Gabriel (Sonus Faber Amati Futura, TAD-CE1TX)

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wgh52 · „wie wgh52 zum aktiven Hören kam“
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„wie wgh52 zum aktiven Hören kam“

Beitrag von wgh52 »

Hall Freunde,
StreamFidelity hat geschrieben: 03.11.2024, 11:56... dass die GOBO Akustikwände einen gleichmäßigeren Verlauf des Absorbtionsgrads haben. Bei 400 Hz. erreichen sie einen Absorbtionskoeffizienten von 1,4 und dieser schwankt nur noch gering.
Bei den Soniflex Stellwänden liegt der Schallabsorptionsgrad α ab 400 Hz bei 1,1 und steigt dann bis 5 kHz bis 3 an...
Ich zweifle an der Vergleichbarkeit der angegebenen Absolutwerte, weniger am frequenzabhängig unterschiedlichen Verlauf:
https://www.baunetzwissen.de/bauphysik/fachwissen/schallschutz/raumakustik-halligkeit-nachhallzeit-und-schallabsorption-4407257 hat geschrieben:Die Wirksamkeit eines Schallabsorbers wird durch den Schallabsorptionsgrad α beschrieben. Der Schallabsorptionsgrad wurde früher „Schallschluckgrad” genannt. Er gibt als einheitenloser Faktor das Verhältnis zwischen der von einer Oberfläche absorbierten Schallenergie zur auftreffenden Schallenergie an:

Ein Schallabsorptionsgrad von 1,00 bedeutet vollständige Schallabsorption, ein Schallabsorptionsgrad von 0,00 steht für vollständige Reflexion. Je höher der Schallabsorptionsgrad, desto besser die absorbierende Wirkung des Materials. Werte für den Schallabsorptionsgrad häufig verwendeter Oberflächen können den Normen DIN 18041: Hörsamkeit in kleinen bis mittelgroßen Räumen und DIN EN 12354-6: Bauakustik – Berechnung der akustischen Eigenschaften von Gebäuden aus den Bauteileigenschaften, Teil 6: Schallabsorption in Räumen entnommen werden.
Ich meine mich daran zu erinnern, daß es hier mal eine entsprechende Diskussion über Schallabsorptionsgrade von >1 gab...

Ich meine ein gleichmäßiger oder z.B. zu den Höhen ansteigender Schallabsorptionsgrad ist von den Raumakustikgegebenheiten (z.B. Schallhärte, Einrichtung usw.) abhängig. Ich meine auch zu erinnern, daß Schallabsorber je näher an der Wand tendenziell eher hörerfrequent mit ihrer Wirksamkeit beginnen und die niederfrequente zurückgeht. Ich weis das aber nicht mehr genau, vielleicht äußert sich dazu noch ein besser Wissender. :D

Grüße,
Winfried
musikgeniesser · „wie musikgeniesser zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von musikgeniesser »

Moin Gabriel,
moin Forenten,
StreamFidelity hat geschrieben: 03.11.2024, 11:17 ich freue mich sehr über deinen Beitrag.
ohne jetzt in eine Endlosspirale, diesmal nicht der Rache, sondern der Freude und Dankbarkeit zu verfallen, freut mich doch sehr, dass du dich ermuntert fühlst, von deinen Forschungen zu berichten. Forschungen, das war eine stehende Redewendung meines Vaters
Peters Vater hat geschrieben: Na mein Junge, was machen die Forschungen?
zum allgemeinen Fortgang des Lebens, und so meine ich das hier jetzt auch. Du klingst zufrieden, und das ist doch, worauf es letztlich ankommt. Zufrieden heißt auch, dass du damit so weit in dir ruhst, dass du andere nicht zu ihrem Glück nach deiner Art überreden möchtest.
StreamFidelity hat geschrieben: 03.11.2024, 11:17 Hörvermögen

Nachdem also geklärt ist, dass ich alle Geräte in meiner Kette nach einer einer großen Bandbreite im Frequenzgang ausgesucht habe, ahne ich schon deine nächste Frage: Was soll das Ganze, wenn der Mensch nur bis max. 20 kHz hören kann?

Hier antworte ich erstmal allgemein das ich denke, dass die große Bandbreite eine besonders gute Linearität im eigentlichen Arbeitsbereich erwarten lässt.

