Lyngdorf DPA-1 mit RoomPerfect

AprilWine
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Beitrag von AprilWine »

Moin,

daraus schlussfolgere ich, das ist der Grund (oder einer), warum Acourate auch oberhalb des Grundtonbereiches arbeitet. D. h. für mich: beide Kanäle werden angeglichen.

Es gibt ja durchaus die Meinung, oberhalb von ca.500 Hz nicht mehr zu korrigieren. Ist das richtig ?

Gruss Stefan

P.S. sollte ich da irgendwas überlesen haben, wäre ein Link sehr schön.
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JoergStumpp
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Beitrag von JoergStumpp »

Hallo Joe
JOE hat geschrieben:Dann müsste doch (gerade) nach der Korrekturberechnung der Klangeindruck über die häusliche Anlage - abgesehen von nicht kompensierbaren Raummoden - doch eigentlich unnatürlicher sein, als meine Konzerthörerfahrung, die doch streng genommen voller Laufzeitfehler ist
Ich bin so ein halber Tonmeister. Grundsätzlich kannst du den Eindruck im Konzertsaal nicht 1 : 1 über Lautsprecher wiedergeben. Es ist eine komplizierte Aufgabe für den Tonmeister, durch die Aufstellung der Mikros (übrigens die wenigsten von der Decke herab) und die Abmischung hier eine künstlerisch und musikalische gute Aufführung in deinem Wohnzimmer neu entstehen zu lassen.

Da er dein Wohnzimmer und deine Lautsprecher nicht kennt, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich auf seine Abhöranlage im Studio zu verlassen. Diese ist im Verglecih zur Hörsitutation zu Hause viel besser standardisiert und auf Neutralität getrimmt; auch die Akustik des Studios wird mit aufwendigen Mitteln ausgeblendet.

Alle Information über die ursprüngliche Aufführung wird in die CD mit übernommen. Daher ist es besonders wichtig, möglichst die gleichen optimalen Abhörbedingungen zu Hause zu schaffen. Und das bedeutet eben, dass die Einheit Lautsprecher und Raum absolut neutral ist.

Result: Du hörst genau das, was der Tonmeister für richtig hält.

Aber leider nicht unbedingt das, was du bei einem Besuch im Konzert gehört hättest. Und wenn es dann zu wenig Bass hat, oder die Höhen zu betont sind oder es zu trocken klingt, dann gehe ich zu Hause her und mache nach meinem Geschmack für die Aufnahme mehr Bass rein, oder füge künstlichen Hall hinzu. Ich passe also die Arbeit des Tonmeisters meinem Geschmack an.

Ich darf diese Anpassung aber nicht fest in meine Anlage einbauen, da ja ein anderer Tonmeister einen anderen Geschmack hat und ......

Für einen Musiker, der ich auch bin, ist oft aber das Ergebnis einer guten Aufnahme sogar besser, als man es im Konzertsaal je hat erleben können.

Jörg Stumpp
Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Jörg,

herzlich willkommen bei uns im Forum!
JoergStumpp hat geschrieben:Ich bin so ein halber Tonmeister.
... ein Heim-Tonmeister sozusagen, ausgestattet mit viel Hörerfahrung und dem notwendigen technischen Rüstzeug, um Acourate und andere Korrektursysteme in den Dienst des Hörers zu stellen. Dies jedenfalls vermitteln mir deine fundierten Beiträge und ich freue mich, dass du den Weg zu uns gefunden hast.

:cheers:
Viel Spaß bei uns
Rudolf


PS: Ich würde mich sehr freuen, wenn du uns bei Gelegenheit im Vorstellungsbereich mehr über den Heim-Tonmeister und sein Equipment wissen ließest.
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Unsere Lyngdorf-Freunde (zu denen ich nach wie vor gehöre!) sollen nicht länger schmachten:

Ich habe mit Hilfe von Acourate einen Korrekturfilter (wav-Datei mit 44,1 kHz bzw. 48 kHz Samplerrate) zur Kompensation des Allpasses im Lyngdorf DPA-1 erstellt. Sie können in unserem Sonderforschungsbereich* zum Testen von Gruppenlaufzeiten heruntergeladen werden.

