Geringere Raumanregung durch geregelte Lautsprecher?

Ralph
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Beitrag von Ralph »

Hallo Thomas,

ich glaube Du meist ein Double-Bass-Array, welches sich aus gegenüberliegenden Woofern und einer pfiffigen Steuerung zusammensetzt. Das kann bestimmt was, ist aber doch sehr aufwändig.

Ich meinte nur das Herausregeln von Schallereignissen durch das Mikrofon der AFB-Regelung (und das eher mit einem Augenzwinkern...)

Gruß,

Ralph
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Thomas,

du beschreibst ein sog. DBA (Double Bass Array) - paarweise sich gegenüberstehende, gegenphasig arbeitende Subwoofer, die die Raummoden quasi "aufsaugen". Ein interessantes Konzept, das allerdings nichts mit der Regelung zu tun hat.

Viele Grüße,
Rudolf
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Thomas
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Beitrag von Thomas »

Hallo Ralph und Rudolf,

ja stimmt das hat nix mit der Regelung zu tun aber man könnte trotzdem Geregelte SUB´s dafür einsetzen oder?

Gruß Thomas
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Thomas,

natürlich wird ein DBA auch mit geregelten Subwoofern - mit Sicherheit sogar besser! - funktionieren. Jedoch, und das sollten wir nach dem Verlauf unserer Diskussion festhalten, hat die Regelung keinen spezifischen Einfluss auf die Raumanpassung (was ja hier das Thema ist bzw. war).

Viele Grüße,
Rudolf
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Wer sich hier noch ein bisschen tiefer "einlesen" will: auf der K&H Website ist ein interessanter Artikel zu aktiver Raumentzerrung.

Gruss,
Winfried
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Ralph Berres
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Beitrag von Ralph Berres »

Die Luftmasse im Raum ist viel zu groß, als das sie mit einem Lautsprecher Raumresonanzen kompensiert werden kann. Da bräuchte man schon riesige Membranflächen.

Zielführend zur Unterdrückung der Raumresonanzen kann immer nur eine Beseitigung der Raumresonanz selbst sein. Im Mittel und Hochtonbereich geht das relativ leicht mit schweren Vorhängen Teppichboden usw. Im Bassbereich wird das schon ungleich schwieriger, da die Wellenlängen riesig groß werden.

Abhilfe könnten Helmholzresonatoren auf die Resonanz abgestimmt bringen, oder wie ich es mal versucht habe , schwere Vorhänge in Abstand von einer viertel Wellenlänge der Raumresonanz, und dahinter ein akustischer Sumpf in Form von langfasereiger Schafswolle. Letztere hat aber den Nachteil das massig Platz verloren geht.

Ralph
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Ralph,
Ralph Berres hat geschrieben:Die Luftmasse im Raum ist viel zu groß, als das sie mit einem Lautsprecher Raumresonanzen kompensiert werden kann. Da bräuchte man schon riesige Membranflächen.
Zielführend zur Unterdrückung der Raumresonanzen kann immer nur eine Beseitigung der Raumresonanz selbst sein.
Warum funktionieren dann korrekt abgestimmte Double Bass Arrays?

Gruß,
Winfried

Gruß,
Winfried

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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Ralph Berres hat geschrieben:Die Luftmasse im Raum ist viel zu groß, als das sie mit einem Lautsprecher Raumresonanzen kompensiert werden kann. Da bräuchte man schon riesige Membranflächen.
Hallo Ralph
Raumresonanz wird angefacht durch hineingesteckte Schallenergie. Wenn man sie nicht mit gleicher, jedoch invertierter Schallenergie ausbremsen könnte, hätten wir eine neue Form der Energieüberschusserzeugung...
Grüße Hans-Martin
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Ralph Berres
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Beitrag von Ralph Berres »

Hallo Windfred , Hallo Hans Martin.

Sicher kann man auch ( mit genügend Leistung ) in einen nicht zu großen Raum durch gegenphasig eingespeisten Schall die Raumresonanzen in den Grundmoden vermindern.

Aber ich bleibe dabei. Besser ist es die Raumresonanzen erst garnicht entstehen zu lassen ( geeignete Raumgeometrie durch nicht parallele schiefe Wände ) bzw. wenn sie denn schon da sind, direkt am Entstehungsort zu dämpfen, durch geeignete Absorber. Ob diese jetzt breitbandig wirken, oder resonante Senken sind bleibt erst mal offen.

Ralph
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Ralph,
Ralph Berres hat geschrieben:Hallo Windfred
... ich fühle mich mal "trotzdem" angesprochen...

Also gegen "Geschmack" und "Präferenz" ist ja nichts einzuwenden. :cheers:
Ralph Berres hat geschrieben:Besser ist es die Raumresonanzen erst garnicht entstehen zu lassen ( geeignete Raumgeometrie durch nicht parallele schiefe Wände ) bzw. wenn sie denn schon da sind, direkt am Entstehungsort zu dämpfen...
Soweit sind wir d'accord, aber ich kann und will mein Haus deswegen nicht um- oder neubauen oder/und mir mein Wohnzimmer auch nicht mit gelochten Grosskisten verschandeln, die man zudem noch, sehr mühsam und handwerklich, fix auf Ihre Aufgabe einstellen muß!
Ralph Berres hat geschrieben:... durch geeignete Absorber.
Ein DBA funktioniert technisch nunmal auch als Raumresonanzdämpfung, vielleicht sogar besser, jedenfalls flexibler und je nach Ausführung unauffälliger als Resonatoren (für jeweils eine Resonanz-Frequenz). Beide dämpfen Resonanzen durch "absaugen" von Schallenergie, was den Effekt der Raumresonanz, nämlich die Überbetonung bei der Raumresonanz, jeweils "einebnet". Aber rein physikalisch ist die Resonanz ja trotzdem vorhanden! Das merkt man wenn man den Resonater oder das DBA abschaltet. Sie ist also gedämpft, nicht beseitigt! :wink:

Wir sind hier inzwischen durchaus off-topic und kommen vielleicht zur Ausgangsfrage zurück, die ja eigentlich mit jeweils begründetem "ja" oder "nein" zu beantworten wäre.

