Lyngdorf DPA-1 mit RoomPerfect

Frank Levin
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Beitrag von Frank Levin »

Hallo Franz

Bei unter 100 Hz kann das mit mechanischen Maßnahmen richtig "häßlich" werden und oft ohne den gewünschten Effekt... Wer einen separaten Hörraum hat, kann glücklich sein. :wink: Sonst, Erhöhungen durch stehende Wellen mit einen DSP absenken und enorme Einbrüche einfach hinnehmen. Unter Hundert Hz sind z.B. für die räumliche Darstellung und den Grundtonberreich wichtig.
... rein musikalisch spielt sich da sonst "wenig" ab.

Gruß Frank
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Thorion
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Beitrag von Thorion »

gto hat geschrieben:Ja, schön, wie vermutet, relativ breitbandige Absenkungen, einzig bei ca. 115 eine reduzierte Senke, die aber sicher nicht durch den Lyng kleiner geworden ist.
Nein, er macht an dieser Stelle gar nichts. Das verbietet ihm sein Algorithmus wohl aus gutem Grund. So schematisch geht er allerdings auch nicht vor, dass er grundsätzlich nur Überhöhungen abschwächt. Bei mir bewirkt er in erster Linie eine radikale Anhebung des gesamten Tieftonbereiches und weiter bis hin zu 400 Hz. Dazu entschließt er sich vermutlich aber erst dann, wenn das "Loch" breitbandig genug ist.

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Dem Abfall unterhalb von 50 Hz versucht er gar nicht erst entgegen zu arbeiten. Möglicherweise sagt ihm seine durch zahlreiche Messungen gewonnene Raumkenntnis, dass der Raum dies nicht hergibt und daher verzichtet er darauf, den Tieftöner zu "vergewaltigen". In Jürgens Raum sieht das ja ganz anders aus und man merkt hier wie tief die FM 303 kann.

Viele Grüße
Thomas
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Aktivboxer
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Beitrag von Aktivboxer »

Hallo Thomas,

mit welcher Messtechnik arbeitest du?

Gruß

Lutz
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thomas,

Deine Messtechnik würde mich auch interessieren!

Und noch eine Zusatzfrage:

Es gibt ausser Lyngdorf ja auch noch diesen Digitalpreamp PDC 2.6 von DEQX. Hast Du (oder jemand sonst) mit diesem Geräte Erfahrungen?
Das interessante ist, dass dieses Gerät neben Raum- und Chassislinearisierung auch die Frequenzweichenfunktion übernimmt (was für meinen Fall genau passen würde...). Aber ich kenne niemanden, der dieses Gerät kennt oder hat... Das Teil kostet 3.000 Euro.

Gruss,
Winfried
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Thorion
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Beitrag von Thorion »

Hallo Lutz,

ich messe mit einem Behringer ECM 8000 (nicht kalibriert), das über ein Tascam US-122L mit meinem MacBook (Software FuzzMeasure) verbunden ist. Also nichts sonderlich Professionelles. Ich bin auch kein Techniker, daher immer dankbar für Ratschläge, wo ich was besser machen könnte ;-)

Als ich merkte (hörte), was der Lyngdorf bei mir für Verbesserungen brachte, interessierte mich einfach, was denn hier in meinem Hörraum los ist, und was Lyngdorf daran änderte. Deshalb besorgte ich mir Mikrofon und Audio-Interface.

@ Winfried
Mit dem PDC 2.6 von DEQX und andere Alternativen zum Lyngdorf habe ich keine Erfahrungen. Scheint aber wirklich ein sehr interessantes Gerät zu sein. Wahrscheinlich kennst Du diese Links?
www.6moons.com/audioreviews/deqx/deqx.html
www.hififorum.at/forum/showthread.php?t=2643

Viele Grüße
Thomas
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Bezüglich des PDC hatte ich vor 2 Jahren bereits in engerem Kontakt mit DEQX gestanden. Da diese in Australien sitzen, war es einen spannende Kommunikation.

Damals war mein Plan, mir von Herrn Müller jeden der 3 Wege meiner FM 303 freischalten zu lassen. Dies wäre laut Herrn Müller sogar eine eher kleine Aktion gewesen (nur ein Platinentausch). Eine schöne Spielerei also!

