Walter (Backes & Müller Omega)

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WANI50
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Registriert: 17.01.2012, 10:25

Walter (Backes & Müller Omega)

Beitrag von WANI50 »

Hallo zusammen,

Hiermit ich stelle mich als "Neuer" in diesem Forum vor.

Von Beruf war ich Elektroingenieur, davon die letzten 30 Jahre beim WDR in der Sendertechnik tätig. Heute bin ich Rentner und habe meine alte Leidenschaft, die HiFi Technik und die aktive Lautsprechertechnik, wieder neu belebt.

Seit 1966 übt die HiFi Technik eine gewisse Faszination auf mich aus. Hier in Kurzform die Stationen meiner HiFi Erfahrungen:

1966 bis 1967
Mein Vater kommt mit dem neuen Stereosuper „Saturn“ von Philips nach Hause.
Im gerade gestarteten 3. Hörfunkprogramm (Klassikprogramm) des WDR liefen am frühen Abend Stereotestsendungen. (unter anderem mit Modest Mussorgskis Tondichtung „ Auf dem Kahlen Berge“) Die im Empfänger eingebauten Lautsprecher hatten nur eine geringe Basisbreite. Um dieses zu verbessern baute ich meine ersten Lautsprecherboxen mit Lautsprecherchassis aus alten Nordmende Fernsehempfängern.

1969 bis 1970
Bau meines ersten Stereoverstärkers von 2x25W mit „2N2147/2N2148“ (ein Bausatz der Fa. Kroha aus Plochingen) und dazu selbst gebaute Passivboxen mit Lautsprechern aus der PSL Programm von Isophon.

1970 bis 1971
Die ersten gekauften passiven Lautsprecherboxen von Sansui, die ich wegen der verschnörkelten Frontgitter auch Beichtstühle nannte.

1972 bis 1977
Zwischen Weihnachten und Sylvester mit einem Freund im Käfer nach Frankfurt gefahren um dort die Bose 901 abzuholen. Ich nannte sie wegen der Form auch Vogelhäuschen.

1977
Ich hatte ich dann ein HiFi-Schlüsselerlebnis: Die damals noch jungen Ingeniere Wolfgang Backes und Friedrich Müller stellten in Münster zusammen mit Karl Breh, Chefredakteur der HiFi Stereophonie (heute Stereoplay), die Leistungsfähigkeit von HiFi vor. Breh hatte ein Streichquartett mitgebracht, das ein Stück spielte. Dieses wurde auf Tonband aufgenommen und über die aktiven und geregelten B&M Lautsprecher (Typ ?) im Wechsel mit dem Streichquartett abgespielt. Mit geschlossenen Augen war kaum mehr auszumachen ob gerade das Quartett oder die Lautsprecher musizierten. In der anschließenden Diskussion mit den Entwicklern dieser für damalige Verhältnisse HighTech-Lautsprecher wurde ich dann von der aktiven Lautsprechertechnik infiziert. Leisten konnte ich mir solche Lautsprecher als Student damals nicht.

1977 bis 1978
Selbstbau meiner ersten Aktivlautsprecher mit 2 Tief- und 1 Mitteltöner von Görlich-Podszus und dem Heil Air Motion Transformer als Hochtöner. Hinter jedem Lautsprecher standen 2 Quad 303 Monoblöcke und eine Sony Stereo Endstufe, alles aus 2. Hand günstig erworben. Die Frequenzweiche war ein Eigenbau. (diskret mit Transistoren BC415) Das Ganze hatte einen guten Klang, sah aber grausig aus. Wurden von mir wegen der Größe und der mattweißen Farbe auch „Kühlschränke“ genannt:

1978 bis 1987
Als im Spätsommer 1978 die Studienzeit zu Ende ging und ich aus dem heimischen Elternhaus in Münster nach Nürnberg umzog, mussten die „Kühlschränke“ aufgelöst werden.
Alles, bis auf zwei Quad 303 wurde verkauft. Die betrieben jetzt zwei Boxen von KS Elektronik (Firma Kücke, gibst schon lange nicht mehr)und standen direkt bei jeder Box, sozusagen teilaktive Lautsprecher. Diese Kombination begleitete mich ca. 8 Jahre und zog mit mir auch von Nürnberg nach Köln um.

