Andreas (aktivierte Klipsch La Scala II)

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hornblower

Andreas (aktivierte Klipsch La Scala II)

Beitrag von hornblower »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier und will mich gleich mal mit einem Projekt einbringen, das ich diese Woche umgesetzt habe: die Aktivierung und digitale Entzerrung meiner Klipsch La Scala II. Wie ich noch darstellen werde, ist das eine Maßnahme, die auch für andere hochwertige Lautsprecher sinnvoll sein könnte.

Der Weg dorthin war allerdings lang und schwierig.

Mein bisheriges Setup bestand aus 1 Paar La Scalas von 2008, also die Anniversary-Version. Angetrieben wurden die von 2 Röhrenmonos. Als Quelle nutzte ich vorwiegend ein CD-Laufwerk von CEC mit dem dazugehörigen Wandler. Kein VV, nur ein hochwertiges Poti dazwischen. Unterstützt werden die La Scalas im Tiefbass von 2 SVS PB 13 Ultra Subwoofern. Damit hatte ich eine für meinen Hörgeschmack optimale Kette. Das Klipschorn oder die bezogen auf die Treiber identische La Scala haben unglaubliche dynamische Fähigkeiten, spielen sehr sauber und können auch einen großen Hörraum (meiner hat ca. 240 m^3) ohne Anstrengung füllen.

Also was wollte ich eigentlich mehr?

Na ja, schon länger las und hörte ich etwas über den Audiovolver, der sowohl den FG als auch die Phase optimieren und negative Raumeinflüsse weitgehend unschädlich machen soll. Von anderer Seite bekam ich Tipps zur Aktivierung meiner LS. Dass Aktivkonzepte viele Probleme von Passivboxen nicht haben, wusste ich schon lange. Ich hatte schließlich einmal in früheren Zeiten einen Philips 545 MFB Studiomonitor. Aber den AV kannte ich noch nicht.

Ein netter Mensch (Franz) verschaffte mir dann die Möglichkeit, einen AV in seiner Kette zu hören. Und tatsächlich, im direkten A/B-Vergleich war der Unterschied zwischen AV-Betrieb und Bypass sofort zu hören, zu Gunsten des AV.

Nun hatten da natürlich auch meine La Scalas ein paar Ecken und Kanten, die mich manchmal störten, z.B. ein etwas vorlauter Bass, aber nur in schmalen Frequenzbereichen und eine Delle im unteren Mitteltonbereich. Das war hörbar und störte mal mehr, mal weniger.

Also mal einen AV testen? Nein, erst mal weiter suchen. Ein AV hat ja auch keine FW-Funktion und taugt nicht zur Aktivierung.

Ich stolperte dann über sogenannte digitale Controller, z.B. den Dynacord DSP 600, den DEQX HDP-3. Schließlich glaubte ich beim Klein&Hummel Pro C 28 fündig geworden zu sein.

Wer aber sollte den bei mir zu Hause programmieren und einmessen? Ein Anruf bei K&H führte dann zu dem entscheidenden Tipp. Wir machen das nicht für Fremdprodukte, sagte ein freundlicher Herr, aber der Anselm Goertz macht das vielleicht. O.k… wer zum Teufel ist Anselm Goertz? Kurz gegoogelt, oh-ha Prof. Dr. Anselm Goertz, einer der Kapazitäten auf dem Gebiet in DEU. Also den Prof. kontaktiert. Und siehe da, der war sehr hilfsbereit und erklärte mir gleich, der K&H Controller sei technologisch veraltet. State-of-the-Art sei der HD 2 von FourAudio. Neueste und fortschrittlichste DSP Technologie, neueste DA-Wandler einzeln für alle 8 Ausgänge usw. usw. Ich brauche 8 Ausgänge (4 Wege). Es lohnt sich wirklich mal nach Anselm Goertz und dem HD 2 intensiv zu googeln. Bei der Referenzliste wird einem schwindelig.

