Guten Tag zusammen.
Den Raumeinfluß zu korrigieren klappt in der Tat am Meßpunkt sehr gut und bringt vor allem bei schwierigen (nicht audiophilen) Aufstellungen immense Verbesserungen. Wir haben unlängst bei einem Kunden entzerrt, der eine Box in der Ecke zwischen Regal und Fenster stehen hatte. Die andere Stand auf der Hälfte der langen Wand vorm Regal und zwischen Hörplatz und Box war noch ein Tisch. Der Hörplatz selbst war dann auch noch in einer Nische. Hier stimmte nichts mehr. Die Messungen der Lautsprecher hatten miteinander überhaupt nichts mehr zu tun. Nach erfolgter Einmessung stand sogar die Stimme schön in der Mitte. (Von der Wiedergabe in einem vernünftigen Raum sind wir freilich weit entfernt... Wir brauchen wohl nicht darüber zu diskutieren, dass auch ein fantastisch entzerrter Lautsprecher ausm Eimer raus immer noch wie ausm Eimer raus klingt... allerdings eine Ecke besser...)
Generell würde ich aber nur dann eine Einmessung im großen Stil (kleine Anpassungen ausgenommen) vornehmen, wenn entweder nur an einem fixen Ort gehört wird oder wenn über Presets jederzeit andere Einmessungen oder der Urzustand der Box ohne Einmessung abrufbar ist.
Den Vergleich zwischen analog und digital bei Abacus würde ich nicht als Beispielfall für Unter- oder Überlegenheit der Konzepte sehen. Zum einen verwenden viele andere Hersteller dieselben DSP-Bausteine bzw. denselben DSP-Chip wie Abacus und die erzielten Ergeben lassen keine Kritik im Sinne der vorgebrachten Defizite entstehen... Zum anderen würde ich Abacus unterstellen, dass beim DSP-Modell in der Tat die Entwicklung im Vordergrund stand und das Augenmerk auf der stimmigen Abstimmung zwischen den einzelnen Wegen lag und nicht in der Optimierung der Klangqualität. Die Maus ist schneller als der Lötkolben....
Interessant finde ich zu beobachten ob und wie sich die Verwendung von DSP-Systemen in Lautsprechern weiterentwickeln wird. Die Verwendung analoger Konzepte mit vorgeschalteten digitalen Korrektursystemen wie acourate hat einen unbestreitbaren Reiz und bietet in Summe was die Flexibilität angeht freilich starke Vorteile. Andererseits ist es eigentlich von jeher der Ansatz in Aktivboxen die allumfassende optimale Interaktion zwischen Signal, Verstärker und Chassis herzustellen. Konsequent erscheint es mir da schon, wenn auch gleich Korrektursysteme für Raumakustik und das allgemeine akustische Verhalten der Lautsprecher mit implementiert sind.
Das Zitat: "aber man muss auch glück haben ob und das es beim endverbraucher passt...aber wenn es passt...dann passt es
" finde ich insofern nicht uninteressant.
Was möchte man denn dann? Maximale Flexibilität an Bord der Box und die Möglichkeit an geänderte Hörgewohnheiten oder -umgebungen bequem anpassen zu können oder im neuen Raum oder der neuen Aufstellung experimentieren zu müssen bis es wieder in etwa passt ODER über ein vorgeschaltetes System korrigieren zu können wie es einem beliebt?
Spannend und eine große Spielwiese für jedermanns Facon!
Viele Grüße
Peter