I/V-Wandlung und Alternativen (DAC-Übersicht)

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mm2
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I/V-Wandlung und Alternativen (DAC-Übersicht)

Beitrag von mm2 »

Hallo DAC Gemeinde,

ich lese wieder mit großer Begeisterung von Gerts neuesten Meisterstück, dem G-ADS1 Umbau. Umbau ist schon fast untertrieben bei den tief greifenden Änderungen. Der klangliche Erfolg gibt Gert mal wieder recht. Bin schon sehr bespannt auf die neuen Vergleich mit La Rosita.

Ich möchte ein Thema aus Gerts Umbau aufgreifen, das auch mich schon bei meinem ASUS DAC ins Grübeln gebracht hat, welcher OPV wohl der beste in der I/V Wandlung ist ...

Gert hat die Standardmethode und Alternativen schon sehr treffend beschrieben:
Fortepianus hat geschrieben:Für diese sog. I/U-(deutsch) oder I/V-(englisch)Wandlung gibt's diverse Möglichkeiten. Ich will mal die vier gängigsten rausgreifen:

1. Die Standardmethode, die meist verwendet wird, ist die sog. Stromsumpfschaltung eines OPs. +Eingang an Masse, R vom Ausgang zum -Eingang und dort auch den Strom reinschicken. [...]
All die tollen Messwerte der gängigen Spitzenwandler sind mit solchen Schaltungen an den Ausgängen und nachfolgenden Tiefpass-Filtern (auch mit OPs) ermittelt.
2. Ein einfacher Widerstand.
3. Eine diskrete Lösung (z.B. Pass D1)
4. Ein Transformator wird mit dem Strom des DAC gefüttert und transformiert den Widerstand an der Sekundärseite
und weiter zu 1. der Standardmethode:
„Aus klanglicher Sicht ist das aber eigentlich nicht besonders gut. Warum denn, es machen doch fast alle so? Weil ein OP an dieser Stelle so betrieben wird, wie es ihm gar nicht schmeckt.“
und weiter
„Fazit: An dieser Stelle wird ein OP gequält wie sonst eigentlich nirgends in der Audiotechnik, und das ist der Grund, warum dies auch die klangsensibelste Stelle ist, wenn man Versuche mit verschiedenen OPs macht.“
In diesem Thread möchte ich Euch bitten eine Sammlung mit auf zu bauen welcher der hier gehörten DACs
(gerne auch weitere) verwenden welche der vier Methoden und jeweils mit welchen OPV, Transformertyp etc.

Was haltet Ihr davon ? Ich hoffe die Idee fällt findet hier viele Interessierte ... und trägt dazu bei etwas mehr Licht in diesen klangrelevanten DAC Teil zu bekommen.

Ist von den La Rosita bekannt welche Methode diese verwenden?

Ich mache mach den Anfang. ;-)

USB DAC Asus Xonar Essence One
DAC: 2x BurrBrown PCM1795
1 Standardmethode mit OPV TI – NE5532 bzw. modifiziert aktuell mit LM4562


Viele Grüße
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Maximilian,
mm2 hat geschrieben:Was haltet Ihr davon ?
wohl noch wichtiger als die Methode ist die Folge (allein bei der Trafolösung):
Man kann bei geeignetem Schaltungsdesign die digitale Welt von der analogen komplett trennen, keine gemeinsame Masse, kein Übersprechen all der digitalen Störsinale in die analoge Welt - die HF lässt er prinzipbedingt nicht durch.
Gruß

Bernd Peter
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Maximilian,
mm2 hat geschrieben:Was haltet Ihr davon ?
Ich halte nur wenig davon, eine Sammlung von DACs mit ihren unterschiedlichen I/V-Typen aufzubauen. Für mich wäre das eher von akademischen Interesse.

Denn ob es sich um die asynchrone USB-Verbindung, supergeschirmte Teflon-Kabel, perfekte Masseführungen, Lowripple-PSUs, Super-DAC-Chips (ESS, BB, WS), OP-Amp-Typen oder deren I/V-Wandlungsmöglichkeiten handelt: Die Erfahrung zeigt mir, dass ein wesentliches konstruktives Merkmal für sich genommen nur zu einem Teil den Klang eines DAC / Streamer begründet. Am aktuellen Beispiel der modifizierten G-Linns lässt sich erkennen, wieviele Details des Schaltungsaufbaus optimiert werden müssen, damit es zu dem offenbar überragenden Klangergebnis führt.

Grüße
Fujak
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo,
dass ein wesentliches konstruktives Merkmal für sich genommen nur zu einem Teil den Klang eines DAC / Streamer begründet.
Ich würde der neuen I/V Lösung mit den Trennübertragern mindestens die gleiche Wertigkeit wie der Clock/Reclockeinheit beim Sonos zusprechen. Hier wurde seinerzeit durch die erheblich verbesserte Taktung das Ursprungsgerät in eine ganz andere Qualitätsklasse hochgehoben.

Nun wird vieles blockiert, was im Rahmen der digitalen Verarbeitungsstrecke an Fremdstörungen reingekommen ist, bevor es in die analoge Verstärkung reingeht.

Wenn es so viel besser klingt, werden die Chiphersteller nachdenken müssen.

Entweder zurück zu den alten einfachen Wandlern mit externen Anbindungen (vielleicht geht das mit der galvanischen Trennung auch ein bißchen kleiner mit einem zusätzlichem Chip) oder neue Wege bei der I/V Wandlung im Chip selbst beschreiten.