Nach vielen Mails und Telefonaten kamen wir dann zum preislichen Thema. Oh je, was könnte ich dafür alles andere bekommen. Das lag ja noch über AV II, DEQX und K&H. Einen Rasentraktor bräuchte ich eigentlich viel dringender als einen Controller, und von dem Rest könnte man noch einen Topurlaub mit Familie machen. Aber was soll’s. Schließlich war am 04./05.10. der Einmesstermin bei mir zu Hause.

Alle Gerätschaften, einschl. das Messsystem Monkey Forest, kamen vorher per Post.
Es ging los am Montag um 16:00 Uhr und dauerte dann mit einer kleinen Essenspause bis Dienstag 03:00 Uhr. Ein paar Stunden Ruhe, dann um 09:00 Uhr die letzten Maßnahmen und alles speichern.

Und so war es im Einzelnen:
Zunächst verschafften wir uns einen abschließenden Höreindruck der La Scala in der Originalversion mit Passivweiche. Dann begannen die Messungen, alle mit Monkey Forest. Auch sämtliche in Frage kommenden Endstufen wurden gemessen.

Zunächst also die Originalweiche rein elektrisch, sehr sauber und steilflankig, aber mit Phasenproblemen. Danach zahllose Messungen mit Messmikro, im Nahfeld, am Hörplatz oder sonst wo. A. Goertz ließ einen Messton nach dem anderen durchlaufen und interpretierte immer wieder die Ergebnisse. Erstaunt waren wir z.B., dass bei der Simulation eines reflexionsarmen Raums, wobei man das Signal fenstert, in dem man die ersten Reflexionen ausblendet, plötzlich das Mitteltonsignal verschwunden war. Der Grund hierfür ist eigentlich für einen LS katastrophal. Die erste Reflexion des HT-Horns war früher am Hörplatz als das direkte Signal des MT-Horns. Deshalb wurde nicht nur die Reflexion des HT-Signals sondern auch gleich das direkte Mitteltonsignal weggefenstert. Das zum Thema Delay zwischen HT und MT. Schließlich hatte A. Goertz genug Messungen im Kasten und fing an, zu programmieren und die Filter zu setzen. Dabei ließ er die Messautomatik außen vor und regelte alles von Hand ein.

Wie man sich vorstellen kann, ist der FG einer La Scala auch im reflexionsarmen Raum nicht gerade vorbildlich. In der Tat zeigten sich die von mir immer wieder als störend empfundenen Buckel im Bass auch auf dem Messschrieb. Das Phasenverhalten zwischen den 3 Wegen war schlimm, die Sprungantwort entsprechend. Der Hörraum verbog alles nur noch schlimmer. Man fragt sich eigentlich, warum das alles trotzdem noch so gut klingt. Mein Hörraum ist wirklich nicht von schlechten Eltern. Anderswo kann das noch viel schlimmer aussehen, was der Prof. auch sofort bestätigte.

Nach Stunden dann die Übertragung der Daten vom Monkey Forest auf den HD 2 Controller und eine erste Komplettmessung am Hörplatz ohne Subwoofer. Die wurden erst später dazuaddiert. Ich hatte mittlerweile 3 Stereoendstufen mit dem Controller, dem CEC Laufwerk und den La Scalas verkabelt. Die FG-Kurve war am Hörplatz jetzt deutlich ebener. Alle Buckel und Senken waren weitgehend eliminiert. Der grundsätzliche Klangcharakter der La Scala mit einem kräftigen Bass und einem warmen Grundton wurde beibehalten. Der FG war insgesamt leicht abfallend. Exakt gerade klingt spitz. Alle Chassis spielten nun in Phase.

Jetzt noch die beiden Subwoofer. Das war schwieriger als erwartet, denn die hatten den größten Delay. Aber auch das bekam A. Goertz mit dem HD 2 hin. Sämtliche Schalter und Regler der Subs wurden inaktiviert. Die Steuerung erfolgt nur durch den Controller. Die Übergangsfrequenzen liegen nun bei 40 Hz/24 dB und 400 Hz bzw. 4000 Hz /48 dB. Kein einziges Bauteil mehr zwischen Endstufen und Treiber! Vorher war da noch eine zwar hochwertig gebaute, aber etwas überladene passive Weiche.

