Andi (AGM 5.4, Abacus C-Box 4, C-Box 2)

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slarti05
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Beitrag von slarti05 »

Hallo Andi,

Gratuliere zum Acourate-Durchbruch und der neuen Klangdimension (auf einem AGM-Niveau muss das ja besonders faszinierend sein ...). Könntest Du vielleicht etwas Genaueres dazu sagen, was Du bei der Filtererstellung anders gemacht hast, so dass dabei ein so großer Unterschied rauskommt? Es gibt ja immer noch ein paar Tricks zu lernen ...

Merci
Ralf
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Kurzer Nachtrag noch:

durch meine eigenen Hörexperimente hatten ich ja die Lautstärkeverhältnisse der vier Wege zueinander verändert. Die Messung zeigte dann, dass bezüglich Kanalgleichheit der Lautstärke diese Änderungen von mir rein nach Gehör sehr gut gemacht waren (IACC 96%), aber der Frequenzgang war eben deutlich welliger (von mir eingestellt) und nicht mehr so linear wie die Werkseinstellung.

Auch das hat Acourate jetzt natürlich korrigiert und man hat wieder einen lineare(re)n Frequenzgang am Hörplatz. Letztlich könnte auch dieses "back to the manufacturer's settings" zum Klanggewinn beigetragen haben. :oops: Nur mal so als Überlegung.

Die neuen Filtersettings liefere ich nach.

Beste Grüße,
Andi
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Ralf,

die Veränderungen zu vorher waren:
Makro 1: Psychoacoustic, Frequency dependent window 15/15
Makro 2: Target Curve bis 1000 Hz linear, ab 1000 Hz Höhenabfall linear bis 6,2 dB bei 20 kHz
Makro 4: Excess phase window 10/10 10/10, Preringing compensation 1/1

Dat war's.
Beste Grüße,
Andi
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Andi,

hast Du schon mal versucht im Macro 1 die Werte für HT Korrektur nicht so hoch zu setzten evtl mit FDW 5-8 zu korrigieren?

Grüße
Alex
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Alex,

genau so in etwa waren vorher meine Einstellungen. In Makro 1 hatte ich so 30/8 und Sliding als Glättung. Ich dachte allerdings, die Preringing Compensation in Makro 4 muesste bei einer Testfaltung in Makro 5 dann einen linearen Phasengang auch fuer die Kurve VOR Preringingkorrektur anzeigen, was natuerlich Quatsch ist, und hatte deswegen dann niedrigere FDWs genommen, so nur 4/4. Dass ich jetzt auch 10 nehmen kann und dazu nur 1/1 bei Preringing eintrage statt 2/2 oder 3/3, obwohl es nur eine Phasendrehung im Tiefbass gibt, dürfte der Knackpunkt gewesen sein.

Bevor ich da jetzt nochmal rumprobiere, lasse ich mal Ulis Einstellungen wie sie sind. Wie sind denn Deine Erfahrungen, wenn Du beides miteinander vergleichst, Einstellungen wie die von Dir vorgeschlagenen und die von mir genannten? Und warum?

Beste Grüße,
Andi
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Andi,
Salvador hat geschrieben:Wie sind denn Deine Erfahrungen, wenn Du beides miteinander vergleichst, Einstellungen wie die von Dir vorgeschlagenen und die von mir genannten? Und warum?
Wenn ich in Macro1 bei meiner jetzigen Abhörsituation die FDW Werte für HT weiter hochschraube, bekomme ich keine offensichtliche/prägende Verbesserung. In meinem Wohnzimmer war es ganz anders. Mag sein, dass es jetzt an den mehr oder weniger ausgeschalteten frühen Reflexionen bzw. an meinem Hörzimmer liegt. Prinzipiell passt aber Ulis Faustregel: Je höher die FDW-Werte umso stärker und ortsabhängiger die Korrektur.

Auf jeden Fall bevorzuge ich im Macro 4 möglichst hohe FDW-Werte besonders im Hochton.


Grüße
Alex
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo Andi,

auch auf diesem Wege vielen Dank für den herzlichen Empfang, den schönen Abend, die netten Gespräche und den Spaß beim gemeinsamen Musikhören und Gedankenaustausch. Wir werden das wiederholen und ich bin schon ganz gespannt auf die klanglichen Auswirkungen der Thorens Vorstufe.

