Schallwandgestaltung mit D-Fins
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Schallwandgestaltung mit D-Fins
PMC propagiert aktuell auf der AES einen neuen Lautsprecher mit speziellem Designmerkmal um den Hochtöner = D-Fins. Also diesmal kein Waveguide.
Beschreibung siehe https://pmc-speakers.com/sites/default/ ... e-v2_0.pdf, speziell ab Seite 10.
Grüsse
Uli
Beschreibung siehe https://pmc-speakers.com/sites/default/ ... e-v2_0.pdf, speziell ab Seite 10.
Grüsse
Uli
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Hallo Uli,
PMC verzichtet auf eine Grafik zum Bündelungsmaß des gesamten LS. Dabei ist doch gerade der Übergang vom BMT zum HT besonders interessant, weil er im noch deutlich hörbaren Bereich liegt.
Andere Hersteller hatten eigene Ansätze entwickelt, wie z.B.
Mission um 1990 (Waveguide mit radial angeordneten Finnen)
Filzumrandungen um die Kalotte, nach innen gezackt ausgeschnitten hat es auch gegeben, den Namen des Herstellers habe ich vergessen.
Grüße Hans-Martin
PMC verzichtet auf eine Grafik zum Bündelungsmaß des gesamten LS. Dabei ist doch gerade der Übergang vom BMT zum HT besonders interessant, weil er im noch deutlich hörbaren Bereich liegt.
Andere Hersteller hatten eigene Ansätze entwickelt, wie z.B.
Mission um 1990 (Waveguide mit radial angeordneten Finnen)
Filzumrandungen um die Kalotte, nach innen gezackt ausgeschnitten hat es auch gegeben, den Namen des Herstellers habe ich vergessen.
Grüße Hans-Martin
Hallo Uli
Danke für den Link
Interessant und prinzipiell gute Idee - Die Emulation der Wirkung einer Waveguide (= kontrollierte, genau berechnete Diffraktionseffekte) in die Ebene der Front zu emulieren? Um jedoch eine reale Vorstellung von der Wirksamkeit dieser C-Finnen zu erhalten, müssten vom Herstzeller zwei ETC- und/oder Impulsantworten nachgereicht werden, einmal mit den C-Finnen offen und as is, und einmal mit glatt-zugekitteten C-Finnen.
Mass- resp. messlose Grüsse
Simon
Danke für den Link
Interessant und prinzipiell gute Idee - Die Emulation der Wirkung einer Waveguide (= kontrollierte, genau berechnete Diffraktionseffekte) in die Ebene der Front zu emulieren? Um jedoch eine reale Vorstellung von der Wirksamkeit dieser C-Finnen zu erhalten, müssten vom Herstzeller zwei ETC- und/oder Impulsantworten nachgereicht werden, einmal mit den C-Finnen offen und as is, und einmal mit glatt-zugekitteten C-Finnen.
Mass- resp. messlose Grüsse
Simon
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Ich verstehe den Ansatz eher so, das Abstrahlverhalten breiter zu machen, um dadurch den Sweet-Spot zu vergrößern. Vermutlich gibt es dann Kammfilter-Effekte in mehreren höheren Frequenzbereichen, die dann in Summe weniger auffällig sind als die Reflektion an der Gehäusekante. Eine Sprungantwort und ein Bündelungs-Sonogramm wäre hier sehr interessant.FoLLgoTT hat geschrieben:Das Abstrahlverhalten ist aber immer noch deutlich breiter als bei einem Waveguide und dürfte insgesamt sehr viel unstetiger sein.
Passt aber zumindest gut zum Design der TML-Öffnungen der twenty5 Linie, die mir auf den WDHT (da war es die twenty5.22) sehr gut gefallen haben - gerade im Hochton (jedoch ohne D-Fins).
Grüße,
Jörn
Hallo,
Gruß
Nils
Wie erwartet nichts Gutes. Die rotationssymmetrische Schallwand zeigt die Probleme natürlich stärker als die rechteckige der PMC. Trotzdem halte ich das Ganze für eine Luftnummer, die im Prospekt gut aussieht. Wenn es gut funktionieren würde, hätten die ein Sonogramm abgedruckt.Hornguru hat geschrieben:Was sagt denn abec dazu?
Gruß
Nils
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Hallo Nils,
was hast du da simuliert?
Die mittleren Finnen bilden einen zur Kalotte zentrierten Kreisabschnitt, oben und unten offen. Die anderen Finnen sind identisch, einmal nach links, einmal nach rechts versetzt, also exzentrisch, der Abstand ihrer Peripherie variiert zur Kalotte.
Grüße Hans-Martin
was hast du da simuliert?