Nun zu den ersten Eindrücken nach ein paar Stunden hören:
Die Glättung des FG ist eklatant hörbar, und zwar im positiven Sinne. Nichts stört mehr. Auch die fiesesten gezupften Kontrabässe kommen kräftig und trocken. Der Bass ist deutlich voluminöser aber ohne Aufdickungen, 20 Hz bei 0 dB Pegelabfall ist eben ein Wort. Sängerinnen und Sänger werden äußerst plastisch in den Raum gestellt, so kannte ich das noch nicht. Dem Klangbild fehlt jegliche Schärfe, das Auffüllen der unteren Mitteltonsenke macht das Klangbild sehr angenehm. Die räumliche Tiefe hat ebenso gewonnen wie die Fähigkeit, vorher nicht gehörte Details ans Licht zu fördern. Geblieben und unverändert ist die sagenhafte Dynamik der La Scalas, hier konnte die Aktivierung und Entzerrung keine Vorteile mehr herauskitzeln. Auch die Fähigkeit, Livemusik authentisch wiederzugeben, ist geblieben.

Fazit:
Eine dicke, wenn auch recht aufwändige und teuere Empfehlung für alle, die es leid sind, sich mit Kabelklang und anderen Gimmiks zu befassen. Der Sprung nach vorne ist gewaltig, ohne dass ich sagen will, dass es vorher schlecht gewesen wäre. Man muss aber auch wissen, dass damit die Spielereien aufhören. Mal eben die Endstufen oder die Chassis wechseln, ist nicht mehr. Ebenso größere Veränderungen in der Einrichtung oder gar das Verschieben der Lautsprecher machen unweigerlich eine (kostspielige) Neueinmessung und Programmierung erforderlich. Die optimale und auch nur noch erträgliche Sitzposition ist noch stärker fokussiert als ohnehin schon vorher. Die optimale Entzerrung gilt nur für einen Punkt.

Klipsch ist klasse, aktiviert und digital entzerrt aber noch einiges besser.

Dank noch an Franz, Thomas und Winfried für die hilfreichen Tipps.

Fortsetzung folgt nach intensiveren Höreindrücken. Dann kommen auch ein paar Bilder.

Grüße Andreas
wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Hallo Andreas!

Willkommen bei den aktiven Hörern. Vollaktivierte Hörner :shock: - hat irgendwie was!

Ich denke (positiv gemeint), Deine Überraschung über den Aktivierungs- und Frequenz/Phasenentzerrer-Effekt überrascht hier niemanden, wir werden dadurch in unseren Erfahrungen eher bestärkt! Wir freuen uns über "Convertiten", Du bist hier also gut aufgehoben!

Ich selbst bin ja auch über meine aktivierten B&Ws zum "convolving" gekommen und kann Deine Beobachtungen sehr gut nachvollziehen. Nachdem ich so ein Spielmax bin :oops: , habe ich das alles mit DEQX realisiert, wie Du ja weisst.

Du scheinst von allen hier so ziemlich den high-endigsten Weg gegangen zu sein: Top DSP-Weiche und ein Professor als Einmessingenieur. WOW!

Auf weitere Höreindrücke und Bilder sind hier bestimmt viele hier gespannt und natürlich auch darauf Deine Musikinteressen kennenzulernen.

Ein paar Neugierfragen:
1. Welche (Stereo-)Endstufen benutzt Du?
2. Wie wird die Lautstärke eingestellt? Analog vor oder nach HD2? oder digital im HD2?

Ich freue mich, dass Du der Einladung hierher gefolgt bist! Also dann viel Spass mit Deinen Aktivhörnern bei den Aktivhörern!