Ich fasse mich hinsichtlich meiner Höreindrücke jetzt nur kurz. Nach meinem Geschmack klang es mit Cleaner und ohne Acourate am besten. Dann folgten die native Version und dann die mit Acourate gefalteten Stücke.

Generell ist der klangliche Eindruck hinsichtlich Räumlichkeit, Natürlichkeit der Klangfarben, Bassqualität und Dynamik traumhaft. Und ich liebe Bändchen.... Die Instrumente sind genau voneinander abgegrenzt und bilden trotzdem eine Einheit. Du hast da etwas sehr Besonderes geschaffen. Selten habe ich Vergleichbares gehört.

Liebe Grüße und bis bald

Frank
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Hallo Frank,

auch von meiner Seite ganz herzlichen Dank für Deinen Besuch, das war ein sehr angenehmer Abend und die Zeit verging wie im Flug! Vielen Dank auch für Deine Unterstützung bei den Hörvergleichen, die wir gestern gemacht haben und die, so waren wir uns einig, meine Eindrücke aus der Benutzung von Acourate und dem Cleaner etwas feiner aufgedröselt haben.

So gewannen wir beide den Eindruck, den ich bereits aus eigenen Versuchen am Vorabend gewonnen hatte, dass Acourate alleine zwar tonal richtiger klingt, schlicht weil die von mir vorgenommene Einstellung an den AGMs zu höhenbetont ist und dies durch Acourate korrigiert wird, aber es leiden in meinem System etwas die Klarheit und der Detailreichtum im Mittelhochtonbereich. Ganz ohne Acourate und Cleaner ist das einfach besser, wenn auch tonal zu hell. Ich werde etwas den Hochton absenken, dann ist das Problem behoben.

Mit Cleaner alleine ergaben sich durchweg nur Verbesserungen, wenn auch in Nuancen, die doch allesamt zu hören waren. Es war etwas räumlicher, etwas druckvoller, etwas detailreicher und einzelne Klangereignisse etwas klarer abgegrenzt vor einem schwärzeren Hintergrund. Das Hören war langzeittauglicher, weil subtil entspannter. Dieser Eindruck blieb auch erhalten, wenn Acourate plus Cleaner gehört wurde, zumal hier die Tonalität durch Acourate ja richtiger war. Diese Kombi hatte mich ja in meinem vorigen Beitrag so sehr begeistert.

Ich glaube aber nun, dass ich durch eine reine Hochtonabsenkung an den AGMs zusammen mit dem alleinigen Einsatz des Cleaners noch weiter kommen werde bei meinem System. Das wird der Standard sein, mit dem ich von jetzt an höre. Das heißt aber nicht, dass Acourate nicht eine ganz hervorragende Software für viele klangfördernde Anwendungen wäre. Nur bei mir und meinem System in meinem Hörraum in meinen Ohren scheint es nichts mehr beitragen zu können. Trotzdem ist und bleibt es z.B. ein sehr nützliches Messtool für mich und auch AcourateNAS nutze ich ja nun für die M/S-Kodierung. Und wie man gerade am Cleaner sehen kann, gibt es weitere klasse Produkte aus dem Hause audiovero/von Uli, die selbst bei einem bereits vermeintlich ausgefeilten System wie bei mir noch an der einen oder anderen Stelle eine Ecke draufpacken können! :cheers: Dies war mir auch insofern wichtig, als mein G-ADS0 DAC ja die schlechtere Clock hat im Vergleich zum G-ADS1 DAC, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass durch die Clockdifferenz vorhandene Unterschiede (mehr Jitter) durch Einsatz des Cleaners (teilweise) in ihren akustischen Auswirkungen behoben sein könnten, zusätzlich zu anderen positiven Effekten im Allgemeinen.

Soweit meine Eindrücke,
Andi
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Jahresprogramm
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Beitrag von Jahresprogramm »

Hallo Andi,

eines verstehe ich nicht ganz, auch wenn der Mittelton oder auch Hochton bei Dir allen Anschein nach durch den Einsatz von Acourate verschlimmbessert wurde, hat doch der Bass dazugewonnen, oder!?

So kannst Du durchaus nach Deinen Vorlieben die Korrektur irgendwo oberhalb vom Oberbass abschneiden und das Signal unkorrigiert passieren lassen.

