Analoge Regelung und digitale Steuerung

Michael
Aktiver Hörer
Beiträge: 274
Registriert: 09.01.2008, 18:51
Wohnort: Bonn

Beitrag von Michael »

Hallo Franz,

sicher ist es so, dass erst die Summe aller Massnahmen und deren geschickte Abstimmung aufeinander das Ergebnis ausmachen. Wie die Ergebnisse letzten Endes bewertet werden, ist zusätzlich stark "geschmacksabhängig".

Uns und manchen anderen überzeugt das Silbersand Konzept eben mehr als andere. Jedem das Seine, daran möchte hier im Forum sicherlich keiner deuteln, das machts hier auch so angenehm. Hier gibts keine Glaubenskriege!

Doch trotz der klanglichen Performance der Silbersand Linie- die Hochtonregelung bleibt mir, trotz deines freundlichen Verweises auf Herrn Zingel, der sicherlich ein hervorragender Experte ist und viele Gerätschaften gehört hat, immer noch zu allgemein und nicht stichhaltig genug für die Wirksamkeit eben dieser HT-Regelung.

Doch seis wie es sei, die Silbersänder klingen für mich wuuunderbar!!!

Und ganz nebenbei: Bis auf die BM 4 ist kein BM-LS der aktuellen Serien vollgeregelt!! Die HT-Kalotte, die ab der BM 12 ab ca 7kHz ?? eingesetzt wird, arbeitet, wenn mich nicht alles täuscht, ungeregelt.

Trotzdem sind auch die BM's sehr präzise.

Insofern tendiere ich dazu zu behaupten, Raumeinflüsse mal ausgenommen, vom Tiefton bis evtl 3-4 KHz bewirken die bisher eingesetzten, sicherlich gutgemachten Regelungskonzepte noch mehr als im Hochtonbereich.

Möglicherweise stellt die neue Bircher-Müller HT-Regelung einen entscheidenden Schritt im Bereich über 3 kHz nach vorn dar.

Gruß Michael (aus Bonn)
Bild
Christian
Aktiver Hörer
Beiträge: 260
Registriert: 21.01.2008, 18:29
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Christian »

Die Frage der Regelung im HT-Bereich habe ich ja auch schon mal gestellt. Hier war doch jemand im Forum, der auch selbst an BM schraubt/lötet (BM Fan? Ich kann mich irren) . Kann man nicht einfach mal die Gegenkopplung abklemmen (am besten per nach aussen geführten Schalter) und einen A/B-Vergleich im MH/HT-Bereich machen? Oder ist das technisch nicht drin, weil das Chassis dann vom Verstärker geplättet wird ("Wie? Du bewegst Dich nicht, dann muss ich wohl ein wenig mehr Saft auf die Spule geben")?

Gruß
Christian

P.S. Falls jemand zum Silbersand-Workshop fährt, die Frage nach der HT-Regelung bzw. die Abgrenzung zur "Vorausregelung" à la Siegler könnte man im kleinen Kreis evtl. mal stellen...
Bild
Christian Kramer
Aktiver Hörer
Beiträge: 770
Registriert: 21.01.2008, 15:17
Wohnort: Rhein-Kreis Neuss

Beitrag von Christian Kramer »

Hallo Michael,

der Superhochtöner sind bei den anderen BM's (12, 18, 30) mit einer Stromgegenkopplung geregelt.

Grüße Christian
Bild
Michael
Aktiver Hörer
Beiträge: 274
Registriert: 09.01.2008, 18:51
Wohnort: Bonn

Beitrag von Michael »

Hallo Christian,

auf jeden Fall ist nicht nur die BM 4, sondern, hatte ich völlig vergessen, natürlich auch die 10d ist komplett geregelt. Möglicherweise auch alle anderen Boxen der Classic-Linie im Superhochton-Bereich.

Ich meine mich aber erinnern zu können, dass mal vor längerem in einem Test der damaligen BM 12/ III im Jahr 2002 / 2003 erwähnt worden wäre, dass diese Kalotte von Dynaudio zugekauft würde und nicht geregelt sei.

Evtl. ist ja heutzutage anders.

Doch letzten Endes wichtig ist: Wie klingt's?

Eben gut!

