josh,
Gruß
Nils
Genau, er hat das an einem rein minimalphasigen System gezeigt. Ein Mehrweger ist das zwar nicht, aber die Regeln für den komplexen Frequenzgang bezüglich des Ein-/Ausschwingverhaltens gelten genauso. Nur, dass man aus dem Amplitudengang alleine nicht mehr die Phase ableiten kann.Hornguru hat geschrieben:Linkwitz bezieht sich aber nur auf eine Quelle.
Ein Mehrweg Lautsprecher ist da ausgenommen.
Gruß
Nils
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Hallo Freunde,
so langsam komme ich nicht mehr mit. Die Eingangsfrage war doch eigentlich einfach:
Danke und Grüße,
Winfried
4690
so langsam komme ich nicht mehr mit. Die Eingangsfrage war doch eigentlich einfach:
Diese wurde soweit ich sehe von Einigen beantwortet. Worum geht es jetzt? ...noch ums eigentliche Thema oder um welche Dinge...?HornJunkie hat geschrieben:Hallo zusammen,
ich hätte mal eine Frage bezüglich dem Delay.
Wie stellt ihr das Delay zwischen einzelnen Treibern ein?
Wie geht ihr hier vor?
Mit welchen Messprogrammen arbeitet ihr?
Ich hoffe man kann hier weiterhelfen.
Beste Grüße,
Florian
Danke und Grüße,
Winfried
4690
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Nils,FoLLgoTT hat geschrieben:Die Impuls- und Sprungantwort (und damit auch Transienten und Einschwingverhalten) sind nur andere Darstellungen des komplexen Frequenzganges. Ist der linear (sowohl Amplitude als auch Phase), ist auch das Einschwingen gut.
mein Verständnis ist genau andersherum. Basis ist die Impulsantwort. Die Sprungantwort ergibt sich als Integral der Pulsantwort über der Zeit. Der komplexe Frequenzgang folgt aus der Fourier-Transformation. Der Amplitudengang (Frequenzgang) enthält dabei keinerlei zeitliche Information mehr, die Amplituden gelten für einen eingeschwungenen Zustand, also mit Dauersinus als Eingangsignal.
Wer sich den Spaß macht und reale Impulsantworten (also nicht nur die netten Linkwitz-Beispiele, weil noch händisch zeichenbar) mit einem Sinus oder einem gefensterten Chirp faltet, der kann erkennen, dass man am Thema Einschwingen arge Kopfschmerzen bekommen kann.
Ein Beispiel meinerseits ein Einschwingen auf einen 72 Hz Chirp, einmal als Sollsignal
und dazu die Wirklichkeit
Was ist denn nun die Verzögerung? Man erkennt schön, dass bei Zeit 0.175 sich die Phase (z.B. wegen Reflektion) dreht. Soll man nun das Delay nach dem tatsächlichen Beginn der Antwort oder nach dem Peak der Reflektion oder nach einem eingeschwungenen Zustand (Dauersinus anstelle Chirp) bestimmen?
Was hilft mir hier ein komplexer Frequenzgang?
Grüsse
Uli
Hallo Uli,
Man sieht, dass nicht nur die (eingeschwungene) Messung zeigt, wie sich das Zeitverhalten verbessert, sondern auch das mit einem Wave Editor aufgenommene Rechtecksignal. Und das enthält eben echte Transienten, die nicht durch eine Transformation berechnet werden.
Übrigens habe ich die Impulsantwort (oder ein beliebiges zeitliches Signal) noch nie als verlässliche Quelle für irgendeine Einstellung gesehen. Phasendrehungen machen die für Menschen quasi unleserlich und die Gewichtung der Frequenzen entspricht nicht unserer Wahrnehmung (die oberste Oktave bestimmt 50% der Erscheinung der Impulsantwort). Der komplexe Frequenzgang der Einzelzweige und deren Überlagerung ist deutlich sprechender.
Gruß
Nils
Von welcher Seite man auch immer kommt, mir geht es um die Äquivalenz. Beides kann ja ineinander überführt werden.uli.brueggemann hat geschrieben:mein Verständnis ist genau andersherum. Basis ist die Impulsantwort. Die Sprungantwort ergibt sich als Integral der Pulsantwort über der Zeit. Der komplexe Frequenzgang folgt aus der Fourier-Transformation.