Letztlich habe ich mich aber doch gegen den PDC entschieden, weil mir das Risiko des Wertverlustes (zumal hier in Deutschland ohne Support) bei Nichtgefallen einfach zu groß war.

Inzwischen mögen die Dinge anders liegen und der PDC sogar in Deutschland erhältlich sein.

Viele Grüße,
Rudolf
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Lutz,

danke für die Links, den zum HiFi Forum.at kannte ich noch nicht, bin schon am Lesen.

Rudolf,

ich hätte an Deiner Stelle genauso entschieden. Nachdem ProRaum wohl den Vertrieb und Support übernommen hat, glaube ich, dass ein Teil der Bedenken heute nicht mehr bestehen.

In Bezug auf die technische Leistung und Qualität bin ich gerade am Recherchieren (hatte das vor 2 Jahren schonmal auf dem Radar...). Die Sache sieht bestechend gut aus... Ich werde eventuell schwach...

Danke Euch herzlich!
Gruss,
Winfried
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gto
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Beitrag von gto »

Thorion hat geschrieben:Nein, er macht an dieser Stelle gar nichts. Das verbietet ihm sein Algorithmus wohl aus gutem Grund. So schematisch geht er allerdings auch nicht vor, dass er grundsätzlich nur Überhöhungen abschwächt. Bei mir bewirkt er in erster Linie eine radikale Anhebung des gesamten Tieftonbereiches und weiter bis hin zu 400 Hz. Dazu entschließt er sich vermutlich aber erst dann, wenn das "Loch" breitbandig genug ist.

Hab ich ja geschrieben, wozu in Auslöschungen noch mehr Energie pumpen. :)
Thorion hat geschrieben:Dem Abfall unterhalb von 50 Hz versucht er gar nichterst entgegen zu arbeiten. Möglicherweise sagt ihm seine durch zahlreiche Messungen gewonnene Raumkenntnis, dass der Raum dies nicht hergibt und daher verzichtet er darauf, den Tieftöner zu "vergewaltigen". In Jürgens Raum sieht das ja ganz anders aus und man merkt hier wie tief die FM 303 kann.


Bitte nicht vermischen, was die Lautsprecher können würde nur ein Freifeld FG exakt zeigen, wir messen ja mit Absicht den Raum.
Da entscheidet z.B. schon die Position der Lautsprecher ob der Lyng ein zuviel an Bass bügeln muss, oder ob er dezent anhebt.
Das er vermutlich mit anheben vorsichtiger als mit absenken ist liegt bestimmt an dem von dir angemerkten Umstand der höheren Chassisbelastung und dem erhöhten Leistungsbedarf.

Ich finde es allerdings trotzdem etwas seltsam, dass er scheints immer sehr breitbandig arbeitet.

Nichts desto trotz, Nummer eins bleibt für mich mechanisches Raumtuning
und erst wenn da die pers. Grenze erreicht, dann ein wenig mit schmalbandigen PEQs im Bass noch etwas glätten.

Grüsse Gerd

P.S. Wir arbeiten ja mit ähnlicher Messausrüstung, sei dir sicher, die ist jedenfalls ausreichen für unsere Zwecke, wer will kann auch noch das Mikro kalibrieren lassen, dann liegt das Restrisiko ausschließlich an unserem Unvermögen richtig damit umzugehen und die Ergebnisse zu interpretieren. :mrgreen:
Falls du zu Fuzz noch Fragen hast, wenn sie nicht zu speziell sind, kann ich ev. helfen, sonst quälen wir halt beide Klaus. 8)
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Thorion
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Beitrag von Thorion »

Hallo Gerd,
gto hat geschrieben:Hab ich ja geschrieben, wozu in Auslöschungen noch mehr Energie pumpen. :)

Das habe ich mit meiner Bemerkung ja auch nur unterstreichen wollen. ;-)
gto hat geschrieben:Bitte nicht vermischen, was die Lautsprecher können würde nur ein Freifeld FG exakt zeigen, wir messen ja mit Absicht den Raum.