Gruß Michael (aus Bonn)
Bild
BM Fan
Aktiver Hersteller
Beiträge: 312
Registriert: 29.01.2008, 23:29
Wohnort: 58511 Lüdenscheid

Beitrag von BM Fan »

Wenn z.B. der SHT gestauscht wird (V-Fet), wird er heute gegen einen ungeregelten getauscht. Es gibt keinen geregelten SHT meht bei BM. Der Hochtonbereich wird daurch für meinen Geschmack nicht schlechter. Er sollte allerdings nicht nach Gehör eingestellt werden.

Aber mal Hand aufs Herz. Es gibt auf dem Markt genügend ungeregelte Hochtöner die superfein auflösen und präzise sind. Und man sollte nicht vergessen das eine Regelung ein sauber arbeitendes Chassis voraussetzt.

Die brilliante Auflösung der Silbersand schreibe ich einer schlanken Bassabstimmung und einer Höhenbetonung zu. Auf keinem Fall der Regelung. Auch hierbei sollte man nicht vergessen, dass sehr viel Marketing im Spiel ist.

Für mich ist die Regelung am wichtigsten im Bassbereich, denn da wird richtig was bewegt. Warum hat Siegler als einziges auch für sein Studiosegment nur den geregelten Bassbereich übernommen?

Ich frage mich allerdings warum jetzt alles nach einer Phasenentzerrung giert. Sollen die bestehenden Systeme Phasenfehler haben, wo doch Jahrelang gerade das durch die aktive Weichentechnik ausgemerzt sein sollte. Und wie soll das funktionieren? Ein phasengleiches Signal durch die Weiche schicken, das dann wieder Phasenfehler verursacht?

Freunde, was will man uns denn da verkaufen? :wink:
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5651
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Analoge und digitale Phasenkorrektur

Beitrag von wgh52 »

Zum Thema "Vorausregelung" habe ich einen Link gefunden, wo die zitierte analoge Phasenlinearisierungsmethode von Herrn Pfleiderer unter der Bezeichnung "Membran-Vorauskorrektur" ausführlich beschrieben wird. Diese Art von Schaltung nannte man früher einmal "Analogrechner"!

Es wird zwar dem Breitbandlautsprecher das Wort geredet, aber das ist Nebensache und es geht eigentlich um das Funktionsprinzip, wie man einen LS dazu bringt Rechtecke wiederzugeben, oder für den Laien: phasenlinear wiederzugeben.

Das ganze in die digitale Domäne verfrachtet, sollte sehr gut funktionieren und ist dann auch für Mehrwegsysteme inkl. Frequenzweiche realisierbar (mit VIEL Rechenleistung). Ist natürlich viel Experten-Programmierarbeit, DSP/AD/DA-Entwicklungsarbeit und Hörtesten angesagt, also entsprechend aufwändig herzustellen.

Gruss,
Winfried
Bild
BM Fan
Aktiver Hersteller
Beiträge: 312
Registriert: 29.01.2008, 23:29
Wohnort: 58511 Lüdenscheid

Beitrag von BM Fan »

Hallo Winfried,

es gibt ja DSP-Module mit denen man eine Frequenzweiche aufbauen kann. Leider sehr teuer.

Ich werde nach dem 20er-Projekt meine BM12 mit einer digitalen Frequenzweiche ausrüsten. Diese Module werde ich anstelle der vorhandenen Weiche einsetzen.

Wenn man dem Argument des Herstellers glauben kann, geht es bei Mehrwegsystemen in erster Linie um Phasengleichheit bei den Übergangsfrequenzen. Wenn ich soweit bin, werde ich natürlich über das Ergebnis berichten.
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5651
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Michael,

an diesem Projekt bin ich SEHR interessiert!!

Vielleicht können wir einen Weg finden hier zusammen zu wirken und uns auszutauschen (auch auf die Ferne hin...), denn ich arbeite ja bereits mit digitaler Frequenzweiche und bin da an Optimierung / Phasenlinearisierung sehr interessiert!

Ich könnte mir auch vorstellen zukünftig mit DSP Modulen zu arbeiten, kenne mich aber damit nicht aus...

