Vom Computer zum Aktivlautsprecher - aber wie?

Matty
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Vom Computer zum Aktivlautsprecher - aber wie?

Beitrag von Matty »

Ein Frage an die Expertenrunde :cheers:

Ich muss ja zugeben, dass mir bei diesem Thema der Überblick fehlt. Als ich mir mein neues Anlagenkonzept überlegt hatte, war die Idee, das Gesamtkonzept so einfach wie möglich zu halten. Also, Computer in der Mitte, die komplette Digitalverarbeitung bis hin zur DA-Wandlung findet dort statt, raus mit 2x3 XLR-Kabeln und direkt rein in die Endstufen der Chassis der Aktivlautsprecher.

Vom Prinzip her auch sicher nicht ganz verkehrt. Angeregt durch viel Diskussionen hier im Forum, habe ich mir nun Gedanken gemacht, was sind evtl. die Schwächen des Konzepts und gibt es nicht doch einige bessere Lösungen. Gerade der Bereich der Wandler und Ausgangsstufen ist ja sicher ein besonders kritischer Punkt in einem digitalen Aktiv-Konzept.

Meine RME HDSP 9632 scheint ja nicht mehr die allerneuesten und besten Wandler zu haben. Außerdem Frage ich mich, wie sich Ripple, Störungen etc. die im PC erzeugt werden, auf die Ausgangsstufen einer internen Soundkarte auswirken.

Nun gibt es ja unterschiedliche Möglichkeiten diese Probleme zu umgehen (und dafür andere zu bekommen :mrgreen: ). Externe Soundkarten, wie die Fireface-Reihe von RME, Soundkarten mit Digitalausgängen, an die man externe Wandler anschließt (wobei man hier bei einem Mehrwegesystem auch einen DAC mit entsprechend vielen Kanälen benötigt), USB-DACs, etc.

Was sind die Vor-, was sind die Nachteile der einzelnen Lösungen? Von welcher Lösung kann man klanglich am meisten erwarten (darauf kommt's ja letztendlich an)? Wie funktioniert dies überhaupt bei den USB-DACs? Kann man diese (ja zumeist Stereo-USB-DACs) überhaupt für ein Mehrwegesystem verwenden (mehrere Stereo-USB-DACs parallel)?

Ich hoffe, Ihr könnt ein wenig Licht in meine Dunkelheit hier bringen. :)

Viele Grüße
Matthias
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nightingale
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Beitrag von nightingale »

Hallo Matthias,

ich kann dir für einen Teil deiner Fragen Antworten/Anregungen geben.

Ich verwende eine RME FF400 als Soundkarte, DRC und DAC (6+2 line Ausgänge). Die FF400 ist über Firewire an den PC angebunden und hat eine eigene Stromversorgung. Aktuell arbeite ich an der Optimierung der PSU des PCs. Jede Komponente, also Mainboard, CPU, SSD, PCI FW Karte bekommt eine eigene Spannungsversorgung. Derzeit habe ich in einem ersten Schritt nur das Mainboard (Gleichrichter>ELKO Siebung>Pico PSU) und die CPU (Gleichrichter>ELKO>Spannungsstabilisierung 12V>ELKO) getrennt. Die PCI FW Karte soll ja ebenfalls separat versorgt werden. Dazu muss ich die Spannungsversorgung auf dem ANschlussockel zum Mainboard unterbrechen. Das wäre ev auch eine Option für deine RME: unterbrechen der Spannungsversorgung vom Mainboard und separate PSU für die RME, damit du die Störungen des PC von der RME isolierst.

Wenn du eine externe Soundkarte kaufst, die bereits über eine entsprechende Anzahl von DACs und somit analogen Ausgängen verfügt hast du ja eigentlich kein Problem mehr, oder? RME bietet in der FF Serie ja auch Geräte mit USB Anschluss an.