Konkret möchte ich aber auf die Hirnforschung verweisen die aufgezeigt, dass der Mensch Ultraschallanteile wahrnehmen kann.
Ultraschall, das alte Thema. Dazu sei mir eine Relativierung erlaubt, die davon ausgeht, dass wir die Intermodulationen hören, es also gar nicht um den Ultraschall geht. Dazu gibt es ein Papier von K+H von 2002, das ich hier einzustellen versuche. Mal sehen, ob's klappt, sonst mache ich einen Screenshot und liefere es nach.

Ah, unterstützte Dateitypen werden direkt angezeigt, .pdf ist nicht darunter. Also gleich auf den Bildschirm geschossen -- peng!

K+H_Hoeren_ueber_20kHz_2002.JPG

Quelle: K+H, heute Sennheiser; ist aber schon eine ganze Weile her; entsprechend bin ich im Internet auch nicht wieder fündig geworden (mein Ursprungs-Download ist vom Juli 2008); ich hoffe, dass das urheberrechtlich ok ist

Ich neige klar zu der These von K+H. Aber ich versuche, dir nachzueifern und niemanden zu missionieren. Soll also jeder selbst wissen, wie hoch seine Anlage zu spielen imstande ist. Kann meine ja auch; und, hört, hört, das ist mir sogar wichtig. Aber halt nicht, weil ich glaube, das je hören zu können, sondern, weil es ein Hinweis für die Leistungsfähigkeit der Gerätschaften insgesamt und die Sorgfalt seiner Entwickler und Erbauer ganz generell ist.

Nur Scharlatane und Geldschneider machen nur das, was unbedingt nötig ist, weil sie den Aufwand scheuen oder zu ihm gar nicht imstande und nur auf ihren Vorteil aus sind; und im Zweifel gar nicht merken, dass sie es ansonsten nicht merken, Stichwort Dunning-Kruger-Effekt. Das langweilt mich. Einen irgendwie gearteten Anspruch an sich selbst zu haben, finde ich hingegen angemessen und interessant. Ich würde es so ausdrücken, wie Steuerrechtler über die eine oder andere Vertragsklausel denken, von welchen so gar nicht klar ist, ob sie steuerliche Wirkung entfalten oder nicht.
Deutsche Steuerrechtler hat geschrieben: Das hat homöopathische Wirkung: es schadet nichts, und ob es etwas nützt, wissen wir nicht.
Damit kann ich immer besser und inzwischen richtig gut leben, auch mit Frequenzen, die mir Marder und Fledermäuse vom Leib halten: wenn's schee macht... Es macht schön: es gibt mir ein gutes Gefühl, erbaut mich. Meine These, bezogen auf die drei Nutzenarten, die Harald (nihil.sine.causa) einmal vorstellte:
  • Gebrauchsnutzen: Fehlanzeige. Ich bin davon überzeugt, dass man das nicht hört und, dass alles, was man hört, Artefakte, also Verschlimmbesserungen, sind. Aber es stört mich nicht, dass der Aufwand nach meiner Überzeugung gar keinen sachlichen Nutzen stiftet, stiften kann; mehr noch, es freut mich, wenn auch nur über den
  • Erbauungsnutzen: ja. Mir gibt Überfluss ein gutes Gefühl. Ein anderes Beispiel: mein geerbtes Auto kann 243 km/h fahren. Ich habe es auf 180 km/h begrenzt, weil ich eh nie so schnell fahre. Aber jede Geschwindigkeit, egal wie niedrig, fährt sich schon sehr angenehm, gibt mir also ein gutes Gefühl. Ein viel besseres, als mein Auto davor, das, wenn ich mich recht entsinne, 177 km/h schaffte. Bin ich auch nie gefahren. Trotzdem merke ich einen Unterschied zwischen den beiden Autos. Überfluss ist aber kein Selbstzweck. Es gibt eine Grenze zur Verschwendung, die nicht übertreten sein darf, klar.
  • Repräsentationsnutzen: ja. War mir früher wichtig, als ich noch missionarisch unterwegs war. Ist mir heute herzlich egal. Die Welt ist ein Irrenhaus, aber eben nicht meines, so viel habe ich inzwischen verstanden. Also halte ich mich zurück und erbaue mich einfach so. Der Repräsentationsnutzen bleibt von mir neuerdings also ungenutzt. Geht alles.
StreamFidelity hat geschrieben: 03.11.2024, 11:17 Raumakustik
Auf die messtechnischen Auswirkungen bin ich selbst gespannt. Da kommt also auf jeden Fall noch etwas von mir.
Ist natürlich immer gefährlich, etwas zu versprechen. Aber hier ist niemand zu irgend etwas verpflichtet, also freue ich mich auf die Aussicht auf Informationen.