Gruss,
Winfried
Bild
Aktivboxer
Aktiver Hörer
Beiträge: 644
Registriert: 03.02.2008, 19:35
Wohnort: Sachsen

Beitrag von Aktivboxer »

Nochmal zum Thema "Vorausregelung"

Man kann natürlich jegliche Projekte mit „stichhaltigen“ Begründungen versehen. Bei den hier im Link gezeigten Oszillogrammen bezweifele ich allerdings eine im gesamten Übertragungsbereich mögliche Rechteckwiedergabe eines mittels “Vorausregelung“ entzerrten beliebigen Lautsprecher-Systems. Bei den gezeigten derartig steilen Flanken für Anstieg/Abfall-Zeit im µs Bereich (Zeitbasis des Oszis 1 ms = 1kHz) wäre eine beträchtliche Energiezuführung von Seiten des Endverstärkers notwendig, die wohl übliche Dimensionen stark überfordern dürfte. Am ehesten gelänge dies noch mit aktiven Konzepten, da dort die für dieses „Denkmodell“ entfallende Passivweiche den Stromfluss noch zusätzlich dämpft. Man sollte sich mal bei gut abgestimmten PID-Reglungen den nötigen Aufwand anschauen, um EINE Regelgröße im Griff zu haben. Hier haben wir es mit komplexen Signalen zu tun, die in Amplitude und Frequenz sich stetig ändern.

Die Erzielung eines exakten Rechtecksignals ist für Lautsprecher von sehr theoretischer Natur, da in der Musik die Instrumente, die ein sauberes Rechtecksignal abgeben, noch auf ihren Einsatz warten. Der erzielte Klang ist dann auch eher subaudiophil. :-)

Wenn mal jemand das Oszillogramm eines guten Abtastsystems, angesteuert mit einem Rechtecksignal von einer Messschallplatte, gesehen hat, wird sich dann ungefähr vorstellen können, wie ein Lautsprecherchassis als wesentlich masseträgeres System mit solch einem Signal klarkommen soll.

Für mich stellt also die Regelung (mit all ihren Tücken) die am Ende effektivere Lösung im Gegensatz zur statischen Vorverzerrung dar.

Gruß

Lutz
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5651
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Hallo Lutz,

Danke für Deine sehr interessanten und bedenkenswerten Ausführungen!

Ich habe diese Technik (Einstellung von 8 Polynomkoeffizienten mittels Potis, mit dem originalen Pfleid Hybridbaustein) selbst vor vielen Jahren ausprobiert und es war interessant wie gut diese Steuerung funktioniert. Du hast sicherlich Recht mit der Begrenzung auf einen Chassisabhängigen Frequenzbereich, aber damit ist die Sache an sich nicht ad absurdum geführt. Vielleicht habe ich Dich auch etwas falsch verstanden...

Übrigens ist diese Steuerung von vornherein für aktive Lautsprecheransteuerung gedacht (als "reine Lehre" wird allerdings ein Breitbandchassis, mit allen bekannten Nachteilen, vorgeschlagen). Ich glaube, dass die maximal erreichbare Lautstärke durch die Belastbarkeit der LS Chassis niedriger als ohne Steuerung sein wird, da die schnelle Ansteuerung natürlich eine Menge Leistung benötigt. Endstufen sind aber im Allgemeinen schnell und leistungsfähig genug...

Meiner bescheidenen Meinung nach müsste diese "Steuerung" eine aktive Regelung von LS Chassis eigentlich grossartig ergänzen/unterstützen können, indem die Phasen und Frequenzlinearität des getriebenen LS Chassis "aus Sicht der Regelung" verbessert wird. Das scheint zwar noch niemand so probiert zu haben, ich denke es wär realisierbar.

Dein Argument mit den "Rechteck erzeugenden Instrumenten" führt leider in die falsche Richtung:
Die vom LS wiedergegebenen Rechtecke sind nicht "Sinn der Sache", sondern als Messergebnis NUR BEWEIS für Linearität des Phasen und Frequenzganges! Rechtecke werden hier benutzt um die Polynomkoeffizienten richtig für lineare Wiedergabe einzustellen. Mehr NICHT! Aber auch nicht weniger.

Ich hoffe ich konnte ein bisschen zur Klärung der Sachverhalte beitragen.

Gruss,
Winfried
Bild
Rudolf
Webmaster
Beiträge: 4967
Registriert: 25.12.2007, 08:59
Wohnort: Bergisch Gladbach

Beitrag von Rudolf »

Hallo,

obwohl ich eher ein technischer Laie bin, nenne ich das eine veritable Diskussion! In der Tat will mir nun scheinen, dass sich beide Konzepte ergänzen könn(t)en. Die Frage bleibt allerdings, ob sich der Aufwand lohnt, zwei Konzepte, die beide die "Sound-Austreibung" zum Ziel haben, miteinander zu kombinieren. Wer soll diese Lautsprecher noch bezahlen können?