:cheers:
Gruss,
Winfried
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Andreas,

auch von mir zunächst einmal ein herzliches Willkommen hier im Forum. Ich denke, hier bist du genau richtig gelandet. Ich muß gestehen, daß mir deine konsequente Vorgehensweise Respekt abnötigt. Du hast bei mir ja schon erleben können, wie segensreich eine elektronische "Raumkorrektur" wirken kann. Die Maßnahmen, die du mit Prof. Anselm Goertz betrieben hast, setzen wohl dem die Krone auf. Jetzt werden deine Klipschs so aufspielen, wie sie es können. :D Darum geht es: Das mögliche Potenzial herausholen. Gratulation zu deinem Ergebenis.

Gruß
Franz
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Hallo Andreas,

willkommen im Kreise der aktiven Hörer!

Deine konsequente Umsetzung unter Einbeziehung höchster akademischer Dienstgrade lässt mich ehrfürchtig staunen - so etwas nenne ich konsequent durchgezogen.

Allein die Tatsache, dass du jetzt nichts mehr ändern kannst, ohne den Professore erneut zu bemühen, hätte für mich etwas (zu) Endgültiges. Denn zumindest bei mir ist der Weg stets (auch) ein bisschen das Ziel und jetzt so gar nichts mehr ändern dürfen ... :cry:

Egal - toll, dass du deinen Weg zum aktiven Hören hier vorgestellt hast. Ich freue mich schon auf die Bilder und deine weiteren Hörberichte. Und wenn du mal ganz viel Zeit haben solltest, dann stelle uns doch bitte den HD-2 Controller und das Monkey Forest Messsystem in einem eigenen Thema vor.

Viele Grüße
Rudolf
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aktivposten
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Beitrag von aktivposten »

Hallo Andreas,

da kann ich mich nur anschließen: Konsequente Umsetzung! Viel Spaß mit deinem Setup.

Eine kleine Anmerkung habe ich noch:
hornblower hat geschrieben:Also mal einen AV testen? Nein, erst mal weiter suchen. Ein AV hat ja auch keine FW-Funktion und taugt nicht zur Aktivierung.
Sowohl der Audiovolver 2 als auch der Audiovolver Basic lassen sich als 2x2 Wege Frequenzweiche nutzen, der AV Basic ist sogar als 2x4 Wege FW lieferbar.

Gruß
Holger
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wgh52
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Beitrag von wgh52 »

aktivposten hat geschrieben:Sowohl der Audiovolver 2 als auch der Audiovolver Basic lassen sich als 2x2 Wege Frequenzweiche nutzen, der AV Basic ist sogar als 2x4 Wege FW lieferbar.
Holger,

ich habe Andreas so verstanden, dass (angesichts der endgültigen Implementierung) ein Audiovolver o. ä. in der Vorentscheidung selbst bei Vorhandensein einer FW-Funktion herausgefallen wäre. :wink:

Gruss,
Winfried
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aktivposten
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Beitrag von aktivposten »

Winfried,

ich nicht. Ändert aber auch nichts daran das Andreas die FW Funktion nicht kannte. :)

Gruß
Holger
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Andreas,

ah, aktivierte Hörner! Da habe ich auch einige Zeit meines Lebens damit verbracht. Allerdings gab's damals sowas wie FIR-Korrekturfilter noch nicht, deshalb näselte ein Horn immer irgendwie. Mit entsprechender Korrekturtechnik kann man das aber natürlich in den Griff kriegen, wie Du ja schön beschrieben hast. Die lässige Dynamikentfaltung von Hörnern, diese völlige Kompressionslosigkeit bei nahezu beliebigen Pegeln, ist schon klasse.

Viel Spaß hier im Forum und viele Grüße
Gert
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sounddynamics
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Beitrag von sounddynamics »

Hallo,

das hört sich ja gut an. Mit dem H2 hatte ich auch geliebäugelt, Monkey Forest ist allerdings alleine schon teuer und eine Schulung ist Pflicht.