Wie das geht, kann ich bei Interesse gerne zeigen. Du kannst mir auch gerne Deine Messungen zusenden. Habe schon lange nicht mehr mit Acourate rum gespielt... :(

Grüße
Alex

PS: AGM macht wohl bei der Abstrahlung im HT und MT etwas ganz gut. Ist wohl der tiefen Trennfrequenz des AMT in Verbindung mit der D'Apollito Anordnung geschuldet :cheers: Mich würden nur zu gern die Diagramme dazu interessieren. Kennst Du entsprechende Plots?
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beltane
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Beitrag von beltane »

Hallo zusammen,

Andi:

Jetzt hast Du meine ausführliche Beschreibung vorweggenommen :D Ich kann dem nichts hinzufügen, genauso habe ich es gestern gehört. Vielleicht nur einen persönlichen Aspekt: Selten habe ich ein Gesamtsystem gehört, dass jedes einzelne Instrument und vor allem auch die Stimmen so klar und detailreich darstellt.

Alex:

Eigentlich kaum zu glauben, aber für mich konnte der Bassbereich bei Andi durch Acourate nicht wirklich deutlich zulegen. Das hat mich sehr verwundert, weil ich i.d.R. hier (zumindest bei mir selbst) deutliche Verbesserungen bei Nutzung einer Raumanpassung wahrnehme. Allerdings betreibe ich ein Subwoofersystem - und da sorgt die Raumanapassung für eine optimale Gestaltung des Übergangsbereiches zwischen Subwoofer und Satellit. Bei Andi war der Bass auch ohne Raumanpassung phänomenal.

Viele Grüße

Frank
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uli.brueggemann
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Beitrag von uli.brueggemann »

Wenn ich mich richtig erinnere, dann zeigt die Messug bei Andi einen relativ gleichmässigen Bass, also nicht das übliche Up and Down der Raummoden. Bei letzterem wird eine Korrektur doch deutlicher wahrnehmbar als eben bei Andi.

Grüsse
Uli
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Zweites neues Schmauderkabel Ag Reference der neuesten Generation drin um den Cleaner anzuschließen, hat dasselbe der Vorgängergeneration ersetzt.

Mit Kabel und Cleaner ist die Anlage mal wieder NOCH besser geworden, was da jetzt auf welches Konto geht ... Bin grade zu faul zum Umstöpseln, hört sich einfach zu gut an. Es gibt wenig Schöneres im Leben als wenn die Lieblingsmusik immer und immer besser klingt. :)

Und am Ende der Woche kommt angeblich endlich die reparierte Thorens-TEP3800, womöglich gar die ACapella-Plattformen mit den La Musica-Pucks. Nicht auszudenken. :)
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

So, wie bereits angekündigt, bin ich nicht mehr bereit, Zubehör außerhalb meines Vorstellungsthreads zu besprechen, daher nun also nur noch hier, in meinem Thread:

Gestern sind die beiden Acapella-Plattform Fondato Silenzio zusammen mit je einem Dreierset Acapella La Musica-Pucks hier angekommen. War alles tipptopp verpackt, ausgepackt, aufgebaut, und so 10 Teststücke gehört (war schon spät), heute Morgen nochmal kurz 3 weitere zum Abgleich. Da derzeit noch keine Vorstufe vorhanden, steht jetzt auf einer Plattform der Acourate/Abacus Cleaner, auf der anderen der G-ADS0-DAC* (* steht für das weitere kleine Upgrade von Gert auf der Eingangs-und Steuerplatine, ca. 10 Polymerelkos eingelötet, hatte ich bereits beschrieben). Für die, die sich kurz zum Wegklicken bestätigt sehen wollen, ja, es klingt alles dramatisch besser. Für die, die wissen wollen inwiefern und warum vielleicht, hier zunächst ein paar theoretische Überlegungen und dann meine Eindrücke:

