Elysio (aktivierte DIY-LS)

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Elysio
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Elysio (aktivierte DIY-LS)

Beitrag von Elysio »

Hallo Miteinander.

Lange schon baue ich Lautsprecher, den ersten habe ich mit 15 gebaut. Ein Coaxial Autolautsprecher in einem MDF Gehäuse, ging ganz ordentlich.

Zu meiner Lehre als Schreiner wurden es natürlich gleich riesige Monster , die man kaum noch heben konnte. Subwoofer , Standlautsprecher, alles bestückt mit PA Technik. Gut klingen musste das nicht, naja die wilden Jahre halt, es musste einfach nur laut sein und man musste damit ordentlich Party machen können.

Gott sei`s gedankt die Zeiten in Sachen akustischer Verirrung sind vorbei, heute und nach einer längeren Pause in Sachen HiFi interessiert mich nach der Musik vor allem die feine und saubere Wiedergabe.

Aktiv wurde ich vor ca 4 Jahren.
Ich hatte damals ein paar Lautsprecher passiv und auf Grund von einem kaputten Basschassis habe ich nach Ersatz gesucht, das klappte nicht weil es keinen Bass mit ensprechenden Parametern in genau der Größe gab.
Hmm ........ also ging es wieder los, ich musste mir was bauen.
Die Folge, ich krammte all meine alten Komponenten aus dem Keller die noch übrig geblieben waren aus meiner Sturm und Drang Zeit.
18 Zoll Eminence, Selenium D405 Treiber mit passenden Horn, JBL Ars..backe als Hochtöner.
Naja und da ging es los, die Frequenzweiche die ich mit selber zusammen gebruzelt hatte, konnte man zwar verwenden, aber HiFi oder wircklich optimale Wiedergabe machte die eher nicht möglich.

Nun gut also musste Hilfe her, ich reaktivierte eine alte Bekanntschaft aus meinen vergangenen Zeiten in der Hoffnung diese Weiche zu optimieren.
Dort angekommen wurde ich dann ganz schnell eines besseren belehrt.
Mein Bekannter hatte schon Ende der 90 Jahre seine Kette aktiviert und dieses aufgebaute Wissen darüber hörte man auch. So gut hatte ich noch keine Musik aus der Konserve gehört.

Für mich war gleich klar, passive Frequenzweiche........... niemals mehr. Es musste also aktiv werden.
Dabei half er mir auch und die Anlage hat mich in den letzten Jahren gut begleitet.
Aktiviert wurden dann die oben erwähnten Komponenten mit einem BehringerDCX + vorhandenen Verstärkern und einem selbst gebauten 6 Kanalpoti in einem Raum von 3,46 x 5,8 x 2,46m

Da aber der Feind des Guten das Bessere ist und ich zu den Gefilden meines Bekannten aufsteigen wollte, überlegte ich mir ein Konzept welches ich euch hier vorstellen will, auch bei diesem Konzept half und hilft mir mein Bekannter, Dietmar Hampel aus Allershausen, kräftig mit.

Dieses Konzept will ich von Zeit zu Zeit vorstellen. Ich hoffe euer Interesse zu wecken, denn ich denke dass es durchaus was zu bieten hat. Und sicherlich auch nicht alle Tage gebaut wird.

Ansonsten ein paar allgemeine Angaben.

Ich bin 40 Jahre alt, verheiratet, Papa von 2 süßen Gören, von Beruf 3D-Generalist/Artist/Konstrukteur/Nerd......... wohnhaft in zentralbayrischen Dreieck Ingolstadt,Regensburg und Nürnberg. Musikrichtung, alles solange es kein Pop oder volksdümmliche Schunkelmusi ist.
Die Erfahrungen als gelernter Schreiner habe ich in meine jetziges Berufsfeld der Visualisierung umgewandelt, das bewegt sich von der reinen Visualisierung, Konstruktion, Beratung bis zum 3D Druck.

Dieses Wissen hilft bei der Planung und der Umsetzung eines solchen Konzepts und Projektes.

Also dann lege ich mal los.