Herr Thaden von HD Audio schrieb mir:
Herr Thaden von HD Audio hat geschrieben:Selbstverständlich kann man das kaufen. Ich hänge Ihnen eine Preisliste an. Sie müssen dabei 2 Dinge beachten:

1. MF läuft nur unter DOS, kein VMWare oder ähnliches. Höchstens die
DOSBox, aber dann kann man nicht messen.
Es gibt die Möglichkeit, MF von einem bootbaren USB Stick laufen zu
lassen. Der Rechner merkt dann quasi nichts von dem DOS und er muss auch
nicht konfiguriert werden

2. Eine Schulung ist Pflicht, ohne diese hat das ganze keinen Sinn.

Details zur Software sowie ein Foto des fertigen Messracks finden Sie hier
http://www.four-audio.com/de/produkte/m ... orest.html
Ich finde die Idee, die Hörner aktiv digital zu entzerren, wirklich gut. So kann man deren Dynamik nutzen und die Nachteile elegant ausgleichen. Zu den Subs würde ich noch 2 dazukaufen und nach A.Goetz als DBA ( http://de.wikipedia.org/wiki/Double_Bass_Array ) einsetzen.

Das ist ja jetzt schon eine richtig professionelle Anlage. super!


Grüsse

Thomas
hornblower

Beitrag von hornblower »

Hallo,

danke allen erst einmal für die Willkommensgrüße.

Ich fange mal von hinten an:
Fortepianus hat geschrieben:Die lässige Dynamikentfaltung von Hörnern, diese völlige Kompressionslosigkeit bei nahezu beliebigen Pegeln, ist schon klasse.
Gert, Du sprichst mir aus der Seele.
aktivposten hat geschrieben:Sowohl der Audiovolver 2 als auch der Audiovolver Basic lassen sich als 2x2 Wege Frequenzweiche nutzen, der AV Basic ist sogar als 2x4 Wege FW lieferbar.
Holger, der AV hat keine 4-Wegeweiche, er kann nicht 4 Stereokanäle trennen und einzeln ansteuern.
Rudolf hat geschrieben:Allein die Tatsache, dass du jetzt nichts mehr ändern kannst
Hallo Rudolf, bist Du der Rudolf mit dem netten schwarzen Hund? Ich habe nicht geschrieben, dass ich nichts ändern kann. Mit meinem PC, der darauf befindlichen Software und dem HD 2 kann ich bei unverändertem Setup alles mögliche ändern, z.B. die Filter, um den Klang ein wenig zu beeinflussen. Ohne das Messequipment Monkey Forest kann man aber kein geändertes Setup einmessen.
wgh52 hat geschrieben:und natürlich auch darauf Deine Musikinteressen kennenzulernen.
Hallo Winfried, meine Musikinteressen poste ich später. Da stelle ich mal eine Liste sehr anspruchsvoller CD's zusammen.
1. Welche (Stereo-)Endstufen benutzt Du?
2. Wie wird die Lautstärke eingestellt? Analog vor oder nach HD2? oder digital im HD2?
1. Zu den Endstufen will ich aus gutem Grund noch schweigen, dazu sage ich später was. Da gab es für mich dicke Überraschungen. Gelobt sei auch hier Anselm Goertz, oder auch nicht. Wie Du vielleicht weißt, habe ich diverse Röhrenamps. Die kamen entgegen meiner Erwartung alle nicht in Frage. Auch da werde ich umdenken müssen. Nur soviel kann ich schon mal verraten. Für ein MT- oder HT-Horn mit locker 110 dB Wirkungsgrad bei 1m und 2,83 Volt reicht eine 35 Watt Endstufe nicht aus, um auch bei größeren Pegeln die ultrakurzen Impulse ohne jedes Clipping voll auszufahren. Das ist mir seit Montag Nacht klar. Herr Goertz hat mir das messtechnisch sehr klar vorgeführt. Von wegen, mit einer 8 Watt 300B Triode kann man ein Horn betreiben. Vielleicht mit Kammermusik, aber nicht mit der Musik, die ich gelegentlich höre.

