![Laughing :lol:](./images/smilies/icon_lol.gif)
Wie ich zum aktiven Hören kam...
...irgendwie wie die Jungfrau zum Kind.
Nachdem ich erste Gehversuche in den Siebzigern mit verschiedenen und damals sehr beliebten Komplettanlagen von Dual (ihr wißt schon, diese schicken Dinger mit Plattenspieler, Radio, Verstärker und bisweilen noch Cassettendeck alles in einem großen, breiten Gerät, verpackt unter der hübschen Dual-typischen braunen Abdeckung
![Cool 8)](./images/smilies/icon_cool.gif)
Der Weg führte mich in die heiligen Hallen des örtlichen HiFi-Fernseh-Händlers. Dessen Spezialität waren Geräte von harman/kardon, für ihn und damit schnell auch für mich damals das Nonplusultra. Also wurde es ein schicker harman/kardon-Turm, bestückt mit Vollverstärker, Tuner und dem für damalige Zeiten sensationellen CD 491 Tapedeck, daß in einer Liga mit dem legendären Nakamichi Dragon spielte (ja, ja, damals legte man halt noch viel Wert auf Cassette). CD gab’s noch nicht und beim Plattenspieler blieb ich einem Produkt der Firma Dual treu.
Als Lautsprecher dienten mächtige TSM Puris 500 vom Freisinger Lautsprecherhersteller TSM, eine große 3-Wege-Regalbox mit (glaube ich) imposanten 30 cm Bässen.
![Shocked :shock:](./images/smilies/icon_eek.gif)
So weit so gut. Die Bässe waren wirklich klasse, Mords-Wumms halt, aber irgendwie fehlten mir beim Hören die Höhen. Und eigentlich auch die Mitten. Eigentlich war ich mit dem gesamten Klangbild nicht zufrieden.
![Sad :(](./images/smilies/icon_sad.gif)
So kam es, daß ich mich schon bald zunehmend mit HiFi-Fachzeitschriften (Audio, Stereo, Stereoplay und die leider verblichene HiFi Vision) beschäftigte. Da der oben erwähnte lokale HiFi-Fernseh-Händler nach wie vor eisern an harman/kardon festhielt, mir der Sinn jetzt aber eher nach einem Mix mehrerer Marken – je nach Abschneiden in diversen Tests – stand, pilgerte ich in die noch viel heiligeren Hallen eines rund 30 Kilometer von mir entfernten HiFi-Händlers, der, wie sich schnell herausstellen sollte, das Attribut "HiFi" doch wesentlich mehr verdiente, als der Händler am Ort (den ich nach wie vor sehr schätze, bitte nicht falsch verstehen, aber für diesen Zweck war er nicht der Richtige und inzwischen liegt die Betonung leider auch nur noch auf "Fernseh").
Es ist nicht zuletzt dem Einsatz, dem wirklich exzellentem Wissen und der Freundlichkeit des Verkäufers zu verdanken, daß ich mich für Aktivlautsprecher entschied. Erlebnisse, an die ich mich bis heute, weit über zwanzig Jahre danach, noch immer gerne erinnere.
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
Ursprünglich hatte ich mir schöne Standlautsprecher von MB-Quart, Modell 980S, ausgesucht. Umfangreiche Hörsitzungen ließen mich jedoch recht bald davon abkommen. Sie klangen für damalige Verhältnisse und für meine Ohren nicht schlecht, aber es ging – wie ich schnell feststellen sollte – noch besser.
Zur damaligen Zeit, also um das Jahr 1985 waren die mächtigen Quadral Titan in allen Zeitschriften Referenz, jedoch für meine Wohnverhältnisse eindeutig überdimensioniert.
![Confused :?](./images/smilies/icon_confused.gif)
So kam es zum Hörvergleich mit diversen Lautsprechern aus der Quadral-Reihe und...
...einer aktiven MB Quart 985A.
Die 985A war damals das zweitgrößte Modell von MB Quart unterhalb der "Telefonzelle" Quart Reference (ebenfalls aktiv), jedoch von Statur ungleich zierlicher, mit einer Höhe von gut einem Meter im Prinzip eine luxuriöse Version der anfangs angesprochenen 980S, aber mit einem Stückpreis von 4.000 DM für damalige Verhältnisse ziemlich teuer (eine Titan kostete wenn ich mich recht erinnere 6.000 DM, allerdings passiv).
Langer Rede kurzer Sinn, nach weiteren Hör-Sessions kam ich zu dem Schluß, daß die 985A den unglaublichen Tiefbaß einer Titan zwar nicht erreichte, der mir sehr wichtige Höhen- und Mittenbereich bei der MB Quart aber problemlos mit dem Quadral-Spitzenmodell mithalten konnte und alles andere darunter sowieso in den Schatten stellte.
