ABACUS hat in den letzten Woche mehrere Neuerungen bei den A-Boxen 10 eingeführt. Die Änderungen gehen in drei Richtungen:
1. Upgrade der Frequenzweiche und Schaltungsdetails
2. Einführung der A-Boxen mit AMT
3. Einführung der A-Box 12S und des A-Centers
Ich will die Neuerungen zunächst kurz darstellen und Euch auch einen (subjektiven!) Hörbericht bringen. Ich habe nämlich meine bisherigen A-Boxen 10 in gegen die neuen A-Boxen 10 AMT verglichen.
1. Upgrade der Frequenzweiche und Schaltungsdetails
Ausglöst durch die Arbeiten an der A-Box 10 AMT wurde das DSP neu programmiert. Aber auch einige andere elektronischen Eingenschaften der A-Boxen wurden optimiert.
- Subtraktionsweiche 4ter Ordnung mit Laufzeitkorrektur für den Hochtöner und verbesserter Entzerrung im Bassbereich.
- Der Basskanal wurde im Pegel so optimiert, dass je nach Musikmaterial bis zu 6dB (!) mehr Schalldruck zur Verfügung stehen.
- Verbesserung der Einschaltautomatik wurde durch eine Zusatzplatine.
2. Einführung der A-Boxen mit AMTABACUS hat geschrieben:Das Update steht mit allen technischen Verbesserungen und leicht angepasster Signalverarbeitung auch für den Kalottenhochtöner zur Verfügung. Zum Update müssen die Lautsprecher nach Terminabsprache zu ABACUS geschickt werden. Upgedatet werden können alle A-Box 5 ab Rev. A (runder Tieftöner) und alle A-Box 10.
Alternativ zum 25,4mm Kalottenhochtöner können die A-Boxen auf Wunsch auch mit AMT (Mundorf Air Motion Transformer) ausgestattet werden. Auch dies gilt nicht nur für Neulautsprecher, auch hierfür gibt es einen Upgrade-Service. Details siehe hier.
3. Einführung der A-Box 12S und des A-Centers
Die A-Box 12 S ist ein Standlautsprecher, welcher von der A-Box 10 abgeleitet wurde und anstelle des einen Tieftöners mit 165 mm Durchmesser zwei Tieftöner mit 130 mm Durchmesser besitzt. Dadurch ist der Lautsprecher mit nur 18 cm um 4 cm schmaler als die A-Box 10. Das Fach für die Elektronik ist abgesetzt in der Säule untergebracht.
Von der Bauweise her ähnlich ist auch der A-Center. Alle A-Boxen sind übrigens aktuell in unserem AH-Jahrbuch beschrieben.
4. Hörvergleich A-Box 10 "alt" vs. A-Box 10 "neu" mit AMT
Seit die neue A-Box mit AMT auf Ralphs schöner Erföffnungsfeier vorgestellt wurde, hat es mich interessiert, wie sie denn klingen im Vergleich zu meinen A-Boxen 10 aus dem Jahr 2011 und ob sich ein Upgrade für mich lohnen würde. Dazu wurden mir freundlicherweise 2 A-Boxen 10 AMT zur Verfügung gestellt und ich konnte in Ruhe zu Hause testen und hören.
Als Kette habe ich beide Kandidaten abwechselnd an meinen G-Sneaky angeschlossen. Aufstellung in einem nahezu gleichseitigen Hördreieck mit einer Seitenlänge von etwas über 1,50 m. Zwei Lautsprecher zu vergleichen ist ja viel einfacher als die ohrenbrechenden Vergleiche sonst, also hab ich gleich mal ein paar Stücke angespielt und verglichen. Im ersten Moment war das ein erstaunlich geringer Unterschied. Die A-Box 10 klingt schon in der "alten" Ausführung sehr, sehr gut – fand ich.
Aber halt – ein klassicher Fehler – ich hatte ja nicht sauber eingepegelt. Also Äpfel mit Birnen verglichen. Mit rosa Rauschen, mit einem Messmikro und dem Fireface UC als Interface habe ich die Pegel verglichen (DIGICheck, zeitlich gemitteltes dBA). Dabei habe ich mir auch gleich mal den maximalen Pegel angesehen, der erreicht werden kann, bevor der Begrenzer (rote Lampe) anschlägt. Und in der Tat, das ist ein deutlicher Unterschied – 6 dB mehr Pegel auf der dBA Skala! Für den Einsatz der A-Box als Rear Lautsprecher in meiner Kette ist das ein wichtiger Punkt. Wenn eine BD abgespielt wird und einmal wieder die Welt gerettet werden muss, so ist das immer alles hart an der Grenze – gerade auch akustisch. Hier haben wir schön öfter mal den Begrenzer der "alten" A-Box drin gehabt.
Richtig eingepegelt konnte ich einen klaren Unterschied ausmachen zwischen den beiden Kandidaten. Ich liste sie hier auf, möchte aber nochmals betonen, dass es sich um erstaunlich kleine Unterschiede handelt.
- Komplexer Orchesterklang: Die Instrumentengruppen lassen sich bei der A-Box AMT besser verorten.
- Einzelne Instrumente klingen etwas körperhafter
- 16Bit / 44,1 kHz und 24 Bit / 192 kHz Ausgaben ein und derselben Aufnahme (Acousence) lassen sich bei der neuen A-Box differenzieren.
- Der Bass ist etwas profunder und differenziert.
- Hinsichtlich Feindynamik klingt die A-Box AMT etwas differenzierter und weniger "angestrengt".
Beste Grüße
Harald