2. Die Lautstärke wird im HD 2 in 1,5 dB Schritten digital im Controller geregelt. Eine sehr gut gelöste Sache, da man das auch im bläulichen Display gut ablesen kann.

Jetzt steht erst einmal ein intensives Hörwochenende an.

Viele Grüße

Andreas
hornblower

Beitrag von hornblower »

Hallo Thomas,

schön, dass Du es jetzt gefunden hast. Ich kann das
sounddynamics hat geschrieben:
Herr Thaden von HD Audio hat geschrieben:Selbstverständlich kann man das kaufen. Ich hänge Ihnen eine Preisliste an. Sie müssen dabei 2 Dinge beachten:

1. MF läuft nur unter DOS, kein VMWare oder ähnliches. Höchstens die
DOSBox, aber dann kann man nicht messen.
Es gibt die Möglichkeit, MF von einem bootbaren USB Stick laufen zu
lassen. Der Rechner merkt dann quasi nichts von dem DOS und er muss auch
nicht konfiguriert werden

2. Eine Schulung ist Pflicht, ohne diese hat das ganze keinen Sinn.
nur bestätigen. Ohne das Messequipment und eine sehr intensive Schulung ist der HD 2 wertlos. Da bestellt man besser den Prof. oder einen anderen Sachkundigen.

Andreas
aktivposten
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Beitrag von aktivposten »

Hallo Andreas,
hornblower hat geschrieben:Holger, der AV hat keine 4-Wegeweiche, er kann nicht 4 Stereokanäle trennen und einzeln ansteuern.
was meinst du mit 4 Stereokanälen? Du gehst Stereo in die Weiche und kommst Stereo wieder raus, allerdings jeweils 4-wegig, richtig?

Gruß
Holger

Edit: die Diskussion um die Anzahl der Wege wird im Thema zum Audiovolver Basic fortgeführt.
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hornblower

Beitrag von hornblower »

Hallo Holger,

vom CD-Laufwerk geht man symmetrisch via XLR in den HD 2 Controller. Dieser kann das Signal rein digital in 4 Wege aufteilen und DA-gewandelt über acht Ausgänge (4 li, 4 re) an die Endstufen schicken, mit 45 Ohm Ausgangsimpedanz. D.h. hier ist auch jedwede Kabeldiskussion obsolet.

Ich werde das ganze Setup demnächst mal beschreiben, oder Du schaust einfach mal auf der Homepage von Four Audio nach dem HD 2. Manches findest Du auch in den Zeitschriften Sound&Recording und Production Partner vom MM-Verlag.
Milli
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Registriert: 14.05.2010, 18:51

Beitrag von Milli »

Grüß Dich Andreas,

als Sinnunsgenosse kann ich Deinen Entschluss, einen Hornlautsprecher zu "aktivieren" und auch/vor allem in der GLZ zu optimieren sehr gut nachvollziehen und begrüße Dich hier im Forum der netten "Aktiven" :cheers: . Einige Fragen hätte ich interessehalber:

Wenn Du schon so viel Geld ausgibst für Dein System, warum bleibst Du ausgerechnet bei einer Klipsch La Scala?

Nach meiner Erfahrung mit der Korrektur von LS kann man zwar schöne FG zaubern und die Wiedergabe am Hörplatz optimieren, jedoch lassen sich Resonanzen und Verzerrungen oder falsch gewählte Trennfrequenzen nicht in den Griff bekommen. Und die La Scala hat ein Bassgehäuse mit einigen heftigen Resonanzen der parallelen Gehäusewänden "oben und unten" oder dem zu kurzen Bass-Horn. Da die Trennfrequenz zum MT Horn vergleichsweise hoch ausfällt , hört man das auch mit Korrektur. Überhaupt muss man unendlich viele Stunden investieren, um die passenden Trennfrequenzen und Steilheiten zu finden, dass das Ganze am Hörplatz auch noch klingt ( die lieben Ohren hören leider oder zum Glück auch, was seitlich neben dem Laustsprecher passiert ). Ich will nicht auf die vielen Details zur Konstruktion der La Scala eingehen, aber für deutlich weniger Geld als Deine höchst audiophile Vorgehensweise gibt es eine vielversprechendere Basis für ein aktiviertes Hornsystem. :wink:

Was mir im allgemeinen - und bei Dir im speziellen - wieder einmal auffällt bei der "Aktivierung" ist, dass der HT Bereich mit so ca. >3KHz Trennfrequenz auch eine separate Endstufe bekommen muss. Nach meiner Erfahrung kann man bei so hohen TF leicht und verlustarm passiv trennen. Denn jede noch so gute externe(!) Elektronik macht das gesamt System incl. Netz- und Signalverkabelung nur noch anfälliger für Wechselwirkungen zwischen den Geräten und nimmt der Musik immer auch etwas weg. Intern verkabelt ist das nicht ganz so bedenklich... Wenn man aber ohnehin die GLZ optimieren kann, ist weniger manchmal mehr... ich hab's probiert und kann es nur empfehlen! Das alleine ist schon eine Thread wert ...

Übrigens kann ich auch bestätigen, dass man auch bei Hörnern im MHT Bereich nie genug Leistung haben kann... ich gönne meinen M-HT-Hörnern einen zwei mal 340 Watt starken TacT Millenium... völlige Überdimensionierung, gibt aber perfekte Stabilität, egal was die Bässe machen. Die Bässe haben "nur" zwei mal 250 W... aber aktiv geregelt (was die La Scala auch nicht haben) ergeben sich sauber abartige Lautstärken auch in größeren Räumen und die (möglichen) Verzerrungen interessieren unterhalb von 200Hz nur wenig.

Aber alles in allem eine spannende Geschichte von Dir und ich wundere mich immer wieder, auf was für tolle Ideen die musikvernarrten Menschen so kommen... ich finds geil!


Viele Grüße
Klaus
hornblower

Beitrag von hornblower »

Lieber Klaus,

vielen Dank für Dein ausführliches Feedback. Dies ist zwar kein Klipsch La Scala Thread, es geht hier im wesentlichen um die Aktivierung und digitale Steuerung eines Passivlautsprechers, aber trotzdem will ich hierzu kurz antworten.

An der Marke Klipsch, insbesondere an den Hörnern, haben sich schon immer die Geister geschieden. So ist das immer bei LS, die nicht dem Mainstream folgen. Da könnte ich auch die Magnetostaten von Magnepan, die Elektrostaten von Quad oder auch Tannoy nennen. Man könnte diese Aufzählung fast beliebig fortsetzen. Das Klipschorn ist nicht der einzige Hornlautsprecher, den ich kenne. So hatte ich Gelegenheit ausführlich zu hören z.B. das große Orishorn von Doppenberg mit AER Breitbänder (in Kassel), das 72er Jabohorn mit BMS Treiber (in Saarbrücken), die Avantgarde Acoustic Duo (in Saarlouis) und das A Capella Triolon an einem Pärchen Nagra VPA (in Langenfeld). Wegen des mickrigen Basses fand ich das AA Horn am schlechtesten, die anderen drei sehr gut. Aber keines dieser Hörner entsprach meinem Hörgeschmack so wie das Klipschorn bzw. die La Scala mit Subwoofer.

Wie ich ja geschrieben habe, hat eine La Scala ihre Schwächen im Tiefbass, der nämlich nicht vorhanden ist, und in der FG-Linearität. Auch die Abstimmung der Originalweiche war mir zu basslastig. Vom Phasengang der Treiber untereinander ganz zu schweigen. Das alles ist jetzt Schnee von gestern und das hört man.

Dass Klipsch auch langweiligen Mainstream kann, kann man sehr schön an der Klipsch Palladium 39 hören. Im direkten Vergleich zum Klipschorn ist das einfach nur krass.

Herzliche Sonntagsgrüße

Andreas
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