Surrountec Monolog mit Weiche 0. Ordnung
Sorry, Winfried. Aber solche Geschichten sind nicht mehr als nette Spielereien. Wo bitteschön soll sich denn die exakte Phasengleichheit einstellen? Kenne auch LS-Konstruktionen, da kann man die jeweiligen Einheiten nach vorne bzw. hinten hin- und herschieben, bis es hörmäßig paßt. Von exakt dabei keine Spur. Sowas erledigt acourate viel sinnvoller.
Gruß
Franz
Gruß
Franz
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Wer hätte gedacht, dass ein Lautsprecher wie Tannoy Churchill
mit einem Chassis ähnlich diesem:
diese Sprungantwort hat:
Und das bei derartig weit auf die Rückseite des Magneten zurückverlegtem Hochtöner! Vermutlich überholt der Hochton den Bass wegen der Kompression im Horn.
Oder das ein KEF Uni-Q Chassis
ähnlich in KEF RDM2
im Beispiel IQ9 mit Bassunterstützung
Bei diesen Chassis liegt der Hochtöner in der Ebene des abgestrahlten Mitteltons nahe der Schwingspule des Tieftöners.
Eine Box mit versetzten Chassis wie die B&W Matrix 801
zeigt dieses Verhalten:
Dieser Hausfrauenschreck der 1980er Jahre war hinsichtlich Treiber-Alignment auch nicht besser als viele andere.
Dagegen zeigt Dunlavy SC-VI
wie es auch gehen kann:
Das Bild zeigt deutlich versetzte Chassis und reichlich Filz in ihrer Nähe.
Ich denke, schließlich ist die Frequenzweiche ausschlaggebend.
Ich hatte nie Gelegenheit, Dunlavy LS zu hören, die Tannoys haben für mein Ohr alle genäselt, die KEFs waren mir in den Höhen nicht sauber genug, die B&Ws wurden erst nach Korrektur der GLZ überzeugend.
Meine ersten Selbstbauboxen hatten Koaxialchassis, aber bis heute komme ich mit dem unruhigen Frequenzgang in den Höhen nicht zurecht, wie er von Whizzer-Cones entsteht oder auch bei Breitbandtreibern gemessen werden kann.
Ich will hier Surrountecs Texte nicht kritiklos hinnehmen, aber Werbung lebt nun mal vom Übertreiben, alten Wein in neu Schläuche füllen und mit fantastischem Etikett zu versehen. Dazu gehören neue Wortkreationen (Weiche 0. Ordnung), um sich ein eigenständiges Image zu geben und gegen andere Methoden und Produkte abzugrenzen.
Verächtlichung der Digitaltechnik oder Tippfehler oder Wortspiel: Dither + Jitter = Ditter?
Grüße Hans-Martin
mit einem Chassis ähnlich diesem:
diese Sprungantwort hat:
Und das bei derartig weit auf die Rückseite des Magneten zurückverlegtem Hochtöner! Vermutlich überholt der Hochton den Bass wegen der Kompression im Horn.
Oder das ein KEF Uni-Q Chassis
ähnlich in KEF RDM2
im Beispiel IQ9 mit Bassunterstützung
Bei diesen Chassis liegt der Hochtöner in der Ebene des abgestrahlten Mitteltons nahe der Schwingspule des Tieftöners.
Eine Box mit versetzten Chassis wie die B&W Matrix 801
zeigt dieses Verhalten:
Dieser Hausfrauenschreck der 1980er Jahre war hinsichtlich Treiber-Alignment auch nicht besser als viele andere.
Dagegen zeigt Dunlavy SC-VI
wie es auch gehen kann:
Das Bild zeigt deutlich versetzte Chassis und reichlich Filz in ihrer Nähe.
Ich denke, schließlich ist die Frequenzweiche ausschlaggebend.
Ich hatte nie Gelegenheit, Dunlavy LS zu hören, die Tannoys haben für mein Ohr alle genäselt, die KEFs waren mir in den Höhen nicht sauber genug, die B&Ws wurden erst nach Korrektur der GLZ überzeugend.
Meine ersten Selbstbauboxen hatten Koaxialchassis, aber bis heute komme ich mit dem unruhigen Frequenzgang in den Höhen nicht zurecht, wie er von Whizzer-Cones entsteht oder auch bei Breitbandtreibern gemessen werden kann.
Ich will hier Surrountecs Texte nicht kritiklos hinnehmen, aber Werbung lebt nun mal vom Übertreiben, alten Wein in neu Schläuche füllen und mit fantastischem Etikett zu versehen. Dazu gehören neue Wortkreationen (Weiche 0. Ordnung), um sich ein eigenständiges Image zu geben und gegen andere Methoden und Produkte abzugrenzen.