Vorstellung / Ziel / Bedingungen

Vorstellung :

Ich wollte ein Aktivsystem dass in der Lage ist, Musik plastisch in einer realen Größe abzubilden.
Z.B. Ein Kontrabass soll auch in seiner physischen Größe abgebildet werden können. Sprich die räumliche Abbildung sollte adequat zur echten Größe des Instruments passen.
Bedeutet z.B. bei 200Hz ca.1,7m
Ich wollte ein System das über einen breiten Sitz/Stehbereich und über einen breiten Frequenzbereich den Schall konstant abstrahlt, also kein Sweetspots und über ca. 70 Grad horiz. nicht mehr als 6db Verlust von Mitte nach links und rechts aufweist.
Kurzum, ich wollte ein System ohne Kompromisse in Dynamik und Feinzeichnung und Abbildung.

Ihr merkt schon alles ein wenig zu groß um es jemals zu realisieren. Zu groß in der Dimension und Platzbedarf, zu teuer und zu Zeitaufwendig und wie ihr alle wisst die liebe Frau hat ja auch noch ein gewichtiges Wort mit zureden.

Also nun zu dem Ziel das ein wenig realistischer ist.
Das System musste daher an die Bedingungen angepasst werden.

Da es sich um das Wohnzimmer mit Kamin handelt blieb nur der Platz jeweils links und Rechts neben dem Kamin. 3,46m gesamte Breite, davon braucht der Kamin volle 1,46m, bleiben also nur 2m für die Lautsprecher.
Da ich aber nun eine adequate Raumabildung der Musik haben will, versuche ich die Lautsprcher so groß wie möglich zu gestalten, in diesen Fall ein Bassmitteltonhorn von 0,85 x 0,85 m, da aber der Raum nicht sehr lang ist, 5,8m, darf das Horn keine große Bautiefe haben, daraus entstand also die Vorgabe ein Schneckenhorn nach Western Electric zu bauen.
Da es aber mit einem Horn alleine nicht getan ist braucht es noch den passenden Bass dazu. Auch hier gelten die Vorgaben von Bautiefe und akustischer Größenabbildung.
Das legt nun ein Bassarray pro Seite von 1 x 2,46m vor.
Und zum Ende den Hochton nicht zu vergessen ein kleines aber feines Hörnchen das zentral in das jeweilige BMTH eingesetzt wird, Coaxial sozusagen.

Dies ist also nun grob umrießen das Konzept und Projekt welches ich euch vorstellen will.

Gruß Elysio.
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h0e
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Beitrag von h0e »

Hallo Elysio,

willkommen an Board.
Wenn ich das richtig sehe, dann ist Dein Konzept in weiten Teilen noch Planung und noch nicht fertig, oder?
Sicher meldet sich Winfried (wgh52) bald, der nicht nur selbst DIYler ist, sondern auch gar nicht weit weg wohnt. Coax Horn für MT, aber wie stelle ich mir 1x2,46m Bassarray vor, ist da an jeder Seite die Fläche, in der Chassis montiert werden soll?

Grüße Jürgen
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Elysio
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Beitrag von Elysio »

Grüß Dich Jürgen.

Na den Winfried kenn ich doch vom AAA Forum. So klein ist die Gemeinde :D
Aber ist ja gut wenn man sich dadurch noch eher findet.

Ja es sind Chassis auf beiden Seiten verbaut.
Aber das werde ich näher später beleuchten, jeden Part sozusagen im Detail.

Danke Dir ersteinmal für das Grußwort.
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Elysio,

willkommen hier bei den aktiven Hörern! Ja, wir kennen uns vom AAA Forum. Dort habe ich meine Vorschläge zu Deinem Bassarrayprojekt bereits vorgetragen. Leider passten sie ja nicht ins Konzept, darum beobachte ich weiter wo sich Dein Projekt hinentwickelt und beobachte neugierig was ich daraus lernen kann.

Also gutes Gelingen! ...spannend!

Gruß,
Winfried

3684
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Elysio
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Beitrag von Elysio »

Grüß Dich Winfried.

