Radio hören: heute noch eine klangliche Alternative?

Radiohörer
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Beitrag von Radiohörer »

hallo,
Nachdem ich diverse Jahre viele der absolut besten UKW Tuner hatte, dann aber einige Jahre nur noch DVB-S mit dem Restek, später mit Mutec-Clocking gehört habe, habe ich mich vor einigen Monaten auch davon getrennt, wobei es nicht aus klanglichen Gründen war.

Wie und mit welchem App bzw. Anbieter hört Ihr Internetradio, v.a. mit dem Linn, den ich auch betreibe?
Tunein? Radio? Oder was anderes?

Beste Grüße
Balazs
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Balasz,

beim LINN ist die Anbindung ans Internet-Radio bereits fest integriert. Meines Wissens nach läuft das über Anbieter wie TuneIn oder CalmRadio. In der Konfig-App wird das eingegeben.
In jeder Linn-App schaltet man dann nur den Radio-Button ein und sieht die Sender aufgelistet.

Es geht aber auch anders. Über die Playlist kann man einen Radiostream (wie bspw. den von DLF oder D-Radio) direkt aufrufen. Dann wird er in der Playlist abgespielt. Format ist hierbei m3u. Ein solcher Textstream sieht intern so aus:

#EXTM3U
#EXTINF:-1,DLF (AAC_256kbit/s)
https://st01.sslstream.dlf.de/dlf/01/hi ... stream.aac

Entsprechend wird in der Playlist angezeigt:

"DLF (AAC_256kbit/s)" <-- Das ist Dein eigener freier Text.


Viele Grüße
Matthias
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo zusammen,

ich versuche mal eine vorläufige Zusammenfassung. Mathias hat am konkretesten verglichen und Hintergrundinformationen dazu eingebracht. Danach, und das wurde nachfolgend von anderen Forenten bestätigt, ist Internetradio zumindest nicht schlechter im Klang als Satradio. Das bringt mich auch zu der Frage, die Balazs bereits gestellt hat:
Radiohörer hat geschrieben: 05.11.2021, 18:26 Wie und mit welchem App bzw. Anbieter hört Ihr Internetradio, v.a. mit dem Linn, den ich auch betreibe?
Tunein? Radio? Oder was anderes?
Da ich einen Linn besitze, wäre TuneIn, nicht zuletzt wegen der Streamerqualität des G-ADS2, für mich ebenfalls die erste Wahl. Allerdings habe ich dort nicht alle ARD Kultursender gefunden. Mit dem Vorschlag von Mathias muss ich mich erst beschäftigen.
matia100 hat geschrieben: 05.11.2021, 18:35 Es geht aber auch anders. Über die Playlist kann man einen Radiostream (wie bspw. den von DLF oder D-Radio) direkt aufrufen. Dann wird er in der Playlist abgespielt. Format ist hierbei m3u. Ein solcher Textstream sieht intern so aus:

#EXTM3U
#EXTINF:-1,DLF (AAC_256kbit/s)
https://st01.sslstream.dlf.de/dlf/01/hi ... stream.aac

Entsprechend wird in der Playlist angezeigt:

"DLF (AAC_256kbit/s)" <-- Das ist Dein eigener freier Text.
Das ist ohne eigenen Versuch am Linn für mich nicht selbsterklärend, da ich noch nie mit Playlist gehört habe. Außerdem müsste ich die entsprechenden Senderadressen finden. Kann ich die denn alle irgendwie in einer Liste speichern oder muss ich sie jedesmal neu eingeben? Wenn ich Hilfe brauche, melde ich mich :oops: nochmal.

Ansonsten höre ich gerne noch von den Erfahrungen anderer Radiohörer.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Horst-Dieter,
da ich noch nie mit Playlist gehört habe
Wie hörst Du einen CDRip ab?
Normalerweise erstellst Du Files (flac o.a.) und schiebt sie in einen Ordner. Auf Deinem Speicher (NAS) läuft ein MediaServer, optimalerweise Minim (für den LINN sehr gut).

