Bewertung von Maßnahmen zur Verbesserung der HiFi-Kette

Player, Streamer, Wandler, Vorverstärker usw.
deepsekaj
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Beitrag von deepsekaj »

Entschuldigung, noch ein kleiner Nachtrag um das Thema "Geist" zu untermauern:

Münchener Kabeltest 2004

Im Münchener Test im Januar 2004 wurde in einer vorher festgelegten Zufallsreihenfolge zwischen zwei Kabeln hin- und hergeschaltet. Es wurde ein und dasselbe Kabel auch mehrmals hintereinander gespielt.
Diese Vorgehensweise wurde vorher von den Teilnehmern so akzeptiert, da davon ausgegangen wurde, dass die Unterschiede zwischen der 3m langen Beipackstrippe und dem 1m langen 300 Euro Mogami so groß seien, dass sie "jeder sofort hören kann, der keine Holzohren hat".

Dem war nicht so.

lg
Martin
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Holgers %-Verbesserungsliste brachte mich etwas zum Nachdenken, sie gibt ja durchaus einen Eindruck der wahrgenommenen Verhältnisse bei ihm. Aber aus folgenden Erwägungen halte ich generell Bewertungen von Klangveränderungen durch Anlagenveränderung mit %-sätzen zu quantifizieren für zumindest problematisch und nicht übertragbar, wenngleich ich ein Bedürfnis danach gut verstehen kann (ich hab's auch... :wink: ):
  • Eine Quantifizierung und Normierung auf 100% Klangqualität (=Live) hat keinen allgemein bekannten oder klar nachvollziehbaren Bezugspunkt:
    1. niemand "kennt" das Aufnahmeoriginal im Aufnahmeraum oder Studio
    2. Kaum jemand geht ins Konzert um die Umgebung visuell und akustisch auszublenden oder ist überhaupt dazu befähigt.
    Ein 100% Bezugspunkt ist mithin mMn per se undefiniert/undefinierbar, fiktiv, sehr individuell und subjektiv. Ich bin versucht so weit zu gehen, dass der Bezugspunkt VOR allen Änderungen gar nicht bekannt war, man also gar nicht wissen kann wie nahe man in der "asymptotischen Annäherung" schon an das Original schon gekommen ist! Aber ich mag mich ja irren ...
  • Eine erhoffte Normierung auf 100% ist unter anderem durch stark differierende lokale Umgebungseinflüsse, individuell differierende subjektive Einflüsse mMn einfach nicht zu leisten. Eine wohl beabsichtigte Übermittelbarkeit, Nachvollziehbarkeit eigener Erfahrung sowie Entscheidungshilfe oder Priorisierung von Maßnahmen für dürfte höchstens ansatzweise gelingen.
Rückschauend ist eine Normierung auf subjektiver, individueller Basis eventuell möglich: "x% der Zeitpunkt "Heute" gegenüber Zeitpunkt "Anfang" erreichten Qualitätsverbesserung, die hilfsweise als 100% definiert sei, kamen durch Maßnahme "A", "y%" durch Maßnahme "B". Das ist zwar immernoch sehr schwer nachvollziehbar, denn der Lesende kennt die 100% ja wieder nicht und auch nicht den Anfangswert, gibt aber erste Eindrücke wie stark sich Maßnahmen beim Berichtenden auf seine Zufriedenheit ausgewirkt haben. Ob das näher am unbekanntgen Original ist, bleibt im Dunkeln. Es bleibt mMn ein großes Dilemma mit "quantitativen Erfahrungsberichten" und deren Verwertung/Verwertbarkeit.[

Also was lässt sich letztlich einigermaßen sicher daraus für den Leser ableiten? ... eventuell eine abgeleitete aber diffus bleibende Erwartungshaltung für eigene Optimierungsversuche.

Nix für ungut und frohe Feiertage noch!

Winfried

PS: Aus Kabeldiskussionen halte ich mich heraus, kann gemachte Beobachtungen mangels Möglichkeit meistens nicht nachvollziehen, glaube aber an Klangerverbesserungsmöglichkeiten durch Komponenten zwischen Komponenten, weil sich die Einflüsse von Quelle, Senke und Verbindungsmedium dazwischen einfach irgendwie auswirken müssen.