LG
Peter
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Matthias,

das Einfachste währe doch einfach ein RME ADI mit an die HDSP über ADAT zu hängen. Als Plus hast Du eine galvanische Trennung vom PC zur Anlage und die Kosten sind überschaubar.

Natürlich kommt es darauf an wie viele Kanäle Du benötigst.

Grüße
Alex
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Matty
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Beitrag von Matty »

Hi zusammen!

@Alex:
Leider bietet die HDSP 9632 nur die Möglichkeit, entweder 8 ADAT-Kanäle bei 48kHz oder 4 ADAT-Kanäle bei 96 kHz (S/MUX) anzusprechen. Momentan brauche ich 6 Kanäle, plane aber dauerhaft mit mindestens 8. Die Lösung bringt mich nicht wirklich weiter, fürchte ich, da ich mit 48kHz wohl nicht das Potential der Wandler ausnutzen würde.

@Peter:
Dein Konzept für die Stromversorgung finde ich sehr spannend. Eine externe Soundkarte wie die Fireface ist wahrscheinlich die einfachste, kompakteste Lösung, mit der man die Nachteile einer internen Soundkarte lösen kann. Gerade die neuen Fireface UCX und UFX sollen ja auch ganz hervorragende Wandlertechnologie drin haben, die nochmal ein Stück besser als in den alten Geräten ist.

Vorteil einer solchen Lösung ist: Man hat alles in einem Gerät.
Nachteil einer solchen Lösung ist: Man hat alles in einem Gerät :mrgreen:

Der Markt ist ja voll mit vielen interessanten DACs, auch DIY-Boards, leider fast auschließlich für den Stereobetrieb. Wenn man eine AllinOne-Lösung hat, ist es natürlich schwierig, irgendwann mal ein Upgrade bzw. eine Verbesserung durch den Austausch einzelner Komponenten (z.B. Wandler oder Ausgangsstufen) zu machen. Wahrscheinlich ist dies aber Fluch und Segen zugleich.

Außerdem fehlt mir völlig die Erfahrung, wie sich unterschiedliche Wandler/Ausgangsstufen klanglich auswirken. Die Frage wäre wahrscheinlich auch, wieviel man ausgeben muss, um auf ein vergleichbares Niveau von z.B. einer Fireface UCX zu kommen.

Wäre sowas hier eine Lösung, um z.B. mehrere Stereo DACs an eine Soundkarte anzuschließen und macht dies überhaupt Sinn:

http://www.rme-audio.de/products_hdsp_aes32.php#6

Gibt es evtl Alternativen dazu? Diese hier?

http://www.lynxstudio.de/de/produkte_ly ... _info.html

Oder geht es vielleicht viel einfacher?


Viele Grüße
Matthias
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nightingale
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Beitrag von nightingale »

Da kann ich dir leider keine kompetente Antwort darauf geben. Aus eben den von dir beschriebenen Gründen habe ich mich damals für die FF400 entschieden.
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo,
Matty hat geschrieben:Gerade die neuen Fireface UCX und UFX sollen ja auch ganz hervorragende Wandlertechnologie drin haben, die nochmal ein Stück besser als in den alten Geräten ist.
Es ist tatsächlich so, dass die UCX bessere/überarbeitete Wandler drin hat. Nur von den Daten her ist das FF400 bis auf um 1dB (110dB zu 111dB) schlechteren Rauschabstand mit dem FF UCX identisch. :?
Matty hat geschrieben:Außerdem fehlt mir völlig die Erfahrung, wie sich unterschiedliche Wandler/Ausgangsstufen klanglich auswirken. Die Frage wäre wahrscheinlich auch, wieviel man ausgeben muss, um auf ein vergleichbares Niveau von z.B. einer Fireface UCX zu kommen.
Ein vergleichbares Niveau ist mit einer FF400 als Gebrauchtgerät für 400-500€ bestimmt erreichbar. Ich glaube nicht, dass die Unterschiede zwischen FF400 und UCX Welten ausmachen.