Mit "komplexem Frequenzgang" meine ich immer Amplituden- und Phasengang. Dass der Amplitudengang alleine keine Zeitinformationen enthält, ist mir klar.Der Amplitudengang (Frequenzgang) enthält dabei keinerlei zeitliche Information mehr, die Amplituden gelten für einen eingeschwungenen Zustand, also mit Dauersinus als Eingangsignal.
Wie gesagt, das habe ich vor fast 10 Jahren mal an einem 3-Weger gemacht. Allerdings mit einem Rechtecksignal. Hier ist der Thread dazu.Wer sich den Spaß macht und reale Impulsantworten (also nicht nur die netten Linkwitz-Beispiele, weil noch händisch zeichenbar) mit einem Sinus oder einem gefensterten Chirp faltet, der kann erkennen, dass man am Thema Einschwingen arge Kopfschmerzen bekommen kann.
Man sieht, dass nicht nur die (eingeschwungene) Messung zeigt, wie sich das Zeitverhalten verbessert, sondern auch das mit einem Wave Editor aufgenommene Rechtecksignal. Und das enthält eben echte Transienten, die nicht durch eine Transformation berechnet werden.
Ein Einstellen mit Reflexionen ist relativ sinnlos, das schrieb ich ja oben schon. Deswegen der Hinweis auf eine reflexionsfreie bzw. gefensterte Messung zum Einstellen der Verzögerung.Was ist denn nun die Verzögerung? Man erkennt schön, dass bei Zeit 0.175 sich die Phase (z.B. wegen Reflektion) dreht. Soll man nun das Delay nach dem tatsächlichen Beginn der Antwort oder nach dem Peak der Reflektion oder nach einem eingeschwungenen Zustand (Dauersinus anstelle Chirp) bestimmen?
Übrigens habe ich die Impulsantwort (oder ein beliebiges zeitliches Signal) noch nie als verlässliche Quelle für irgendeine Einstellung gesehen. Phasendrehungen machen die für Menschen quasi unleserlich und die Gewichtung der Frequenzen entspricht nicht unserer Wahrnehmung (die oberste Oktave bestimmt 50% der Erscheinung der Impulsantwort). Der komplexe Frequenzgang der Einzelzweige und deren Überlagerung ist deutlich sprechender.
Gruß
Nils
Hallo Nils
Ich glaube ihr redet marginal aneinander vorbei.
Uli, du hattest doch mal so ein tolles PDF mit deiner jüngsten Methodik zur Sinusfaltung zwecks Delay-Optimierung. Verlink das nochmal, das machts deutlicher.
Da mischen sich die Wellen zwischen den Treibern lange bevor deren Einheit auf Reflektionen trifft.
Bei größeren (1k XO Horn) wird die Summe am Ohr immer stark je nach Raum variieren.
Das Wavelet Transform sollte am Ende des Tages schlanker werden. Der Einschwingvorgang schneller.
Beispiel:
Angenommener Idealfall: Einschwingen dank Filter+Raum+Chassis liegen 90° out-of-phase zwischen Hochtöner / Mitteltöner. Der linearphasige Filter wird so Prering haben. Übliche Sache. Im SteadyState kann es sich trotzdem auf 0° perfekt addieren.
Ziehe ich nun den Hochtöner eine viertel Periode vor, würde sich das Prering perfekt aus-knocken.
Der eingeschwungene Zustand hätte aber 3 (??) dB Pegelverlust.
Die Delle im F-gang muss man per EQ hochziehen.
Die Stufe im Groupdelay via invertiertem Allpass (FIR Über Alles).
Nun ist Alles perfekt.
Wenn das in der Realität immer so klar aufteilbar wäre, wär schön
Gruß
Josh
Ich glaube ihr redet marginal aneinander vorbei.
Uli, du hattest doch mal so ein tolles PDF mit deiner jüngsten Methodik zur Sinusfaltung zwecks Delay-Optimierung. Verlink das nochmal, das machts deutlicher.
Ich glaube das gillt nur bei kompakten Systemen und hohen Frequenzen (3k XO Regal-Monitor).FoLLgoTT hat geschrieben: Ein Einstellen mit Reflexionen ist relativ sinnlos, das schrieb ich ja oben schon. Deswegen der Hinweis auf eine reflexionsfreie bzw. gefensterte Messung zum Einstellen der Verzögerung.
Da mischen sich die Wellen zwischen den Treibern lange bevor deren Einheit auf Reflektionen trifft.
Bei größeren (1k XO Horn) wird die Summe am Ohr immer stark je nach Raum variieren.
