Gert (AGM 3.3, 5.4, 7.4, 9.4, Backes & Müller BM 6, 20, Abacus C-Box 3, 4)

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SolidCore
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Registriert: 12.12.2014, 10:38
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USB

Beitrag von SolidCore »

Hallo Gert
Glückwunsch. Wieder einen Schritt weiter.
Der Kollege hat nicht Unrecht, das "dickere Leiter dunkler klingen". Dies bezieht sich meiner Erfahrung nach jedoch nur dann darauf, wenn ansonsten kein anderer Parameter (Isolator, Abstand der Leiter usw) mit verändert wird. Würde man immer das gleiche Kabel bauen, wobei es egal ist, ob für USB, LAN, Cinch usw, und wirklich nur die Leiter-Dicke in kleinen Schritten erhöhen, klänge es so: Zu dünn wortwörtlich dünn, "Glöckchen-Kabel". Toller Hochton, präzise. Wird der Leiter dicker, erhöht sich die Körperhaftigkeit, Volumen, Substanz. Irgendwann kommt wie bei einer Klangwaage ein Kipp-Punkt, an dem der Hochton immer weiter "zu" macht. Es gilt, den harmonischsten Punkt zu finden. Somit war die Grund-Aussage nicht falsch. Ich erinnere nochmal an das Stück Silberdraht am Digital-Ausgang des G-Hubs, wo ein 1mm Draht auch "runder" klang als vormals ein 0,8mm. Es gibt auch für ein bestimmtes Kabel keinen "idealen" Querschnitt, sondern immer nur eine ideale Balance aller Parameter. Ein analoges Cinch kann mit einem 0,5mm Kupfer-Leiter in PVC schon kräftig und belegt klingen, mit einer 0,5mm Silber-Ader in Teflon schlank und hell. Litzen-Kabel machen immer etwas später "zu" als Solid-Core. Wirken jedoch klanglich meiner Meinung nach "diffuser", ungenauer in der Positionierung von Instrumenten. Grobe Litze ist da klar besser als aller-feinste. Wer mal in einem Subwoofer das LS-Kabel, gern als feinste Litze in PVC, nur gegen ein simplen Lackdraht mit etwas weniger Querschnitt, austauscht, wird sofort feststellen, der Sub kann sehr wohl Begriffe wie Konturen, Knackigkeit und Durchzug. Man hat ihn nur "ungewollt ausgebremst". Setzt man darauf aufbauend einen gezogenen OCC Draht ein, erkennt man seinen Sub kaum wieder.

Gefreut hat mich, wofür ich mich auch bedanken möchte, die gelebte Foren-Kultur: User helfen Usern. So kommen alle weiter.

Gruß
Stephan
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo,
während ich die Unterschiede der Querschnitte bei NF-Audio-Kabeln sofort nachvollziehen kann, kann ich sie nicht auf die digitalen Formate übertragen. Da können sogar (müssen aber nicht) bei SPDIF Kabel mit größerem Querschnitt feiner und brillanter klingen. Und bei AES/EBU ist eien Abschirmung nicht zwingend vorgeschrieben und Kabel ohne können besser klingen, sofern 110 Ohm (korrekt angepasst zur Vermeidung von Reflexionen).
Mir drängt sich eine Analogie mit dem Vergleich Mittel- oder Kurzwelle gegen UKW auf. AM verhält sich beim Empfang völlig anders als FM, weil das Übertragungsformat völlig unterschiedlich kodiert ist.
Grüße
Hans-Martin
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Fallguy
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Beitrag von Fallguy »

Fortepianus hat geschrieben: 12.04.2024, 21:28
Beim Telefonat mit Stephan über die Möglichkeiten, das Kabel irgendwie in sein Wundermaterial einzufädeln, erwähnte er, dass das mit der Wellenwiderstands-Rechnerei ja sehr nett ist, wenn man es kann, aber dafür gäbe es doch eine Website, wo man die Geometrie und das Epsilon_r des Isolators eingibt und dann kommt direkt der Wellenwiderstand raus. Merkwürdig nur, dass der Onlinerechner immer was anderes rauskriegt als ich einfältiger zu-Fuß-Rechner alter Schule.
Hallo Gert,
danke für deine Erfahrungen zu USB Kabeln. Bin da selbst gerade auf der Suche, aber ich möchte die nicht selber bauen. Aber der Abschnitt zu dem Telefonat mit Stephan hat mich aufhorchen lassen.
Heißt das, dass Stephanˋs Kabel auf falschen mathematischen Grundlagen basieren und nicht den richtigen Wellenwiderstand haben?
Mfg Frank
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Fortepianus
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Beitrag von Fortepianus »

Hallo Frank,
Fallguy hat geschrieben: 13.04.2024, 22:28 Heißt das, dass Stephanˋs Kabel auf falschen mathematischen Grundlagen basieren und nicht den richtigen Wellenwiderstand haben?
nein, Stephans Kabel sind super. Wer hat schon den richtigen Wellenwiderstand bei USB? Auch die Kabel namhafter Hersteller treffen die 90 Ohm meist nicht, zumindest habe ich bisher noch keins gemessen. Aber USB ist wohl ziemlich tolerant, was den Wellenwiderstand der Kabel angeht. Ich wollte eben mal die Sache von der Theorie her angehen und habe dabei festgestellt, dass selbst ein seriös daherkommender online-Rechner für den Wellenwiderstand evtl. falsch rechnen kann.

Viele Grüße
Gert
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Fortepianus hat geschrieben: 14.04.2024, 10:42Ich wollte eben mal die Sache von der Theorie her angehen und habe dabei festgestellt, dass selbst ein seriös daherkommender online-Rechner für den Wellenwiderstand evtl. falsch rechnen kann.
Hallo Gert,
möglicherweise greifen die meisten auf etablierte Lehrbücher zurück, die didaktisch reduziert sind. Und dann hat da der eine vom anderen abgeschrieben...
Wenn man in der Applikationsschrift des Herstellers zu einem IC eine Zuordnung von Eingang und Ausgang im realen Produkt als vertauscht feststellen muss, oder (2.Fall) der Entwickler eines Produkts davor warnt, der Applikationsschrift in allen Punkten zu glauben, um eine Reparatur ausführen zu können, wird man etwas vorsichtiger mit dem, was man schwarz auf weiß vorfindet.
Und das Internet...
Grüße
Hans-Martin
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Fallguy
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Beitrag von Fallguy »

Fortepianus hat geschrieben: 14.04.2024, 10:42 nein, Stephans Kabel sind super.
Das kann ich jetzt nur bestätigen. Ich habe mir hier im Forum ein gebrauchtes gekauft (Stephan antwortet leider nicht auf meine pm). Ich habe es gegen ein Chord Super Array (1300€) antreten lassen. Mir gefällt Stephans Kabel besser. Der Klang ist einfach runder und entspannter. Es ist aber auch das Kabel mit 2 USB Steckern, sprich die 5V kommen jetzt direkt von einem Farad Super 3.
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