Ich hatte diverse Soundkarten hier zuhause und muss ehrlich gestehen, dass die Unterschiede zwischen den Soundkarten nicht sehr groß waren, dennoch für mich wahrnehmbar. Von besser zu weniger gut aber dennoch gut waren es folgenden Modelle:

RME FF400
E-MU 1616m und E-MU 1212m
E-MU 0404 USB

Wie schon gesagt, waren Unterschiede zwischen diesen Soundkarten m.E.n. nicht groß. Zumindest nicht so groß wie der Sprung von meinem Player Sony X55ES auf die E-MU 0404 USB. Nicht gut und somit schlechter als der Sony-Player war bei mit z.B. der Beresford Caiman. Der ist glaube ich auch gesoundet.

So, das waren meine wenigen Erfahrungen.

Grüße
Alex

PS: Sorry, aber ich bin kein Experte :wink:
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propwash
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Beitrag von propwash »

Hallo,

da ich auch gerne auf einen PC mit Acourate umsteigen möchte hätte ich zu dieser Thematik auch noch ein paar Fragen.

Gesetzt sind zur Zeit nur meine 2 Geithains, mein Subwoofer und mein Sonos System.

Wenn ich jetzt mit einem Windows PC auch in die Acourate Welt einsteigen möchte stellt sich mir zum einen die Frage wie ich das Sonos System möglichst einfach einbinde. Zum anderen bin ich mir noch nicht im Klaren darüber wie die Funktion der Frequenzweiche optimal erreicht werden kann. Ich weiß, das Acourate als Frequenzweiche fungieren kann, habe aber in vielen Diskussionen von der Computer-Jitter Problematik gelesen. Muss ich das Sonos über den PC spielen lassen, wo die Soundkarte mit Acourate die Frequenzweiche spielt? Das wäre zum einen schade, weil das Sonos gertifiziert ist, zum anderen möchte ich meiner Frau ersparen zum "einfachen Musik hören" immer den PC hochfahren zu müssen.

Ist es möglich/sinnvoll digital aus dem PC heraus (entweder über das vorhandene HiTech USB Interface oder direkt aus der Soundkarte heraus) in einen externen DA Wandler (z.B. Mytek) zu gehen und danach weiter über eine extra Frequenzweiche zu den Lautsprechern? Kann man das Sonos vielleicht so einbinden, das es einmal "einfach" ohne Korrektur laufen kann und einmal mit der Accourate Korrektur?

Oder gibt es sogar noch mehr attraktive Möglichkeiten? Fragen über Fragen.

Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!

Viele Grüße

Thorsten
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thorsten,

soweit ich Dein geplantes Set-Up verstehe, soll es so aussehen:

Musikspeicher/PC -> Sonos Controller -> WLAN -> Sonos DAC -> Frequenzweiche -> Geithain/Subwoofer

Falls das so richtig ist und der Sonos auch DAC bleiben soll ... müssten MusikPC und Frequenzweiche wohl zwei getrennte Geräte sein.

Man könnte die F-weiche sicherlich mit dem PC machen, aber der Sonos kann das halt nicht unterstützen, hat nur einen DAC und keine F-Weichenfunktion.

Mögliche Lösungen:
1. Eine rein analoge Frequenzweiche für die Geithain/Subwoofer-Trennung am Sonos-DAC anschliessen
2. Eine digitale Subwoofer-Weiche für die Geithain/Subwoofer-Trennung am Sonos-SPDIF anschliessen
3. Falls der Subwoofer eine (Line-Pegel) Frequenzweiche hat, diese am Sonos-DAC und den LS anschliessen

My 2 cents.

Gruß,
Winfried

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propwash
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Beitrag von propwash »

Hallo Winfried,

Bisher dient mir ein Lyngdorf als DAC und Korrektur für den Sonos.

