Aktivbox mit Manger MSW

Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Cay-Uwe,

das Missverständnis scheint mir im Moment eher darin zu bestehen, dass es mir in meinem letzen Posting an Dich nicht um inhaltliche Aspekte ging (auf die Du in Deinem letzen Beitrag eingehst) sondern um formale Aspekte, nämlich Deinem Umgang mit Beiträgen und Deinem Diskussionsverständnis. Zur Erläuterung:

Dass Jürgen den Prototypen auf der tonal hellen Seite erlebt, hat er nun bestätigt, ob es mit seinem Raum zu tun hat, mag so stimmen oder auch nicht. Das sind inhaltliche Aspekte, über die man diskutieren kann. Mir ging es aber um einen formalen Aspekt, nämlich die Tatsache, dass Du
a) aus einer privaten Mail eines Forumsmitgliedes offenbar ohne dessen Wissen und Zustimmung zitierst (auch für Mails gilt das Briefgeheimnis), um sie für Deine Argumentation zu benutzen und
b) dabei einen wesentlichen Kontext weglässt, der zum Gesamtverständnis des Ausschnitts wichtig gewesen wäre, Du damit aber einer weiteren kritischen Stimme hättest Raum geben müssen.

Ferner geht es mir nicht um die Frage, ob man ein einmal entschiedenes Konzept an wesentlichen Stellen wieder über den Haufen werfen sollte oder nicht (=inhaltlicher Diskussionsaspekt), sondern dass in einem Forum, das von Diskussionen lebt, über wesentliche Aspekte eines Projektes keine Diskussion mehr stattfinden solle (=formaler Diskussionsaspekt).

Ich hoffe, es ist damit klarer geworden, worauf ich in meinem Beitrag hinaus wollte.

Deine Äußerung:
Cay-Uwe hat geschrieben:Das man weiter diskutieren kann ist keine Frage, (...)
fasse ich als positives Signal auf, dass Du offen für weitere inhaltliche Diskussionen über die Stella Natura bist.

In diesem Sinne...

Grüße
Fujak
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Ulli,

es ist in meinen Augen ein großer Unterschied, ob ich als Betreiber eines Projektes sage: "Ich möchte nicht, dass es darüber weitere Diskussionen gibt." oder ob er sagt: "Ich selbst möchte das nicht mehr diskutieren (aber eine Diskussion darüber kann weiterhin stattfinden, ohne dass ich mich daran aktiv beteiligen werde)."

Grüße
Fujak
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Ohrginal
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Beitrag von Ohrginal »

Hallo Cay-Uwe, hallo Foristen,

zuerst möchte ich dir Cay-Uwe danken, für deine engagierte Beratung und für die Möglichkeit die Stella in meinen vier Wänden zu hören.

Doch ich möchte dir auch sagen, du hättest mich vorher fragen müssen, um aus meiner Mail zu zitieren. Und dabei war der eine, von dir zitierte Satz vollkommen irreführend hinsichtlich meiner Aussage. Da hat Fujak vollkommen Recht, es gibt auch für E-mails ein Briefgeheimnis. Es hat mich geärgert, aber verziehen. :cheers:

Du hattest die Stella selbst bei mir aufgestellt, meinen Hörraum als akzeptabel abgenommen und warst zufrieden mit dem Klangbild der Stella. Es sind auch keine dünnen Gardinen an meinem Fenster, sondern mitteldicke Vorhange (von der Decke bis zum Boden). Außerdem liegt auf dem Fußboden ein Teppich und an der Rückwand befindet sich ein großes Schallplattenregal mit ca. 2000 Schallplatten. Auch sind mehrere große Pflanzen in der Wohnung integriert. Sogar Absorberelemente sind an den Seitenwände und an der Rückwand angebracht. Natürlich bietet der Raum noch Potenzial zu Verbesserungen. Der Raum ist aber nicht das Problem, sondern es war die Stella.

Ich hatte die Manger Msm c1 10 Tage bei mir zu Hause und war bis auf den Bassbereich sehr zufrieden. Dabei erlebte ich die Stella anfangs auch in meinem Hörraum als einen Lautsprecher, die da noch eins draufsetzt. Doch das Klangbild kippte sehr schnell und ich hatte überhaupt keine Lust mehr Musik zu hören, und um die Musik geht es doch...