Verächtlichung der Digitaltechnik oder Tippfehler oder Wortspiel: Dither + Jitter = Ditter?
Grüße Hans-Martin
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Moin.
Die Verzögerung wird von der (passiven) Weiche verursacht. Messbar wird sowas, wenn man mal die Impulsantwort der Weiche selbst misst, mit Lastwderständen statt der Chassis.
Bis bald,
Axel
Nachtrag: Ich hatte mit dem Thiel SCS-3 Koinzidenzwandler auch keine bessere Sprungantwort an einer passiven Weiche - und bei dem Chassis liegen beide Schwingspulen quasi ineinander - eben in koinzidenter Anordnung.
Nein, überholt wird hier gar nicht, die Schallgeschwindigkeit ist für hohe Töne nicht anders als für tiefe Töne.Hans-Martin hat geschrieben:Und das bei derartig weit auf die Rückseite des Magneten zurückverlegtem Hochtöner! Vermutlich überholt der Hochton den Bass wegen der Kompression im Horn.
Die Verzögerung wird von der (passiven) Weiche verursacht. Messbar wird sowas, wenn man mal die Impulsantwort der Weiche selbst misst, mit Lastwderständen statt der Chassis.
Bis bald,
Axel
Nachtrag: Ich hatte mit dem Thiel SCS-3 Koinzidenzwandler auch keine bessere Sprungantwort an einer passiven Weiche - und bei dem Chassis liegen beide Schwingspulen quasi ineinander - eben in koinzidenter Anordnung.
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Hallo Franz,Franz hat geschrieben:solche Geschichten sind nicht mehr als nette Spielereien. Wo bitteschön soll sich denn die exakte Phasengleichheit einstellen?
Entschuldigung... jetzt bitte nicht "überinterpretieren"...
Die abgestufte Schallwand rückt die akustischen Zentren der Chassis mechanisch auf eine (vertikale) Ebene, das IST ein Fortschritt Richtung besseres Zeitverhalten, speziell bei passiven Systemen - nicht mehr und nicht weniger. Und genau das macht Surrountec und übrigens sehr ähnlich aussehend auch Myro! Vorteil ist, daß sich die akustische Addition der Mittel/Hochtonwege auf der Hörachse verbessert. Genau das machen auch die digitalen Verzögerungsglieder in dig. Frequenzweichen, in analogen Aktivweichen kann man in Grenzen mit Allpassverzögerungsgliedern arbeiten um das zu erreichen.
Für exakte Phasengleichheit des abgestrahlten Schalles der Chassis im LS ist sicher noch mehr nötig, aber u.a. darum gibt's ja Audiovolver, Acourate und andere Convolverlösungen. Zur Zeit des abgebildeten Cabasse-Systems konnte solche Dinge vielleicht ein wohnzimmerfüllender Supercomputer rechnen, PCs und DSPs bei weitem nicht!
Gruß,
Winfried
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Der Einfluss des Versetzens der Chassis wird m.E. zumeist überschätzt, gerade im Zusammenspiel mit passiven Weichen.
Ich empfehle hierzu mal mein White Paper
Grüsse, Uli
Ich empfehle hierzu mal mein White Paper
Grüsse, Uli
Ich habe die LS auch auf der Tonmeistertagung gehört. Ich fand sie nicht besonders auffällig, was normalerweise bei mir ein Punkt auf der Positivliste bedeutet. Es ist halt keine "Hifi-Box", sondern der Anspruch geht in eine andere Richtung.
Die Diskussion über Sinn und Unsinn einer Weiche habe ich dann natürlich auch geführt...
Die auf der vorigen Seite abgebildete Cabasse Clipper (?) gehörte zu einer Serie, in der die Spitzenmodelle auch aktiv erhältlich waren. Die Chassis sind bei diesen Modellen zwar versetzt zueinander, aber ich bezweifle, dass sie exakt auf eine senkrechte Achse ausgerichtet sind.
Die Diskussion über Sinn und Unsinn einer Weiche habe ich dann natürlich auch geführt...
Die auf der vorigen Seite abgebildete Cabasse Clipper (?) gehörte zu einer Serie, in der die Spitzenmodelle auch aktiv erhältlich waren. Die Chassis sind bei diesen Modellen zwar versetzt zueinander, aber ich bezweifle, dass sie exakt auf eine senkrechte Achse ausgerichtet sind.
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Moin.
Sie darf also die Phase nicht drehen, genauso aber auch nichts anderes tun. Es sei denn, obiges Etikett wäre nicht so exakt auszulegen, wie es die technische Anmutung nahelegt.
