Alexander (Neumann KH 120 A)

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Aktiver Musikfreund
Aktiver Hörer
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Registriert: 07.01.2014, 22:45

Alexander (Neumann KH 120 A)

Beitrag von Aktiver Musikfreund »

Hallo an alle die meine "Geschichte" interessiert.

1988 machte unsere Schulklasse eine Betriebsbesichtigung des Cantonwerkes bei Usingen. Hier wohnten wir einer äußerst beeindruckenden Vorführung (geleitet von Claus Dotter) der damals größten Canton Aktivbox bei (Modell ist mir entfallen). Ich erinnere mich an Ausschnitte von "Stakkato" (Audio) und "Private Investigations, Telegraph Road" (Dire Straits).

1990 besuchte ich einen Bekannten im Saarland (St. Wendel), welcher mich zu einer privaten Hörvorführung zu seinem Kumpel mitnahm. Dieser arbeitete damals bei Backes & Müller und hatte sich eine BM 14 selbst zusammengebaut. Diese Vorführung war schier beeindruckend. Michael Jackson schien förmlich vor uns im Raum zu stehen, man konnte praktisch jeden Atemzug hören. Die Pauken einer Klassikaufnahme schienen den Untergrund "durchzuschlagen", so kraftvoll erschienen sie einem. Aufgrund der Testranglisten in "Audio" oder "Stereoplay" war allerdings (schon) damals immer die BM 20 meine Favoritin, obgleich ich sie niemals gehört hatte, da sie eben noch ein wenig größer war und somit also "besser" klingen mußte. Aufgrund des astronomischen Preises blieb eine BM 14 oder gar eine BM 20 jedoch immer nur ein (ferner) Wunschtraum.

Meine Musik hörte ich bis kürzlich nur über Kopfhörer (Beyerdynamik DT 990), verspürte dann auf einmal den Wunsch, mich näher mit dem Thema Lautsprecher auseinanderzusetzen, da es angenehm ist, sich frei zu bewegen und trotzdem Musik hören zu können, ohne an irgendeine Strippe gebunden zu sein. Leider bin ich, was die Musikwiedergabe betrifft, irgendwie ziemlich "pedantisch", denn ich habe die fixe Idee, daß ich genau (und nur) das hören möchte, was auf der Schallquelle enthalten ist, ohne Betonung von Höhen oder Tiefen etc. (eben neutral). Somit kamen also ausschließlich Studiomonitore (und hier speziell Klein & Hummel als [ehemalige] Rundfunkausstatter) in Frage. Es folgten viele Hörsessions in einschlägigen Fachgeschäften (z.B. Session Music) und in der Folge entschied ich mich zuerst einmal für Neumann KH 120A. Diese verglich ich etwas später mit den KH 310, welche von nun an mein Favorit, aber auch recht teuer waren (sie klangen aber nur um Nuancen "besser"). Dann folgte allerdings ein (weiterer) Vergleich mit Klein & Hummel O 300. Und nun waren diese mein Favorit, da die KH 310 viel dumpfer klangen und die Gesangsstimmen in der Musik untergingen, auch leichte Beckenanschläge hörte man über die O 300 viel deutlicher, als über die KH 310. Da allerdings beide Boxen den Anspruch erheben "neutral" zu klingen, kann dies, aufgrund der gehörten Unterschiede, ja nur für eine zutreffen. Vom Höreindruck war jetzt die O 300 meine Favoritin, aber als Auslaufmodell schon nicht mehr erhältlich ("wer zu spät kommt ...").

In der Folge ersteigerte ich mir über eBay eine revidierte Klein & Hummel O 98 und tauschte diese (mit einem Aufschlag) in eine O 96 (da größer und mit mehr Reserven) um. Hinzu kam eine Neumann KH 120A, die ich mir mit Rückgabeoption zum Vergleich besorgte (und jetzt frage ich mich wiederum: "Welche der beiden kommt dem Original näher, ist neutraler"?). Die O 96 ist ein 3 Wegemonitor, aber irgendwie "klingt" die kleine KH 120A kraft- und druckvoller (besser?) und sie geht viel, viel lauter. Und dennoch klingt die O 96 auch irgendwie gut, aber eben anders. Was also tun?

