SVS Subwoofer PB13-Ultra

hornblower

Beitrag von hornblower »

Raal hat geschrieben: Kann jedem nur empfehlen sich die Subwoofer von SVS mal zu testen und nicht vorher sich schon eine Meinung bilden.
Hallo Andreas,

Danke!

Gruß Andreas
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Andreas x2 (Hornblower und Raal),

Der SVS PB 13 Ultra scheint der Subwoofer zu sein, der nicht nur die 3 Parade-Disziplinen Pegel, Tiefe, Präzision in sich vereinigt sondern auch noch ein vierte: den Preis. Ich habe mal indiversen amerikanischen AV-Foren gestöbert und dabei erstaunliche Vergleichstests gelesen. In folgender Vergleichstabelle (entstanden aus einem umfangreichen privaten Hörvergleichstest) ist der SVS PB13 Ultra auffällig weit oben angesiedelt:
Elemental Designs A7-900 ($2200 ID/SI): 116 points (63-53)
Epik Conquest ($1599 ID): 112 points (60-52)
SVS PB13-Ultra ($1499 ID): 109 points (57-52)
Epik Castle ($999 ID): 109 points (59-50)
AV123 MFW-15 Duals: 109 points (56-53) (note, duals were tested as duals are offered as a package)
Creative Sounds Dual SDX-15 driver + Behringer EP-2500 Amp + Behringer DEQ2496 ($1630 ID): 105 points (57-48)
JL Audio Fathom 113 ($3500 BM): 103 points (53-50)
AV123 MFW-15 ($599 ID): 103 points (53-50)
Def Tech Trinity ($3000 BM): 102 points (54-48)
Velodyne DD-18 ($5000 BM): 100 points (50-50)
ACI Maestro ($2400 ID): 97 points (47-50)
eD A5-350 ($715 ID/SI): 96 points (50-46)
JL Audio Fathom 112 ($2600 BM): 95 points (45-50)
Hsu VTF-3 HO + Turbo ($999 ID): 94 points (47-47)
Hsu VTF-3 HO w/o Turbo ($899 ID): 92 points (45-47)
Hsu VTF-3 Mark III + Turbo ($799 ID): 92 points (45-47)
VMPS VSS ($1650 BM and ID): 92 points (45-47)
Epik Valor ($549 ID): 91 points (44-47)
Hsu VTF-3 Mark III w/o Turbo ($699 ID): 91 points (45-46)
SVS PB12-Ultra: 90 points (47-43)
Axiom EP-500 ($1230 ID/SI): 90 points (43-47)
Hsu VTF-2 Mark III + Turbo ($599 ID): 88 points (42-46)
SVS PB12-Plus/2 ($1299 ID): 87 points (47-40)
SVS PB12-NSD ($599 ID): 86 points (43-43)
Hsu VTF-2 Mark III w/o Turbo ($499 ID): 86 points (40-46)
Rocket UFW-12 ($999 ID): 85 points (provisional) (35-50)
Elemental Designs A2-300 ($350 ID/SI): 83 points (44-39)
SVS PB10-NSD ($429 ID): 83 points (43-40)
Dana Audio 600 ($869 ID): 83 points (36-47)
Rocket X-Sub ($199 ID): 78 points (34-44)
BIC H-100 ($229 eBay): 78 points (40-38)
(Erste Zahl in Klammern Stereo, zweite Zahl AV-Multikanal)

In einem weiteren (http://www.avtalk.co.uk/) findet man die entsprechenden Mess-Schriebe zum Beispiel Distortion SVS PB-13 im Vergleich zu Velodyne DD12:

SVS PB-13 Ultra (Bassreflex-Prinzip, ungeregelt):
Bild

im Vergleich zu Velodyne DD-12 (geschlossene Bauweise, Sensor geregelt)
Bild

Ich nehme mal die beiden, um daran zu verdeutlichen, wie zwei unterschiedliche Systeme sich in ihren Distortion-Werte zeigen. Man sieht, dass der Velodyne durch die Sensor-Regelung vor allem ab 20Hz abwärts kontrollierter bleibt, während oberhalb 20 Hz der SVS-Sub etwas geringere Verzerrung aufweist.