Ja, das leuchtet ein. Ist es aber bei derartig staubtrockener Qualität des Basses falsch, seine Ursache eher weniger in einem raumakustisch bedingtem Aufschaukeln zu vermuten?
gto hat geschrieben:Ich finde es allerdings trotzdem etwas seltsam, dass er scheints immer sehr breitbandig arbeitet.
Wobei wir nur darüber spekulieren können, wovon diese Breite in der jeweiligen Situation abhängt. Aber gerade diese Vorgehensweise scheint ja wichtiger Bestandteil der Philosophie von RoomPerfect zu sein. Und irgendwo las ich, dass die gehörmäßig so befriedigenden Ergebnisse darauf beruhen sollen. Im Gegensatz zum älteren Tact, der wohl die optisch beeindruckenderen Frequenzgänge hinbog, dabei aber nicht so gut geklungen haben soll.
gto hat geschrieben:Nichts desto trotz, Nummer eins bleibt für mich mechanisches Raumtuning
Sehe ich überhaupt nicht anders. Aber man muss es wollen und können (Umgestaltung zumeist des Wohnraums) und braucht wohl auch die Hilfe eines Fachmanns, um zielgerecht vorzugehen. Dieser Schritt ist für mich derzeit auch deshalb nicht so interessant, weil ein Wohnungswechsel geplant ist. Und dann werden die Karten neu gemischt ;-) Aber ich verfolge mit Interesse die Entwicklung Deiner "RA-Basteleien" im allabout-Forum. Und das hat wirklich richtig Klasse 8)
gto hat geschrieben:Falls du zu Fuzz noch Fragen hast, wenn sie nicht zu speziell sind, kann ich ev. helfen, sonst quälen wir halt beide Klaus. 8)
Danke für das Angebot :-)
Lohnt es sich mit den Sweep Settings zu spielen? Verwende da die Standardeinstellung (Short Sweep (1s); 1000 ms; Full Range). Die Ergebnisse sind gut reproduzierbar, daher denke ich, dass sich nicht unbedingt mehr dabei heraus holen lässt.

Dann gibt es noch dieses Plug-In Reverberation Time. Was hat es damit eigentlich auf sich und wie lässt sich die graphische Darstellung interpretieren?

Gruß
Thomas
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gto
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Beitrag von gto »

Thorion hat geschrieben:Dann gibt es noch dieses Plug-In Reverberation Time. Was hat es damit eigentlich auf sich und wie lässt sich die graphische Darstellung interpretieren?
Bin leider im Moment sehr eingespannt, und es würde hier auch zu sehr OT.

Wenn wieder ein wenig Luft ist, dann plaudern wir gerne über "Reverberation Time" = Nachhallzeit und IMHO ein wesentlicher Parameter der Raumakustik. Zum Messen selbiger gibt es schon einiges zu lesen, zum Messen mit Fuzz schreibe ich gerne mal was, wenn wieder Zeit dafür da ist.

Bei www.casakustik.de/forum gibts schon viel Interessantes zu Nachhallzeitmessungen, Wasserfällen und dgl.

Grüsse Gerd

P.S. nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich finde der Lyng ist ein tolles Teil, wenn noch ein Expert Modus für manuelle Korrekturen dazu kommt, dann könnte ich glatt schwach werden. :)
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JOE
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Beitrag von JOE »

Lyngdorf rühmt sich in seiner Video Präsentation: „RoomPerfect not only guaranties an optimum listening experience [Hervorheb. von mir] in your listening position but also when walking around in the room or having many listeners at the same time.“ und geht insofern über seine diesbezüglich geschickt-vorsichtigeren bzw. auslegungsfähigen schriftlichen Aussagen hinaus.

Bei allem Respekt vor der großen Leistungsfähigkeit des Systems (da traue ich Euren Ohren voll und ganz!), dies ist einfach „physikalischer Humbug“, denn das System kann bestenfalls – und das kann es offensichtlich ziemlich gut – den optimalen Kompromiss zwischen den tendenziell chaotischen Raumeigenarten, dem korrigierten Klangeindruck am bevorzugten Hörplatz und (milder berücksichtigt) an weiteren Hörpositionen im Raum berechnen. So kann also der optimale Verbesserungkompromiss gefunden werden, der – und da muss ich mich einfach den hartnäckigen Ästhetikargumenten meiner Frau anschließen – den Maßnahmen zur Optimierung der Raumverhältnisse allein unter Berücksichtigung akustischer Aspekte insgesamt überlegen sein kann.