Acapella führt ja an, dass die Plattformen insbesondere deswegen helfen, weil Eigenvibrationen der Geräte effektiv abgeleitet und eliminiert werden. Diese kommen ja oft vom (RIngkern)trafo oder mechanischen Laufwerken, aber manche Geräte haben weder das eine noch das andere, so auch die beiden Geräte von mir. Auch aktuelle Messungen in der neuen Stereoplay deuten darauf hin, dass solche durch das Gerät erzeugten Schwingungen wohl eher von untergeordneter Rolle sind. Meine eigenen Erfahrungen und Überlegungen gehen eher dahin, dass vor allem Luft- und Trittschall eine große Rolle spielen könnten. Bei den meisten, so auch bei mir, steht die Elektronik im Musikzimmer, sogar in LS-Nähe. Daher kann bei erhöhten Lautstärken also davon ausgegangen werden, dass durch vermehrten Luftschall die Geräte stark zu vibrieren anfangen (was sie auch tun, man kann das bei nicht basslastiger lauter Musik fühlen, wenn man die Hand drauflegt). Außerdem wird bei lauter, basslastiger Musik Trittschall der LS über den Boden auf die Geräte übertragen. Wenn also solche Schwingungen einen negativen klanglichen Effekt haben, dann müsste bei lauter und dann besonders bei basslastiger Musik die Wiedergabequalität schlechter werden. Und das tut sie bei mir. Ich habe bislang gedacht, es läge alleine an der fehlenden akustischen Behandlung der oberen Raumhälfte meines Hörraums und damit einhergehender Zusuppung des Direktschalls mit Nachhall. Und das wird auch teilweise so sein. Was ich aber unterschätzt habe, sind die oben genannten Effekte und deren Auswirkungen. Bislang mochte ich immer nur bis zu mittlerer Lautstärke hören, denn sonst wurde ich innerlich unruhig und unzufrieden. Bei lautem Bass litt plötzlich die Präzision und Klarheit und Durchhörbarkeit des Mittelhochtons, irgendwie nervte es und bei gehobener Lautstärke hatte ich immer den Eindruck, das mag ich so nicht, mach mal lieber leiser, der Nachhall wird zu viel, das ist nicht mehr klar, vielleicht sind auch die Tieftöner überfordert.

Die Plattformen mit den Pucks bieten eine breitbandige Absorption über den gesamten Frequenzbereich. Dies geschieht durch einen Materialmix aus Aluminium, Hölzern, Blei, Sand und Filz. Optisch/Haptisch sind die Plattformen klasse. Ob sie soviel kosten müssen, mag ich nicht diskutieren. Wir war es das wert, das auszuprobieren. Jetzt, wo ich ihre Wirkung erfahren durfte steht fest, ich werde sie behalten bis ich sterbe. Das war eine lebenslange Investition, 100% sicher.

Der Effekt ist tatsächlich so, dass bei gehobenen Lautstärken die Durchhörbarkeit erhalten bleibt und besonders bei basslastigen Passagen sowohl Basspräzision als auch allgemeine Durchhörbarkeit zunehmen. So erfreulich alleine das auch ist, das war sozusagen das, was ich mir erhofft hatte und glücklicherweise auch bestätigt bekam. Ob ich mir das jetzt wegen meiner eigenen Erwartungshaltung nur einbilde, darüber mag und muss ich hier nicht diskutieren, ich bin mir da selbst und für mich sicher. Das soll genügen. Ich kann jetzt also bei besserer Qualität (will heißen, wird nicht schlechter wie vorher, wenn man lauter dreht) lauter Musik hören.

Aber damit ist es erstaunlicherweise nicht getan. Denn da passiert noch viel mehr. Die Bühne wird etwas tiefer, Klangereignisse rutschten etwas nach hinten. Der Detailreichtum ist bis ins allerhinterkleinste Fitzelchen ausgeleuchtet. In der Kombination aus höherem Detailreichtum und tieferer Bühne ergeben sich feiner nachgezeichnete Nachhallfahnen, die Räumlichkeit ist daher auch besser. Stimmen sind druckvoller, plastischer, und konturierter. Die Mittenortung nimmt zu. Manchen, vorher tendenziell etwas harschen Stellen wird die Schärfe genommen, das kann dann regelrecht dumpf wirken, ändert jedenfalls die Tonalität dieser Töne. Bei genauerem Hinhören merkt man aber, dass sich das richtiger anhört als vorher. Die Wiedergabe ist bei bereits gehobenen Lautstärken immer noch kristallklar wie ein Gebirgsbach. Ich meine, dass ich noch nirgends jemals so eine klare Musikwiedergabe gehört habe wie jetzt bei mir.

Ich denke, da gehen mehrere Dinge miteinander einher. Dadurch, dass man die Lautstärke anheben kann, ohne dass dies einen negativen Effekt hat, hört man natürlich auch mehr. Mehr Details, mehr Hallfahnen, Stimmen bleiben klarer und man kann sie endlich auch lauter so hören, wie sie wohl auch leise klingen. Also erschließen sich einem auch diese Dinge bei näherem Nachdenken und ergeben sich letztlich nur logisch aus der reinen Physik des reduzierten Einflusses von Luft- und Trittschall.