Genau darauf will Uli ja hinaus. Hier die Überlagerung der einzelnen Treiber auch mit individueller Phase zu betrachten und die Summe zu Optimieren.FoLLgoTT hat geschrieben: Einzelzweige und deren Überlagerung ist deutlich sprechender.
Das Wavelet Transform sollte am Ende des Tages schlanker werden. Der Einschwingvorgang schneller.
Beispiel:
Angenommener Idealfall: Einschwingen dank Filter+Raum+Chassis liegen 90° out-of-phase zwischen Hochtöner / Mitteltöner. Der linearphasige Filter wird so Prering haben. Übliche Sache. Im SteadyState kann es sich trotzdem auf 0° perfekt addieren.
Ziehe ich nun den Hochtöner eine viertel Periode vor, würde sich das Prering perfekt aus-knocken.
Der eingeschwungene Zustand hätte aber 3 (??) dB Pegelverlust.
Die Delle im F-gang muss man per EQ hochziehen.
Die Stufe im Groupdelay via invertiertem Allpass (FIR Über Alles).
Nun ist Alles perfekt.
Wenn das in der Realität immer so klar aufteilbar wäre, wär schön
Gruß
Josh
Hi Josh,
Zu deinem Satz: ich bin da für die andere Seite. Erst jeden Zweig auf eine bestimmte Zielfunktion bringen, dann überlagern und die Verzögerung einstellen. Das ist einfach, verständlich und man erreicht eine optimale konstruktive Interferenz. Man bekommt auch eine nach vorne gerichtete Hauptabstrahlkeule.
Bei diesem Vorgehen...
Gruß
Nils
Das will ich nicht ausschließen.Hornguru hat geschrieben:Ich glaube ihr redet marginal aneinander vorbei.
Klar, je größer der gesamte Lautsprecher, je näher er an Begrenzungsflächen steht und je niedriger die Frequenz, desto mehr spielen frühe Reflexionen rein. Aber oberhalb des Grundtons sollten sich eigentlich bei praktisch allen Lautsprechern die Zweige erst überlagern, bevor eine Reflexion eintrifft. Kann man ja zur Not einfach ausmessen/nachrechnen.Ich glaube das gillt nur bei kompakten Systemen und hohen Frequenzen (3k XO Regal-Monitor).
Da mischen sich die Wellen zwischen den Treibern lange bevor deren Einheit auf Reflektionen trifft.
Bei größeren (1k XO Horn) wird die Summe am Ohr immer stark je nach Raum variieren.
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht genau, worauf er hinaus wollte. Er sprach von einem Unterschied zwischen Einstellung im eingeschwungenen Zustand und Transienten. Der existiert aber nach meinem Verständnis nicht.Genau darauf will Uli ja hinaus. Hier die Überlagerung der einzelnen Treiber auch mit individueller Phase zu betrachten und die Summe zu Optimieren.
Zu deinem Satz: ich bin da für die andere Seite. Erst jeden Zweig auf eine bestimmte Zielfunktion bringen, dann überlagern und die Verzögerung einstellen. Das ist einfach, verständlich und man erreicht eine optimale konstruktive Interferenz. Man bekommt auch eine nach vorne gerichtete Hauptabstrahlkeule.
Bei diesem Vorgehen...
...ist das nicht der Fall. Damit verschiebt man nämlich die Hauptabstrahlkeule nach oben oder unten. Das kann gewollt sein. Ist es aber in den meisten Fällen nicht.Angenommener Idealfall: Einschwingen dank Filter+Raum+Chassis liegen 90° out-of-phase zwischen Hochtöner / Mitteltöner. Der linearphasige Filter wird so Prering haben. Übliche Sache. Im SteadyState kann es sich trotzdem auf 0° perfekt addieren.
Ziehe ich nun den Hochtöner eine viertel Periode vor, würde sich das Prering perfekt aus-knocken.
Der eingeschwungene Zustand hätte aber 3 (??) dB Pegelverlust.
Die Delle im F-gang muss man per EQ hochziehen.
Die Stufe im Groupdelay via invertiertem Allpass (FIR Über Alles).
Nun ist Alles perfekt.
Gruß
Nils
Hallo Nils
Tolle Diskussion hier mit euch, trägt wieder wertvolle Früchte. Danke!
Die Keulen sind aber eher Mittel-Hochton Relevant. Sagen wir mal grob in der 500-5k Dekade.