Als nächstes besuchte ich an einem freien Tag (bin Umschüler zum Altenpfleger) eine, meiner Meinung nach, Kapazität bzgl. Backes & Müller Lautsprecher in der ehemaligen Bundeshauptstadt. Ich blieb dort etwa 8 Stunden, erfuhr und lernte eine Menge und erlebte nun endlich auch einmal die BM 20 im Vergleich zu anderen Backes & Müller Boxen. Und ja, sie klingt einfach "genial". (Komischerweise war die BM 14 gar nicht mehr so beeindruckend, wie ich dies in Erinnerung hatte.) Ich spreche jetzt von der "alten" BM 20, welche einen kräftigeren Baß als die etwas neuere (und teurere) hat. Da ich nicht "empty handed" nach Hause fahren wollte, nahm ich eine BM AFB Sigma (ohne sie angehört zu haben) mit. Es gibt eine (wunderbare) Option eines Upgrades auf ein größeres Modell.

Nun stellte sich mir wieder die Frage:"Klingt die BM AFB Sigma neutraler als die Klein & Hummel oder Neumann?". Sie klingt jedenfalls sehr, sehr "hell", hat auch einen kräftigen Baß, aber sie gibt bestimmte Informationen, welche per Kopfhörer sehr deutlich zu hören sind, (leider) nicht, oder wenn, dann nur bei unsäglichen Lautstärken, leise im Hintergrund, wieder. Hier bin ich, ehrlich gesagt, nun ein wenig ernüchtert (oder enttäuscht?). Zum Glück könnte ich innerhalb eines Jahres upgraden... .

An einem erneuten, freien Tag fuhr ich nach Taunusstein, da ich mich über Geithain informieren wollte. Laut Berichten klingen diese Boxen absolut "neutral". Ich interessierte mich speziell für die (Klassiker) RL 900, welche natürlich nicht mehr erhältlich sind [zwar hätte ich ein Angebot auf ein gebrauchtes, revidiertes Paar, aber aus berufenem Munde wurde mir abgeraten, Stichwort: Uralte, russische Elektronikbauteile]. Somit hörte ich mir die RL 901K an und ich glaube, ich habe das gefunden, was ich schon immer gesucht habe. Diese Boxen haben wirklich sämtliche Informationen meiner Test CDs wiedergegeben. Mehr brauche ich dazu nicht zu sagen (wenn nur der Preis nicht wäre, jedoch sie sind ihren Preis wert). Zu Hause dann, zu "Vergleichszwecken" die BM mit denselben CDs gehört, das klang (sorry) wie aus einem Blecheimer, einfach schlimm (muß ich so ehrlich schreiben).

Alleine, und das hat mich doch überrascht, über meinen Kopfhörer klingt es ähnlich (gut) und auch die Neumann KH 120A, welche ich anschließend wieder "anwarf", macht ihre Sache hervorragend. Also 'mal sehen, wohin die Reise geht. Wenn da nur nicht noch (mein "Jugendtraum") die "alte" BM 20 wäre ... . (Wie die wohl im Vergleich zur Geithain RL 901K klingt? Neutraler, "besser", "schlechter" ... ?).

So, das war nun mein (ehrlicher) Bericht meiner Erfahrungen und auch Fehler, die ich bis jetzt auf dem "aktiven" Weg gemacht habe (schmerzvolles Lehrgeld [Stichwort BM, Klein & Hummel]) inklusive.

Gruß
A.
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GUSMaster
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Beitrag von GUSMaster »

Hallo A -nton, -ndreas -libert ?
Sehr nette und offene Vorstellung.

Denke wir alle hier haben unsere Fehler im Werdegang gemacht und ich finde dies gehört auch dazu. Es ist/war für mich wichtig, aus Erfahrungen die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Die BM 20 fand ich gar nicht so toll ( auch in Bonn ) und mein Freund hat sich dann für die BM 18 entschieden, welche ich von den alten BM nach der BM 30 für die gelungenste halte, auch im Vergleich zu den neuen.
Ich selbst bin ja teilaktiv ( Bass ) und habe auch einen langen Weg benötigt :cheers: .

