Eric Bibb - Rainbow People (Blues)

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
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Franz
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Eric Bibb - Rainbow People (Blues)

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Eric Bibb - Rainbow People (Blues)

Eric Bibb - guitar, vocals
Ed Epstein - soprano sax.
Peter Sahlin - upright bass, guitar
Felix Peyeira - arpa tropical
Rudy Smith - alto pans
Melvyn Price - tumba
Steve Glickstein - guitar
Hilary Ash-Roy - flute
Cyndee Peters - vocals
Tumie - voice, guitar
Lena Strömberg - alto sax.
Staffan Larsson - violin
Michael Larsson - viola
Mats Rondin - cello
Björn Hamrin - harmonica

Aufnahmen 4. & 5. Juni 1977

Ein ganz großer audiophiler Leckerbissen, der auch noch wunderschöne Musik bietet, wurde nun erstklassig wiederaufgelegt: Eric Bibbs Debütalbum "Rainbow People"!
Es genügt für die meisten Plattenfreunde, die nun im Hinterstübchen grübeln, der Hinweis auf das Label Opus 3, um in Verzückung zu geraten. Da tauchen seelige Vorführungen von Stereoanlagen in der Erinnerung auf, die man seit 1977 mit dieser LP genossen hat. Genossen deshalb, weil hier keine laute Krawall und Demo-Lärm aus den Lautsprechern kam, sondern gepflegte Folkmusik vom Feinsten.
Eric Bibb kennen bereits sehr viele Plattenfreunde von seinen LPs wie "Spirit & Blues", "Good Stuff" oder "Just Like Love", doch bevor er sich einen Namen machen konnte, entdeckte ihn Jan-Eric Persson, Chef von Opus 3. Seitdem eroberte der in New York geborene Musiker die herzen seiner Zuhörer im Flug, sein Weg führte in schließlich nach Stockholm zu Opus 3 und von da in alle Welt. Heute steht er auf der gleichen Stufe wie Keb Mo oder Taj Mahal, seine Stil entspricht dem, was man gerne als World Music verkauft. Er selbst und wohl auch der Kenner sieht ihn eher als Wegbereiter des New Folkblues und all seinen Schattierungen.
"Rainbow People" darf man dahingehend als Meisterwerk bezeichnen, auch wenn es eigentlich erst der Start seiner Karriere markierte.
Gleich die erste Nummer "Catalina Estimada" wird noch vielen im Ohr klingen, hier singt und spielt Bibb zusammen mit Peter Sahlin am Bass, Ed Epstein am Saxofon sorgt für einen grandiosen Kontrast. "Lonesome Child Blues" bestätigt jene, die Eric gerne in der Bluesecke sehen und gleich mit der nächsten Nummer "Look Over Yonder" überrascht er mit einem Traditional inklusive Steeldrums! "Candy Man" ist eine sehr schöne Folkballade mit Spititual-Hintergrund, herrlich ist auch das Duett mit Cyndee Peters "Lead Me Guide Me", einem feinen Gospel.
Was alle Stücke dieser LP auszeichnet, ist atemberaubend schöne Darstellung der akustischen Instrumente, für die Opus 3 ebenso berühmt ist wie für die faszinierende räumliche Abbildung. Auch die Stimmen klingen umwerfend real, man hat den Eindruck, live bei der Aufnahme dabei zu sein. Daran hat ohne Zweifel die Grundrenovierung einen gehörigen Anteil, wenngleich auch schon das Original seinerseits frappierend geklungen hat. Die 2009er Fassung legt aber noch einmal ein "Schippe 'drauf": Einmessung der Telefunken M 28 Röhrenbandmaschine auf die (überwiegend verwendeten) und penibelst auf altersbedingte Drop Outs kontrollierten Agfa Masterbänder sorgen für eine überwältigende Natürlichkeit und zugleich enormen Lebendigkeit der Aufnahme.
Dieses musikalische wie klangliche Highlight sollte in keiner guten Plattensammlung fehlen, denn es eignet sich sowohl zum Ausloten der Eigenschaften einer perfekt klingenden Hifi-Anlage als auch zum Geniessen von herrlicher Folk/Bluesmusik, eine Perle unter den audiophilen LPs!

Quelle: dacapo-records

Gruß
Franz
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