Liebe Hörende,
da Fujak unlängst die neuste Version seines Setup hier Preis gegeben hat und dort auch noch einmal das Thema, was er 2017 schon beschrieben hat aufgegriffen hat, habe ich mir das nochmal angesehen.
Entschuldigt den Full quote, aber ich wußte nicht was ich da für verzichtbar halten soll
Fujak hat geschrieben: ↑27.06.2017, 09:43
Harald hat es in seinem Thread über Schutzerde und Signalmasse (
http://www.aktives-hoeren.de/viewtopic. ... 75&start=0) sehr detailliert erklärt, was der Sinn einer separaten Signalmasse ist. Daraufhin hatte ich das auch bei mir umgesetzt.
Als Sternverteiler dient eine solide Potentialausgleichsschiene. An diese sind mittels isolierter Aderendhülse dicke Erdungskabel mit 10mm² angeschschraubt, die zu der Signalmasse der einzelnen Komponenten geführt werden (LS, Sub, VV, DAC etc). Bei einigen Geräten wird das Erdungskabel mit sog. verspannbaren Cinchsteckern an einer freien RCA-Buchse angeschlossen. Durch den damit möglichen Anpressdruck wird ein hoher Kontaktschluss gewährleistet. Der Mittelstift wird übrigens mittels Lötkolben auf 400°C erhitzt und mit einer Zange herausgezogen, wodurch die Gefahr eines Masseschluss verhindert wird.
Bei anderen Geräten (Lautsprechern) wird das Ende des Kabels in eine Ringöse vercrimpt und an der Signalmasse der Eingangsplatine verschraubt.
Ein Anschluss von der Potentialausgleichsschiene wird schließlich über einen Netzstecker an die Erdung der Steckdose geführt. Konsequenter: das Erdungskabel von der Schiene direkt mit dem Erdungskabel in der Wand verschrauben. Doch auch so ergibt sich bereits ein hörbarer Effekt:
Wie Harald bereits in seinem Thread schrieb, nimmt Räumlichkeit, Detailauflösung und Dynamik zu, das Klangbild wirkt deutlich aufgeräumter. Ein anderer Effekt: Unterschiedliche Netzkabel und Netzleisten klingen nahezu gleich (gut).
Wenn man annimmt, dass der größte Vorzug von besseren Netzkabeln und Steckerleisten darin begründet ist, durch eine stabilere Kontaktierung der Schutzerde, Ausgleichströme über die Signalmasse (Cinchbuchsen etc.) zu vermeiden und damit den Klang zu verbessern, so erklärt sich aus der Maßnahme einer zentralen Signalmasse die Nivellierung der Unterschiede von Kabeln und Netzverteilern. Wenn die Signalmasse sämtlicher Komponenten nicht nur auf gleichem Potential untereinander sondern auch in Bezug auf Schutzerde liegen, fließt auch messbar kein Strom mehr.
Grüße
Fujak
Lieber Fujak, gestatte mir noch ein paar Fragen dazu.
1. Du verwendest Erdungskabel in der Stärke 10qmm und sprichst von Aderendhülsen. Daraus schließe ich, dass du hier kein solidcore verwendest?
2. Ich habe ein Rack bestehend aus Stahlkufen in 4mm Wandstärke, mit Quarzsand gefüllt. Die Kufen verbinde ich untereinander ebenfalls mit 10 Quadrat. Jetzt kam mir die Idee, jedes Gerät direkt an eine der Stahlkufen ((Baustahl roh S235JR, sozusagen Industriedesign
) anzuschließen und dann "nur" eine "fette" 16 Quadrat an die Potentialausgleichsschiene zu legen. Aus meiner Sicht hätte das einen gewissen Charme. Möglicherweise ist aber die einzelnen Kupferleitung direkt an die Schiene die bessere Lösung?
3. Du verwendest weiterhin verspannbare Cinchstecker mit entferntem Mittelstift. Die meisten meiner Geräte besitzen XLR Verbindungen und sind zudem vollsymmetrisch aufgebaut. Harald hat in seiner Erläuterungen dazu ja dazu auch deutlich Stellung bezogen. Da ich zum Teil freie XLR Buchsen habe, stelle ich mir die Frage , was die bessere Lösung ist. Die verspannbaren RCA oder ein XLR bei dem man die 10qmm auf PIN 3 lötet ( sofern man von der in Europa verbreiteten Norm ausgeht 1 – Masse; 2 – Signal +; 3 – Signal −) Da muss man allerdings höllisch aufpassen, weil einige Hersteller (auch deutsche) sich daran nicht unbedingt halten.
4. Der Anschluss der Erdungsschiene via "Schuko"ist natürlich naheliegend und der einfachste Weg an dieser Stelle. Allerdings ist dann bei mir hinter der Dose in der Wand ein Nym 1,5 Quadrat, sodass ich dazu tendiere von der Ausgleichsschiene ein fest verlegtes solidcore in 10 oder besser 16 Quadrat direkt in die Hausverteilung zu legen.
Natürlich sind bei dem abgebildeten Schukostecker da oben die beiden stromführenden Leiter für L und N nicht angeschlossen. Ich möchte aber anregen Stecker zu verwenden, bei denen man die beiden entfernen kann. Man weiß im Internet ja nie, was die Menschen so alles nachbauen...
Einen friedvollen Muttertag Euch allen. Ich werde mich jetzt in den Garten begeben.
Peter