:lol:
Ja so ist das, ich hoffe nicht dass du von dem Projekt lernen kannst wie man scheitern kann :oops:

Aber da bin ich guter Dinge. Die ersten Messergebnis sind deuten schon an dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Doch du hast es schon gesagt ich habe mich nicht für ein DBA entschieden, dafür gibt es Gründe die ich auch aufführen werde. Daher nimm es mir nicht krumm :wink:

@ Jürgen

Das vergaß ich noch zu erwähnen, in Teilen ist das Konzept schon Realität geworden, doch das werde ich hier auch zeigen.
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h0e
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Beitrag von h0e »

Elysio hat geschrieben:Das vergaß ich noch zu erwähnen, in Teilen ist das Konzept schon Realität geworden, doch das werde ich hier auch zeigen.
Da sind wir gespannt, das liest sich immerhin wirklich spannend.
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Elysio hat geschrieben:Ich wollte ein Aktivsystem dass in der Lage ist, Musik plastisch in einer realen Größe abzubilden.
Z.B. Ein Kontrabass soll auch in seiner physischen Größe abgebildet werden können. Sprich die räumliche Abbildung sollte adequat zur echten Größe des Instruments passen.
Bedeutet z.B. bei 200Hz ca.1,7m
Hallo Elysio, nach einem kurzen 'Willkommen im Forum' will ich gleich mit der Tür ins Haus fallen:
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Der dominant schallabstrahlende Korpus ist kleiner, zum Glück, denn
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eine Bassdrum, mit gut 60cm Durchmesser und akustischem Zentrum etwa 35-40cm über dem Boden, würde bedeuten, dass die oberen Tieföner abgeschaltet werden müssten?
Kann man wirklich mit der Größe der Lautsprecher die räumliche Dimension der Wiedergabe sinnvoll in Richtung "realistisch" beeinflussen?
Die realistische Ausdehnung eines Symphonieorchesters verlangt demnach eine Bühne mit mindestens 3-facher Breite deines Raums. Da das nicht geht, wird also eine Verkleinerung auf 1/3 unumgänglich sein.
Ich wollte ein System das über einen breiten Sitz/Stehbereich und über einen breiten Frequenzbereich den Schall konstant abstrahlt, also kein Sweetspots und über ca. 70 Grad horiz. nicht mehr als 6db Verlust von Mitte nach links und rechts aufweist.
Kurzum, ich wollte ein System ohne Kompromisse in Dynamik und Feinzeichnung und Abbildung.
Laufzeitunterschiede hast du nicht berücksichtigt? Nach der Rayleighschen Duplextheorie orten wir Töne unter 1kHz über Phasendifferenzen. Hörner bündeln mehr als andere LS und so kann ich mir eine Aufweitung des Sweetspot nur mit Übereinwinkeln vorstellen, was mit Brillanzverlust verbunden sein könnte.
Sollen die Hörner auf Ohrhöhe platziert werden, damit die Hochtonwiedergabe sich mit der natürlichen Höhe von Obertönen besser verträgt, oder mit Becken, Solo-Geige, -Flöte, -Gesang, also Mund auf 1,55m Höhe?
Da es sich um das Wohnzimmer mit Kamin handelt blieb nur der Platz jeweils links und Rechts neben dem Kamin. 3,46m gesamte Breite, davon braucht der Kamin volle 1,46m, bleiben also nur 2m für die Lautsprecher.
Da ich aber nun eine adequate Raumabildung der Musik haben will, versuche ich die Lautsprcher so groß wie möglich zu gestalten, in diesen Fall ein Bassmitteltonhorn von 0,85 x 0,85 m, da aber der Raum nicht sehr lang ist, 5,8m, darf das Horn keine große Bautiefe haben, daraus entstand also die Vorgabe ein Schneckenhorn nach Western Electric zu bauen.
Da es aber mit einem Horn alleine nicht getan ist braucht es noch den passenden Bass dazu. Auch hier gelten die Vorgaben von Bautiefe und akustischer Größenabbildung.
Das legt nun ein Bassarray pro Seite von 1 x 2,46m vor.
Und zum Ende den Hochton nicht zu vergessen ein kleines aber feines Hörnchen das zentral in das jeweilige BMTH eingesetzt wird, Coaxial sozusagen.
Bei eingewinkelten 85x85 Hörnern bleiben von 3,46m Raumbreite noch maximal 2,70m Basisbreite, wenn der Hochtöner zentral in der Mundöffnung montiert wird. Das passt mMn gut mit der Raumlänge zusammen, wenn man vom klassischen gleichseitigen Dreieck ausgeht und bei etwa 2m Abstand zur Rückwand sitzt.