Die Reihenfolge soll in Zukunft folgende sein:

Sonos -> DAC/Vorverstärker -> Subwoofer+Geithains und und zusätzlich Acourate PC -> (wenn nötig DAC /Vorverstärker) -> Subwoofer+Geithains

Optimal wäre es wenn ich mit dem 2. Sonos Digitalausgang auch noch in den PC rein könnte um das Signal des Sonos zu concolven. Daher erschien es mir auf den ersten Blick sinnvoller nur 1x ziemlich am Ende der Kette ins analoge zu wandeln. Nur über den Platz der Weiche bin ich mir im unklaren. Zur Not köntte ich ja auch im Subwoofer trennen, aber das halte ich nicht für optimal.

Viele Grüße

Thorsten
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thorsten,

ich war etwas verwirrt darüber was Du wirklich machen willst. Sorry. :oops:

Welchen Lyngdorf hast Du? Irgendwie ist mir als hätten Lyngdorf Verstärker die Möglichkeit einer Subwooferauskopplung zusätzlich zur Raumkorrektur, aber ich kann mich irren...

Also gehen wir mal davon aus, daß Du vom Lyngdorf weg willst, richtig?
propwash hat geschrieben:Sonos -> DAC/Vorverstärker -> Subwoofer+Geithains und und zusätzlich Acourate PC -> (wenn nötig DAC /Vorverstärker) -> Subwoofer+Geithains
Heisst das, dass Du zwei Lösungen parallel betreiben willst oder willst Du die erste durch die zweite ersetzen? Ich gehe mal davon aus, daß Du nur die Lösung für Acourate mit Weichenfunktion suchst.
propwash hat geschrieben:sinnvoller nur 1x ziemlich am Ende der Kette ins analoge zu wandeln.
d*accord!
propwash hat geschrieben:Nur über den Platz der Weiche bin ich mir im unklaren.
Nun, es bestünde die Möglichkeit einen Acourate PC mit SPDIF-Eingang (z.B. über eine RME Fireface UC USB Soundbox) an den Sonos SPDIF-Ausgang anzuschliessen, damit zu convolven und F-Weiche zu rechnen und die (USB DAC-)Analoausgänge (z.B. die der genannten RME Fireface UC USB Soundbox) Subwoofer und Satelliten zu versorgen. Einen Vorverstärker brauchst Du dann nicht, aber dazu kann Fujak, unsere "Acourate Convolving PC mit RME FireFace" Poweruser, besser Auskunft geben.

Also Dein Plan sieht machbar aus!

Gruß,
Winfried

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propwash
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Beitrag von propwash »

Hallo Winfried,

ja ich möchte weg vom Lyngdorf, nur als DAC ist er zu schade.

Ja ich möchte praktisch 2 Systeme nutzen. Zum einen den Acourate-PC mit der Möglichkeit der zusätzlichen Zuspielung vom Sonos(inklusive Faltung). Zum anderen die Möglichkeit das Sonos ohne Faltung und ohne Nutzung des PCs.

Entschuldige bitte meine komlizierte Beschreibung, aber etwas verquer ist das Ganze ja schon.

Viele Grüße

Thorsten
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Thorsten,

...ja ja, wir kriegen das alles schon klargestellt. :wink:

... und schon haben wir auch den casus knacktus:
propwash hat geschrieben:Ja ich möchte praktisch 2 Systeme nutzen.
Das bedeutet erhöhte Komplexität, aber das sehen wir dann noch. :D
propwash hat geschrieben:Zum einen den Accourate-PC mit der Möglichkeit der zusätzlichen Zuspielung vom Sonos (inklusive Faltung).
Das wirft Fragen auf:
Was meinst Du mit "zusätzlicher Zuspielung"? Zusätzlich zu was? Andere analoge oder digitale Quellen? Welche? Willst Du Faltung nur wenn der Sonos spielt?
propwash hat geschrieben:Zum anderen die Möglichkeit das Sonos ohne Faltung und ohne Nutzung des PC's.
Damit wir uns nicht mißverstehen: Der Acourate PC soll Faltung zur Raumkorrektur und gleichzeitig die Frequenzweiche sein. Das ist möglich,
wgh52 hat geschrieben:PC mit SPDIF-Eingang (z.B. über eine RME Fireface UC USB Soundbox) an den Sonos SPDIF-Ausgang anzuschliessen, damit zu convolven und F-Weiche zu rechnen und die (USB DAC-)Analoausgänge (z.B. die der genannten RME Fireface UC USB Soundbox) Subwoofer und Satelliten zu versorgen. Einen Vorverstärker brauchst Du dann nicht
und das hatte ich auch so verstanden. ABER: Wenn Du den Acourate PC wegnimmst ist natürlich die Subwoofer F-Weiche mit weg!

Hmmmm.... Dein Plan geht also so einfach nicht. Acourate PC und Weiche in zwei Geräte zu trennen wäre eine Lösung, z.B. Acourate PC und z.B.
wgh52 hat geschrieben:rein analoge Frequenzweiche für die Geithain/Subwoofer-Trennung
die entweder am AcouratePC/Fireface oder direkt am Sonos angeschlossen wird (bedeutet umstecken oder umschalten).

... aber vielleicht ist ja jemand anderes kreativer als ich... :cheers:

Gruß,
Winfried

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propwash
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Beitrag von propwash »

Hallo Winfried,

ja genau, wir kommen der Sache schon näher.

Gerne möchte ich abwechselnd
1. den Accourate PC (evtl. mit J River),
2. den Sonos über den 2. Digital Ausgang ohne Korrektur mit einem externen DAC, und
3. den Sonos mit der Acourate Korrektur (also Digital vom Sonos in den PC) nutzen wollen.

Bei Nichtmachbarkeit würde ich als Erstes auf Variante 3 verzichten .

Auch eine offline Faltung für den Sonos würde mich für Variante 2 nicht viel weiterbringen, da mir dann immer noch die Weiche fehlt.

Viele Grüße

Thorsten
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Matty
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Beitrag von Matty »

Hallo zusammen,

ich habe vor ca. einem dreiviertel Jahr diesen Thread geöffnet, weil ich auf der Suche nach einer Lösung war, um meine Aktivlautsprecher mit meinem Computer zu verbinden.

Ausgangssituation war, dass meine Lösung mit einer internen Soundkarte klanglich nicht das Ende der Fahnenstange war. Weitere Bedingung war, dass es eine Lösung mit mindestens 6 Kanälen (2x3 Wege), möglichst erweiterbar für z.B. DBA oder Erweiterung auf 5.1 sein sollte.

Also habe ich mich auf die Suche gemacht, recherchiert, was es für Möglichkeiten gibt. Durch die hohe Anzahl an Kanälen fallen schon mal eine ganze Menge Möglichkeiten weg, man landet bei der Suche schon fast zwingend im Profi-/Studio-Bereich zumindest für einen Teil der Lösung.

Letztendlich haben sich grob drei Arten von Lösungen herauskristallisiert:

1. Ein externes Audio-Interface, üblicherweise verbunden über Firewire oder USB.
2. Reine Mehrkanal-DA-Wandler mit z.B. USB/Firewire-Interface
3. Eine digitale (AES-)Soundkarte, dazu einen oder mehrere externe DA-Wandler.