Grüße
Fujak
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hornblower

Beitrag von hornblower »

Hallo Fujak,

danke für diese Informationen. SVS hat in Deutschland einen relativ geringen Bekanntheitsgrad, etwas mehr bei der Kinofraktion. Das liegt wohl daran, dass es SVS nur von dem Direktvertrieb LSound gibt und die deutsche Hifi-Presse bisher nach meiner Kenntnis nichts darüber berichtet hat. Nur in der AV-Presse kann man etwas darüber lesen.

http://www.areadvd.de/hardware/2005/svs ... us_1.shtml

Schade eigentlich, denn das Preis-/Leistungsverhältnis für z.B. den PB 13 Boliden ist äußerst interessant, auch wenn LSound dafür ca. 2000,-- Euro haben will.

Direkt bei SVS in den USA bestellen geht erstens nicht und zweitens wird es dann auch nicht billiger (Transport, MwSt, Zoll).

Was die Verzerrungswerte unterhalb von 20 Hz anbelangt, so kann man das mit Gelassenheit betrachten, denn unterhalb von 20 Hz spielt kaum ein Musikinstrument. Die 16 Hz der größten Orgelpfeife fühlt man mehr als dass man etwas hört. Wichtig ist viel mehr, was sich zwischen 20 Hz und 60 Hz abspielt.

Gruß Andreas
Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Andreas,
Hornblower hat geschrieben:Was die Verzerrungswerte unterhalb von 20 Hz anbelangt, so kann man das mit Gelassenheit betrachten, denn unterhalb von 20 Hz spielt kaum ein Musikinstrument. Die 16 Hz der größten Orgelpfeife fühlt man mehr als dass man etwas hört. Wichtig ist viel mehr, was sich zwischen 20 Hz und 60 Hz abspielt.
Da stimme ich Dir zu - umso mehr, als viele (nicht geregelten) Highend-Lautsprecher in diesem Bereich deutlich mehr Verzerrungen produzieren, wie z.B. die nachfolgende Mess-Grafik des MEG 901 belegt:

Bild

Das sind verglichen mit dem SVS PB-13 Ultra bei 100dB und 20Hz fast 3mal mehr Verzerrungen und bei 95 dB fast doppelt so viel. In welchem Maße dies hörbar ist, vermag ich mangels Direktvergleich nicht zu sagen, bin aber überzeugt, dass es hörbar sein wird. Rainer (Eusebius), der die MEG 901 betreibt, hatte ja hier auch berichtet, dass durch den Einsatz zweier MEG Sub, die Bass-Wiedergabe sauberer geworden se. Das leuchtet mir ein angesichts der Tatsache, dass 4 Basschassis für den gleichen Pegel weniger Hub ausführen müssen als die Bass-Chassis der MEG 901 alleine, und dadurch isgesamt weniger Verzerrungen produzieren.

Grüße
Fujak
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hornblower

Beitrag von hornblower »

Fujak hat geschrieben: als viele (nicht geregelten) Highend-Lautsprecher in diesem Bereich deutlich mehr Verzerrungen produzieren, wie z.B. die nachfolgende Mess-Grafik des MEG 901 belegt:
Ich denke ein Grund hierfür liegt darin, dass viele auch namhafte Lautsprecherhersteller zu wenig den Unterschied zwischen einem (normalen) Basschassis und einem Subbasschassis beachten. Bei passiven Boxen spielt das keine große Rolle, da diese sich zumeist unterhalb 35-40 Hz von selbst verabschieden, da u.a. dort deren Resonazfrequenz angesiedelt ist. Wie wir wissen, strahlt ein Chassis unterhalb seiner Resonanzfrequenz keinen nenneswerten Schalldruck mehr ab.

Bei aktiven (geregelten) Boxen liegen die Dinge aber gänzlich anders. Hier wird das Basschassis mit Hilfe einer elektronischen Entzerrung quasi gezwungen, auch unterhalb der Resonanzfrequenz Schalldruck abzugeben, wenn es sein muss bis unter 20 Hz (siehe z.B. Abacus). Das ist für normale Basschassis aber meistens zu viel des Guten.

Ein Subbasschassis unterscheidet sich konstruktiv sehr von einem normalen Basschassis. Man schaue sich nur das Foto des im PB 13 Ultra verbauten Chassis an. Dafür ist ein Subbasschassis nicht geeignet, in der 300-400 Hz Region zu spielen, was es ja auch nicht soll.