Zum Hochtonbereich möchte ich noch sagen, dass mir im Hochtonbereich bei der Stella sogar was fehlte. Bei der Msm c1 war da alles da. Es ist wohl der Präsenzbereich, der da überbetont ist. Es scheint mir, dass dies auch zu dem ersten ansprechenden Charakter führt.

Ich gehe bei meinen Höreindrücken bei weitem nicht so strukturiert vor, wie es Fujak z.B. tut (Hut ab), sondern ich lasse mich von meinen Emotionen leiten. Dies tue ich ganz bewusst, da es Emotionen sind, die die Musik bei mir auslösen. So ist aber auch klar, dass ich keinen so strukturierten Hörbericht abliefern kann. Nochmals Hut ab vor all denen, die das in diesem Forum tun. Doch Hören müssen wir letzendlich selber, und bei einem Kauf, der die 10.000 Euro übersteigt sollte, dies nach meiner Meinung, zwingend über mehrere Tage in dem eigenen Hörraum stattfinden. Ansonsten kann die Wahrnehmung durch vielfältige Faktoren getrübt werden.

Ich finde (Cay-Uwe und Andreas) ihr solltet jetzt aber nicht die Flinte ins Korn werfen. Der Mangerwandler bietet ein extrem hohes Potential und ihr könntet eine wirkliche Alternative zur Msm c1 oder der Msm s1 schaffen.

Ich wünsche euch beiden dabei viel Erfolg...

Gruß

Jürgen
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Kommen wir mal zurück zu Fakten, denn darum soll es ja gehen.

Dazu möchte ich sagen, dass ich die Stella nicht zur Vorführung oder zum Probe hören freigegeben hätte, wenn mir messtechnisch etwas außergewöhnliches aufgefallen wäre. Dabei gehe ich so vor, dass ich mit Bekannten und Ähnlichen vergleiche. So z.B. gerne mit meiner Monitor, da ich diese Box auch bereits ausführlich im Freifeld gemessen habe, womit einige Rückschlüsse auf andere Messungen in meinen Hörraum möglich sind.

Dies sind Messungen, die ich vor kurzen gemacht habe, die die Stella so wie vorgeführt und Monitor in gleicher Umgebung aufzeigen. Ich habe auch eine Freifeldmessung von meinen Monitor beigefügt, damit man sich ein Bild darüber machen kann, welche Einflüsse der Raum hat.

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Dir rote Kurve ist der Schalldruck der Stella, die Blaue vom Monitor. Unten beigefügt ist die Freifeldmessung des passiven Monitors, der eine etwas höhere Bassabstimmung besitz als die aktive Version, mit der ich in diesen Fall vergleiche. Die Freifeldmessung zeigt, dass der Monitor einen sehr "neutralen" Frequenzgang besitzt.

Vergleicht man die Schalldrücke der Stella und Monitor im Raum gibt es aus meiner Sicht erst mal keinen Handlungsbedarf. Nichts desto trotz, weil ich im Moment die Klangeinstellung nicht zur Verfügung habe, habe ich die Weiche der Stella etwas geändert, so dass der der Grundton ca. 3dB gesenkt wird ( im übrigen wie bei vielen Boxen mit den Manger MSW, wenn man sich die veröffentlichten Frequenzgänge betrachtet ).

Das Ergebnis ist, wie nicht anders zu erwarten, dass Stimmen, bzw. Mittelton, nun etwas zurückhaltender klingen. Daraus ergibt sich zwangsläufig auch eine etwas präsentere Wiedergabe im Hochton. Ob ich diese Abstimmung beibehalten werde, kann ich erst sagen, wenn ich die Aktivmodule bekomme und einen Vergleich machen kann.

Zur Erinnerung, und das habe ich ach schon mal gezeigt, ein Vergleich vom passiven Monitor und er Stella in ca. 150cm Entfernung bei mir im Hörraum.

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In diesen Fall ist der Monitor die rote Kurve und die Stella die Blaue. Auch hier keine besonderen Auffälligkeiten. Mit der geänderten Abstimmung der Stella würde der Bereich von ca. 400 - 1000 Hz etwas gesenkt werden, aber gut zu sehen ist, dass es beide Boxen betrifft und somit eher eine Gegebenheit der Messposition ist. Schön zu erkennen ist auch, dass den Manger MSW nichts an Hochton fehlt.