Drunter verlieren Keulen die Relevanz da Wellen lang oder Direkt-Difusschall ein Mischmasch.
Drunter ist aber genau das wo Uli glaube ich grad seinen Fokus drauf hat. Weil da der Raum so Dominant ist und genau dort die meistgefragte Schwierigkeit "Wie alignen?" adressiert wird.
Thema Subwoofer zB.
Drüber scheint dein Fokus zu liegen, deswegen hier leicht unterschiedliche Betrachtungsweisen, oder ?
Momentan tendiere ich zum Schluss:
1. Niederfrequent (Infra, Schröder ...) lohnt sich eine Orientierung primär * an den Einschwung Perioden
2. Hochfrequent lohnt primär Orientierung am Eingeschwungenen Zustand (Steady state)
- Primär, weil immer in Maßen. Zu tiefe Bass-Kerben im SteadyState will niemand durch Peaks auffüllen. Klar.
- Zu scharf beamen die Mittelton-Keulen ja auch nicht. 5° Achsverschiebung tun niemand weh.
- Ich denke im Tiefbass darf man sich ein paar hundert Grad gönnen.
- Im Hochton 0.
- Im Mittelton liegt sicher der fließende Übergang. Bei 500Hz könnte ich mir 15° durchaus vorstellen wenn ich das Prering 6dB dämpfe und die Keule sich nur 1-2 dB verschiebt.
Gruß
Josh
Sehr scharfsinnig und umsichtig Klasse bemerkt, da habe ich noch garnicht drüber nachgedacht.FoLLgoTT hat geschrieben: Damit verschiebt man nämlich die Hauptabstrahlkeule nach oben oder unten.
Tolle Diskussion hier mit euch, trägt wieder wertvolle Früchte. Danke!
Die Keulen sind aber eher Mittel-Hochton Relevant. Sagen wir mal grob in der 500-5k Dekade.
Drunter verlieren Keulen die Relevanz da Wellen lang oder Direkt-Difusschall ein Mischmasch.
Drunter ist aber genau das wo Uli glaube ich grad seinen Fokus drauf hat. Weil da der Raum so Dominant ist und genau dort die meistgefragte Schwierigkeit "Wie alignen?" adressiert wird.
Thema Subwoofer zB.
Drüber scheint dein Fokus zu liegen, deswegen hier leicht unterschiedliche Betrachtungsweisen, oder ?
Momentan tendiere ich zum Schluss:
1. Niederfrequent (Infra, Schröder ...) lohnt sich eine Orientierung primär * an den Einschwung Perioden
2. Hochfrequent lohnt primär Orientierung am Eingeschwungenen Zustand (Steady state)
- Primär, weil immer in Maßen. Zu tiefe Bass-Kerben im SteadyState will niemand durch Peaks auffüllen. Klar.
- Zu scharf beamen die Mittelton-Keulen ja auch nicht. 5° Achsverschiebung tun niemand weh.
- Ich denke im Tiefbass darf man sich ein paar hundert Grad gönnen.
- Im Hochton 0.
- Im Mittelton liegt sicher der fließende Übergang. Bei 500Hz könnte ich mir 15° durchaus vorstellen wenn ich das Prering 6dB dämpfe und die Keule sich nur 1-2 dB verschiebt.
Gruß
Josh
Hi Josh,
Übrigens habe ich damals bei der Entwicklung der ersten Quasikoaxe auch damit gespielt, asymmetrische IIR-Filter einzusetzen und über Verzögerung und Pegel "irgendwie" die Summe zu gestalten. Dann am Ende den Bereich auf einen linearen Amplitudengang glattgezogen (alles ohne FIR), da es ja einen leichten Einbruch gab.
Das klang irgendwie nicht. Ich kann nicht genau beschreiben, wie. Es "fehlte" irgendwie etwas im Mittelton. Ganz merkwürdig. Obwohl das Abstrahlverhalten fast identisch war, klang es mit rein konstruktiver Interferenz (später dann mit FIR) wieder richtig. Daher bin ich grundsätzlich skeptisch gegenüber solchen "Mauscheleien".
Gruß
Nils
Hornguru hat geschrieben:Tolle Diskussion hier mit euch, trägt wieder wertvolle Früchte. Danke!
Mein Fokus liegt auf dem gesamten Lautsprecher, also primär auf den Trennfrequenzen im Mittelton. Also ja, weniger für Subwoofer.Drüber scheint dein Fokus zu liegen, deswegen hier leicht unterschiedliche Betrachtungsweisen, oder ?