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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Martin,

eigentlich finde ich gerade einen großen Vorteil dieses Forums, dass das Ergebnis einer Diskussion nicht vorweggenommen wird, ergebnisoffen diskutiert und vor allem durch Selbstversuche und selbst gemachte Erfahrungen untermauert wird. Zu diesem guten Stil habe ich hier auch erfahren, dass eine andere Meinung oder Einschätzung stehen bleiben kann, wenn es sich z.B. um Fragen des Geschmacks oder der Hörgewohnheiten handelt. Es gibt viele Wege zum highfidelen Glück.

Auf der anderen Seite haben sich hier viele Menschen mit viel Erfahrung und viel Kompetenz versammelt, die gerne diese mit uns teilen und auch kontrovers diskutieren. Auf Diskussionen dass es keinen Kabelklang geben kann und alles eingebildet ist, haben die allermeisten Hör keine Lust, denn wir haben andere Erfahrungen gemacht. Nicht jede Maßnahme ist in jeder Anlage richtig, aber auch in Deiner Anlage gibt es sicher Maßnahmen, die auch sofort einen hörbaren Unterschied zu Tage fördern. Der Unterschied sollte so deutlich sein, dass ein so oft beschworener Blindtest gar nicht nötig sein sollte.

Auch ich bin immer skeptisch, aber ich vertraue da auf das, was ich höre, oder eben auch nicht. Manche Unterschiede kann ich selbst feststellen, andere nicht.

Je größerer der Optimierungsgrad der persönlichen Anlage, desto empfindlicher reagieren die Hörer auf pauschale Aussagen und fühlen sich persönlich auf den Schlips getreten.

Wenn Du die Suchfunktion hier im Forum etwas bemühst, kannst Du etliche Diskussionen finden, die sachlich und durchaus mit unterschiedlichen Ergebnissen für einzelne Diskussionsteilnehmer ausgehen,
aber eigentlich immer sachlich äußerst fundiert ablaufen.

In diesem Sinne wünsche ich viel Vergnügen am reichen Austausch in diesem Forum.

Nachweihnachtliche Grüße. Jürgen
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Martin,

danke, für den Link zum Thema Codierungstechnologien. Ich war irrig davon ausgegangen, daß MP3 eben MP3 ist und schön ist's. Dass es hinsichtlich der Codierung eine stetige Weiterentwicklung gegeben hat, war mir neu. Auch das MP3 und AAC eine bessere Auflösung als CD/Flac Files haben können, war mir ebenfalls neu.

Zum Thema Kabelklang will ich mal nicht verbreiten, aber es ist eigentlich zweckfrei darüber zu diskutieren, wenn die meisten Protagonisten im highendigen Umfeld Blindtests als unnötig ablehnen: Ich kann es doch hören. Wenn ich auf einem Acker stehe und umherschaue, dann ist die Erde auch heute noch eine Scheibe: Ich sehe es doch. :mrgreen:

Cheers
Kai
aktivator
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Beitrag von aktivator »

Hans-Martin hat geschrieben:Wenn in unserer HiFi-Kette jedes zweite Glied ein Verbindungskabel ist, sollte man ihnen keine Bedeutungslosigkeit zuweisen. Wenn Leute wie Robert Harley oder Ben Duncan Unterschiede messtechnisch erfasst haben (beide sind Redakteure und keine Kabelhersteller), und diese zu den von mir wahrgenommenen Unterschieden passen, sehe ich keinen Zweifel, 10% des Preises der anderen Hardware könnten für Kabel und unterstützendes Zubehör angemessen sein, damit man sein System nicht 'mit angezogener Handbremse' betreibt.

Andreas kann ich da nur zustimmen: In unserer Forumsgemeinschaft gibt eine enorme Vielfalt von entdeckten Verbesserungen, die selbst auszutesten sich lohnt. Und wenn man eine Schwachstelle entdeckt, diese ausmerzt, kann die wahrgenommene Steigerung zugegebenermaßen spontan euphorisch überbewertet werden. Wenn aber jegliche Euphorie ausbliebe, wäre das Thema noch lebenswert? Immerhin mit Chancen besser als bei Lotterie!
Hallo

In meinem Fall kann man schon von zusätzlichen Unterlegkeilen reden und zwar unter jedem Equipment.( Oppo 105/BM Prime 6) Und die, lieber Hans Martin, spontane Euphorie ist gefestigter Fassungslosigkeit gewichen. Seit Tagen egal zu welcher Tageszeit das gleiche klangliche Ergebnis. Da wurden irgendwo mehrere Dämme geöffnet.