Marketing ist eine sehr spaßige Disziplin, vielleicht sollte ich das doch auch mal probieren.
Klingende Kabel waren gestern, moderne Zauberkabel dienen zusätzlich auch noch als "0.-Ordnung-Weiche". Genialer Dreh, muss ich neidlos anerkennen!
Bis bald,
Axel
Auf die Gefahr hin, dass ich mich unbeliebt mache: Eine "Weiche 0. Ordnung" ist soviel eine Weiche wie eine "0°-Kurve" von der Geraden abweicht.phase_accurate hat geschrieben:Eine Messung würde zeigen, ob diese Weiche 0ter Ordnung wirklich Zeit- und Phasen- kohärent ist. Wie der Engländer sagt: "The proof is in the pudding .....!"
Sie darf also die Phase nicht drehen, genauso aber auch nichts anderes tun. Es sei denn, obiges Etikett wäre nicht so exakt auszulegen, wie es die technische Anmutung nahelegt.
Marketing ist eine sehr spaßige Disziplin, vielleicht sollte ich das doch auch mal probieren.
Klingende Kabel waren gestern, moderne Zauberkabel dienen zusätzlich auch noch als "0.-Ordnung-Weiche". Genialer Dreh, muss ich neidlos anerkennen!
Bis bald,
Axel
Ich mag einmal von der Surrountec Seite zitieren:
"Die Keramikchassis sind minimal bedämpft und das komplette System (alle 3 Wege) kommen ohne eine Frequenzweiche aus. Da alle Töner (auch der Tweeter) full-range betrieben werden klingt das System nicht keramik-typisch schrill und hart. Eigentlich klingt es gar nicht mehr. Der Lautsprecher tritt komplett in den Hintergrund und wird Mittel zum Zweck. Die Grundvorraussetzung dafür ist das mechanische Time-Alignment aller akustischen Zentren der verbauten Töner. In Kombination mit der phasenkohärenten surrounTec Korrekturweiche 0. Ordnung ohne fixe Trennfrequenzen (komplett von Hand aufgebaut mit feinsten Silberbauteilen, z.B. von Duelund und speziell auf die jeweiligen verbauten Töner abgestimmt) ergibt sich eine akustisch richtige Schallabstrahlung und ein absolutes Unikat. Der Lautsprecher spielt vollkommen stressfrei und ohne Mühe als eine große Punktschallquelle vom nichthörbaren Infraschall bis hinauf auf über 60Khz. "
Die "interessanten" Stellen sind unterstrichen...
mfg
Juergen
"Die Keramikchassis sind minimal bedämpft und das komplette System (alle 3 Wege) kommen ohne eine Frequenzweiche aus. Da alle Töner (auch der Tweeter) full-range betrieben werden klingt das System nicht keramik-typisch schrill und hart. Eigentlich klingt es gar nicht mehr. Der Lautsprecher tritt komplett in den Hintergrund und wird Mittel zum Zweck. Die Grundvorraussetzung dafür ist das mechanische Time-Alignment aller akustischen Zentren der verbauten Töner. In Kombination mit der phasenkohärenten surrounTec Korrekturweiche 0. Ordnung ohne fixe Trennfrequenzen (komplett von Hand aufgebaut mit feinsten Silberbauteilen, z.B. von Duelund und speziell auf die jeweiligen verbauten Töner abgestimmt) ergibt sich eine akustisch richtige Schallabstrahlung und ein absolutes Unikat. Der Lautsprecher spielt vollkommen stressfrei und ohne Mühe als eine große Punktschallquelle vom nichthörbaren Infraschall bis hinauf auf über 60Khz. "
Die "interessanten" Stellen sind unterstrichen...
mfg
Juergen
Hallo Jürgen,
genau auf diese Passagen hatte Winfried in seinem Eingangsposting Bezug genommen.
Viele Grüße
Rudolf
genau auf diese Passagen hatte Winfried in seinem Eingangsposting Bezug genommen.
Viele Grüße
Rudolf
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Entschuldigung Christoph...
Gruß,
Winfried
Soweit ich erinnere steigt die Einbaugüte und -resonanzfrequenz der Grundresonanz eines Treibers mit abnehmendem Einbauvolumen bei dadurch gleichzeitig ansteigender resultierender Grenzfrequenz des durch Chassis und Gehäuse gebildeten Hochpasses.veloplex hat geschrieben:Es wird ja von einer besonders kleinen Guete der Chassis gesprochen. ... Z.b. Das Chassis auf ein kleines oder zu kleines Volumen spielen lassen.
Gruß,
Winfried