Ein Subbasschassis sollte in der Lage sein, ein möglichst großes lineares Verschiebevolumen zu erzeugen, was ganz einfach das Produkt aus Membranfläche und linearem Hub ist. Durch optimale Bassreflexports kann das Volumen im günstigsten Falle noch verdoppelt werden. Ist der lineare Hub, wie bei den meisten normalen Basschassis auf ca. 2 cm begrenzt, fährt es in den nichtlinearen Bereich bis hin zum Anschlagen der Schwingspule auf die Polplatte. Starke Verzerrungen sind damit vorprogrammiert. Der linare Hub des PB 13 Ultra liegt glaube ich bei 7 cm. Damit erreicht man ca. das 6-fache lineare Verschiebevolumen eines geschlossen eingebauten 30er Basses.

Dass das in der praktischen Anwendung von allergrößter Bedeutung ist, konnte ich im Vergleich meiner alten geregelten ART B 30 MK II zu den PB 13 Ultra hören.

Gruß Andreas
Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

hornblower hat geschrieben:Ein Subbasschassis sollte in der Lage sein, ein möglichst großes lineares Verschiebevolumen zu erzeugen, was ganz einfach das Produkt aus Membranfläche und linearem Hub ist. Durch optimale Bassreflexports kann das Volumen im günstigsten Falle noch verdoppelt werden.
Hallo Andreas

Beschränkt sich diese Verdoppelung nicht ausschließlich auf den Bereich der Bassreflexabstimmung am unteren Ende des Basslautsprecherübertragungsbereichs?

Immer wieder lese ich vom besseren Wirkungsgrad von Bassreflexkonstruktionen, aber ich habe noch nicht gemerkt, dass meine Lautsprecher leiser geworden sind, nachdem ich die Rohre gestopft habe.

Grüße Hans-Martin
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Fujak
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Beitrag von Fujak »

Hallo Hans-Martin,

ja, da hast Du sicher recht, es geht beim größeren Pegel um den Bereich, auf den die Bassreflexports abgestimmt wurden. Der Bassreflexport "verlängert" gewissermaßen den FG Richtung tiefere Frequenzen.

Grüße
Fujak
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hornblower

Beitrag von hornblower »

Hans-Martin hat geschrieben:Beschränkt sich diese Verdoppelung nicht ausschließlich auf den Bereich der Bassreflexabstimmung am unteren Ende des Basslautsprecherübertragungsbereichs?
Ja, in Form einer Glockenkurve genau über der Abstimmfrequenz, also genau dort, wo das größere Verschiebevolumen gebraucht wird. Beim PB 13 Ultra ist das genau bei 20 Hz.

Gruß Andreas
wgh52
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Beitrag von wgh52 »

Leutz,

um (hoffentlich) das Verständnis zu verbessern einige Anmerkungen:

Alle Konstruktionen mit Bassreflexöffnung nutzen eine Kombination aus Chassis-, Gehäusehohlraumvolumen- und Reflexrohrvolumen-Resonanz um die gewünschte Wirkung (z.B. tiefere Grenzfrequenz, besserer Tiefenwirkungsgrad usw.) zu erreichen. Es ergeben sich im Bass zwei Resonanzstellen (der berühmte Doppelhöcker).

Der Schlüssel zur Basswiedergabequalität liegt im Wort Kombination, der mögliche Pferdefuß im Wort Resonanz. In einem schwingungsfähigen Systemen (Chassis, Luftvolumen) wird Energie gespeichert. Je stärker die Resonanz, desto effektiver ist die Energieumsetzung, allerdings dann mit Nachschwingen des Systems erkauft. Das gilt zwar für geschlossene Gehäuse und für Bassreflex, aber geschlossene Konstruktionen vemeiden die Nutzung von Luftvolumenresonanzen, sondern dämpfen sie weg.

Noch ein Wort zum Verschiebevolumen: Ob ein Chassis geschlossen oder in Bassreflex verbaut ist, verändert dessen maximalem Verschiebevolumen (z.B.: durch die genannten 7 cm maximalen Membranhub :shock: ) übrigens nicht - man muss ggf. nur mehr Leistung reinstecken um es zu nutzen/erreichen (Thema Dämpfung und Wirkungsgrad, aber auch Belastbarkeit!). Bassreflex erhöht durch die Nutzung der Volumen- und Rohrresonanzen den Tiefenwirkungsgrad. Ein (geschlossener) Bass mit Regelung regelt z.B. genau die Resonanz zwischen Chassis und Boxvolumen aus und "schiebt" dafür Leistung "nach", da kann der max. Hub durchaus genutzt/erreicht werden.

My 2 cents.

Gruß,
Winfried

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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Ich glaube, dass ohne großes "Rumgeschwabbel" der unverzerrte Nutz-Hub größer sein kann.
Also geschlossen und aktiv entzerrt.

Grüße Hans-Martin
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