Hallo zusammen,
Die Ablöse meines AVRs gegen einen Audio PC mit Fireface UC und einer hochwertigen Endstufe empfand ich damals als Quantensprung, keine Frage. Mit dieser Kombination habe ich bis dato eigentlich nichts mehr vermisst. Versprechen würde ich mir noch viel bei der Investition in Raumakustik.
Dennoch haben mich Testberichte von HighEnd Redaktionen und einige Berichte von privaten Nutzern zum Nachdenken und Testen motiviert:
„Da muss mit einem hochwertigerem DAC noch sehr viel Luft nach oben sein“ Und
„Solide, zweckmäßige Studiotechnik mit einer Wandlereinheit, die 8 Kanäle gleichzeitig mit 192 KHz Analog wandeln kann für mittlerweile unter 900 €?? ... das kann nur mehr Quantität, als Qualität sein, wenn man sich überlegt, dass ein HighEnd DAC mit nur 2 Kanälen gerne 1.900 € oder mehr kosten kann."
Einen solchen Vergleich wollte ich nicht unversucht lassen. Geld spielt zwar eine Rolle, aber für einen entsprechenden Mehrwert wäre ich auch bereit mehr zu investieren. Testberichte beindrucken mich zwar, überzeugen tun sie mich aber nicht. Also probieren geht über Studieren. Ein Händler in der Nähe war sehr freundlich und er hat mir den T+A DAC 8 über das Wochenende zum Testen mitgegeben.
Zunächst hatte ich vor, den DAC in Kombination mit meinem Subwoofer zu testen. Leider hat das nicht auf Anhieb geklappt. Mehr dazu in
meinem Problemthread.
Ich wollte die vorhandene Zeit nicht mit technischen Hürden verschwenden, also ließ ich den Plan mit Sub fallen, bevor ich mich da verzettle. Mit einem Konfigurationsfehler wäre das Ganze nicht objektiv genug gewesen; soll nicht heißen, dass der Test an sich objektiv gewesen ist.
Es war und ist mein persönlicher Höreindruck.
Getestet wurde der einfache, klassische Anwendungsfall 2 Kanal Stereo, der auf den Betrieb eines HighEnd DAC zugeschnitten ist, entspricht sicher 90% der Anwendungsfälle. Testaufbau:
- Windows 8 PC für reine Audiowiedergabe optimiert (minimierte Dienste, Treiber, IRQs, laufende Tasks, optimiertes Bios, ripplearmes Netzteil, SSD HD, jRiver Media Center 18)
- Endstufe Rotel RB1552
- Lautsprecher Audio Physic Tempo 25
- T+A DAC8 2 Kanal Stereo im asynchronen USB 2 Modus mit T+A Treiber
- Fireface UC 2 Kanal Stereo mit RME ASIO Treiber
- Beides ohne jeglichen Eingriff in das Signal, also z.B. Convolving mit Acourate. Im PC ist nur ein USB (2) Hub aktiv, an dem abwechselt immer nur ein DAC aktiv war. 2 Geräte an einem HUB, und damit an einem IRQ könnten sich stören.
- Playlist (ausschließlich FLAC), gemischt von 44 bis 192 KHz:
- Pegelabgleich je Titel/Abtastrate mit einem Pegelmessgerät am Hörplatz! Die DACs sind unterschiedlich empfindlich und sie spielen zudem je Abtastrate etwas lauter/leiser! Aus meiner Sicht ist dies der wichtigste Punkt überhaupt, bei Vergleichen von Geräten, Playern und Lautsprechern. 1-2 dB lauter und man ist aufgrund des Dynamik/Lautsärkeabsstands zur „Ruhe“ sofort geneigt, sich für den Lauteren zu entscheiden.
- Abhörpegel (Peak-Werte) zwischen 75 und 80 dB
- Die Titel wurden zum Teil mehrfach abwechselnd durchgehört, aber ich habe auch kurze A/B Vergleiche nach 30 – 60 Sekunden gemacht
Auch wenn ich mir für den Test und den Aufbau sehr viel Zeit genommen hab, fällt das Ergebnis kurz und knapp aus. Wie das Fireface klingt will ich nicht noch einmal beschreiben. Ich war von den Fähigkeiten von Beginn an überzeugt. Der Klang wurde unzählige Male beschrieben. Gegenüber dem DAC 8 gehe ich nur auf die klanglichen Unterschiede ein. Sorry, ich bin kein Typ für blumige Klangbeschreibungen.
- Beim DAC 8 habe ich zuvor die 4 Filter (FIR1+2 und Bezier1+2) gegeneinander verglichen. Ich habe mich klar für den Bezier2 entschieden. Dieser Klang für meinen Geschmack am natürlichsten. Der Parameter "Wide" stand auf "ein", war für mich aber nicht hörbar. Mit dieser Grundkonfiguration erfolgte der Vergleich mit dem Fireface UC
- Der DAC 8 liegt um wenig mehr als eine Haaresbreite vorn:
- geringfügig etwas weniger Schärfe, auffällig in der Playlist nur bei der Stimme bei Ane Brun
- etwas natürlicher (weicher?) im Klangbild
- Lokalisierung von Instrumenten ein Hauch abgegrenzter
- that‘s it!
Nicht in den Einfluss der Betrachtung kamen Verarbeitung, Optik, Bedienung, Hörberichte und eine Erwartung aufgrund des höheren Preises.
Für mich haben sich die Klangqualitäten des Fireface bestätigt. Die Unterschiede sind so marginal, dass sie nur in einem direkten A/B Vergleich festzustellen sind. Würde mir jemand das Fireface heimlich gegen den DAC 8 tauschen, ich glaube, ich würde ich das nicht merken. Mit Optik und Verarbeitung hätte der DAC 8 natürlich stark punkten können. Für mich nur sehr sekundäre Kaufkriterien.
Gruß Erwin