Wer hat's erfunden bzw. gefunden? - der Uli!uli.brueggemann hat geschrieben: Ich gestehe, ich höre es lieber als dass ich es verdaue
Ich muss erstmal verdauen
und hoffe, dass ich es bald auch genieße.
Grüße
Alex
Mit Verlaub Andi, das so zu formulieren ist etwas irreführend, denn nicht "der Jitter wird angeglichen", sondern die u.a. aus Jitter resultierenden Störungen im DAC-Ausgangssignal werden mit gleichem Pegel auf beiden Kanälen wiedergegeben, so dass sie die Wahrnehmung im Gehirn vereinfacht wird. Sprich: die Störungen werden ohne Anstrengung in der Mitte verortet, dadurch die Wahrnehmung entlastet und das Hirn kann sich besser auf das Nutzsignal "konzentrieren". Die Methode verbessert oder verändert den Jitter an sich technisch gar nicht, sondern die Methode entlastet die Hörphysiologie, so dass das eigentliche Nutzsignal besser wahrgenommen werden kann als dessen durch DAC, Dig-Kabel usw. verursachte Störungen. Die Wahrnehmung wird gewissermaßen "überlistet".Salvador hat geschrieben:...."Cleaner" eigentlich ein missverständlicher Begriff, es handelt sich vielmehr um eine Angleichung des Jitters beider Kanäle unter Eliminierung der Jitter-Unterschiede zwischen den Kanälen....
...und auch in der etwas anderen Schreibweise mit individuellen Fehlsgnalanteilen für L und R ...Daihedz hat geschrieben: Im Falle einer Überlagerung von L/R mit einem unkorrelierten Fehlersignal:
Lf=L+F
Rf=R-F
M=Lf+Rf=(L+F)+(R-F)=L+R
S=Lf-Rf=(L+F)-(R-F)=L-R+2F
Ld=M+S=(L+R)+(L-R+2F)=2L+2F=2*(L+F)
Rd=M-S=(L+R)-(L-R+2F)=2R-2F=2*(R-F)
Im Falle einer Überlagerung von L/R mit einem korrelierten Fehlersignal:
Lf=L+F
Rf=R+F
M=Lf+Rf=(L+F)+(R+F)=L+R+2F
S=Lf-Rf=(L+F)-(R+F)=L-R
Ld=M+S=(L+R+2F)+(L-R)=2L+2F=2*(L+F)
Rd=M-S=(L+R+2F)-(L-R)=2R+2F=2*(R+F)
Im Falle eines L/R-korrelierten Fehlersignals erscheint dieses im Summensignal, das Differenzsignal ist diesmal ohne Fehlersignal. Im Endeffekt kommt's dennoch auf das gleiche hinaus: Es ist weit und breit keinerlei (algebraische) Korrektur abzuleiten.
Ich bitte um wohlwollenden Nachhilfeunterricht
Analysebedürftige Grüsse
Simon
Ich hoffe das hilft weiter......
- Monosignal auf Kanal 1 und L-R Seitensignal auf Kanal 2.
- Hinter dem DAC werden die DA gewandelten Signale dann wieder in R und L umgesetzt
Kanal1 = 0,5*(R+L) = M(ono)
Kanal2 = 0,5*(L-R) = S(eite)
(Das rechnet z.B. der PC, auch ein RME Fireface kann standardmäßig M und S erzeugen/verarbeiten)
K1 und K2 enthalten jetzt die D/A zu wandelnden "Daten", die der DAC per USB, SPDIF, ... eingespeist bekommt.
Jeder DAC Kanal "addiert" jetzt seine individuellen Störungen (z.B. u.a. Jittereffekte im Hochton) und das D/A gewandelte Ausgangssignal Ax wird zu
Ausgang1 = K1+St1 = Mono+St1 = R+L+St1
Ausgang2 = K2+St2 = Seite+St2 = L-R+St2
Analoge Addierer (im "cleaner" Kistchen) erzeugen daraus nun folgendes:
A1-A2 = (K1+St1)-(K2+St2) = ((R+L)/2)+St1-(((L-R)/2)+St2) = R+St1-St2
A1+A2 = (K1+St1)+(K2+St2) = ((R+L)/2)+St1+(((L-R)/2)+St2) = L+St1+St2
(überflüssige Klammern einfach wegdenken...)
Beide STx Signale sind jetzt also in beiden Kanälen vorhanden, werden folglich (durch gleiche Intensität, nicht Phase!) mittig wahrgenommen, das Hirn braucht diese also kaum zu "orten", ist entlastet, frei für genauere Analyse des eigentlichen, ursprünglichen Nutzsignales. [Durch das negative St2 Vorzeichen im resultierenden R Signal bitte nicht verwirren lassen, es geht um den Hochtonbereich, also Intensitätswahrnehmung, so dass die Phasenlage egal ist.]
Die werden nicht nur anders verteilt, sondern eher verstärkt. Wir haben nach dem Mixen einen tendenziell schlechteren Rauschabstand.Daihedz hat geschrieben:... die DA-Ferkeleien jedoch anders verteilt werden als bei der direkten Wandlung eines L/R-Signals.
Dennoch funktioniert das irgendwie ...wgh52 hat geschrieben:A1-A2 = (K1+St1)-(K2+St2) = ((R+L)/2)+St1-(((L-R)/2)+St2) = R+St1-St2
A1+A2 = (K1+St1)+(K2+St2) = ((R+L)/2)+St1+(((L-R)/2)+St2) = L+St1+St2
Das ist m.E. die richtige und interessante Frage! Läst sich das gehörte evtl. gar mit einem bekannten psychoakustischen Phänomen erklären (Cocktail Party...).Daihedz hat geschrieben: Es wäre interessant zu wissen, ob es zur psychoakustischen Konsequenz dieser Umverteilung vertieftere Versuche, resp. wissenschafliche Literatur gibt, vielleicht sogar aus der Pionierzeit der UKW-Stereophonie?