AC oder DC? Akkus oder Netzteil?

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quaternione
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AC oder DC? Akkus oder Netzteil?

Beitrag von quaternione »

Hallo,

üblicherweise werden unsere Gerätschaften ja an die Steckdose angeschlossen, mit allen daraus resultierenden Fragestellungen bzgl. sauberem Strom (und einem Markt für Anbieter wie PSAudio etc.).

Intern brauchen die Geräte aber Gleichstrom. Stellt sich also die Frage, warum die Nutzung von massiven Akkus und Autobatterien :D sowenig verbreitet ist.

ASR mit seinem Emitter und dem Akkunetzteil fällt mir da ein, aber dann hört es auch schon auf.

Warum hat sich das nicht durchgesetzt? Ich mutmaße mal, das es auch in diesem Ansatz Nachteile gibt, die einer weiteren Verbreitung im Wege stehen. Welche mögen diese sein?

V.
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gregor
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Beitrag von gregor »

Hallo Volkmar,

guck mal hier: ttp://www.aktives-hoeren.de/viewtopic.php?p=20841#p20841

Gert hat irgendwann noch einen erklärenden Beitrag geschrieben, der das Thema Batterie hier ziemlich beendet hat. Batterien sind gut, aber in diesem Forum treiben sich einige Menschen herum, die die Stromversorgung über Netzteile offenbar noch besser hinbekommen.

Beste Grüße
gregor
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Volkmar

Der Aufwand, Tiefentladung zu vermeiden, ist nicht unerheblich, und der Ladevorgang mit Ladeschlussspannung 15% über dem Nominalwert soll die angeschlossenen Schaltung nicht überfordern. Also muss die Schaltung entweder unter Potential benutzt werden oder abgeschaltet, sobald geladen wird. Es gibt den Wunsch, dass die Versorgung gleichbleibende Eigenschaften mitbringt, im NF-Audiobereich ist das nicht sicher. Ich meine, dass eine gut ausgelegte Stromversorgung schnellen Gleichrichtern mit fetten Elkos und Spannungsreglern klanglich besser sein kann.

Im Digitalbereich habe ich diese Bedenken nicht, wo die Vorteile durch netzgetrennte Batterieversorgung deutlicher sind. Es gibt aber keine 5V-Akkus, 4 NiCd oder NiMH können diese Spannung voll geladen gut bringen, brechen aber bei Entladung dann vielleicht auf 4,4V zusammen. Also wird man einen 6V Bleigelakku nehmen und mit Vorwiderstand und Parallelregler die Batteriespannung herunterlutschen, schneller entladen als die Schaltung es allein täte. Low-Dropout Regler kommen zwar mit der 1V Differenz zum Regeln zurecht, aber sobald die Entladung einen bestimmten Spannungswert unterschreitet, kann der Regler oszillieren und die Rauchzeichen sind die letzten ... Also wählt man 12V und konventionelle Längsregler, da geht dann mehr Verlust in Wärme über.

Ich habe in einem CD-Player mit 11V am Elko und nachfolgendem Spannungsregler unproblematisch die 12V vom Akku über eine Diode auf den Elko geleitet, was wegen der höheren Spannung die Gleichrichterstrecken zum Trafo abschaltet (Prinzip Schaltdioden). Auch beim Laden gleicht der Spannungsregler die zu hohe Spannung aus, die Schaltung ist nicht gefährdet. Der Akku ist vor Tiefentladung geschützt, geht im Betrieb die Spannung runter, bleibt die interne Versorgung von Trafo, die nun übernimmt. Schaltet man den CD-Player aus, sollte ein Relais den Akku abschalten.

Akkuversorgung ist bestimmt ein interessantes Thema, aber neben der zeitlich begrenzten Brauchbarkeitsdauer der Akkus kommt hinzu, dass die nominelle Kapazität nicht unbedingt rechnerisch nachvollziehbar sein muss, wenn nur kleine Ströme entnommen werden. Es gibt entsprechende Schaltungen, die mit ultrakurzen Hochstrom-Entladepulsen die Kapazität erhalten.

In den 1980er Jahren gabe es eine Hiraga Endstufe, die mit Autobatterien betrieben wurde. Eine Mission Vor-Endkombination arbeitete mit Akkus im Pre, Technics hatte einen Vorverstärker mit Batterie an einer mir nicht bekannten Stelle (im Batteriefach). Ich habe einen Naim-Verstärker, dessen Vorstufe mit 24V externem Netzteil versorgt werden konnte, ebenfalls mit 2x12V Batterien versorgt und nicht das Klangniveau des externen Netzteils erreichen können. Allerdings war die Abkopplung der Steuerungslogik mit den Eingangswahlrelais und Lautstärkeregelung von der gemeinsamen Versorgung, jetzt teil-batteriegespeist hilfreich, den besten Klang zu fördern.

Wenn man bestehende Gerät umbaut, sollte man mögliche Alternativen vergleichen, denn es kann Überraschungen geben, dass der getriebene Aufwand tatsächlich einer Klangverschlechterung gegenübersteht.
... Und ich sehe gerade beim Absenden, das Gregor zu einem entsprechenden Thread verlinkt hat.

Grüße Hans-Martin
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quaternione
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Beitrag von quaternione »

Vielen Dank die Herren,

Ich glaube so genau wollte ich es dann doch nicht wissen. :mrgreen:
Zumindest ist klar geworden, dass hier auch viele Herausforderungen zu lösen sind. Immer dieses HiFi mit seinen Problemen. :D

Volkmar
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Volkmar
Keine Probleme, die Geräte funktionieren doch.

Wenn man bedenkt, dass hinter manchem Gerät ein Team von spezialisierten und erfahrenen Ingenieuren steckt, müsste man eigentlich entweder punktuell schlauer sein, als die alle zusammen, oder weniger sparsam bei der Verwendung bester Bauteile an der richtigen Stelle.
Gehobene Mittelklassegeräte eignen sich für Tuning mMn am besten. In der Spitzenklasse sind weniger Ansatzpunkte zu finden - und bei der verbleibenden Unterklasse kann man nur sagen: aus einem Ackergaul wird man kein siegreiches Rennpferd machen können.
Grüße Hans-Martin
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quaternione
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Beitrag von quaternione »

Hallo Hans-Martn,

Was ich so halb im Spaß andeuten wollte ist, dass es immer im Audio Bereich etwas komplizierter ist.
Bei einem Toaster spielt die Phase keine Rolle und auch keine Unsauberkeit im Strom. Taschenlampen funktionieren problemlos mit Akkus, Computer verarbeiten Daten zuverlässig und robust...
Ja, ich weiß, alles stark vereinfacht aber warum macht alles bis zum Spin eines Anti-Elektron-Neutrino im HiFi einen hörbaren Unterschied?
:mrgreen:

Volkmar
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