Noch an Rande, die Messungen zeigen auch sehr deutlich, wie viel vom so "schönen" Frequenzgang jeder Box im Raum übrig bleibt :wink:
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Raal
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Beitrag von Raal »

Hallo zusammen,

mich würde mal noch interessieren was mit der AGM gemacht wurde bevor sie vorgeführt wurde? Ich gehe mal davon aus sie wurde sauber eingemessen. Bestitzt die AGM nicht einen DSP? Wurde Acourate verwendet?

Was Fakt ist das aktuell die Möglichkeit fehlt der Klangeinstellung die für mich einer der Hauptpunkte sind warum ich zu einem aktiven Lautsprecher greife.

Was die Anforderungsliste betrifft werde ich heute Nachmittag noch ein paar Dinge schreiben.

Viele Grüsse
Andreas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Andreas,

ich bekomme das Gefühl, dass hier ein paar Mißverständnisse zu klären sein könnten:
Raal hat geschrieben:Bestitzt die AGM nicht einen DSP? Wurde Acourate verwendet?
AGMs sind reine Analog-Aktiv-LS, mit analoger Subtraktionsweiche. Acourate als Messwerkzeug zu verwenden wäre naheliegend, wurde soweit ich erinnere bisher nicht erwähnt, aber aus meiner Praxis würde ich das empfehlen.

Die AGM Chassis werden durch Sensor- und Stromgegenkopplung unter Kontrolle gebracht, nicht durch Acourate Steuerung. Inwieweit AGM LS eine "Klangregelung" haben (im Sinne von z.B. parametrischen Equalizern), wurde bisher auch noch nicht veröffentlicht, aber intern kann man die einzelnen Wege im Pegel einstellen, was natürlich einen direkten, aber breitbandigen, Einfluss auf den Klang ermöglicht.
Raal hat geschrieben:Was Fakt ist das aktuell die Möglichkeit fehlt der Klangeinstellung die für mich einer der Hauptpunkte sind warum ich zu einem aktiven Lautsprecher greife.
Aus dem oben angeführten folgernd wäre eine Klangeinstellung ein zusätzliches Leistungsmerkmal (z.B. PEQs) des LS. Allerdings handelt es sich bei Deinem MSW System ja um ein 2-Wegsystem (Bass und MSW), so dass zunächst "nur" die klangliche Balance der Bereiche oberhalb vs. unterhalb der Übergangsfrequenz (also breitbandig) einstellbar ist. Weitere einstellbare Frequenzbänder müssten durch zusätzliche analoge Hardware (z.B. PEQs) realisiert werden.

Mal ein vielleicht ketzerischer Vorschlag (Cay-Uwe: BITTE verzeih mir!): Falls alles analog bleiben soll, würde ich mal als "anderes Extrem" mit einer 2-Weg 24 dB/Okt. Subtraktionsweiche á la AGM testen, eventuell auch mit PEQs zur Feineinstellung des einen oder anderen Teilbereiches sowie Allpass um die akustischen Zentren zu justieren (könnte aber wegen des mechanischen Versatzes evtl. entfallen) und hören wie's klingt.

Cay-Uwe,

was mich interessieren würde, wären neben der veröffentlichten Summenmessung auch die Messung der Einzelchassis mit jeweiliger Weiche im gleichen Diagramm, so dass man die "akustische Summationsqualität" beurteilen und daraus vielleicht Rückschlüsse ziehen könnte. Immerhin ist der Überlappungsbereich bei 6 db/Okt., in dem man ja beide Chassis in Summe hört, ja sehr groß!