Ich hatte ja seit ich hier im Forum wandele, auch nochmal das ausphasen ausprobiert. Bis zu den neuen Kabel ohne Erfolg ich habe nichts aber auch rein gar nichts gehört. Nun mit der neuen sternverdrahteten Steckerleiste hab ich es so deutlich von den ersten Sekunden an gehört. Die bessere Phase hörte sich auch lauter an. Und da jetzt alle Kabel vom gleichen Hersteller sind und gegenüber den Beipackkabeln auch geschirmt sind ist alles frappierend besser geworden. Beispiel: Ich habe bevor ich mir bestimmte Stücke zulege sie vorher auf MP3 geladen. Diese Mp3 hören sich mit der neuen Stromversorgung deutlich besser an wie Hires Downloads vorher mit den Beipackstrippen. Und ich habe noch nicht die zwei Lautsprecherkabel angeschlossen. Trau ich mich gar nicht was wenn das noch besser wird bin ich dann Voodopriester. :cheers:

Weihnachtliche Grüße Andreas
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo,

egal, wie man es dreht und wendet, beginnt die Wiedergabe mit dem Raum. Erst wenn der Raum akustisch der Zielsetzung, möglichst unverfälscht Musik genießen zu können, entspricht, hat man den Grundstein für weitere Maßnahmen gelegt. Natürlich gibt es auch Möglichkeiten in einem nicht optimalen Raum gut Musik hören zu können. Das sind z.B. Acourate oder Breidbänder bzw. konstant bündelde LS (Dipole nicht wirklich). Dennoch kommt man mit einem akustisch optimierten Raum viel weiter.

Somit kann ich das
Hans-Martin hat geschrieben: Wer seinen Hörplatz richtig rückt, der wird beglückt (ist nicht verrückt). :wink:
nur unterstreichen. :wink:

Wenn ich das ganze in irgendwelche Zahlen ausdrücken müsste, würde ich für den Raum 50%, für die LS 25% und den Rest die restlichen 25% geben. Natürlich muss das Eine zum Anderen passen. Es macht ja auch keinen Sinn mit zwei mini LS eine Halle beschallen zu wollen. Und wenn alles zusammenpasst, bin ich ziemlich sicher, dass der Raum einen maßgebenden Anteil am Klang hat. Kabel- oder Stromtunig haben dann eher einen homöopathischen Charakter.

Grüße
Alex
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

... ich würden den Lautsprechern die gleiche Bedeutung geben, wie dem Raum (und damit natürlich auch der Hör - und Lautsprecherposition). Beides muss zueinander passen. Auch in einem perfekten Raum, der für unterschiedliche Zwecke auch unterschiedlich sein kann, klingen schlechte LS aber weiterhin schlecht.


Gruss Jörg
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Thomas K.
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Beitrag von Thomas K. »

Hallo Martin,

interessanter Link. Nun muß ich mich nicht mehr weiter wundern, warum eine Rundfunkübertragung in 320k so verdammt gut klingen kann, gerade auch im Aspekt Räumlichkeit, wo bei datenreduzierten Formaten oft Defizite vermutet werden.

Viele Grüße
Thomas
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

deepsekaj hat geschrieben: Münchener Kabeltest 2004
Im Münchener Test im Januar 2004 wurde in einer vorher festgelegten Zufallsreihenfolge zwischen zwei Kabeln hin- und hergeschaltet. Es wurde ein und dasselbe Kabel auch mehrmals hintereinander gespielt.
Diese Vorgehensweise wurde vorher von den Teilnehmern so akzeptiert, da davon ausgegangen wurde, dass die Unterschiede zwischen der 3m langen Beipackstrippe und dem 1m langen 300 Euro Mogami so groß seien, dass sie "jeder sofort hören kann, der keine Holzohren hat".
Dem war nicht so.
Hallo Martin