zu 1.
Hier gibt es einen ziemlich großen Markt, sehr beliebt sind zum Beispiel RME Fireface (wurde ja auch vorgeschlagen), Universal Audio Apollo oder in der oberen Preisregion Prism Orpheus. Preisrange reicht von einigen Hundert bis zu mehreren Tausend Euro (Prism Orpheus = ca. 4.000 EUR). Vorteil dieser Lösung ist sicherlich, dass man eine All-In-One-Lösung hat, die man an beliebige PCs, auch z.B. MacMini oder Notebook anschließen kann, so sie denn das entsprechende Interface unterstützen. Auch sind die meisten Geräte bedingt erweiterbar, da sie oft neben den analogen auch noch digitale Ausgänge besitzen. Über Vor- und Nachteile von USB/Firewire zur Audioübertragung wurde ja an anderer Stelle schon ausführlich diskutiert. Neuerdings gibt es auch Geräte mit Thunderbolt-Option, für die Mac-Welt sicher eine spannende Alternative.

zu 2.
Beispielhaft hier wäre ein Lynx Aurora 8 oder 16 zu nennen, also ein 8/16-Kanal-Wandler, den man über eine spezielle Option-Card direkt an ein Firewire- oder USB-Interface anschließen kann. Im Highend-Sektor gibt es auch Wandler mit Ethernet-Interface, z.B. DAD AX32. Hier wird das Dante Ethernet IP-Audio-Interface verwendet. Man befindet sich aber nicht nur klanglich sondern auch preislich in höheren Sphären.

zu 3.
Es gibt verschiedene Karten mit mehreren AES-Ein-/Ausgängen, z.B. von RME, Lynx oder Marian. Hier kann man nun jeden Wandler mit AES-Eingang anschließen. Der Markt für Mehrkanalwandler im Studiobereich ist natürlich sehr groß. Die meisten Mehrkanalgeräte unterstützen, genau wie die Karten, die Versorgung über eine gemeinsame Wordclock. Natürlich gibt es auch andere digitale Audio-Schnittstellen als AES/EBU, z.B. MADI oder ADAT. Meines Erachtens sind diese für den Hifi-Bereich aber weniger interessant. Preisspanne der Wandler geht von 'Behringer' bis 'OpenEnd'.

Für welche Lösung habe ich mich nun entschieden?

Ich habe lange hin und herüberlegt und bin dann zu dem Schluss gekommen, dass die 3. Lösung für mich am erfolgversprechendsten ist.

Über Ebay habe ich eine Lynx AES16e ersteigert, ebenso ein Apogee DA-16X. Letzteres, so hoffte ich, würde mir die Möglichkeit geben, auf alle künftigen Erweiterungen, sei es Mehrkanal oder ein DBA zumindest von Wandlerseite vorbereitet zu sein. Der DA-16X besitzt die BigBen-Technologie und ist auf dem Gebrauchtmarkt zu recht günstigen Preisen zu bekommen.

Leider habe ich einmal Pech gehabt und einmal eine lehrreiche Erfahrung mitgenommen. Bei der Lynx-Karte ist nach kurzer Zeit die Clock kaputt gegangen. Reparatur voraussichtlich. ca. 120 EUR, Versand mit UPS in die USA hin und zurück ca. 300 EUR. :oops:

Der Apogee DA-16X stellte sich leider für meine Konfiguration als nicht geeignet heraus. Meine Hörner liegen bei 118dB/1W/1m, die Endstufen haben keine Pegelanpassung. Die Anpassung muss also am Wandler passieren. Dies ist beim Apogee DA-16X nur auf digitaler Ebene möglich. Resultat war, dass ein überraschend hohes Grundrauschen aus dem Wandler bzw. dessen Ausgangsstufen voll verstärkt durch die Endstufen durch die Hochwirkungsgrad-Hörner ausgegeben wurde. Das Ganze ging weit über das akzeptable Niveau hinaus und lässt sich auch durch die digitale Pegelanpassung nicht beeinflussen. Der DA-16X steht also wieder zum Verkauf ...