Ich hoffe, das alles kommt so konstruktiv 'rüber wie ich's meine... :cheers:

Gruß,
Winfried

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wgh52
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Überlappungen

Beitrag von wgh52 »

Hallo Freunde,
Fujak hat geschrieben:...Dabei wäre es m.E. wünschenswert, den Manger-Wandler über den gesamten Bereich laufen zu lassen, in welchem er seine Vorzüge ausspielen kann, ohne dass in diesem Frequenzband ein konventionelles Schwingspulen-Membran-System hineinfunkt...
wgh52 hat geschrieben:Immerhin ist der Überlappungsbereich bei 6 db/Okt., in dem man ja beide Chassis in Summe hört, ja sehr groß!
Um zu versuchen die Allgemeinheit "etwas mitzunehmen", soll das Bild hier etwas verdeutlichen was wir meinen:

Bild

Die Darstellung ist hier auf 1 kHz normiert, zeigt aber das Prinzip der Überlappung recht gut. Einigen wir uns für den Moment darauf, dass der Einfluss eines Chassis (in erster Näherung) ca. vernachlässigbar ist, wenn es weniger als 1/10 zum Gesamtschalldruck des Lautsprechers beiträgt, das wäre unterhalb -20 dB (kurz unter der eingezeichneten -18 dB Linie), -6 dB bedeutet übrigens dass jedes Chassis die Hälfte zum Schalldruck beiträgt.

Der Überlappungsbereich ist nun der, welcher unter der Übergangsfrequenz (hier 1 kHz) zwischen den gleichfarbigen Kurven liegt, beim (grünen) -24 db&Okt. Filter also zwischn grob ca. 600 Hz und 1800 Hz. Verlängert man die (blauen) -6 dB/Okt. Kurven zum Vergleich linear bis auch sie die -20 dB Linie schneiden kommt man auf einen seeeeehr viel breiteren Bereich von ca. 3,5 Oktaven je nach oben und unten!

Das bedeutet: Der Tieftöner "macht noch weit nach oben mit" und "der MSW bekommt noch einiges an Tiefton mit". Beide beeinflussen das Klangbild in weitem Bereich und müssen sich darin dazu noch perfekt im Schalldruck addieren...

Aber ein schmalerer Übergangsbereich kommt nicht ohne Kosten: Phasengang bzw. der Gruppenlaufzeit sind nicht linear, so dass die Zeitrichtigkeit neu optimiert werden muss. Je nach Design hat man also einen Kompromissatz gegen einen anderen abzuwägen oder gehörmässig zu beurteilen. Das ist das Ziel des gemachten Vorschlags.

AGM benutzt 24 dB/Okt. Subtraktionsfilter nach Siegfried Linkwitz (beide Zweige sind hier zueinander immer in Phase, Übergang ist bei -6 db pro Chassis) - ich meine mit sehr gutem Erfolg. Darum mein Vorschlag zum Versuch damit.

Gruß,
Winfried

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musikgeniesser
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ABGENICKT

Beitrag von musikgeniesser »

Moin Forenten,

du liebe Güte! Glänzende Idee, hier über die Stränge zu schlagen, indem wir selbige über uns selbst eröffnen. Nur zu, wir leben in einem freien Land und da kann dann jeder frisch von der Leber weg über den anderen sagen, was er schon immer mal sagen wollte. Wie schon gesagt, wir leben in einem freien Land. Das macht bitte ohne mich und wenn Ihr mich fragt: lasst den Unsinn.

Moin Cay-Uwe,
moin Winfried,
moin Forenten,

ich glaube nicht, dass das alles so kompliziert ist. Eher schon glaube ich, dass Du, lieber Winfried, richtig liegst, wenn Du auf Missverständnisse tippst.

Ich bleibe bei meinem Einwand der nickenden Anordnung des Manger MSW ("das war jetzt ein doppelter Genitiv, das ist natürlich nicht sehr gut" [Stephan Sulke, "Die Intellektuellen"]). Daran lässt sich das sehr schön zeigen.

Ich meinte
Aufgrund der Bündelung des Manger MSW erscheint es geboten, der Ausrichtung auf den Hörbereich erhöhte Aufmerksamkeit zu widmen. Neben der horizontalen Ausrichtung -- die durch die Anwinkelung der Box zur Mitte problemlos vorgenommen werden kann -- ist eine vertikale Ausrichtung nicht übertrieben.

Aufgrund der Boxengesamtgröße wird der Manger MSW in der Stella Natura soweit nach oben "gedrückt", dass er oberhalb der Hörebene angeordnet werden muss. Dem durch eine entsprechende Neigung zu begegnen, ist naheliegend. Indes, und das -- und nur das -- ist mein Kritikpunkt, holt man sich damit ein zusätzliches Problem ins Haus: der Hörabstand bleibt -- jetzt nur aus Sicht der Dispersion -- nicht beliebig, sondern wird auf eine Zone beschränkt: eben auf den Bereich, in welchem sich die -- waagerechte -- Hörzone und die -- schiefe -- Strahlzone überdecken. Und warum? Weil die Gehäuseform die hohe Anordnung des Manger MSW gebietet.