Mir war der Münchener Kabeltest als solcher nicht geläufig und ich fand im HiFi-Forum einen Thread zu dem Kapitel, besonders die Ausführung hat mich interessiert. Sie ist hier detailliert beschrieben. Danach habe ich aufgehört zu lesen. Wer einen DVD-Player als Quelle testet, hat wegen der Jitterträchtigkeit schon verloren.
Funk LAP2 SE ... wiederum war mit den beiden Testkabeln der Hersteller Beipack und Mogami mit der eigentlichen Vorstufe Parasound Halo C3 verstöpselt.
Das bedeutet, beide Kabel waren beim Funk parallel geschaltet, nur an der Parasound HaloC3 wurden die Eingänge gewählt. Die Massen beider Geräte wurde durch beide Kabelsätze verbunden. Üblich wäre, dass Masseausgleichsströme über das Audiokabel im Gebrauch fließen, und nicht über den Bypass eines 2. Kabelsatzes. Die Massekontaktqualität des Steckers ist ein wichtiges Merkmal, gerade hier unterscheiden sich die vielen Cinchstecker sichtlich. Aber LAP2 SE und Halo C3 haben beide Schutzerdeanschlüsse, und ein Kabeltest zwischen diesen beiden Geräten entspricht nicht den üblichen Bedingungen, unter denen Kabel zuhause arbeiten müssen. Nenne ich einfach : praxisfern. Wenn bei LAP2 SE 2 Kabelsätze auch durch 2 Ausgangsverstärker angesteuert würden, hätte man deren Klanggleichheit überprüfen müssen, darüber wurde kein Wort verloren, deshalb könnte man wohl davon ausgehen, dass beiede Ausgänge strikt parallel geschaltet werden.Ooops, dann lägen ja beide Kabel sauber parallel, also auch die Kabelkapazität und alles, was da noch so an Signaleinflüssen auf beide Kabel wirkt. Jeder, der logisch denken kann, wird hier sich leicht vorstellen können, dass damit auch beide Eingänge der Halo hintenrum über Funk parallelgeschaltet sind. Man kann nicht bei 2 parallelgeschalteten Kondensatoren die Einzelwerte ausmessen, egal, wo man antastet, ohne Trennung wird das nichts.

Jitterbehaftete Signalquelle mit schlechter räumlicher Tiefenstaffelung, frühe Reflexionen durch die nahe Glotze beim linken LS, parallelschaltung der Kabel, und dann die unerwähnten Jumper beim External Loop siehe http://www.parasound.com/img/halo/p3_rear_big.jpg, die jedem Kablfeteschisten als Klangbremse bekannt sind und man sie tunlichst durch hochwertige Kurzkabel, besser noch durch kurze Drahtbrücke auf der Leiterplatte ersetzt. Dann ging von der Parasound es mit anderen, hinreichend langen symmetrischen Kabeln zu O500 C, über die ich nichts erfahren konnte. Wie war das noch? Eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied?

Ohne konkrete Beschreibung sämtlicher Testbedingungen bleibt mir nur ein Naserümpfen. Ein Herleiten, dass Kabelunterschiede bewiesenermaßen nicht hörbar sind, halte ich hier für unangemessen. Der Verdacht liegt nahe, dass mal wieder etwas bewiesen werden sollte, Hauptsache, die Probanden und Leser merken nicht, dass sie vorgeführt worden sind.

Gestern habe ich in Stereoplay einen Artikel über Lautsprecheraufstellung von Herrn Stark (oder war es Kraft?) gelesen. Wenn ich mich recht erinnere, endete er mit der Empfehlung, der Leser möge alles ausprobieren und selbst urteilen. Wozu habe ich denn den Artikel überhaupt gelesen? Tolle Empfehlung, der ich mich hier aus vollem Herzen anschließen möchte. Das gilt auch für Kabel, unter Einbeziehung der heimischen Bedingungen, dazu gehört auch der gewohnte Sessel, und die entspannte Atmosphäre, in der man Dinge wie räumliche Abbildung hören kann, wie sie in Hotelräumen selten möglich ist. Und wer dann Unterschiede hört, vergisst schnell, was er bisher gelesen hat. Und ich meine, genauer betrachtet, den Münchener Kabeltest kann man auch vergessen.

