da hatte ich doch damals diese kleine Weihnachtsgeschichte verfasst. Und dann kam Uwe [Kajak] zum Musikhören vorbei und wollte unbedingt auch so einen DAC. Verkauf ich nicht, sag ich, keine Chance, tut mir leid. Nach der ersten Flasche Wein dann am Abend ok, weil Du's bist, dann bau' ich halt noch einen. Immer diese Inkonsequenz. So kam es zur Version 2 des G-DAC:
Und klar, wenn man sich schon die Mühe macht, sowas nochmal in reiner Handarbeit aufzubauen, will man so ein paar Dinge besser machen als beim ersten Mal. Vielleicht erinnert sich der eine oder andere, ich hatte damals anstelle eines DAC-Chips eine diskret aufgebaute R2R-Ladder-DAC-Platine erworben:Fortepianus hat geschrieben: ↑05.03.2024, 16:13 1. Hörraum
Lautsprecher AGM 9.4, AGM 5.4, Stromversorgung 3x G-PPP, Vorverstärker G-ML32, Quellen Linn G-ADS3 mit G-LNT, Lumin G-U2mini mit G-LNT, G-Oppo2, TV 85" Samsung 4k
Neu: G-DAC V2 mit G-LNT
Dass die Analogschaltung dahinter genau gar nichts taugt, hatte ich ja geschrieben und sie komplett umgestrickt. Aber ein Ärgernis des Boards blieb: Es hat ja pro Kanal zwei parallel arbeitende R2R-Leitern. Die laufen aber im Gleichtakt, nicht symmetrisch wie erhofft. Die symmetrische Variante hat nämlich den Reiz, dass es keine durch die Daten selbst verursachten Schwankungen auf der Versorgungsspannung gibt. Ich will das erklären:
Im Bild habe ich in mein Simulationstool einen einfachen R2R-DAC mit 4bit gezeichnet. Die R bzw. 2R haben hier im Beispiel 1kOhm bzw. 2kOhm. Alle vier Bit (Schalter) sind auf 1 gesetzt. Unten sieht man den Strom, der aus der Spannungsquelle (hier 3,3V) gezogen wird, 3,995mA, und links das analoge Nutzsignal, ebenfalls ein Strom, hier 3,094mA. Jetzt setzen wir die Schalter, die in der Praxis getaktete Flipflops sind, anders, z. B. 0-1-0-1:
Jetzt fließt ein anderer Strom aus der Spannungsquelle unten, nämlich 2,14mA. Jede Spannungsquelle hat einen wenn auch noch so kleinen Innenwiderstand, der hier mit Ri bezeichnet ist und auf ideale 0 Ohm gesetzt ist. Hat er aber nicht, und deshalb schwankt die Versorgung je nach Last etwas - am Innenwiderstand fällt eben mehr oder weniger Spannung ab, je nach Stromfluss. Die Versorgungsspannung geht aber direkt ins analoge Ausgangssignal ein, und so moduliert sich das Signal selbst - was unerwünschte Verzerrungen generiert.
Worauf ich raus will: Schließt man an die Versorgung zwei gleiche R2R-Leitern an und setzt die Schalter invertiert, so dass die eine Leiter gerade das invertierte Signal der anderen ausgibt, hebt sich das auf und es wird immer der gleiche Strom aus der Versorgungsspannung gezogen. Und das ist bei dem Board in meiner DAC-Version 1 nun eben leider gerade nicht so gemacht. Es muss also ein anderes Board her:
Vom gleichen Chinesen wie das erste Board, Chan's Audio, aber er hat was gelernt in der Zwischenzeit. Erstens gibt es das Board nicht nur wie das andere mit 0,1% Widerständen, sondern auch mit einer Toleranz von nur 0,01% - und das habe ich gekauft. Und dann, ganz wichtig, die beiden DACs eines Kanals laufen im Gegentakt, so dass man daraus nicht nur einen vollsymmetrischen Aufbau generieren kann, sondern eben auch den Vorteil des konstanten Versorgungsstroms hat. Außerdem sind das zwei parallel geschaltete DACs pro Symmetriehälfte, die im Bild sichtbaren doppelten R2R-Leiter-Platinen sitzen huckepack auf der Hauptplatine, und drunter ist nochmal genau die gleiche Schaltung. Also insgesamt 8 diskrete 24bit-Leitern drauf. Kostet ungefähr das Zehnfache eines guten DAC-Chips, aber das ist's mir wert.
Buchsen raus
und dann die Analogschaltung aus dem Board ausgelesen
und in die Simulation eingegeben:
Wie so oft, digital hui, analog pfui. Fortsetzung folgt.
Viele Grüße
Gert