Viele Grüße
Rudolf

*Anmeldungen zum Zugang gibt's per PN bei mir
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Rudolf,
Rudolf hat geschrieben:Ich habe mit Hilfe von Acourate einen Korrekturfilter (wav-Datei mit 44,1 kHz bzw. 48 kHz Samplerrate) zur Kompensation des Allpasses im Lyngdorf DPA-1 erstellt.
sorry, jetzt steh' ich als nicht-Lyngdorfianer etwas auf der Leitung...stellen die wav-Dateien die Impulsantwort der Korrektur dar, mit der man das Signal falten muss, um die Phasenfehler des Lyngdorf zu kompensieren? Und wo wird dann gefaltet?

Viele Grüße
Gert
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Gert,
Fortepianus hat geschrieben:...stellen die wav-Dateien die Impulsantwort der Korrektur dar, mit der man das Signal falten muss, um die Phasenfehler des Lyngdorf zu kompensieren?
So ist es!
Und wo wird dann gefaltet?
Am PC, z.B. mit foobar2000.

Die Korrekturdatei soll ja in erster Linie dazu dienen, uns Lyngdorfer zu beruhigen. Da der Lyngdorf eh' nicht linearphasig korrigiert, dürfte die (Vor-)Kompensation der durch ihn selbst verursachten Zeitfehler im Vergleich zur Summe der übrigen, von ihm unabhängigen Zeitfehler eine eher homöopathische Wirkung haben - zumindest für alle diejenigen, die den Lyngdorf mit aktiviertem RoomPerfect einsetzen.

Aber für diejenigen, die alternativ Acourate plus Lyngdorf (dann natürlich mit deaktiviertem RoomPerfect) einsetzen und somit also eine vollständige linearphasige Korrektur anstreben, ist dies natürlich das i-Tüpfelchen.

Viele Grüße
Rudolf
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo,

hier eine Info für unse Lyngdorfer bezüglich der A/D-Wandlung von HD-Formaten:
Rudolf hat geschrieben:Which is the max. sampling rate that can be processed by the D/A-Converter (with the availability of HD formats up to 24bit/192kHz this is quite interesting)?
Leif Schmücker (Lyngdorf) hat geschrieben:The DPA-1 accepts any 2 ch PCM input from 16/44.1 to 24/192.
So, yes, it will accept the HD formats.
Dies sollte für alle diejenigen unter uns interessant sein, die mit einer HD-Wiedergabe z.B. über den TEAC WAP-V 6000 spekulieren.

Viele Grüße
Rudolf
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Markus
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Beitrag von Markus »

Danke Rudolf,

ich hatte mir diese Nachfrage bereits ebenfalls auf Vorlage gelegt.

Da sind wir den anderen Jungs ja scheinbar einen Schritt voraus. Aber kann jemand testen wie gut das wirklich funktioniert?

An der Aussage von Lyngdorf hab ich allerdings keine großen Zweifel.

Viele Grüße
Markus
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Ich antworte mal aus einem anderen "Blickwinkel": Ich selbst habe ja auch einen DSP-Vorverstärker, der allerdings nur bis 24/96 spezifiziert ist, aber alle Formate bis 24/96 gehen "plug-and-play".

Soll heissen: Ich bin überzeugt, dass der DPA-1 das kann was Lyngdorf angibt! Einfach glauben, anschliessen, hören. :cheers:

Falls der DPA-1 noch anzeigen würde was für ein Digital-Signal er gerade "verspeist", wär's natürlich noch schöner. Mein DEQX macht das übrigens in der Control Software (so der PC gerade angeschlossen ist) vielleicht gibt's beim DPA-1 etwas ähnliches. 8)

Gruss,
Winfried
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Aktivboxer
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Beitrag von Aktivboxer »

Hallo Markus,

wenn ich dem DPA-1 HD-Material mit der Auflösung 24/192 anbiete, nimmt er es klaglos und verarbeitet dieses dann intern mit der 24/96 Auflösung. Mehr geht intern nicht, soviel ich weiss. Man kann das auch kontrollieren, indem man die "Info-Taste" länger gedrückt hält.