Ein ganz wichtiges Ereignis, das sich gestern einstellte, fehlt aber noch, und das kann ich nur emotional beschreiben. Plötzlich erschloss sich mir der Musikfluss, die Intention des Musikers beim Spielen der Instrumente besser, man fühlte etwas bei Rhythmuswechseln von gespielten Instrumenten, nämlich meinte man die Emotionen des Musikers, die er ins Spiel einbrachte, erahnen zu können. Ich mag das mal mit dieser abgedroschenen Floskel bedienen „die Musik bekam eine Seele“. Und zwar deshalb, weil ich das bisher so noch nicht kannte. Da ist jetzt etwas dazugekommen, das ich hier mal so versuche zu beschreiben, weil ich es besser nicht kann. Als Jugendlicher hatte ich oft die Testzeitschriften gelesen und da las man von so Sachen wir volleren Klangfarben und besserer Räumlichkeit und Staffelung von Instrumenten. Und da saß ich dann als 15-jähriger vor meinen 2000DM-Testsieger-LS, passiv natürlich, an unterklassiger Elektronik auf selbstgebasteltem Rack, mit 3 DM-LS-Kabeln und den Beipackstrippen verkabelt und rätselte, was die denn bitteschön mit all diesen Begriffen meinen, aber war fest davon überzeugt, dass das jeweils bestimmt was ganz Tolles ist und ich das auch mal haben will. Mittlerweile sind sehr viel dieser Begriffe von damals für mich eine Selbstverständlichkeit geworden, auch im Erfahren an der eigenen Anlage. Aber bei manchen wie dem hier beschriebenen, dass der Musikfluss besser wird, dass die Musik eine Seele bekommt, da gab es ganz offensichtlich noch etwas zu erfahren und das freut mich sehr.

Worauf ich jetzt abschließend sehr gespannt bin ist, ob die von mir bei der Thorensvorstufe bekrittelte etwas schlechtere Präzision im Bass verschwindet, wenn sie auf der für sie angedachten Plattform steht. Denn gerade Röhrengeräte sollen für die beschriebenen Effekte sehr anfällig sein und ich freue mich bereits darauf, das auszuprobieren.

Es grüßt Euch,
Andi
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Salvador
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Beitrag von Salvador »

Moin zusammen,
kurze Zwischenmeldung:

Nach einem erbärmlichen Prozedere, das nur mit dem Wort "unsäglich" zu beschreiben ist, kommt am Montag per Spedition angeblich die technisch durchgecheckte und am Eingangswahlschalter reparierte, nach Preisnachlass durch den Verkäufer an der Frontplatte aber immer noch leicht zerkratzte Thorens TEP-3800. Thorens und dem Vertrieb war es in zweieinhalb Monaten nicht gelungen, an ein gebrauchtes Gerät eines aktuell noch im Verkauf befindlichen Modells eine neue Frontplatte anzuschrauben. Angeblich weil diese neu angefertigt werden musste und dann beim mehrwöchigen hausexternen Chromieren und Polieren schief ging.

Meine Erfahrungen mit dem Vertrieb von Thorens, Firma Reichmann, sind katastrophal. Auf emails wird nicht geantwortet, telefonisch nur sehr schwer erreichbar, auf Anrufe auf den AB keine Reaktion. Laut Verkäufer hatte er bereits eine ähnliche 3-monatige Prozedur bei diesem Vertrieb mit einem anderen Thorens-Gerät hinter sich. Ich kann daher aufgrund meiner sehr schlechten Erfahrungen nur davon abraten, sich Neugeräte der Firma Thorens zu kaufen.

Was aber feststeht ist, dass die Vorstufe ein Ausnahmegerät ist. Und darauf kam es mir an. Die Röhren halten noch locker 10 Jahre, vielleicht hat Thorens bis dahin einen neuen Vertrieb ...

Es grüßt euch in Vorfreude,
Andi
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Speedy
Aktiver Hörer
Beiträge: 353
Registriert: 28.11.2009, 17:10

Beitrag von Speedy »

Es ist eine Schande was aus solchen Traditionsfirmen (durch Übernahmen etc.) mittlerweile geworden ist. Ich habe ähnliches mit Celestion und Luxman erlebt.

Trotzdem und vor allem viel Spass mit diesem Ausnahme-Pre!

Beste Grüße
Speedy
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