Aber wir diskutieren ja hier eher das Machbare, nicht unbedingt das Bezahlbare. Insofern wäre es schön, wenn die digitale Phasenkorrektur für die geregelte BM Classic Line doch noch das Licht der Welt erblicken würde.

Was ich allerdings nicht so ganz verstehe, ist die Tatsache, wie man die Phasenkorrektur implementieren kann, ohne die bestehende Frequenzweiche zu ersetzen - was ja einen erheblichen technischen bzw. handwerklichen Eingriff in die Lautsprecher bedeuten würde. Ralph hat in seinem Bericht von der High-End geschrieben, dass die Phasenkorrektur nun sogar Bestandteil des geplanten Restek/BM-Vorverstärkers werden soll. Sieht man da vor lauter Kabeln (für jede Endstufe eines) den Fußboden noch? Oder mache ich da einen Denkfehler?

Viele Grüße,
Rudolf
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5651
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

Hallo Rudolf,

nun, wir sind nicht weit weg von der Realität! Aber eins nach dem anderen...
Rudolf hat geschrieben:Die Frage bleibt allerdings, ob sich der Aufwand lohnt, zwei Konzepte, die beide die "Sound-Austreibung" zum Ziel haben, miteinander zu kombinieren. Wer soll diese Lautsprecher noch bezahlen können?
Man kann heutige High-End Lautsprecher schon längst nicht mehr so einfach bezahlen! Siehe Beispiel Franz, der Jahre gespart hat und die Diskussion um Silbersand Preiserhöhung. Die Bezahlbarkeit würde ich hier gerne auch heraushalten....
Rudolf hat geschrieben:Aber wir diskutieren ja hier eher das Machbare, nicht unbedingt das Bezahlbare. Insofern wäre es schön, wenn die digitale Phasenkorrektur für die geregelte BM Classic Line doch noch das Licht der Welt erblicken würde.
Richtig. Und es kommt hinzu, dass die digitale BM-Phasenkorrektur die Regelung schon mit einem vorentzerrten Signal à la dem vorher im Analogbereich beschriebenen ansteuert. Die beiden Konzepte sind da schon etwas verwandt. "Nur" dass die beschriebene analoge Methode die Linearisierung des Chassis macht und die digitale BM-Variante gleich den ganzen LS "behandelt" und die Regelung dahinter unverändert bleibt.
Rudolf hat geschrieben:Was ich allerdings nicht so ganz verstehe, ist die Tatsache, wie man die Phasenkorrektur implementieren kann, ohne die bestehende Frequenzweiche zu ersetzen - was ja einen erheblichen technischen bzw. handwerklichen Eingriff in die Lautsprecher bedeuten würde. Ralph hat in seinem Bericht von der High-End geschrieben, dass die Phasenkorrektur nun sogar Bestandteil des geplanten Restek/BM-Vorverstärkers werden soll. Sieht man da vor lauter Kabeln (für jede Endstufe eines) den Fußboden noch? Oder mache ich da einen Denkfehler?
Ich glaube da ist ein kleiner Denkfehler... Stelle es Dir so vor (ich vereinfache, es geht darum das Prinzip zu verdeutlichen, nicht um die Details!):

Aufbau: Man nehme ein Mikrofon und ein Oszilloskop.
Kanal 1 zeigt das Signal das in die Phasenentzerrung eingespeist wird
Kanal 2 zeigt das Mikrofonsignal vor dem LS

Messung:
Man lässt ein Signal von 20 Hz bis 20 kHz "durchlaufen" und vergleicht die Phasenverschiebung zwischen Eingangssignal und Mikrofonsignal.

Interpretation:
Der LS arbeitet phasenlinear, wenn bei allen Frequenzen die gleiche Phasenverschiebung (in Grad) erreicht ist.

Implementierung:
Man braucht in der digitalen Domäne einen DSP Algorithmus, der es mir erlaubt, den Phasenverlauf zu begradigen. DAS ist die Kunst und das Know-how hinter der BM-Phasenlinearisierung!

Wie Du siehst, habe ich die Frequenzweiche gar nicht erwähnt, denn alles zwischen dem (Stereo-DA-)Ausgang des Phasenlinearisierers und dem Mikrofon wird als Black-Box, als eine geschlossene Funktionseinheit, betrachtet.