Bei der Soundkarte bin ich inzwischen bei einer Marian Seraph D4 gelandet. Im Vergleich zu Lynx oder RME sicherlich etwas exotischer, läuft bei mir aber sehr stabil und ist vor allem als Gesamtkonzept sehr flexibel und skalierbar. Die D4 hat nur 4x2=8 Ein- und Ausgänge und kostet entsprechend erstmal nur in etwa die Hälfte wie die Lösungen von RME oder Lynx, die es ausschließlich mit 16 Ein- und Ausgängen gibt. Im Verbund kann man nun unterschiedliche Marian-Karten kombinieren und bis zu 8 Kanäle einer beliebigen anderen Karte in eine Konfiguration einbinden. So ist es z.B. möglich, für die Hauptlautsprecher auf die AES-Ausgänge zuzugreifen und in der selben Konfiguration für 5.1 auf eine kostengünstigere Lösung mit internen Wandlern zurückzugreifen, wenn man hierfür nicht die gleichen Ansprüche hat. Leider verwendet Marian wohl ein eher unübliches Asio-Format, wodurch es passieren kann, dass bestimmte Software evtl. nicht funktioniert. Glücklicherweise konnte Uli mir für die Ausgabe mit dem AcourateConvolver innerhalb kürzester Zeit helfen. :D

Durch einen Zufall bin ich inzwischen auch bei meinen DA-Wandlern fündig geworden. Auf der CanJam in Essen bin ich zufällig über den Stand von Violectric gestolpert und konnte mit Herrn Reim ein sehr interessantes Gespräch führen. Violectric war mir vorher nicht bekannt, ich habe aber gesehen, dass hier im Forum bereits sehr positiv darüber berichtet wurde. Auch an anderen Stellen im Internet konnte ich viel Gutes über den DAC V800 lesen. Am 2. Tag der CanJam wurde mir das Gerät zu einem Messepreis angeboten, dem ich schwer widerstehen konnte. Ich habe also auf gut Glück einen mitgenommen, um ihn zumindest mal für die Mitteltöner auszuprobieren. Da diese bei mir den wesentlichen Frequenzbereich von 270-6300Hz abdecken, konnte ich hierdurch einen guten Eindruck gewinnen. Die Qualität des V800 hat mich absolut überzeugt. Inzwischen bin ich glücklicher Besitzer von 3 Stück V800 - Ebay und dieses Forum machen es möglich. :-)

Gegenüber meiner RME HDSP9632 ist der Qualitätsgewinn so groß, dass sich die Investition für mich auf jeden Fall gelohnt hat. Besonders vorteilhaft für meine Konfiguration ist, dass die Violectric-DACs einen hervorragenden PreAmp beinhalten, dessen Gain sich im Bereich von +6dB - +24dB (balanced) bzw. -3dB - +15dB (unbalanced) anpassen lässt. Somit kann ich eine optimale 'Gainstruktur' für die unterschiedlichen Wege meiner Lautsprecher erreichen. Dies ist besonders interessant, um den Basslautsprecher, der einen deutlich geringeren Wirkungsgrad hat als die Hörner durch die Wahl einer höheren Gain-Einstellung optimal einzustellen. Außerdem eröffnet es mir die Möglichkeit, unterschiedliche Verstärkerkonzepte auszuprobieren und diese optimal zu integrieren.

Und da wären wir bei meiner nächsten Baustelle, die zwar nicht eilig ist, aber schon angefangen hat mich zu fesseln. 8) Welches ist wohl der beste bzw. geeigneteste Verstärker für mein Konzept????


So, ich hoffe, ich habe Euch mit meinem kleinen Erfahrungsbericht nicht gelangweilt. ;-)

Viele Grüße
Matthias
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Matthias,

herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen PC>DAC Anbindung!

Wie wär's mit ein paar neuen Fotos Deiner Anlage (mit dem DAC Stapel) in Deinem Vorstellungsthread, wo wir auch gerne Dein Verstärkerprojekt weiterverfolgen würden... :wink: :mrgreen:

Gruß und weiter viel Spaß!
Winfried

PS: Bei DAC fällt mir immer Mutec ein ... :wink: 8)

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