Gruß

Lutz
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Markus
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Beitrag von Markus »

Aktivboxer hat geschrieben:wenn ich dem DPA-1 HD-Material mit der Auflösung 24/192 anbiete, nimmt er es klaglos und verarbeitet dieses dann intern mit der 24/96 Auflösung. Mehr geht intern nicht, soviel ich weiss. Man kann das auch kontrollieren, indem man die "Info-Taste" länger gedrückt hält.
Danke Lutz. Die Info-Tasten-Funktion kenne ich, hab aber leider noch kein HD-Signal zur Verfügung.

Deine Vermutung ist richtig:
'Auszug GA Lyngdorf' hat geschrieben:7. Digital Output
The sample rate is fixed at 96 kHz. This output is also active when Analog input is selected.
Viele Grüße
Markus
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zausel
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2 Hörplätze bei DPA1 realisierbar?

Beitrag von zausel »

Hallo Freunde,

am Lyngdorf DPA1 gibt es 3 "Höreinstellungen":

- Focus-Hörposition
- Global-verbesserte Wiedergabe im gesamten Raum
- Bypass-ähm ... naja Bypass eben

Ist es zufällig möglich 2 Focus-Positionen zu speichern?

Man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben.

Gruß-Thomas
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JOE
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Beitrag von JOE »

Edit: Die fehlende deutsche Anleitung für den DPA-1 wurde hier thematisiert und die daran anschließende Diskussion hierhin verschoben.
zausel hat geschrieben:... leider gibt es keine deutsche Anleitung für den Lyngdorf.
Das muss man doch keineswegs so hinnehmen!
OLG München (Urteil vom 9.03.2006 - 6 U 4082/05) hat geschrieben: Eine unzureichende Bedienungsanleitung kann keineswegs nur im Falle des § 434 Abs. 2 Satz 2 BGB (Montageanleitung) einen Mangel der Kaufsache darstellen. Wenn die sinnvolle Verwendung eines Kaufgegenstandes eine verständliche [und das heisst bei einem Kauf in Deutschland: eine deutsche] Bedienungsanleitung voraussetzt, dann ist jedenfalls das völlige Fehlen einer solchen Bedienungsanleitung ein Mangel der Kaufsache (BGH NJW 1989, 3222; OLG München, CR 1999, 221; OLG Bremen, OLGR Bremen 2002, 338). Wenn eine Bedienungsanleitung zwar vorhanden ist, aber wegen erheblicher Lücken ihrem Zweck nicht genügt, dann kann nichts anderes gelten.
[b][i]Gesetz über technische Arbeitsmittel und Verbraucherprodukte[/i] (GPSG)[/b] hat geschrieben:
§ 4 Inverkehrbringen und Ausstellen

(1) Soweit ein Produkt einer Rechtsverordnung nach § 3 Abs. 1 unterfällt, darf es nur in den Verkehr gebracht werden, wenn es den dort vorgesehenen Anforderungen an Sicherheit und Gesundheit und sonstigen Voraussetzungen für sein Inverkehrbringen entspricht und Sicherheit und Gesundheit der Verwender oder Dritter oder sonstige in den Rechtsverordnungen nach § 3 Abs. 1 aufgeführte Rechtsgüter bei bestimmungsgemäßer Verwendung oder vorhersehbarer Fehlanwendung nicht gefährdet werden. Entspricht eine Norm, die eine harmonisierte Norm umsetzt, einer oder mehreren Anforderungen an Sicherheit und Gesundheit, wird bei einem entsprechend dieser Norm hergestellten Produkt vermutet, dass es den betreffenden Anforderungen an Sicherheit und Gesundheit genügt.
(2) Ein Produkt darf, soweit es nicht § 4 Abs. 1 unterliegt, nur in den Verkehr gebracht werden, wenn es so beschaffen ist, dass bei bestimmungsgemäßer Verwendung oder vorhersehbarer Fehlanwendung Sicherheit und Gesundheit von Verwendern oder Dritten nicht gefährdet werden. Bei der Beurteilung, ob ein Produkt der Anforderung nach Satz 1 entspricht, sind insbesondere zu berücksichtigen
  1. die Eigenschaften des Produkts einschließlich seiner Zusammensetzung, Verpackung, der Anleitungen für seinen Zusammenbau, der Installation, der Wartung und der Gebrauchsdauer,
  2. seine Einwirkungen auf andere Produkte, soweit seine Verwendung mit anderen Produkten zu erwarten ist,
  3. seine Darbietung, Aufmachung im Handel, Kennzeichnung, Warnhinweise, Gebrauchs- und Bedienungsanleitung und Angaben für seine Beseitigung sowie alle sonstigen produktbezogenen Angaben oder Informationen,
  4. die Gruppen von Verwendern, die bei der Verwendung des Produkts einer größeren Gefahr ausgesetzt sind als andere.
Wer's gern noch ausführlicher hat: http://www.drkoenig.de/kanzlei/publik/aufs35.htm