Besser so?

Übrigens: Obiges zeigt auch, dass ein geeignet konstruiertes und programmierbares Gerät im Prinzip beliebige LS (also nicht nur aktive oder geregelte!) phasenlinearisieren kann! Man muss es nur richtig einstellen...

Und: Man könnte natürlich die analoge Frequenzweiche in die DSP-Einheit verlagern (sowas gibt's ja auch schon, ich z.B. benutze dig. Weichen...), braucht dann die der LS Wegeanzahl ensprechende Anzahl DA-Wandler-Ausgänge und den resultierenden Kabelsalat. Es würde also Sinn machen ein solches Gerät in Mono in die Nähe der LS zu verlagern. Ja, das wird schon aufwändig!

Ich hoffe ich verwirre Euch nicht zu sehr, so spät am Abend...
Beste Grüsse, und gute Nacht, Freunde!
Winfried
Bild
BM Fan
Aktiver Hersteller
Beiträge: 312
Registriert: 29.01.2008, 23:29
Wohnort: 58511 Lüdenscheid

Beitrag von BM Fan »

Hallo Winfried,
das wird mir trotz alledem nicht klar.
Dann ist das Musiksignal schon verschoben? oder machen das dann der Player-Vorverstärker...?
Bild
Rudolf
Webmaster
Beiträge: 4967
Registriert: 25.12.2007, 08:59
Wohnort: Bergisch Gladbach

Beitrag von Rudolf »

wgh52 hat geschrieben:Implementierung:
Man braucht in der digitalen Domäne einen DSP Algorithmus, der es mir erlaubt, den Phasenverlauf zu begradigen. DAS ist die Kunst und das Know-how hinter der BM-Phasenlinearisierung!
Hallo Winfried,

auch nach mehrmaligem Durchlesen (zu früher Stunde) bin ich in der Tat verwirrt:

Der Phasenverlauf wird doch für den Signalweg jedes einzelnen Chassis' und nicht etwa für das Gesamtsignal korrigiert (oder etwa doch?). Also muss doch die Aufteilung der Frequenzen vor der Phasenentzerrung erfolgen. Mit anderen Worten, erst die Frequenzweiche, dann die Entzerrung (oder optimalerweise beides in einem).

Wenn aber nun ein bestehender Lautsprecher mit einer Phasenentzerrung nachgerüstet wird, bedeutet das nach meiner Ansicht entweder eine neue, externe Frequenzweiche + Phasenentzerrer mit dem resultierenden Kabelsalat oder sogar noch mehr Kabel, wenn man von der alten, internen Frequenzweiche erst zum externen Phasenentzerrer und von dort wieder zurück zu den Endstufen geht (je Signalweg, versteht sich!).

Viele Grüße,
Rudolf
Bild
wgh52
Aktiver Hörer
Beiträge: 5651
Registriert: 25.01.2008, 15:17
Wohnort: Schweitenkirchen
Kontaktdaten:

Beitrag von wgh52 »

BM Fan hat geschrieben:das wird mir trotz alledem nicht klar.
Dann ist das Musiksignal schon verschoben? oder machen das dann der Player-Vorverstärker...?
Hallo Michael,

vielleicht habe ich mich falsch, zu kompliziert oder unglücklich ausgedrückt...

Es geht um den Phasengang, gemessen am Mikrofon. Dieser soll ja linear sein, d.h. z.B., dass bei 100 Hz die gleiche Phasenverschiebung (in Grad) wie bei z.B. 1000 oder 15000 Hz gemessen wird. Über alle Frequenzen soll also die gleiche Gradzahl "messbar" werden. Ob und wieviel Grad zwischen Phasenlinearisierer-Eingang und Mikrofonsignal gemessen wird ist erstmal unerheblich; es geht um die Linearisierung der Ausgangsphase.

Eine Analogie wäre linearer Pegel über den Übertragungsbereich, am Mikrofon gemessen. Hier könnte man anstatt des Phasenlinearisierers einen Pegellinearisierer (Equalizer) einsgeschleift haben um das zu erreichen.

Es tut mir Leid, das ist alles verbal doch recht schwierig anschaulich zu machen... Bilder würden da helfen, aber ich habe leider keine passenden.

Gruss,
Winfried
Bild
Antworten