Die Frage, die ich meinte, lautet also nur: ist die Gehäuseform dieses zusätzliche Problem wert oder nicht? Was ich meine, ist, dass darauf beide Antworten zulässig sind.

Indirekt meine ich damit auch, dass man, wenn dieses zusätzliche Problem nicht beherrschbar ist -- und in einer Vorführsituation wie auf dem Forumstreffen ist so etwas nicht beherrschbar --, nicht darüber klagen darf. Im Gegenteil: die Box kann man jederzeit ändern, die Welt (in Form eines Forumstreffens zum Beispiel) nicht.

Ich weiß nicht, ob ich mir als Hersteller dieses Problem antun würde. Also natürlich weiß ich es: ich würde mir das nicht antun. Aus einem einzigen Grund: weil es unnötig wäre, das zu tun. Die alte Frage, warum sich der Rüde seine Eier leckt: weil er es kann. Fertig. Ich würde eine Gehäuseform wählen, die eine waagerechte Ausrichtung des Hochtöners erlaubt. Damit enthebe ich das Klangergebnis ein Stück weit der Verantwortung des Anwenders und als Hersteller weiß man: die Fantasie des Anwenders ist unbegrenzt (frei nach Albert Einstein) und freiwillig würde man sich nie auf dieses Spiel einlassen.

Du verstandst
Das ist bei Dir, lieber Cay-Uwe, offenbar ganz anders angekommen. Du musst verstanden haben, dass ich Dein Konzept und Deine Herangehensweise in Frage gestellt habe.

Wie war es denn nun wirklich?
Nichts liegt mir ferner. Ich bitte um Entschuldigung, sollte der Eindruck entstanden sein. Da habe ich mich wohl nicht klar genug ausgedrückt. Das Wort Denkanstoß meine ich immer genau so, wie es lautet. Eine Anregung, die Gedanken doch einmal oder gerne auch noch einmal auf ein Thema zu lenken. Auch und gerade in dem Sinne, das unerlaubte zu denken: das könnte -- bitte nicht falsch verstehen: ich kann es nicht beurteilen, geschweige denn, dass ich sagte, dass es so wäre -- zum Beispiel die Frage sein, ob Dein zeitrichtiges Konzept mit den weichen Weichen in einem Zweiwegsystem mit dem Manger MSW überhaupt optimal eingesetzt werden kann. Oder umgekehrt, ob der Manger MSW in Deinem zeitrichtigen Konzept mit den weichen Weichen überhaupt richtig aufgehoben ist. Ihr habt Euch die Frage auch gestellt und könnt sie bejahen? Umso besser! Dann sagt es doch einfach. Männer: kriegen die Zähne nicht auseinander. Im Lastenheft war diese Frage nicht enthalten, wenn ich mich recht entsinne, aber ich würde mich über jeden Hinweis, dass ich mich irre, sehr freuen.

So schließe ich mit einem Hinweis, den ich aus einer Veranstaltung über Geschäftsberichte Anfang der 90er Jahre mitgenommen habe:
musikgeniesser hat gelernt und rät davon ab und hat geschrieben:Tue gutes und rede darüber.
musikgeniesser hat gelernt und empfiehlt wärmstens und hat geschrieben:Rede über das, was du tust.
Herzliche Grüße

PETER
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Raal
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Beitrag von Raal »

Hallo zusammen,

zunächst wollte ich das Projekt selber komplett realisieren. Auch hatte ich mit Eberhard viel Kontakt über PMs da er ja ein ähnliches Projekt starten wollte. Zusammen sind wir dann auf die Idee gekommen hier diesen Thread zu starten um auch das Forum in die Projekte mit einzubinden.

Nach ein paar weiteren Gesprächen mit Cay-Uwe habe ich mich dazu Entschieden die Entwicklung der Elektronik und der Weiche an Cay-Uwe abzugeben. Stellenweise bereue ich nun diese Entscheidung. Es sind viele Dinge hinter den Kulissen nicht so gelaufen wie ich mir das vorgestellt habe.