Die mittleren Finnen bilden einen zur Kalotte zentrierten Kreisabschnitt, oben und unten offen. Die anderen Finnen sind identisch, einmal nach links, einmal nach rechts versetzt, also exzentrisch, der Abstand ihrer Peripherie variiert zur Kalotte.
Grüße Hans-Martin
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Hallo Josh,
Hallo Hans-Martin,
Das rotationssymmetrische Modell zeigt immer den Worst Case, da alle Diffraktionen auf dieselben Frequenzen fallen. Die Probleme werden bei der BMC geringer sein und auf andere Frequenzen fallen. Trotzdem werden diese Finnen das Abstrahlverhalten nicht so verstetigen, wie sie es uns weismachen wollen. Das kann ich rein aus Erfahrung und Intuition schon sagen.
Gruß
Nils
So:Hornguru hat geschrieben:Schade. Wie siehts denn ohne die Ringe zum Vergleich aus?
Hallo Hans-Martin,
Das Modell, das ich oben gezeigt habe. Also eine kreisförmige Schallwand mit kreisförmigen Finnen.Hans-Martin hat geschrieben:was hast du da simuliert?
Das ist mir bewusst, daher schrieb ich auch, dass das nicht direkt auf die BMC übertragbar ist. Nach meiner Erfahrung sind geringe Unterschiede aber vernachlässigbar. Die rechteckige Schallwand jedoch nicht. Ich kann das im Moment nicht nachmodellieren, da das mit den Bordmitteln von ABEC nicht geht und ich kein 3D-CAD beherrsche.Die mittleren Finnen bilden einen zur Kalotte zentrierten Kreisabschnitt, oben und unten offen. Die anderen Finnen sind identisch, einmal nach links, einmal nach rechts versetzt, also exzentrisch, der Abstand ihrer Peripherie variiert zur Kalotte.
Das rotationssymmetrische Modell zeigt immer den Worst Case, da alle Diffraktionen auf dieselben Frequenzen fallen. Die Probleme werden bei der BMC geringer sein und auf andere Frequenzen fallen. Trotzdem werden diese Finnen das Abstrahlverhalten nicht so verstetigen, wie sie es uns weismachen wollen. Das kann ich rein aus Erfahrung und Intuition schon sagen.
Gruß
Nils
Ich gehe von einem einzigen Effekt aus, den diese Finnen ausüben können:FoLLgoTT hat geschrieben: ... Trotzdem werden diese Finnen das Abstrahlverhalten nicht so verstetigen ...
Bei jeder Finne entsteht modellhaft als Diffraktionseffekt eine neue, kleine Sekundärschallwelle. Diese Sekundärschallwellen interferieren mit der Primärschallwelle. Das wird in einer Abbildung der hübschen Werbebroschüre ja auch so skizziert. Was nicht gezeigt wird, ist ein dabei entstehendes, vielleicht für einen hübschen Werbeprospekt möglicherweise allzu hässlich wirkendes Interferenzmuster.
Der prinzipielle Vorteil eines solchen Konstrukts mag tatsächlich unter anderem darin liegen, dass die Primärschallwelle an den Kanten der Schwallwand weniger Diffraktionseffekte erzeugt, als wenn sie auf ihrem Weg von der Kalotte an den Rand der Schallwand nicht von den Finnen gestört worden wäre: Denn jede der neu entstehenden Sekundärschallwellen entzieht der Primärschallwelle Energie. Somit schwächt sich die Primärschallwelle an jeder Diffraktionsfinne und mit jeder Sekundärschallwelle etwas ab. Im theoretisch-illustrativen Extremfall mit unendlich vielen, wirksamen Finnen hätte die Primärschallwelle am Ende ihres Weges entlang der Schallwand schliesslich gar keine Energie mehr, und würde auch keinerlei Randeffekte an der Schallwand mehr erzeugen können.
Was mir suspekt bei der hier diskutierten, konkreten Umsetzung erscheint, ist der Umstand, dass die hübsch gleichen Finnen in hübsch regelmässigen Abständen angeordnet wurden - wohl der Ästhetik und sicherlich nicht der physikalischen Sinnhaftigkeit zu liebe. Deshalb erscheint mir das an und für sich interessante Konzept von PMC auf unausgegorene Weise umgesetzt.
Vollendete Ingenieurskunst wäre, ausgehend von diesem sicherlich interessanten Prinzip sowohl die relativen Abstände, als auch die Höhen/Tiefen/Breiten der Finnen dergestalt anzulegen resp. zu optimieren, dass das resultierende Inferferenzmuster etwas funktional Sinnvolles ergeben würde. Möglicherweise sogar so etwas wie constant directivity.
Konzeptualisierende Grüsse
Simon