1987 bis heute
Im Winter 1986/87 machte sich der Bazillus Aktivlautsprecher wieder bemerkbar.
Ich kaufte mir damals zwei neue Backes und Müller Omega. Diese schlanken Standlautsprecher laufen noch heute zur vollen Zufriedenheit. Sie brauchten aber ihre Pflege. Allerdings hatte es auch einige Angriffe auf die Lautsprecher wie ein Erdbeben im April 1992 (blieb bis auf eine harmlose Schramme an der Rückwand folgenlos) und 2003 ein direkter Blitzeinschlag in der Nähe des Wohnhaus (kostete einige Operationsverstärker, zwei Mittel- und zwei Hochtöner und viele Arbeitstunden) Ohne die Serviceunterlagen und die Fachkenntnis hätte ich das auch nicht hinbekommen.
In 2010 fing eine der Lautsprecher nach längere Laufzeit leise an zu brummen an. Da ich nun schon Rentner war, hatte ich Zeit für eine Generalrenovierung. Alle Elkos wurden erneuert
Das hat eine Menge gebracht.

Aktuell
Ich habe mir zu Weihnachten 2011 aus Jux und Dollerei von Stereoplay die Zeitschrift „ Die 100 besten Lautsprecher der Welt“ und einige andere HiFi Zeitschriften gekauft. Die letzte HiFi Zeitung hatte ich mir vor 22 Jahren gekauft und war erstaunt, das sich im Stiel und der Präsentation dieser Publikationen nicht sehr viel geändert hat. Viele Herstellernamen von damals gibt es auch heute noch, einige wie ADAM und Geithain sind neu hinzugekommen. Die Digitalisierung der Aktiven Lautsprecher, vor allem im Preissegment unter 10k€ ist noch nicht so richtig fortgeschritten.

Zukunft
Für die Zukunft stelle ich mir eine durchgängige digitale Lösung vor. Als Lautsprecher würden mich die Genelec 8260 interessieren. Sind aber leider nicht wohnzimmertauglich, sagt meine Frau. Da hat sie wohl Recht.

Ich grüße alle Forenmitglieder und freue mich schon auf gute Ratschläge und interessante Diskussionen in diesem Forum

Anlage:

Vorverstärker:
Eigenbau mit doppeltem Netzteil, echtem balanced Ausgang und Übertrager von Pikatron ( aus dem Studiobereich) und 6 analogen Eingängen über Cinchbuchsen.
Mittels einem ZERO DAC (Direktkauf aus China) für zwei Digitaleingänge erweitert

CD Player
Philips CD 584 von 02.1989, durch Nachrüstung (Übertrager selbst gewickelt) auf SPDIV Ausgang nachgerüstet. Diese Historische Gerät läuft noch einwandfrei.

Digitales SAT Radio
über den Kathrein HD SAT Receiver USF 903, klingt am Analogausgang bescheiden aber über den optischen SPDIV Ausgang sehr gut. Am Kathrein hängt über USB eine Festplatte, mit der ich TV- und Radiosendungen aufnehmen kann.

Lautsprecher
B&M Omega von 03.1987
Bild
Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Walter,

herllich willkommen bei uns und vielen Dank für deine schöne Vorstellung!
WANI50 hat geschrieben:1977
Ich hatte ich dann ein HiFi-Schlüsselerlebnis: Die damals noch jungen Ingeniere Wolfgang Backes und Friedrich Müller stellten in Münster zusammen mit Karl Breh, Chefredakteur der HiFi Stereophonie (heute Stereoplay), die Leistungsfähigkeit von HiFi vor. Breh hatte ein Streichquartett mitgebracht, das ein Stück spielte. Dieses wurde auf Tonband aufgenommen und über die aktiven und geregelten B&M Lautsprecher (Typ ?) im Wechsel mit dem Streichquartett abgespielt. Mit geschlossenen Augen war kaum mehr auszumachen ob gerade das Quartett oder die Lautsprecher musizierten. In der anschließenden Diskussion mit den Entwicklern dieser für damalige Verhältnisse HighTech-Lautsprecher wurde ich dann von der aktiven Lautsprechertechnik infiziert. Leisten konnte ich mir solche Lautsprecher als Student damals nicht.
Genau dieses Schlüsselerlebnis Ende der Siebziger / Anfang der Achtziger teilen hier sehr viele mit dir. :D
Aktuell
Ich habe mir zu Weihnachten 2011 aus Jux und Dollerei von Stereoplay die Zeitschrift „ Die 100 besten Lautsprecher der Welt“ und einige andere HiFi Zeitschriften gekauft. Die letzte HiFi Zeitung hatte ich mir vor 22 Jahren gekauft und war erstaunt, das sich im Stiel und der Präsentation dieser Publikationen nicht sehr viel geändert hat.
Genau den Eindruck hatte ich auch, als ich vor ca. 10 Jahren wieder "einstieg".
Die Digitalisierung der Aktiven Lautsprecher, vor allem im Preissegment unter 10k€ ist noch nicht so richtig fortgeschritten.
Da kann ich dir nicht ganz zustimmen. Meine Abacus A-Box 5 für unter 1.000 € stellen ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Verwendung von DSPs im Lautsprecherbau dar. Ähnliches gilt für die aktiven Nuberts.

Viel Spaß bei uns
Rudolf
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