![Smile :)](./images/smilies/icon_smile.gif)
So kam es, daß ich mich für diese aktiven Lautsprecher entschied. Ich kombinierte sie mit einem schicken Luxman C02 Vorverstärker, einem Denon CD-Spieler, dem T9900-Tuner von Onkyo und einem TD320 Plattenspieler von Thorens. Von der alten Anlage übernahm ich lediglich das CD491.
Mit Ausnahme des ersten Denon-CD-Spielers, der im Laufe der Zeit gegen einen Denon DCD 1500 ausgetauscht werden mußte, haben mich alle Geräte bis jetzt, also mehr als zwanzig (!) Jahre fast nicht im Stich gelassen. Zwar werden das Tape nie und der Plattenspieler nur ganz selten benutzt, aber es funktionierte bis jetzt alles.
Bis jetzt. Leider, leider, leider geben die Endstufen der Lautsprecher langsam den Geist auf. Nachdem vor ein paar Jahren bereits zweimal ein paar Teile ausgetauscht werden mußten, um ein Knistern im Hoch/Mittelton-Bereich zu beheben, geht mittlerweile fast gar nichts mehr. Links fehlten die Bässe, rechts die Mitten und die Höhen fingen bei beiden Lautsprechern an zu zicken.
![Crying or Very sad :cry:](./images/smilies/icon_cry.gif)
Und so kam es, daß ich mich nach über zwanzig Jahren wieder mit HiFi zu beschäftigen begann. Ich mußte entsetzt feststellen, daß von all den mir bekannten Lautsprecher-Marken nicht mehr allzu viele übrig geblieben sind. Nur ein kleiner, aber feiner Hersteller hochwertiger Aktivlautsprecher mit dem wohlklingenden Namen "Backes & Müller" war wie der Fels in der Brandung und sofort wurde ich an diese wunderschönen BM40 erinnert, mit ihrer sensationellen Taille und dem Bataillon an Systemen und dem damals leider absolut unerreichbarem Preis. Mensch, Backes und Müller gibt’s noch!
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
Selbstverständlich hatte ich von einer "Silbersand" dagegen zuvor nie gehört, was aber auch nicht verwundert, wenn man zwanzig Jahre "weg vom Fenster" ist und der Herr Müller seine Firma erst vor ca. zehn Jahren gegründet hat.
Auf jeden Fall führte mich meine Suche erst zu Backes & Müller und bald darauf in dieses tolle Forum, in dem man sich mit Aktivliebhabern austauschen kann und das wirklich viel Informationen bietet, wohingegen andere sogenannte "HiFi-Foren" den aktiven Bereich sträflich vernachlässigen. Weil, wie ich bereits an anderer Stelle geschrieben habe, einmal aktiv, immer aktiv.
![Cool 8)](./images/smilies/icon_cool.gif)
Meine Endstufen habe ich derzeit zwar ausgebaut und zur Revision geschickt, aber alles andere als ein Ersatz dieser geliebten Lautsprecher durch ein Produkt von Backes & Müller würde mich doch sehr wundern.
In meinem Bekanntenkreis gibt es zwar zwei HiFi-Verstrahlte, die mich vehement von einer passiven Lösung zu überzeugen versuchen. Es sind dies mein Onkel, der neben Wilson Audio Lautsprechern und einem Platine Verdier ansonsten Geräte verwendet, deren Namen ich noch nicht einmal gehört habe und ein ehemaliger Studienkollege von mir, der seine B&W 800D mit dem Allerfeinsten, sprich immer dem jeweiligen Top-Modell von Accuphase betreibt.
Dennoch bleibe ich standhaft und werde nicht ins Lager der Passiven wechseln, einzig das Modell aus dem Hause Backes & Müller gilt es noch bestimmen. Für Tips, Ratschläge und Erfahrungen bin ich daher jederzeit sehr dankbar.
![Smile :)](./images/smilies/icon_smile.gif)
Leider muß ich mich dann in diesem Zug wohl auch von meinem liebgewonnen (und absolut zuverlässigen) C02 trennen und natürlich bin ich auch was das Thema Vorverstärker angeht jedem Rat zugetan. Hier mal gleich eine Frage an die Experten: was bringt ein vollsymmetrischer Doppel-Mono-Aufbau wie beim Restek Editor oder den großen Vorstufen von Marantz für Vorteile und sind diese im Vergleich z.B. zu einem Accuphase C2410 tatsächlich hörbar?
So, jetzt habe ich euch mal richtig zugetextet, aber ihr habt es ja so gewollt. Auf Bilder kann ich wohl erstmal verzichten, da meine "alten Böcke" wohl kaum mit euren HighEnd-Geräten mithalten können.
![Embarassed :oops:](./images/smilies/icon_redface.gif)
Auf hoffentlich regen Gedankenaustausch der Fachleute hier mit einem jeden Tag etwas auf dem aktiven Sektor dazulernenden
Stefan, aka Rossi