Übrigens habe ich damals bei der Entwicklung der ersten Quasikoaxe auch damit gespielt, asymmetrische IIR-Filter einzusetzen und über Verzögerung und Pegel "irgendwie" die Summe zu gestalten. Dann am Ende den Bereich auf einen linearen Amplitudengang glattgezogen (alles ohne FIR), da es ja einen leichten Einbruch gab.
Das klang irgendwie nicht. Ich kann nicht genau beschreiben, wie. Es "fehlte" irgendwie etwas im Mittelton. Ganz merkwürdig. Obwohl das Abstrahlverhalten fast identisch war, klang es mit rein konstruktiver Interferenz (später dann mit FIR) wieder richtig. Daher bin ich grundsätzlich skeptisch gegenüber solchen "Mauscheleien".
Gruß
Nils
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Nun, ich hatte hier ein Beispiel für Subwoofer im Hinterkopf. Mittel- und Hochton sind da häufig simpel dagegen.
Wenn man einen linearphasigen Tiefpass und Hochpass mit einem windowed Chirp (hier 72 Hz, 7 Zyklen) faltet ergibt sich z.B.
Was dann in der Summe wiederum das Ausgangssignal ergibt
Macht man das nun für die dazu gemessenen realen Pulsantworten, sieht das für Tiefpass und Hochpass so aus
Mittels der Filter kann man nun die Amplitude beeinflussen und die Phase drehen. Dazu noch ein Delay als Zeitkorrektur hinzuziehen. Wenn man nun z.B. den zu späten Tiefpass nach vorne zieht, also eher spielen lässt, passt dann der Beginn. Dennoch erkennt man, dass sich die Signale nicht zum idealen Chirp addieren.
Würde man wie oft vorgeschlagen den Amplitudengang mit Invertierung eines Chassis auf Minimum optimieren und anschliessend die Invertierung rückgängig machen, hätte man eben auf den eingeschwungenen Zustand hin optimiert und dann würde die Addition der Chirps ebenfalls nicht passen.
Die Realität ist nun oft komplexer als angenommen.
Wie Ihr es letztlich macht ist dann auch Geschmackssache. Ich wollte bloss drauf hinweisen, dass das Ausrichten per Chassisinvertierung nicht notwendigerweise die optimale Lösung ist.
1. Die Impulsantwort enthält jegliche Information zum Verhalten eines linearen zeitinvarianten Systems. Verlässlicher geht nicht.
2. ein beliebiges zeitliches Signal wäre z.B. auch das Musikstück welches man gerade hört. Es soll Leute geben, die anhand dieses Signals ein Equalizing, ein Mastering oder insgesamt eine ganze Musikproduktion damit machen. Was sollte denn sonst die verlässliche Quelle für irgendeine Einstellung sein? Ich kenne keine Musik-CD auf der ein komplexer Frequenzgang als Quellinformation gespeichert ist.
Grüsse
Uli
Wenn man einen linearphasigen Tiefpass und Hochpass mit einem windowed Chirp (hier 72 Hz, 7 Zyklen) faltet ergibt sich z.B.
Was dann in der Summe wiederum das Ausgangssignal ergibt
Macht man das nun für die dazu gemessenen realen Pulsantworten, sieht das für Tiefpass und Hochpass so aus
Mittels der Filter kann man nun die Amplitude beeinflussen und die Phase drehen. Dazu noch ein Delay als Zeitkorrektur hinzuziehen. Wenn man nun z.B. den zu späten Tiefpass nach vorne zieht, also eher spielen lässt, passt dann der Beginn. Dennoch erkennt man, dass sich die Signale nicht zum idealen Chirp addieren.
Würde man wie oft vorgeschlagen den Amplitudengang mit Invertierung eines Chassis auf Minimum optimieren und anschliessend die Invertierung rückgängig machen, hätte man eben auf den eingeschwungenen Zustand hin optimiert und dann würde die Addition der Chirps ebenfalls nicht passen.
Die Realität ist nun oft komplexer als angenommen.
Wie Ihr es letztlich macht ist dann auch Geschmackssache. Ich wollte bloss drauf hinweisen, dass das Ausrichten per Chassisinvertierung nicht notwendigerweise die optimale Lösung ist.
Irgendwie habe ich ein anderes Verständnis:FoLLgoTT hat geschrieben:Übrigens habe ich die Impulsantwort (oder ein beliebiges zeitliches Signal) noch nie als verlässliche Quelle für irgendeine Einstellung gesehen.