Viel Spass hier im Forum, angeregte Unterhaltung und toi toi toi für den Weg.
Hier gilt > der Weg ist das Ziel :-)

Gruß
Gunter
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khonfused
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Beitrag von khonfused »

Hallo A., huhu Rudolf

willkommen bei den Aktiven.

Um gleich die alles entscheidende Frage zu beantworten. Ja, die 901K klingt besser als eine alte BM 20. Ich bin da völlig neutral-objektiv. :mrgreen:

Vielleicht kannst Du noch was zu Deiner Quelllage sagen, auch die beste Box der Welt wächst bei guter Fütterung.

Grüsse
Christian
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Aktiver Musikfreund
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Beitrag von Aktiver Musikfreund »

Hallo Christian,

zwar weiß ich nicht genau, was Du mit "Quell Lage" meinst, aber als Zuspieler dient mir (immer noch) mein ur-alt Sanyo CP 10 Mini CD Player, welchen ich direkt mit XLR Kabeln direkt an die Boxen anschließe bzw. mein PC, der ebenfalls per selbigem Kabel direkt verbunden wird.
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Lieber A., :roll:

komm, jetzt zier Dich bitte nicht lange uns Deinen Vornamen zu verraten... Wir sprechen uns hier normalerweise bewusst mit Vornamen an (machst Du ja netterweise :D ), denn das ist persönlicher und vertrauter; es ist Teil unserer relativ gepflegten Kommunikationskultur hier im Forum.

Nun gut, ich antworte mal trotzdem... Über lange Zeit und viele Versuche haben wir hier recht breiten Konsens erlangt, dass das Zusammenspiel der Quellgeräte mit den Lautsprechern durchaus einen signifikanten Einfluss auf die Wiedergabequalität der Hörkette hat. Speziell aktive Lautsprecher können mit unterschiedlichen Quellen über die oft langen Kabel durchaus unterschiedlich "harmonieren". Die Qualität der DA Wandlung wie auch der die Ausgangsstufen der Quellgeräte sind da maßgeblich beteiligt. Je besser z.B. die Ausgangsstufe, desto geringer ist die Kabelabhängigkeit (Stichwort Line Treiber). Von daher war Christians Frage nach den Quellgeräten durchaus berechtigt.

Ich kann die Qualität Deiner Quellgeräte nicht beurteilen, könnte mir aber durchaus vorstellen, dass hier Verbesserungspotenzial liegt, und das mit weniger finanziellem Aufwand als "ständiger" Lautsprecherwechsel.

Was natürlich und neutral ist kann Dir sicher niemand "erzählen". Aus Deinen Ausführungen schließe ich, dass Du Deiner eigenen Wahrnehmung möglicherweise nicht traust. Aber NUR Deine Ohr-/Gehirnkombi entscheidet rein subjektiv (finde ich auch gut so...), was "neutral" oder "angenehm" oder einfach "toll" für Dich klingt! :cheers:
Wenn Du Deine Präferenz / Deinen Geschmack kennst (und akzeptierst :wink: ), wird das Lautsprecher aussuchen leicht(er) werden.

Soweit mein unmaßgeblicher Rat :wink:

Gruß,
Winfried

2908
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Hallo,

erstmal willkommen hier !
Aktiver Musikfreund hat geschrieben: als Zuspieler dient mir (immer noch) mein ur-alt Sanyo CP 10 Mini CD Player, welchen ich direkt mit XLR Kabeln direkt an die Boxen anschließe
Das war mein allererster CD-Spieler. Ich bin nicht mal sicher ob der schon 16-Bit Wandler hatte. Du nutzt also den Kopfhörerausgang, der Cinch ist ja nicht regelbar ?! Wahrscheinlich Adapter von Mini-Klinke-Stereo auf Klinke-Doppel-Mono und dann ein Klinke/XLR-Kabel ?

Da verschenkst Du mit Sicherheit reichlich Potential. Da würde ich erst mal in Quelle/Pre investieren.

Beste Grüße
Speedy
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