Grüße Hans-Martin
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deepsekaj
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Beitrag von deepsekaj »

Hallo Hans-Martin und alle die sich angesprochen fühlen,
deepsekaj hat geschrieben:Ich sehe das halt so (und dies völlig wertneutral)
Ich habe ausdrücklich darauf hingewiesen, dass dies meine persönliche Meinung ist. Trotzdem habe ich sehr den Eindruck, dass sich einige hier persönlich angegriffen fühlen. Ich beglückwünsche allen (die sie haben) zu Ihren tollen teuren Kabeln. Aber meine Erfahrungen in verschiedenen Foren zeigen, dass es bei solchen Themen unterschwellig auch eher um andere Dinge geht und der Schein oft trügt. Auch wenn hier mehr Wert auf Etikette gelegt wird (was ich sehr begrüße), wird es hier ähnlich sein.

Also ganz subjektiv: Ich brauche diese Kabel nicht, da ich eben keinen Unterschied höre. Aktuell bin ich sowieso nur noch symmetrisch (XLR) verkabelt.

Aber ich werde bei allen kommenden sich bietenden Gelegenheiten Kabel vergleichen und meine weiteren Erfahrungen dazu hier mitteilen. Wer diese Kabeldiskussion nicht möchte braucht hier ja nicht mit zu lesen :mrgreen:

Lieber Hans-Martin -
trotzdem interessiert mich auch deine Meinung zum anderen aufgeführten Thema "Unterschied CD und mp3" und ob Du diesen hörst.

Gruß
Martin
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Joerghag
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Beitrag von Joerghag »

deepsekaj hat geschrieben:... trotzdem interessiert mich auch deine Meinung zum anderen aufgeführten Thema
"Unterschied CD und mp3" und ob Du diesen hörst.
... schwierige Frage. Ich glaube, ich höre keinen Unterschied. :( :wink:

Zu Hause höre ich nur Flacs, da ich an den Genelecs vermeine einen leichten Dynamikvorteil bei den Flac Dateien zu vernehmen.

Andererseits: Als ich für meine Urlaubs- Lautsprecher (Stax SR-307 an SRM-323s) einen passenden Zuspieler gesucht habe, habe ich des Speicherplatzes wegen ALAC gegen MP3 in höchster VBR Auflösung (durchschn. 250kbps) gegengehört. Alles Stücke, die ich lange kenne und ohne zu wissen, ob erst das Stück komprimiert oder unkomprimiert spielt. Ich muss leider zugeben, das ich keinen Unterschied mit den Stax Kopfhörern hören konnte. Somit wurde der Zuspieler kein teurer HighRes Mobilplayer sondern ein älterer iPod-Touch mit 22Pol-Anschluss um den schlechten Kopfhörerausgang zu umgehen.

Trotzdem höre ich zuhause weiterhin Flacs, der Platz ist einfach da ...

Gruss Jörg
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Martin,

auch gehöre zu den Leuten, die durchaus skeptisch an Kabeltests etc. herangehen. Hier hilft nur selber testen und wie oben beschrieben eben unter den eigenen Bedingungen. Es kann nichts schaden jemand anders das umstecken zu überlassen, um nicht einer Autosuggestion zu unterliegen. Und mit Nichten ist immer das gehypte Super(teure)Kabel auch das beste in den eigenen Ohren. Ich habe meine Kabel selbst konfektioniert, das kostet dann keine Tausende EUR.

Viele Menschen mich eingeschlossen reagieren auf solche (oft vielzitierten) Test, die beweisen sollen, dass etwas nicht sein kann und nicht hörbar sind sehr allergisch, weil sie eben andere Erfahrungen gemacht und gehört haben. Wie einer unsere Admins mal gesagt hat, wenn ich den Unterschied ohne Blindtest nicht höre, dann brauche ich den Unterschied auch nicht weiter verfolgen. Sprich, wenn es für die eigenen Ohren nicht deutlich erkennbar ist, dann macht man sich damit weder weiter Mühe noch investiert darin Geld. D.h. aber nicht, dass es keinen Unterschied gibt oder es für andere nicht hörbar sein kann.

