...Ich glaube, Jens' Frage ist, ob man die Einbaugüte eines Treibers durch Vorschalten eines geeigneten Filters senken kann? Stimmt das so, Jens?...
Auf diese Frage gibt es zwei Antworten:
Die kurze Antwort: Ja! Wurde in den 70er Jahren von Herrn Siegfied Linkwitz (leider bereits verstorben) theoretisch und praktisch entwickelt, praktisch umgesetzt, dokumentiert und bei der AES präsentiert.
Die längere Antwort: Mit aktiven Filtern ist es möglich die Einbauresonanz (Fsc/Qtc) zu kompensieren und durch ein gewünschtes Gesamtfilterverhalten (Fsp/Qtp) des Treibers zu "überlagern". Damit kann man übrigens auch Basslautsprecher im geschlossenen Gehäuse mit viel Leistung zu tieferer unterer Grenzfrequenz "prügeln" . Dazu mißt man Fsc und Qtc (aktuelles Resoverhalten im Einbauzustand), wählt Fsp und Qtp (gewünschtes Resoverhalten, z.B. mit Qtp=0,5). Nun baut man eine entsprechende Filterschaltung oder bestimmt für die vier Parameter DSP Filterkoeffizienten. ...geht alles mit verfügbaren Tools. Es besteht auch die Möglichkeit die gemessenen Parameter z.B. in die Weichenhochpassberechnung mit einzubeziehen (gibt's auch Tools dafür) und diese dann für Hardwareschaltung oder DSP Parameter zu verwenden. B&M hat das bei den MT-Weichen der AFB Serie Mitte der 80er Jahre in Produktion gehabt. Aber das hört sich alles komplexer an als es wirklich ist!
Vieles dazu ist bei Linkwitz.com oder anderweitig im Internet zu finden.
So weit in aller Kürze (für kürzere Erklärung war gerade keine Zeit ).
Grüße,
Winfried5505