In dem Raumvolumen 3,46 x 5,80 (=20 m^2) x 2,46m = ~50m^3 könnte man mit den beiden deckenhohen Basseinheiten mit (wegen "Bassarray" vermuteter) zumindest Zylinder- oder wohl angestrebter Planwellenabstrahlung einen Bass-Overkill erwarten - die Raummoden bei 30 und 59Hz lassen grüßen, bis genügend Absorption den Schall auch herausnimmt, der ständig hineingepumpt wird. Da das ohne Spezialmaßnahmen (wie z.B. VBA) kaum gelingen wird, bin ich sehr gespannt, wie sich das Projekt entwickelt. Schließlich hat der Raum nur 20qm.
Grüße Hans-Martin
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Elysio
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Beitrag von Elysio »

Grüß Dich Hans Martin.

Danke ersteinmal für den Empfang.

Du sprichst es gleich von Anfang an. Das schätze ich !

Ja vollends lässt es sich nicht bewerkstelligen. Aber stell Dir vor zu sitz in deinem Raum und dort wo deine Lautsprecher stehen ist keine Wand sondern der Konzertsaal oder der Ort an dem aufgenommen wurde.
Also in etwa so als wäre es ein akustisches Fenster in Wandgröße.
Dann klappt es auch mit diesem Kunstgriff.

Eine Pauke hat ja je nachdem wo man schlägt ein bestimmtes Frequenzspektrum, das heißt von tief bis Mittelton ist da alles dabei, und das bei jedem Schlag. Sprich es gibt Ober und Unterfrequenzen und genau hier denke ich kann es nicht Schaden wenn die Lautsprecher größer sind als das eigendlichen Instrumente. Denn es ist ja so dass wir Menschen tiefe Frequenzen bis ca.150Hz kaum orten können. Aber darüber. Und nun kommt mein Gedanke der Oberwellen eines Paukenschlags, die gehen ja ein gutes Stück über 150hz, und genau diese höheren Frequenzen werden dann z.B vom Bass/Mitteltonhorn abgegeben und man bekommt wieder den korrekten Größenbezug.
Mir ist diese Gedanke bei einem Kodokonzert letzten Mittwoch gekommen.
Mir war nicht ganz klar warum ich die ganz große Trommel so eindeutig orten konnte selbst bei geschloßenen Augen ging das, und mir wurde dann aber schnell klar warum, weil eben der Trommler die Trommel mehr in Aussenbreich schlug, was zur Folge hatte dass die Frequenz höher war als in der Mitte und damit war die Ortbarkeit gegeben.

Um dieses Thema der Größenabbildung noch ein wenig zu präzisieren.
Mit dieser Erkentniss bin ich gleich nach dem Konzert nach Hause und habe einen Test gemacht.
Und es bestätigte sich.
Z.B wurde in einem Stück eine Shamisen gespielt, du weißt schon, dieses Saiteninstrument, welches mit einer kleinen Holzkelle geschlagen wird.

Die Abbildung des Instruments passte perfekt auf die Größe des Bass/Mitteltonhorns, je höher die Frequenzen von anderen Instrumenten wurde desdo eher war der Bezug zur Größe hin zum Hochtonhorn, z.B Glöckchen etc...
Aufweitung des Sweetspot nur mit Übereinwinkeln
Ich habe eine Vermutung aber ganz habe ich die Frage nicht verstanden, ich will sie dir aber gerne beantworten wenn du es mir bitte nochmal erklären kannst.

Aufstellhöhe ist noch nicht ganz klar, da werde ich noch experimentieren müssen.

Das mit dem VBA ließt sich sehr interessant, wobie ich sagen muss dass ich kein Acurate benutze, es wäre sicher die ultimative Lösung, doch klappt es aus technischen Gründen nicht, die ich bei der Vorstellung auch erwähnen werde, aber vielleicht zeigt sich ja hier eine Lösung dafür.
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