Schade eigentlich, dass auch solche tollen Hersteller – natürlich wider eigenes besseres Wissen – glauben übertreiben zu müssen ... Dies halte ich für besonders bedenklich, weil sich Lyngdorf rühmt, dass man kein eigenes Expertenwissen u.ä. mitbringen muss; will sagen, man sich einfach auf den Hersteller verlassen kann/soll.

Gruß

Joe
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Joe,

da hast du Lyngdorf erwischt! Daraufhin angesprochen, könnte Lyngdorf allerdings spitzfindig antworten:

"Optimum listening experience refers to the optimization of the average listening experience between many listening positions when walking around in the room or having many listeners at the same time." - die Optimierung der durchschnittlichen Hörerfahrung in Bezug auf verschiedene Hörplätze also!

Wie dem auch sei, ich finde die Aussage ebenfalls irreführend. Trotzdem habe ich meinen Lyngdorf lieb. :oops:

Viele Grüße,
Rudolf
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Rudolf
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KRK Ergo

Beitrag von Rudolf »

KRK bietet übrigens seit kurzem eine schnuckelige Studioausgabe des Lyngdorf DPA-1 an (Werbetext):

KRK ERGO – Schaffen Sie sich Ihre optimale Studio-Akustik!

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ERGO (Enhanced Room Geometry Optimization) ist ein autonomes DSP-
System zur Optimierung der Raumakustik, geeignet für alle Räume und
jeden Monitor. ERGO misst an mehreren, unterschiedlichen Punkten die
gesamte Hörumgebung. Der Rechner lenkt dabei den User bequem durch
den Messvorgang, bis das System mindestens zu 90% ein 3D-Abbild des
Raumes ermittelt hat. Mit längeren Multi-Tones schwingt ERGO den Raum
dafür ein und spürt so Phasen- und Frequenzprobleme auf.
Darauf korrigiert ERGO automatisch die Raumakustik, ohne eine
künstlich sterile Abhörsituation zu erzeugen. ERGO linearisiert nicht die
Monitore im Nahfeld, sondern eliminiert störende Raumresonanzen.
ERGO ist für den professionellen Recording-Engineer gleichermaßen
geeignet wie für den DJ oder Musiker im Projekt- und Home-Studio.

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- Großzügiger Volume-Controller
- Stand-alone-Betrieb
- 1.024 Korrekturfilter
- A/B Speaker-Out, Phones-Out
- Stereo-Analog- und SPDIF-In
- Firewire-In/Thru
- Messmikrofon und Software (PC/MAC) inklusive
- Rauschspannungsabstand 118 dB, THD+N -100 dB
- Solides Metallgehäuse, robuste Buchsen

für € 599,00 erhältlich z.B. bei http://www.hoerzone.de.

Viele Grüße,
Rudolf
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JOE
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Beitrag von JOE »

Danke für den Tip, Rudolf!

Ich bin nämlich so auf der Grenze zwischen „Der Raum ist so schon gut genug.“ und „Man sollte doch noch was tun.“

Die Profis kommunizieren übrigens offenbar solider untereinander:

The patented algorithm [Lyngdorf System RoomPerfect] in the system compares many measurements and corrects for phase and frequency problems using thousands of filters, not just a few. The result is the most accurate mix.

und

ERGO produces the best mix for a given room; a mix that will translate better to other listening environments, since it was mixed in a „perfect“ room.

So liest sich das jedenfalls in der ERGO-Broschüre von KRK.

Gruß

Joe
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

JOE hat geschrieben:Die Profis kommunizieren übrigens offenbar solider untereinander:
Nicht nur das, auch die Preise enthalten nicht den "audiophilen" Uplift, sondern bleiben am Boden und haben zudem symmetrische Ausgänge.

Hätte ich nicht Audyssey im Einsatz würde ich mir den Ergo kaufen.
Ich dachte auch, "der Raum ist schon gut genug", bis ich mal Audyssey konfigurierte und doch erstaunt war, welche Verbesserungen ein guter DSP da noch erreichen kann.

Hallo Rudolf, gibt es den auch mit 8 Kanälen???


Gruss Sigi
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