1. Die Impulsantwort enthält jegliche Information zum Verhalten eines linearen zeitinvarianten Systems. Verlässlicher geht nicht.
2. ein beliebiges zeitliches Signal wäre z.B. auch das Musikstück welches man gerade hört. Es soll Leute geben, die anhand dieses Signals ein Equalizing, ein Mastering oder insgesamt eine ganze Musikproduktion damit machen. Was sollte denn sonst die verlässliche Quelle für irgendeine Einstellung sein? Ich kenne keine Musik-CD auf der ein komplexer Frequenzgang als Quellinformation gespeichert ist.
Grüsse
Uli
Hallo Uli,
Es gibt andere Darstellungen (komplexer Frequenzgang, Abklingspektrum, nichtlineare Verzerrungen, Intermodulation, Impedanzgang), die bei der Lautsprecherentwicklung bedeutend hilfreicher sind. Die Impulsantwort ist nach meiner Erfahrung meist ziemlich nutzlos und verwirrt eher als dass sie hilft.
Gruß
Nils
Ok, dann haben wir aneinander vorbeigeredet. Um Subwoofer ging es mir explizit nicht, sondern um die Einstellung eines Mehrwegers.uli.brueggemann hat geschrieben:Nun, ich hatte hier ein Beispiel für Subwoofer im Hinterkopf.
Beim Subwoofer gebe ich dir da Recht. Da hilft es manchmal auch, auf die Gruppenlaufzeit zu schauen, ob man überhaupt im richtigen Bereich mit der Verzögerung liegt. Wenn man aber nicht gerade ein DBA hat, bestimmen die Moden primär die Gruppenlaufzeit und man erkennt nicht besonders viel.Die Realität ist nun oft komplexer als angenommen.
Wie Ihr es letztlich macht ist dann auch Geschmackssache. Ich wollte bloss drauf hinweisen, dass das Ausrichten per Chassisinvertierung nicht notwendigerweise die optimale Lösung ist.
Ja, aber diese Darstellung ist nicht zum Einstellen eines Mehrwegers geeignet. Die Gründe habe ich oben genannt.Irgendwie habe ich ein anderes Verständnis:
1. Die Impulsantwort enthält jegliche Information zum Verhalten eines linearen zeitinvarianten Systems. Verlässlicher geht nicht.
Es gibt andere Darstellungen (komplexer Frequenzgang, Abklingspektrum, nichtlineare Verzerrungen, Intermodulation, Impedanzgang), die bei der Lautsprecherentwicklung bedeutend hilfreicher sind. Die Impulsantwort ist nach meiner Erfahrung meist ziemlich nutzlos und verwirrt eher als dass sie hilft.
Ich kenne niemanden, der ernsthaft Lautsprecher entwickelt und ein Musikstück zur Einmessung der Zweige benutzt...2. ein beliebiges zeitliches Signal wäre z.B. auch das Musikstück welches man gerade hört. Es soll Leute geben, die anhand dieses Signals ein Equalizing, ein Mastering oder insgesamt eine ganze Musikproduktion damit machen. Was sollte denn sonst die verlässliche Quelle für irgendeine Einstellung sein? Ich kenne keine Musik-CD auf der ein komplexer Frequenzgang als Quellinformation gespeichert ist.
Gruß
Nils
Hallo Nils
ich hoffe Du bist noch bei uns
Viele Grüße
Christian
ich hoffe Du bist noch bei uns
Ich habe zwar einen Vielweger, aber mit relativ steilen linearphasigen Filtern und ohne eine Vorentzerrung. Da nie mehr als 2 Wege überlappen sollte die Methode doch auch hier funktionieren oder?Die genauste Methode ist folgende:
1. Reflexionsfrei messen (oder mit Fensterung im Garten auf hohem Stativ)
2. Einzelne Zweige linearphasig auf Zielfunktion entzerren
3. Einen Zweig verpolen und die Verzögerung zwischen beiden Zweigen so einstellen, dass der Einbruch im Amplitudengang maximal ist
4. Einen Zweig wieder richtig polen
Das garantiert auch bei Vielwegern eine nahezu perfekte Addition. Mit minimalphasigen Filtern ist das leider nicht so trivial. Hier muss man bei Vielwegern die Hoch-/Tiefpässe der anderen Zweige draufschlagen, damit die Phase exakt passt.
Viele Grüße
Christian