Lösung 2 wäre sehr kundenfreundlich, wenn das mit den bisherigen Rastermaßen übereinstimmt.

Gruß

Bernd Peter
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mm2
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Beitrag von mm2 »

Hallo Bernd,
Bernd Peter hat geschrieben:Ich würde der neuen I/V Lösung mit den Trennübertragern mindestens die gleiche Wertigkeit wie der Clock/Reclockeinheit beim Sonos zusprechen. Hier wurde seinerzeit durch die erheblich verbesserte Taktung das Ursprungsgerät in eine ganz andere Qualitätsklasse hochgehoben.

Nun wird vieles blockiert, was im Rahmen der digitalen Verarbeitungsstrecke an Fremdstörungen reingekommen ist, bevor es in die analoge Verstärkung reingeht.

Wenn es so viel besser klingt, werden die Chiphersteller nachdenken müssen.
danke für die Unterstützung, ich sehe diesen Teil am DAC als sehr Klang relevant an. Bei vielen Geräten wird jedoch immer noch eine der Standardschaltung des DAC Chipherstellers angewandt. Kannst Du für einen oder mehrere DACs hier mit der Übersicht weitermachen?

Vielen Dank.


Hallo Fujak,
Fujak hat geschrieben:Für mich wäre das eher von akademischen Interesse.

Denn ob es sich um die asynchrone USB-Verbindung, supergeschirmte Teflon-Kabel, perfekte Masseführungen, Lowripple-PSUs, Super-DAC-Chips (ESS, BB, WS), OP-Amp-Typen oder deren I/V-Wandlungsmöglichkeiten handelt: Die Erfahrung zeigt mir, dass ein wesentliches konstruktives Merkmal für sich genommen nur zu einem Teil den Klang eines DAC / Streamer begründet.
schade dass Du diesen wichtigen Teil ( noch ;-) ) anders einschätzt.

Du hast völlig recht für ein „überragenden Klangergebnis“ braucht es wesentlich mehr. Daher gab es zu jedem Deiner aufgezählten Elemente schon einige Threads. Alle diese Elemente aufzuzählen würde einen Thread sicher überfrachten.

Daher soll es hier um den selten diskutierten Teil I/V Wandlung gehen.

Ich kann mich noch gut erinnern als Du das erste mal mit Deinem DAC bei mir warst und ich Dir vorgeschlagen habe, versuchsweise ein anderes Netzteil zu testen ob man klangliche Unterschiede feststellen kann und heute hast Du gleich mehre Netzteile im Einsatz. ;-)

Viele Grüße
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Maximilian,
mm2 hat geschrieben:schade dass Du diesen wichtigen Teil ( noch ;-) ) anders einschätzt.
da hast Du mich möglicherweise missverstanden. Natürlich schätze ich die Bedeutung dieser Komponente hoch ein. Was ich jedoch in seiner Bedeutung nicht so hoch einschätze, ist die Erstellung einer Sammlung von DACs mit jeweiligem I/V-Wandlungstyp. Mir erschließt sich der Sinn nicht.
mm2 hat geschrieben:Daher soll es hier um den selten diskutierten Teil I/V Wandlung gehen.
Eine Diskussion darüber finde auch ich interessant - auch über konkrete Wege aus dem "Stromsumpf" via Modifikationen konkreter DAC-Modelle. Vielleicht ist es das, was Du im Sinn hattest?

Grüße
Fujak
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Bernd Peter
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Beitrag von Bernd Peter »

Hallo Maximilian,
mm2 hat geschrieben:Kannst Du für einen oder mehrere DACs hier mit der Übersicht weitermachen ?
interessant finde ich - auf Grund der gemachten Hörerfahrungen einiger Forenmitglieder - verständlicherweise nur die Trennübertragertechnik.

Und die verwendet bisher mW nur Audio Note, Sowter und Gert.

Eine andere Sache ist die grundsätzliche Geschichte, ob man mit Strom oder Spannung weitergeht, siehe

http://www.audio-reference.de/content/k ... krell.html Stichwort CAST bzw.

Audio-GD Current Signal System (ACSS)

Gruß

Bernd Peter
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mm2
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Beitrag von mm2 »

Hallo Bernd,

danke, gibt es wirklich so wenige Firmen die Lösungen mit Übertrager anbieten ?

Vielleicht sollten wir uns bei der Aufstellung erstmal auf alle Firmen/DACs konzentrieren
die nicht die Standartmethode, sondern 2. bis 4. verwenden.

Genau diese wären aus meiner Sicht besonders interessant.

Nicht dass man nicht auch mit der Standart Lösung ( OPV I/V Wandlung ) gute DACs bauen könnte.
Ich vermute aber, dass die jenigen die Firmen, denen diese Stelle im DAC wichtig ist,
eher zu einer nicht Standardlösung greifen.


Hallo Fujak,

okay das hört sich schon viel besser an.

Wie so oft wachsen Erkenntnisse Schritt für Schritt, das geht uns meistens so.

Aus der Liste der DACs wird man hoffentlich viele neue Erkenntnisse und Schritte ableiten können. Angefangen damit zu erkennen wo es gut Lösungen gibt zu 2. bis 4. und welche das sind. Wo gibt es auch die gut gemachte Standardmethode? Was macht die guten Lösungen aus? Bis möglicherweise dahin, was man wo verbessern/modifzieren kann.

Viele Grüße
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