Ich brauche auch keine Wasserschläuche zu meinen Endstufen, wie man das auf diversen Messen gerne sieht, aber ohne es selbst zu vergleichen, würde ich nie behaupten, dass es nicht evtl. etwas bringen könnte. Ich würde mich nie auf eine Prozentliste festlegen. Ab einem gewissen Punkt bringen Veränderungen - nach meiner Erfahrung - nur kleinere Schritte vorwärts, es sei denn man findet einen Flaschenhals. Aber auch das kommt vor. In diesem Sinne kann ich nur empfehlen sich mit Forumskollegen persönlich auszutauschen.

Grüsse Jürgen
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

deepsekaj hat geschrieben: Wer diese Kabeldiskussion nicht möchte braucht hier ja nicht mit zu lesen :mrgreen:

Lieber Hans-Martin -
trotzdem interessiert mich auch deine Meinung zum anderen aufgeführten Thema
"Unterschied CD und mp3" und ob Du diesen hörst.
Hallo Martin
Wenn ich die Unterschiede bei Kabeln nicht so deutlich gehört hätte, einschließlich der Laufrichtung, einschließlich Netzkabel, so dass ich überzeugt bin, dass es Unterschiede gibt, wäre ich nicht eingesprungen.
Die Meinung, verschiedene Kabel machen keine Klangunterschiede, macht schon lange die Runde, und ich vergleiche es mit dem Spruch: "Toleranz kann man von den Rauchern lernen, sie haben nichts dagegen, wenn man in Ihrer Gegenwart nicht raucht".
Diejenigen, die Kabelunterschiede hören, ja sogar deren sich sicher sind, werden immer wieder von denen angegriffen, die sie nicht hören, oder nicht hören können, weil Software oder Hardware oder die Hörschulung es nicht zulassen.

Wenn eine Festplatte mit 4TB vor Weihnachten für 111Euro zu bekommen war, passen dort 5000 CDs unkomprimiert drauf (10000 FLAC), da braucht man mehr als 1 Jahr (2J), um einmal alles durchzuhören. Wozu also verlustbehaftete Dateikompression bei der Speicherung?
Wir suchen ständig nach Verbesserungen, wer pflegt da den Geiz, mit dem Kommentar, dass es ja kaum merklich (oder nicht hörbar) schlechter klingt?

Wenn die mpeg Kompressionsalgorithmen verbessert wurden, mag das ein Fortschritt sein, bestätigt auch, dass sie vorher noch nicht so gut waren.
Ich akzeptiere, ja begrüße es, dass es Dank mpeg möglich ist, digital gemultiplext viele Programme auf einen Transponder zu packen und mit weniger Leistung und Verlustwärme an die Umgebung abzugeben.
Die Leistungsersparnis ist ja nicht nur ein wirtschaftlicher Vorteil, es schont ja auch die Umwelt.
Aber da ich nur ein Fernsehprogramm zur Zeit betrachte, oder ein Rundfunkprogramm höre und nicht gleichzeitig noch eine CD, geht die angebotene Vielfalt an mir vorbei, sobald ich eine Auswahl getroffen habe.

Es mag sein, dass der Unterschied von WAV von der CD gegenüber mp3 (mit höherer 24Bit-Rate, das wäre vielleicht ein unfairer Vergleich) dahinschmilzt, sobald schlechte Kabel im Spiel sind. Solange ich beim Streamer mit sehr guter Clock aber zwischen WAV und FLAC noch Unterschiede höre, erscheint mir die Beschäftigung mit verlustbehafteten Formaten einfach uninteressant. Mit Beipackstrippen gelingt mir das übrigens nicht.

Wenn vom Fraunhofer gesagt wird:
http://www.nmz.de/online/auch-hifi-liebhaber-koennen-mp3s-von-cds-nicht-unterscheiden hat geschrieben: Andererseits widmen sich die Entwickler auch den Feinspitzen unter den Musikhörern und wollen beweisen, dass mit entsprechenden Codierungstechnologien auch die letzten wahrnehmbaren Unterschiede zur Audio-CD ausgemerzt werden können. "Die Musiklabels und Toningenieure haben mittlerweile auch verstanden, wie man kodieren muss, damit man eine hervorragende Soundqualität erhält. Ein weiterer Vorteil der bestehenden Codierungen wie MP3 oder AAC ist, dass die dahinterliegenden Verfahren ständig verbessert werden", so Grill. Eine heute mit 128 kbit/s kodierte MP3 klingt folglich weitaus besser als vor 15 Jahren.

