Welches Koaxkabel für S/PDIF?

Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Beachtenswert finde ich den Unterschied zwischen der Messinghülse und der Aluminiumhülse des Nextgen Steckers 110, mit einer unterschiedlichen Übertragungsbandbreite um den Faktor 10. 100MHz gegen 1GHz.

Grüße Hans-Martin
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Lieber Gert,

es ist richtig, daß letztendlich fast 6 Mhz am SPDIF Ausgang/Eingang liegen (können), aber das ist m.E. immer noch zu vernachlässigen, insoweit als das z. B. der Wellenwiderstand des gbräuchlichen 75 Ohm Kabels RG 59 U bei 200 Mhz (!) 75 Ohm +/- 3 Ohm beträgt.

Datenblatt RG 59 U

D.h. bei niedrigeren Frequenzen dann entsprechend weniger. Und ich bitte auch zu beachten, daß dieses Kabel standardmäßig (!) einen kupferplattierten STAHLDRAHT als Innenleiter hat.

D.h. auch die Diskussion um das Material des Leiters ist im Bereich bis 6 Mhz absolut absurd. Erst recht bei reinen NF-Verbindungen, wie zwischen VV und Endstufe.

Gruß,
Kai
Klirrfaktor
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Beitrag von Klirrfaktor »

Was haltet Ihr von dem da: http://www.vovox.com/neu/content_d/03_02_03.html

das hab nämlich ich, hoffentlich ist das auch so geeignet wie das welches Ihr habt :?

Gruss
Rolf
highendsolution
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Beitrag von highendsolution »

Hallo an alle Beteiligten,

ich werde mir das Koax Kabel von Apogee kaufen. Wenn mir in diesem Gebiet auch die theoretischen Grundlagen fehlen, klingt es für mich überzeugend was einige Experten allen voran Gert zum Besten geben. Zudem vertraue ich auch die geübten Ohren von Franz, Sigi und Gert.

Aus den Diskussionen kann ich erkennen, das es nicht grundsätzlich egal ist, welches Kabel man verwendet, d.h. es kann unter Umständen Qualitätsunterschiede in Abhängigkeit dessen Fertigung und dem konstruktiven Aufbau geben.

Da ich aber nicht 10 verschiedene Kabel kaufen kann und will um diese auszuprobieren, vertraue ich hier gerne auf das Wissen und den Ohren der Aktiven.

Danke nochmal an alle für eure "aktive" Hilfestellung.

Gruß
Michael
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Recht so Michael!

Ich habe analoge und digitale Kabel vom Studioausstatter FUNK Tonstudiotechnik, vielleicht etwas preisgünstiger sein als Apogee, aber Thomas Funk weis auch was er macht. :cheers:

Gruß,
Winfried
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Aktivboxer
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Beitrag von Aktivboxer »

Hallo Dirk,
dirkhajo hat geschrieben:
Aktivboxer hat geschrieben:Cinch ist da nur eine Billiglösung, egal was das Kabel kostet. Buchse und Stecker sind nicht 75 Ohm geeignet und werden es - begründet in der Geometrie des Aufbaus - auch nie werden.
Hallo,

nicht ganz korrekt! WBT bietet schon seit einigen Jahren Cinch-Stecker und-Buchsen mit 75 Ohm Wellenwiderstand, sowohl im Analogen als auch Digitalen, an.
ich möchte Dir ja die Illusion nicht rauben und kann verstehen, wenn ein Steckerhersteller auch gern den HF-Cinchstecker für gutes Geld verkaufen möchte.

Bei gegebenen Normmaßen eines Cinch / RCA-Steckers von Stift zu Außenkontakt von rund 3,25 zu 8,2 mm Durchmesser und dem besten Isolierwerkstoff kommt man rechnerisch auf ca. 36 Ohm bestenfalls 40 Ohm Wellenwiderstand!

Die witzige Geometrie dieser Teile dürfte einem HF-Techniker, der gerade bemüht ist jedwede Stossstellen zu vermeiden, den Schweiss auf die Stirn treiben. :shock: :shock: :shock:

Deshalb crimpt man diese Verbindungen auch und gerade bei diesen Anwendungen.

Auch wenn der Stecker 100,- € kostet, wird er nicht geeigneter.

Viele Grüße

Lutz
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Danke Lutz,

das ist ja alles schon recht aufschlußreich! Aber mir fehlt irgendwie noch die "klare und praktische Konsequenz" des Ganzen:

- Wie "schlimm" ist denn jetzt die Cinch Verbindung in der Praxis wirklich für das SPDIF Signal? Was passiert mit dem Signal wegen der Cinchverbindung? Wie stark wirkt sich die Fehlanpassung aus?

- Was sollte oder kann man als "Betroffener" tun? Z.B. Radikal auf allen SPDIF-Signalwegen Cinch gegen BNC tauschen?

Danke und Gruß,
Winfried
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axxxxx

Beitrag von axxxxx »

Hallo Winfried,
wgh52 hat geschrieben:Radikal auf allen SPDIF-Signalwegen Cinch gegen BNC tauschen
Das habe ich auch gerade gedacht. Schlechter kann es eigentlich damit nicht werden; ob es aber bei den Kabellängen einen Unterschied macht?

Gruß,
Kai
Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Freunde,
wgh52 hat geschrieben: Radikal auf allen SPDIF-Signalwegen Cinch gegen BNC tauschen?
bitte nicht verrückt machen lassen....wegen Cinch vs. BNC :cheers:

Bei meinem Videosignal (bei 10m Kabellänge zum Projektor vor der HDMI-Ära) habe ich natürlich BNC-Komponentenkabel verwendet, die Bildqualität war klar besser als mit den Cinch-Kabeln.