In einen solchen Ordner, nenn ihn wie Du willst, bspw. "Internet Radio" kannst Du auch ein Bildchen (folder.jpg) mit reintun, legst Du das Streamfile ab. Mein Beispiel für den DLF.
Kann ich die denn alle irgendwie in einer Liste speichern
Ja, kannst Du machen wie Du willst.
Allerdings habe ich dort nicht alle ARD Kultursender gefunden
Welche nicht? Müssen wir mal eine Liste erstellen, habe einige. Höre meist MDR-digital, MDR-Konzert oder MDR-Kultur, aber auch alle WDR. Es gibt fast alle, die Streams sind auf den Sender-Hompages gelistet.

Viele Grüße
Matthias
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Mathias,

danke für die Ergänzung. Ich nutze den MinimServer 2. D.h., wenn ich auf der NAS einen Ordner "Internetradio" anlege, kann ich anstatt von Audiodateien, dort in je einen Unterordner je einen Streamfile ablegen und diese dann etwa in der Folder view mit Kazoo anwählen?

Viele Grüße
Horst-Dieter
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Horst-Dieter,

genauso ist es. Das könnte bspw. so aussehen (in Kinsky)

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Das sind jetzt 5 einzelne Files im Ordner "AACRadio 48ks" Die da drin stehenden Namen sind freier Text.
Die Erzeugung solcher Textfiles in einem beliebigen Texteditor, anschließend die Dateiendung auf m3u ändern.

Die zu hörenden tippst Du an und erscheinen rechts in der Playlist. Das aktuell ausgewählte zeigt dann oben das aktuell nur 192/48 verarbeitet wurde. Das kann sich von Sendung zu Sendung ändern. Oder aber auch von Stream zu Stream. Einfach den Stream nochmal neu verbinden kann schon eine andere Bitrate bringen.

Viele Grüße
Matthias
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kali
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Beitrag von kali »

Für Linn:
Gerade gelesen, dass es eine neu Firmware Davaar 86 Build 421 (4.86.421) gibt, das airable Radio aktiviert.
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Kali,

taucht das airable Radio dann bei Dir im selben Menu auf wie TuneIn? Ich habe das up-date, aber in diesem Menupunkt taucht es nicht auf. Wie kommst Du da heran?

Viele Grüße
Horst-Dieter
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Horst-Dieter,

hier gibts Information dazu:

https://www.linnhaus.de/streaming-netzwerk-audio/

Der LINN muß dazu einmalig angemeldet werden.

Viele Grüße
Matthias
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo,

noch einen Ergänzung dazu: Wenn man einzelne Titel oder Alben in Quobuz, Tidal o.ä. aufruft sind das auch nur einzelne Streams die dann in der Playlist von Kazoo, Kinsky usw. abgespielt werden. Die kann man dann auch lokal abspeichern und hat so seine bevorzugten Titel in einer lokalen Playlist und braucht nicht immer neu bei Quobuz suchen. Für diese Funktion ist Kinsky besser als Kazoo geeignet, weil übersichtlicher.

Viele Grüße
Matthias
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

Moin,

mit Roon brauche ich das nicht, und im Zweifel kann ich einen Stream auch mit dem Mediamonkey öffnen und abspeichern - wobei das für Qobuz und Tidal da nicht funktioniert wegen der fehlenden Anmeldung. Da ist dann auch die Herausforderung, an die Streaming-URL zu kommen. Für eine große Sammlung kann das mühsam werden. Für den Zweck kann soundiiz oder tunemymusic verwendet werden, der Export kostet da aber. Die haben verschiedene Exportformate, also ein einfacher Weg, an die Streaming-URLs zu kommen – habe ich aber nicht getestet :-)

Viele Grüße
Harald
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Harald,

eben das macht es ja beim LINN mit Kinsky so einfach.

Einfach bei Quobuz suchen und in die Liste stellen, der LINN übernimmt die dann einfach. Dort dann lokal abspeichern.
Die Streaminglinks sind auch dann noch abrufbar wenn die Titel bei Quobuz schon nicht mehr gelistet werden.

Klar, das man ein Abo braucht. Deshalb muß man sich im LINN auch anmelden und die Zugangsdaten eingeben.