Hier mal nun aber zu meinen Anforderungen.

Mir gefällt die Manger MSM-c1/s1 sehr gut. Jedoch fehlte es mir etwas an Tiefgang und Pegel. Das LF-Modul erlaubt zwar etwas mehr Pegel, jedoch spielt die Manger MSM c1 damit nicht tiefer. Die Manger MSM-c1/s1 ist zwar mit F3 30Hz angegeben, gemessen sind es jedoch -8dB. Bei der Manger MSM-c1/s1 wird ja der Visaton TIW 200 XS eingesetzt. Zunächst spricht auch nichts gegen diesen Tieftöner. Jedoch hätte man ihm meiner Meinung nach etwas mehr Volumen geben müssen. Für mich klingt er etwas angestrengt in zu kleinen Volumen. Auch wenn der Visaton TIW 200 XS an seine Grenzen kommt quittiert er dies mit einem unschönen Knacken. Da nun die Box etwas tiefer spielen soll wie die Manger MSM-c1/s1 und das Ganze auch noch sauber unter Pegel bleiben soll, stellte sich die Frage welche Alternativen gibt es zu dem Visaton TIW 200 XS. Da ich selber schon gute Erfahrungen mit dem Wavecor SW223BD01 gemacht habe, wurde dieser in die engere Auswahl genommen. Die ersten Messungen des SW223BD01 zeigten auch recht schnell das er für meine Anforderungen genau der richtige Tieftöner ist und dem Visaton TIW 200XS überlegen ist. Mit zwei davon ist mein Wunsch nach mehr Pegel erfüllt. Was bleibt ist der Wunsch nach mehr Tiefgang. Dieser lässt sich mit etwas mehr Volumen und einer Entzerrung erfüllt. Angepeilt sind 30 Liter pro Tieftöner.

In der Zwischenzeit konnte ich auch von Förster Audiotechnik die FA3 hören. Das war dann zum ersten Mal ein Lautsprecher der keine Wünsche offen lässt. Wäre da nicht der Preis von 65.000€. Hierbei handelt es sich um einen passiven Lautsprecher eben mit dem Manger Schallwandler und zwei Accuton C220-6-222 im Bassreflexgehäuse. Das Gehäuse wurde kompromisslos gebaut wie es wohl nur wenige Hersteller machen. Auch was die Bauteile betrifft war das Beste gerade gut genug. Ein Geheimnis sei wohl die besondere Bedämpfung, die von den Mangern Boxen abweicht und auch wie mit dem Schall hinter dem Manger Wandler im Gehäuse umgegangen wird. So verschwinden wohl die bekannten Schwankungen im Frequenzgang zwar nicht, werden aber deutlich minimiert im Vergleich zu den Manger Boxen. Die Trennung liegt wohl bei ca. 500Hz mit einer 12dB Weiche. Herr Förster setzt bei all seinen Lautsprechern auf ein „zeitrichtiges“ Konzept. Mich konnte dieser Lautsprecher voll und ganz überzeugen.

Für mich stellte sich nun auch die Frage ob Geschlossen oder Bassreflex. Beides hat ja bekanntlich seine Vor und -Nachteile. Da mir Lautsprecher mit einer Regelung im Bass schon immer etwas besser gefallen haben, ist der Wunsch auch hier nach geschlossen und geregelt gekommen. Habe jedoch nichts gegen einen Test mit einem Bassreflexgehäuse. Schön ist ja das es zum Wavecor SW223BD01 auch eine passende Passivmembrane PR223BD01 von Wavecor gibt.

Da ich selber einen sehr hochwertigen D/A Wandler besitze soll die Weiche analog realisiert werden, da ich eine doppelte Wandlung vermeiden möchte. Hätte ich das ganze selber gemacht so hätte ich sicher zu einem DSP gegriffen. Gerade was die Entwicklung einer Weiche betrifft, sehe ich hier erst mal viele Vorteile um schneller ans Ziel zu kommen.

Aktiver Lautsprecher
Manger Biegewellenwandler
2x Wavecor SW223BD01
Analoge Weiche
"Zeitrichtig"
Geschlossen
Geregelt
25Hz -3dB

Ziel war es also eine Mischung zu finden aus der Manger MSM-c1/s1 und der Förster Audiotechnik FA3. Ob dies so nun wirklich Sinn gemacht hat, sehe ich nun auch etwas kritischer.