Gruss,
Winfried

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KSTR
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Beitrag von KSTR »

Ein DBA (also dessen hintere Seite, die den Raum "ins Unendliche verlängert") ist der technisch perfekte aktive Absorber, also optimale Bekämpfung der Ursache, nämlich der Reflexion. Multisubs halte ich aber für die ökonomischere Lösung (aud Kosten der Nachbarn), Nahfeldbass (Dipol, idealweise) noch mehr so, für Sweetspothörer zumindest, und ist extrem nachbarfreundlich.

Asymmetrische Räume haben keinesweg weniger Resonanzen, bestenfalls nur gleichmäßiger verteilt (das ist ein Vorteil), aber selbst mit härtesten CAE-Methoden kaum vorhersehbar wie genau die Verteilung aussehen wird. Aus meinen Modellversuchen im Maßstab etwa 1:10 kann ich das bestätigen, Nicht-Schuhschachteln hatten letztlich genauso hohe Peaks wie tiefe Dips, bloß an völlig unvorhersehbaren Stellen.

-------:-------

Direkt membrangeregelte oder sonst wie "harte" LS (unbeinflusst durch die Änderungen in der akustischen Umgebung) regen den Raum stärker, aber auch kontrollierter an als weiche. Das gilt für CBs wie für Helmhöltzer (BRs). Weiche LS können dem Schallfeld wieder Enegie vernichtend entziehen (in Widerständen verheizen), harte nicht. Harte BRs ohne Dämfung neigen zum Umverteilen (Speichern Energie auf der Reso die sie anfangs abgesaugt haben, welche später nach Ende der Anregung wieder abgeben wird).
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Ralph Berres hat geschrieben: Aber ich bleibe dabei. Besser ist es die Raumresonanzen erst garnicht entstehen zu lassen ( geeignete Raumgeometrie durch nicht parallele schiefe Wände ) bzw. wenn sie denn schon da sind, direkt am Entstehungsort zu dämpfen, durch geeignete Absorber. Ob diese jetzt breitbandig wirken, oder resonante Senken sind bleibt erst mal offen.
Hallo Ralph
Mein Wohnzimmer hat hinten mit 30° gedrehte vertikale Wände (Holzständerbauweise) mit bodentiefen Fenstern. Es hat ausgeprägte Raumresonanzen, die sich mit der mittleren Länge errechnen lassen und die auch so gemessen wurden.
Wenn der Raum 30m tief wäre, hätten wir mit unter 6Hz Raumresonanz und ihren Vielfachen eine günstigere Verteilung. Ich habe 19Hz (und digitale Raumkorrektur).
Grüße Hans-Martin
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musikgeniesser
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DER RECHTE WINKEL IST BESSER ALS SEIN RUF

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Klaus,
moin Forenten,

tief in die Tasche zu greifen, sich vom Architekten dazu noch einen Vogel zeigen zu lassen und einen nicht-rechtwinkligen Raum bauen zu lassen bringt also so gut we keine praktisch verwertbaren Vorteile? Also im Bereich normaler Raumgrößen, bei Konzertsälen sind unregelmäßige Formen ja fast Gang und Gäbe?

Irgendwie auch beruhigend, dass man sich beim Entwurf des Hörzimmers nicht verrückt zu machen braucht und mehr auf die Gegebenheiten Rücksicht nehmen kann. Den Raum akustisch zu beherrschen scheint mehr eine Sache des anschließenden, soliden Handwerks zu sein: messen, eingreifen, wieder messen, so lange, bis das Ergebnis brauchbar ist.

Herzliche Grüße

PETER
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Ralph Berres
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Beitrag von Ralph Berres »

Oft kann man durch geeignete Möbelierung ja schon eine große Verbesserung erreichen.
Im Bassbereich ist das zwar schwieriger, weil dann die Möbel etwas größer werden, aber meist erreicht man bei der Möbelierung des Raumes ja schon zufällig eine Verbesserung zu vertretbaren Werten.

Sonst müßte in den allermeisten Fälle die Musikwiedergabe grausam sein, was sie aber nicht ist.

Bei mir zu Hause habe ich eher das Problem, das auf Grund des kleinen Zimmers ( ca 12m² ) richtig tiefe Bässe sich garnicht ausbilden können. ( Dafür hört man sie im Flur um so lauter ).

Ralph
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

musikgeniesser hat geschrieben: tief in die Tasche zu greifen, sich vom Architekten dazu noch einen Vogel zeigen zu lassen und einen nicht-rechtwinkligen Raum bauen zu lassen bringt also so gut we keine praktisch verwertbaren Vorteile? Also im Bereich normaler Raumgrößen, bei Konzertsälen sind unregelmäßige Formen ja fast Gang und Gäbe?
Man mache sich einfach mal deutlich, dass z.B. 20 Hz eine Wellenlänge von ca. 17 m aufweisen. Wie schief muss dann eine Wand sein, wenn das Zimmer z.B. nur 6 m lang ist, damit sich die Schräge wirklich auswirkt?

Ein Hindernis (Möbel, schiefe Wand etc.) muss eine im Vergleich zur Wellenlänge doch realistische Größe aufweisen, damit es wirksam wird. Deshalb gehen auch selbst die allermeisten Echokammern bei weitem nicht tief runter.

Also die Kirche im Dorf lassen.

Grüsse, Uli
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