Begriff "Kompression" irreführend

Den Begriff "Kompression" findet der Fraunhofer MP3- und AAC-Entwickler ohnehin irreführend. "Man darf das nicht verwechseln mit Dynamik-Kompressionen, also dem Abschwächen lauter Passagen und der Anhebung leiser Stellen, was seit jeher gerade bei den vielgerühmten Schallplatten oder auch im UKW-Rundfunk eine technologische Notwendigkeit ist." In dieser Hinsicht seien MP3 und AAC mit bis zu 24 Bit Dynamikumfang sogar besser als die auf 16-Bit beschränkte Audio-CD. Diese Einschränkung werde auch durch eine Lossless-Kopie einer Audio-CD nicht beseitigt.

Weit wichtiger für eine gute Soundqualität bzw. ein ansprechendes Klangbild sei ohnehin nicht das verwendete Medium oder Dateiformat, sondern die eingesetzten Lautsprecher. "Diese sind immer noch die schlimmsten Verfälscher in der gesamten Kette", meint Grill.

dann beginnt man am besten am eigenen Raum, korrigiert digital die Fehler der Lautsprecher und wird dann sensibler für die Auflösung, nachdem die Klangfarben stimmen und bei den Resonanzen die Überbetonungen in Pegel und Timing weitgehend beseitigt sind.
Am Beispiel der Beatles Remaster kann man sehen, dass das wiederaufgelegte Vinyl (Stereo) explizit ausgedrückt nicht komprimiert wurde, während die digitale Version auf moderne Weise dem Zeitgeist angepasst wurde. Und die DR-Werte der alten Led Zeppelin LPs sprechen ebenfalls eine deutliche Sprache, da sehen die CD- und sogar die 24Bit Ausgaben echt alt aus.
Gills Äußerung geht also etwas an der Realität vorbei, wenn man die gute alte LP die CD überholen sieht.
"Die Musiklabels und Toningenieure haben mittlerweile auch verstanden, wie man kodieren muss, damit man..." verkauft, möchte ich hinzufügen. Wenn die Dynamik kaputtkomprimiert ist und alles platt nach vorn drängt, haben wir, was Eberhard Sengpiel "wie Hühner auf der Stange" nennt. Raumtiefe gibt es da fast nicht mehr, und wer die krasse L-R Trennung schätzt, wird mp3 für völlig hinreichend halten - meine bisherige Meinung von mp3 war nicht sonderlich positiv, wenn ich genauer hingehört hatte.
DAB mit 256k hat mich abgetörnt (UKW fand ich besser) und mp3 als Oberbegriff ist allein zu wenig differenziert.
Wo bekomme ich nun Musik zum aktuellen Vergleich, die nicht totkomprimiert ist in der Dynamik, keine Bandbreitenbegrenzung unter 20kHz hat und in 24 Bit den Weg zu mir findet, von mir aus in mp3 oder in AAC aber auch in FLAC?
Grüße Hans-Martin
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llucki
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Beitrag von llucki »

Hallo Martin,
Hans-Martin hat geschrieben:Diejenigen, die Kabelunterschiede hören, ja sogar deren sich sicher sind, werden immer wieder von denen angegriffen, die sie nicht hören, oder nicht hören können, weil Software oder Hardware oder die Hörschulung es nicht zulassen.
Das hat Hans-Martin vollkommen richtig auf den Punkt gebracht.

Es erübrigen sich alle Diskussionen über Kabelklang und alle sonstigen klangbeeinflussenden Maßnahmen, wenn die eigene Wiedergabetechnik ein gewisses Niveau erreicht hat und das Gehör davor ebenfalls.

Der Grund dafür: man kann es hören.

Wenn jemand mitteilt, dass er diese feineren Unterschiede nicht hören kann, dann lerne ich daraus, dass er sein Setup (und ggf. auch sein Gehör) noch deutlich entwickeln könnte. Mehr lässt sich dem nicht entnehmen.

Viele Grüße
Ludger
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deepsekaj
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Beitrag von deepsekaj »

Lieber Ludger,

ich danke Dir für deinen Beitrag zum Thema und fühle mich in meinem letzten Posting bestätigt. :cheers:

Gruß
Martin
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