Viele Grüße
Andreas
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Ohrginal
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Beitrag von Ohrginal »

Hallo Cay-Uwe,
cay-uwe hat geschrieben:Kommen wir mal zurück zu Fakten, denn darum soll es ja gehen.
:wink:
Punkt 1:

Du bist Hersteller von einem Produkt und hast eine persönliche Mail von einem Kunden vollkommen aus dem Zusammenhang genommen, um dein Produkt in ein positives Licht zu setzen. So als ob der Kunde zufrieden damit wäre.
cay-uwe hat geschrieben: Es ist halt wie immer, mal gefällt es, mal nicht, wie folgendes Feedback von einen Interessenten zeigt, der gerade den in Zweibrücken gehörten Prototypen bei sich hat:
Die Klangbalance empfinde ich  als sehr klar, schlank und präzise, aber sehr hell.
So sah ich mich, als der besagte Intressent, genötigt dies klar zustellen.
Ohrginal hat geschrieben: Hier mein vollständiges Feedback an Cay-Uwe zur "Stella":

"Was ich am Anfang als genial empfand bei der Stella, hat sich quasi zu einem Bumerang entwickelt. Sie erfordert meine totale Aufmerksamkeit, sie strengt mich an und ich kann mich bei dem Hören nicht entspannen. Die Klangbalance empfinde ich als sehr klar, schlank und präzise, aber sehr hell. Wenn ich länger höre wird es für mich schrill und lästig.
Tut mir sehr leid, ich komme mit ihr leider nicht klar..."
Als diese Klarstellung nun im Forum ersichtlich war, ist nun der Hörraum des Kunden schuld an der "schlechten" Performance des Produkts.
cay-uwe hat geschrieben: @ "Ohriginal" Jürgen:
Es ist natürlich schade, dass Du nur mit den Prototypen "as it is" gehört hast und zum Teil aufgrund dessen eine Entscheidung gegen die Stella getroffen hast. Ich denke, dass man durchaus den Lesern hier im Forum aber auch sagen sollte, dass Dein Hörraum außer einer dünnen Gardine vor dem Fenstern und einer Couch, praktisch keine raumakustische Maßnahmen beinhaltet und sehr hallig ist. Wie Du selber sagst, hast Du die Stella bei mir ganz anders erlebt :wink:
So sah ich mich, als der besagte Kunde, wieder genötigt, die Beschaffenheiten meines Hörraumes darzustellen.
Ohrginal hat geschrieben: Du hattest die Stella selbst bei mir aufgestellt, meinen Hörraum als akzeptabel abgenommen und warst zufrieden mit dem Klangbild der Stella. Es sind auch keine dünnen Gardinen an meinem Fenster, sondern mitteldicke Vorhänge (von der Decke bis zum Boden). Außerdem liegt auf dem Fußboden ein Teppich und an der Rückwand befindet sich ein großes Schallplattenregal mit ca. 2000 Schallplatten. Auch sind mehrere große Pflanzen in der Wohnung integriert. Sogar Absorberelemente sind an den Seitenwände und an der Rückwand angebracht. Natürlich bietet der Raum noch Potenzial zu Verbesserungen. Der Raum ist aber nicht das Problem, sondern es war die Stella.
Ich will hier keine Bilder von meinem Hörraum hereinstellen, denn den will ich nicht öffentlich machen. Doch wer will, kann gerne mich besuchen (Nachricht über PN) kommen und sich selbst einen Eindruck verschaffen.

Punkt 2:

Du warst bei dem Kunde direkt vor Ort, hast auf die Probleme des Hörraums aufmerksam gemacht, den Hörraum aber als akzeptabel beschrieben. Und du hast dich mit der Performance deines Produktes sehr zufrieden gegeben.

Wenn der Hörraum für die "schlechte" Performance deines Produktes verantwortlich ist, so wie du es nun darstellst, hättest du es dem Kunden vor Ort auch sagen müssen. Der Hörraum wäre dann nämlich niemals akzeptabel gewesen.

Ich finde dein Verhalten zu diesen Punkten als sehr unseriös. Und bitte dich meine Argumente, keine Fakten (alleine der Ausdruck ist Suggestion von Wahrheit), für dich zu reflektieren.