Bei Audio habe ich alle Geräte via Apogee-Cinch-Coax-Kabel angeschlossen, denn

1. Die Kabellänge ist max. 1,5 m
2. Der Denon AVP Prepro hat nur bei Video BNC-Anschlüsse, für Audio nur Cinch-Coax
3. Linn Sneaky hat nur Cinch-Coax
4. Sonos Mark Gert hat nur Cinch-Coax
5. Apogee BigBen hat für das S/PDIF-Signal nur Cinch-Coax


Und warum auch, es kling doch hervorragend....sicher, eine Gegenprobe via BNC-Anschlüsse fehlt....aber wer baut unser HIFI-Geraffel, nur mal so zum Testen, auf BNC um ?????

Gruss
Sigi
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Aktivboxer
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Beitrag von Aktivboxer »

Hallo Winfried,

Hallo Kai,
aston456 hat geschrieben:Hallo Winfried,
wgh52 hat geschrieben:Radikal auf allen SPDIF-Signalwegen Cinch gegen BNC tauschen
Das habe ich auch gerade gedacht. Schlechter kann es eigentlich damit nicht werden; ob es aber bei den Kabellängen einen Unterschied macht?
Sicher wäre das konsequent aber gleichzeitig auch schwierig zu lösen. Kabelseitig sicher am leichtesten. Im Gerät stünde dann ein größerer Umbau an. Mit dem Tausch der Einbaubuchsen ist die Sache allerdings auch noch nicht abgeschlossen. In vielen (und auch guten) Geräten führen oft offene Leiterzüge, die spätestens dort - unsichtbar für den kritischen Besitzer - alles andere als "HF-like" (soll heissen: mit korrektem Wellenwiderstand ausgeführt) zur entsprechenden Baugruppe.

Also sollte man die Kirche im Dorf lassen und guten Wein nicht durch Verwendung von Platinbechern geniessbarer zu machen. (Ausser man hat Besuch, dann sind diese Becher natürlich sehr wichtig! :mrgreen: )

Viele Grüße

Lutz
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Kienberg
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Beitrag von Kienberg »

Hallo Lutz,
Aktivboxer hat geschrieben:Ausser man hat Besuch, dann sind diese Becher natürlich sehr wichtig! :mrgreen:
aber nur, wenn der Label garantiert, dass die Blechbläser bei der Aufnahme auch mit ihren 585-Goldmundstücken spielten :wink: :mrgreen:

Gruss
Sigi
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Beitrag von Aktivboxer »

Hallo Sigi,
Kienberg hat geschrieben:aber nur, wenn der Label garantiert, dass die Blechbläser bei der Aufnahme auch mit ihren 585-Goldmundstücken spielten :wink: :mrgreen:
aber selbstredend! Und von Beechler! :cheers:

Viele Grüße

Lutz


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Beitrag von wgh52 »

Danke für die vielen Antworten!

Ulli, Deine bebilderte Erklärung macht alles nochmal sehr klar! Danke für die Arbeit damit!

Mein 2. DEQX hat(te) auch BNC, dahinter gehen allerdings einfach zwei "4 cm lange fliegende Drähte zur Platine": Lutz: :cheers: , ich habe das auf Cinch umgerüstet, wegen vorhandener Cinch Verbindungen: Der SPDIF Umschalter von Funk (der meinen DEQX Digital/SPDIF-mässig ansteuert, hat auch Cinch (und nebenbei auch Toslink). Also hier könnte man...... :wink:

Aber ich seh's wie die meisten hier: Es gibt wohl "größere Baustellen" mit höherer Optimierungspriorität als die Digitalstecker/-Buchsen, z.B. überhaupt erstmal die dig. Geräte zu "entjittern" - Hallo Fujak! :mrgreen: :cheers:

Viele Grüße,
Winfried
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Aktivboxer hat geschrieben:Bei gegebenen Normmaßen eines Cinch / RCA-Steckers von Stift zu Außenkontakt von rund 3,25 zu 8,2 mm Durchmesser und dem besten Isolierwerkstoff kommt man rechnerisch auf ca. 36 Ohm bestenfalls 40 Ohm Wellenwiderstand!
Hallo Lutz

WBT hat eine Buchse, die nicht eine umschließende Hülse, sondern zwei Spiralstreifen als Masse einsetzt, diese haben deutlich reduzierte Kabazität zur Folge. So kann man es schaffen.

Der WBT Stecker mit seinem schmalen Massekontakt bewirkt auf der klassischen Cinchbuchse diesbezüglich keinen Vorteil. Die typische Buchse ist das Problem, nicht der Stecker. Ein Stecker mit dünnem Federdraht wäre zu empfindlich, nicht dauerhaft genug und gäbe nicht bei allen Buchsen Kontakt. Es gibt Cinchbuchsen mit Gabelkontakt, die sind optimiert für die zylindrischen Mittelpins der Cinchstecker und würden einen Rautenfederdraht verpassen.
Deshalb crimpt man diese Verbindungen auch und gerade bei diesen Anwendungen.
Gecrimpte Masseverbindungen haben unbestreitbare Vorteile, meinst Du, man sollte konsequenterweise alle Stecker/Buchse Einrichtungen vermeiden? Dem würde ich sofort zustimmen.

Grüße
Hans-Martin
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

wgh52 hat geschrieben:Es gibt wohl "größere Baustellen" mit höherer Optimierungspriorität als die Digitalstecker/-Buchsen, z.B. überhaupt erstmal die dig. Geräte zu "entjittern" - Hallo Fujak! :mrgreen: :cheers:
Ja, Winfried, ich lese die ganze Zeit aufmerksam mit und stelle fest, Du kannst meine Gedanken lesen... :cheers:

Grüße
Fujak
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