Viele Grüße
Matthias
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Liebe Radiohörer,

ich wollte es jetzt genau wissen und habe zunächst die wichtigsten Kultursender aus dem deutschsprachigen Raum via TuneIn in meine Favoritenliste „Radio“ des G-ADS2 geladen. Bei der Suche nach den Sendern ist mir alles untergekommen, MP3, AAC, 44.1kHz, 48 kHz und Datenraten von 64 kbps bis 256 kbps. Es gab auch den gleichen Sender in verschiedenen Datenraten, etwa BR4 in 64 kbps und 192 kbps. Ich muss daher nicht unbedingt die höchsten Datenraten, die verfügbar sind, angegeben haben, da ich nicht ewig suchen wollte. Diese Sender habe ich bei mir im Linn gespeichert:

HR 2 MP3 128 kbps
NDR Kultur MP3 128 kbps
MDR Klassik AAC 256 kbps
WDR 3 MP3 256 kbps
RBB Kultur MP3 192 kbps
SR 2 MP3 128 kbps
SWR 2 AAC 128 kbps
BR4 AAC 192 kbps
DLF AAC 192 kbps
Deutschlandradio AAC 192 kbps
Ö 1 MP3 192 kbps
SRF 2 Kultur AAC 96 kbps
Radio Swiss Classic AAC 112 kbps

Dann habe ich einen Hörvergleich von Kammermusik (Streichquartett, Bläserquintett) im Programm BR 4 gemacht und zwar zwischen SAT-Radio (Kathrein UFS 702) und Internetradio (G-ADS2), beide letztlich digital am Meitner DAC angeschlossen (näheres: siehe Profil). In der Tat waren die Unterschiede zwischen dem Kathrein und dem Linn nicht sehr groß. Der Linn bot etwas mehr Transparenz und etwas mehr Höhen, der Kathrein hatte einen schöneren Grundton und insgesamt mehr Volumen. Das fand ich schon überraschend, wenn ich den Aufwand betrachte, den ich für das Streaming aus dem Internet getrieben habe. Natürlich kann ich nicht ausschließen, dass der gehörte Unterschied weniger auf die Radioqualität zurückzuführen ist, sondern vielmehr auf die Geräte, was wegen des Preisunterschiedes eher noch verwunderlicher wäre. In einem früheren Hörvergleich, den ich leider nicht wiederholen konnte, weil meine UKW-Antenne, 30 Jahre alt, kein gutes Signal mehr liefert, hatte UKW-Radio mit dem Tuner Revox B 261 noch einmal besser (mehr Volumen und Wärme, besserer Bass) abgeschnitten als der Kathrein, während dieser dem Restek MSAT+ wie ein Ei dem anderen glich.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

Hallo Matthias,
matia100 hat geschrieben: 07.11.2021, 14:23 Einfach bei Quobuz suchen und in die Liste stellen, der LINN übernimmt die dann einfach. Dort dann lokal abspeichern.
ich suche in Roon, ich brauche Qobuz nicht öffnen, und die Alben kann ich dann hinzufügen zu meiner Sammlung, die Metadaten bearbeiten, oder einfach nur hören.
matia100 hat geschrieben: 07.11.2021, 14:23 Die Streaminglinks sind auch dann noch abrufbar wenn die Titel bei Quobuz schon nicht mehr gelistet werden.
OK, das geht da nicht. Ob ich da ein Radiostreaming per Playlist oder ähnliches hinzufügen kann, habe ich noch nicht getestet.

Viele Grüße
Harald
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matia100
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Beitrag von matia100 »

Hallo Horst-Dieter,
In der Tat waren die Unterschiede zwischen dem Kathrein und dem Linn nicht sehr groß.
Das spricht doch dafür das es heutzutage nicht mehr unbedingt eines SAT-Empfängers braucht.

Mir ging es auch so das ich die Modifikation am G-LINN immer auch mit Internet-Radio nachvollziehen konnte, was soviel heißt das hier unsere Bemühungen um bessere Gerätetechnik wohl ausschlaggebender sind.

Mein Restek MSAT+ klingt am Digitalausgang nicht anders als eine Blechkiste von TechniSat. In beiden steckt eine Standardplatine - nicht mehr und nicht weniger. Hingegen ist ein G-ADS schon eine andere Hausnummer.

Gleichwohl ist die Qualität vieler Radiosendungen, insbesondere im Klassikbereich (rundfunkeigene Aufnahmen bspw. Konzerte) viel besser als ihr Ruf. Wenn man sich dafür interessiert ist da noch eine Fülle von Aufnahmeschätzen zu heben die sonst in der Musikindustrie kaum oder nur wenig vorhanden sind.

Von daher ist Radio nicht nur eine klangliche sondern auch eine echte Programmalternative.

Viele Grüße
Matthias
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