Jens (aktiv selbst gebaut)

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jensen1
Aktiver Hörer
Beiträge: 3
Registriert: 15.04.2012, 20:48

Jens (aktiv selbst gebaut)

Beitrag von jensen1 »

Ich möchte mich hier vorstellen, nachdem ich schon eine Weile im Forum mitgelesen habe.

Seit meiner Jugend beschäftige ich mich mit dem Bau von Lautsprechern und habe über die Jahre einige schöne Boxen für mich und auch Freunde gebaut. Anfangs interessierten mich vor allem Bauvorschläge aus Zeitschriften und Büchern, jedoch habe ich mir über die Jahre immer mehr Wissen angeeignet und bin dazu über gegangen, eigene Entwürfe zu bauen und zu optimieren.

Beruflich habe ich mit Musik zu tun, und so ist der Boxenbau eigentlich nur eine Erweiterung meiner musikalischen Leidenschaft. Ich interessiere mich sehr für die Technik und so kann ich hier zwei Interessensgebiete kombinieren. Ich mag Lautsprecher, die die klangliche Schichtung in der Musik gut wiedergeben. Zum Beispielt hört man eine Trommel rein oberflächlich als eine Trommel, taucht man jedoch tiefer ein, so sind es einzelne "Teilgeräusche", die den Klang ergeben, Anschlagsgeräusch, Einschwingen des Fells, die Ausklingphase mit den damit verbundenen Klangänderungen. Diese Details werden von vielen Lautsprechern verschluckt und solche Boxen gefallen mir nicht, da ich die Instrumente nicht so höre, wie sie natürlich klingen.

Ich hatte mir schon länger vorgenommen, mal einen Aktivlautsprecher selbst zu bauen, um die damit verbundenen Möglichkeiten zu testen und klanglich noch etwas weiter nach vorn zu kommen.

Dieses Projekt habe ich jetzt am Wochenende weitgehend fertig gestellt, zumindest was die Lautsprecher und Verstärker angeht. Die Ansteuerung erfolgt zunächst über einen DSP, später möchte ich die Filterfunktionen dann mit einer analogen Schaltung aufbauen.

Bei den Boxen handelt es sich um ein klassisches 2-Wege System, mit 16cm Tief-/Mitteltöner, und 25mm Hochtonkalotte. Es ist ein geschlossenes Gehäuse, wobei ich oben Platz für den Verstärkereinschub vorgesehen habe. Die Chassis sind relativ preiswert gewesen und dienen mir hauptsächlich zum Testen. Ich will hier bei dem Projekt vor allem viel lernen und zunächst nicht viel Geld investieren, bevor ich nicht wirklich mit der Technologie zurecht komme.

Nachdem ich nun den Sonntag mit Messen und Einstellen verbracht habe, ergeben sich für mich ein paar Fragen in der Interpretation der Messergebnisse. Und darüber möchte ich gern hier mit euch diskutieren und hoffe auf gute Gespräche.

Jens
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jensen1
Aktiver Hörer
Beiträge: 3
Registriert: 15.04.2012, 20:48

Beitrag von jensen1 »

Hallo Ulli,

vielen Dank für das Willkommen.

Deine Frage möchte ich gleich beantworten.

Ich habe diese Lautsprecher mehr oder weniger zum Teil aus Recyclingmaterialien gebaut. Die Boxengehäuse hatte ich ohne Lautsprecher geschenkt bekommen, und sie waren groß genug, um nach dem Einziehen eines Zwischenbodens für den neuen Tieftöner genügend Volumen zu bieten und außerdem noch Platz für die Aktivelektronik im oberen Teil des Gehäuses zu haben. Die Elektronik ist nicht weiter kompliziert. Ringkerntrafo, Gleichrichter, Elkos zur Siebung. Die Endstufen habe ich aus vorhandenen Sanken STK gebaut. Es gibt da sicher einfachere Lösungen, jedoch hatte ich die Teile alle da. Die Endstufenschaltung ist ein älterer Elektor-Entwurf.

Als Weiche kommt zur Zeit das Mini-DSP Modul zum Einsatz.

Die Boxengehäuse habe ich jeweils mit einer neuen Schallwand versehen, da die alten Aussparungen für die Treiber nicht gepasst haben. Diese Lautsprecher werde ich dann einem Freund geben, wenn ich sie fertig habe.

Es ist gar nicht so leicht, gute und preiswerte Treiber zu finden, die in einem 2-Wege-System sauber zusammen spielen, denn man muss eigentlich einen Hochtöner finden, den man relativ tief trennen kann. Das ist im Augenblick ein bischen ein Schwachpunkt in der jetzigen Konstruktion. Jedoch muss ich erstmal schauen, wie weit ich mit der Entzerrung des Hochtöners noch nach unten komme, ohne dass der Klirr zu groß wird.

Hier ist ein Foto vom ersten Versuchsaufbau:

Bild

Im Hintergrund die DSP-Weiche und ein kleiner Festplattenspieler als Signalquelle.
jensen1
Aktiver Hörer
Beiträge: 3
Registriert: 15.04.2012, 20:48

Beitrag von jensen1 »

Hallo Ulli,

danke für deinen Input. Gute Gedanken.
modmix hat geschrieben:Wenn Du fertig bist: ich habe auch noch einiges Material, das auf Recycling warten (u.a. ScanSpeak :wink: )
Ist alles eine Kostenfrage. Im Moment nehme ich Billigzeuch, weil ich glaube, dass Entzerrung und gute Konzeption den Haupteil des guten Klanges ausmachen. Und sicherlich gilt auch hier, dass die letzten 10 oder 20% an Klang nur mit überproportional steigendem Aufwand zu erreichen sind.
Ich habe meinen Versuch mit ScanSpeak R2904 Ringradiator geerdet, weil ich im Zusammespiel mit ScanSpeak 18Wweiß-grad-nicht oder Jantzen JA-6006 nicht glücklich wurde.
Glaube ich gern. Zwei-Wege geht gut mit kleinen Tief-Mitteltönern. Aber dabei leidet der Bass. Generell ist mir aber ein guter, transparenter Bass-Klang wichtiger als extremer Tiefbass. Optimal wäre sicher beides, wobei das mit einem 2-Wege-Lautsprecher schwer wird, wenn man nicht irgendwo anders Kompromisse machen möchte.
Das ist für einen 18er zu hoch. Auch wenn der dank Polyprop kaum Resonanzen hat - er bündelt einfach schon zu stark.
Eine Lösung über die ich noch nachdenke, wäre die Verwendung eines Waveguides für den HT. Bzw. ich denke nicht nur darüber nach, sondern möchte es probieren und mir anhören. Dann kann man entsprechend tief trennen.
Ich bin auf AMT (Mundorf) umgestiegen - klasse; bündelt halt noch stärker als der R2904; dafür habe ich weniger Probleme mitReflexionen von den Wänden ,-)
Gefällt mir. Ein AMT übersteigt aber mein Experimentierbudget. Aber ich werde das probieren, wenn ich mehr Erfahrungen habe und damit sicher sein kann, eine Investition nicht in den Sand zu setzen.
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