Es ist nicht hinnehmbar, dass da nicht wenigstens eine deutsche PDF-Version auf der HP zur Verfügung gestellt wird! Eigentlich muss sie dem Gerät bereits beiliegen.

Gruß
Joe
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Forum

Ich misch mich hier mal ein, nachdem ich lange Zeit gelegentlich mal mitgelesen habe.
zausel hat geschrieben:Der DPA arbeitet bei mir so gut, dass die BM10 in den Ecken insgesamt deutlich besser klingen als relativ frei aufgestellt ohne RoomPerfekt.
Das ist immer so, siehe Allison. Es gibt keine Auslöschungen mit den Reflexionen an der nächsten Wand. Wenn die Boxen in den Raum gezogen werden, gibt es Auslöschungen, die nicht korrigiert werden können. Überbetonungen aus der wandnahen Aufstellung degegen können leicht reduziert werden.
Darum habe ich ja auch im Forum gefragt, ob es irgendwie die Möglichkeit gibt eine zweite Hörposition für den DPA zu speichern.
- wenn damit ein zweiter Sitzplatz (Focus position) gemeint ist: ja
- wenn damit eine zweite Lautsprecherplatzierung gemeint ist: nein

Wenn es Probleme mit der Einrichtung gibt, würde ich Zingel fragen, als kompetenter Händler wird er sicherlich eine schnelle telefonische Führung bei der Bedienung und Einrichtung der 2. Sitzposition geben können.

Jede weitere spätere Messung trägt zur RoomKnowledge bei. Die Definition eines 2. Sitzplatzes setzt zusätzlich einen Schwerpunkt auf diese spezielle Messung und mittelt sie nicht einfach in der Menge Messungen unter.

Eine neue Lautsprecherposition bringt jedoch einen anderen Lautsprecher-Raum-Frequenzgang, das geht gar nicht!
Mit RoomPerfekt würden sie natürlich in freierer Position besser spielen als jetzt. Aber das wußte ich vorher auch schon.
Mit Eckwoofern als 2.2 System sicherlich noch besser.

Ich habe die erste Lyngdorf Bedienungsanleitung für den TDA 2200 übersetzt, auch mit RoomPerfect. Die war auf der Lyngdorf Webseite im Downloadbereich veröffentlicht. Dann gab es Software- und Firmwareänderungen, ich erhielt eine Word-Datei mit diversen Änderungen, durch die ich nicht mehr durchblickte, das Ende vom Lied war: Die alte Bedienungsanleitung ist von der Seite genommen, weil sie nicht mehr ganz zutrifft, die neue Übersetzung existiert bisher nur im unvollständigen Entwurf.

Grüße
Hans-Martin
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Aktivboxer
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Beitrag von Aktivboxer »

Hallo Hans-Martin,
Hans-Martin hat geschrieben:wenn damit ein zweiter Sitzplatz (Focus position) gemeint ist: ja
wenn damit eine zweite Lautsprecherplatzierung gemeint ist: nein
Man kann im DPA-1 doch einzelne Messungen und damit "Lautsprecher- Aufstellungen" nebeneinander speichern.

Jede Messung beginnt mit dem Focus (Hörposition) und x Positionen zur Raumerkennung. Dabei ist es gleich, ob die Hörposition und/oder die LS sich verschieben, da das Gerät die errechneten Resultate von einander getrennt ablegt (und aufrufen kann). Falls ich das falsch sehe, bitte ich um Berichtigung.

Grüße
Lutz
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