Gruß

Jürgen
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Raal
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Beitrag von Raal »

Jürgen nimm bitte dein Telefon in die Hand und klär das mit Cay-Uwe direkt.

Auch wäre es schön wenn man diese Diskussion in einen eigenen Thread verfrachten könnte.

Viele Grüsse und Danke!
Andreas
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Jürgen,

Du magst mit vielem, wenn nicht allem, durchaus Recht haben. Ich fände es sehr schade, wenn, nachdem dieses Projekt mit so viel Einsatz von mehreren Seiten und viel Beifall der Leser zum ersten Prototypenstadium gekommen ist, jetzt eine Negativspirale angeschoben würde!

Einiges, was Du schreibst gehört in den Bereich privater Kommunikation, so wie es Andreas ja offensichtlich auch macht!

Ja, es mag Kommunikationsfehler gegeben haben, aber die werden nicht dadurch wettgemacht, dass man selbst das gleiche tut, indem man öffentlich schmutzige Wäsche wäscht!

Ich meine: entweder wir machen hier zielgerichtet auf die Optimierung und Fertigstellung weiter oder wir schweigen und schliessen (bedauernswerterweise!) diesen hochinteressanten Thread!

Gruß,
Winfried

PS: Andreas war schneller...

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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

@ "Ohriginal" Jürgen,

wie ich bereits schrieb, tut es mir Leid, dass das Zitat falsch interpretiert worden ist, denn in den Kontext wollte ich es nicht sehen.

Wenn mir jemand schreibt, die Box klingt hell, dann beziehe ich das auf den Hochton. Da an anderer Stelle fehlender Hochton beschrieben worden ist, wollte ich das nur als Beispiel nehmen wie unterschiedlich das von Mensch zu Mensch aufgenommen wird.

Mittlerweile habe ich verstanden, dass Du es ähnlich wie Fujak siehst und eher auf den betonten Stimmenbereich beziehst, als auf hell.

Unter den Zusammenhang habe ich mir zusätzlich versucht zu erklären warum das so sein könnte und wenn ein Raum im Sprachbereich hallig ist, dann wird so ein Effekt unter Umständen verstärkt.

Da Du daran gewöhnt bist, sah ich kein Problem beim Probe hören. Mir geht es ähnlich in meinen Raum. Die meisten Boxen wirken wegen der mehr oder weniger einzigen Aufstellungsmöglichkeit etwas schlank. Ich mache auch Interessenten darauf aufmerksam, weil mich es nicht stört.

Ich hoffe nun, dass Missverständnisse aus den Weg geräumt sind :cheers:
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frmu
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Beitrag von frmu »

Moin,

ich lese ja hier interessiert mit. Was mich aber irritiert ist, das ich zwischenzeitlich nicht wirklich mal ein echtes Statement von Andreas zum Klang seiner und Cay-Uwes Entwicklungen gelesen habe oder ich hab's überlesen!?

Fujak ist ja eigentlich der Erste, welcher seine persönlichen Klangeindrücke schilderte und damit wohl öffentlich machte, was im Hintergrund schwelte oder warum hat sonst niemand groß etwas darüber geschrieben?

Nun gut, Fujak hat den Vergleich mit der AGM gezogen, welche, wenn man Gerts Herangehensweise kennt, sicherlich ordentlich eingemessen und wohl auch gefaltet in Zweibrücken vorgeführt wurde. Also ungleiche Bedingungen, noch dazu für einen in der Entwicklung befindlichen LS.

Ansonsten sollten die beiden Protagonisten entscheiden, ob das Projekt hier weiterhin öffentlich wirklich so gut aufgehoben ist und vor allem die Frage klären, ob beide wirklich das gleiche Ziel verfolgen.


Gruß
Frank
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Ohrginal
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Beitrag von Ohrginal »

Hallo Cay-Uwe,
hallo Andreas,
hallo Winfried,

für mich ist das nun abgehakt, und wünsche euch weiterhin einen regen Austausch eurer Anregungen, Ideen oder wie auch immer :D.

Und ich hoffe, dass die Stella ein wirklich großer Wurf wird .

Also bitte weitermachen :cheers:

Gruß

Jürgen
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