Gruß und weiter einen schönen Sonntag!

Peter
StreamFidelity · „wie StreamFidelity zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von StreamFidelity »

Moin Peter,
moin Forenten,
musikgeniesser hat geschrieben: 03.11.2024, 15:16Ist natürlich immer gefährlich, etwas zu versprechen. Aber hier ist niemand zu irgend etwas verpflichtet, also freue ich mich auf die Aussicht auf Informationen.
Wie versprochen kommen die Infos. :D

Links und recht steht jetzt je eine soni STELLWAND in den Maßen 1800 x 800 mm. Die waren sehr schnell aufgebaut, weil sie nur in die soni FIX Base reingesteckt werden müssen. Aufgrund des geringen Gewichts von 5,5 kg kann das von einer Person gemacht werden.

Bild

Der Nachhall hat sich nur mit diesen Stellwänden deutlich reduziert. Ich habe nichts weiter verändert.

Ab 400 Hz bin ich jetzt bei rund 0,3 sek. Vorher waren es noch 0,4 sek., selbst im Oberbass konnte der Buckel bei 200 Hz deutlich abgeflacht werden.

Bild

Zum Vergleich vorher:
StreamFidelity hat geschrieben: 02.11.2024, 17:55Bild
So kann das jetzt bleiben.

Grüße Gabriel
musikgeniesser · „wie musikgeniesser zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von musikgeniesser »

Moin Gabriel,
moin Forenten,

das sieht wirklich bemerkenswert aus: kleine Ursache, große Wirkung. Waren beim Vorher-Zustand die beiden kleinen Absorber schon aufgestellt oder fehlten auch die, gab es also gar keine? Hingegen beeindruckend ist, dass du versprochenes tatsächlich einlöst, noch dazu so schnell -- Respekt!

Ein kleiner Hinweis noch.
musikgeniesser hat geschrieben: 03.11.2024, 15:16 Quelle: K+H, heute Sennheiser; ist aber schon eine ganze Weile her; entsprechend bin ich im Internet auch nicht wieder fündig geworden (mein Ursprungs-Download ist vom Juli 2008); ich hoffe, dass das urheberrechtlich ok ist
Harald (hkampen) hat mich darauf hingewiesen, dass Fragen nichts kostete und wir hier lieber auf der sicheren Seite sind, sodass ich bei Sennheiser diesbezüglich angefragt habe. Ein Mitarbeiter dort hat sehr schnell geantwortet:
Sennheisers Kundencervice (crm-contactcenter@sennheiser.com) hat geschrieben: Es bestehen keine Beanstandungen bei der Nutzung des Artikels. Außerdem haben Sie zusätzlich die Quelle angegeben- super !

Ich habe die Forenseite überflogen. Tolles Engagement- weiter so!
was man auch als Kontrast zu künstlichen Intelligenzen

viewtopic.php?t=14944

ansehen kann. Ich bin ohnehin der Auffassung, dass wir über die künstliche die natürliche Intelligenz nicht aus den Augen verlieren sollten.

So weit der Hinweis.

Dir viel Spaß beim Musikhören!
StreamFidelity hat geschrieben: 11.11.2024, 15:59 So kann das jetzt bleiben.
Warum auch nicht.

Danke und Gruß

Peter
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Beitrag von StreamFidelity »

Moin Peter,
musikgeniesser hat geschrieben: 13.11.2024, 10:49Waren beim Vorher-Zustand die beiden kleinen Absorber schon aufgestellt oder fehlten auch die, gab es also gar keine?
Ich hatte vorher schon insgesamt 6 soni COLOR Akustikabsorber im Zimmer. Das war das Ergebnis der ersten Nachhallmessung vom 02.11.2024.

Die beiden großen Stellwände waren die einzigen Veränderungen, machen aber tatsächlich viel aus. :cheers:

Grüße Gabriel
musikgeniesser · „wie musikgeniesser zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von musikgeniesser »

Moin Harald,
moin Forenten,

mit deinem Freud'schen Verschreiber
hkampen hat geschrieben: 13.11.2024, 18:50 ich freue mich sehr, dass der Sennheiser Kundenservice zu schnell und unkompliziert reagiert hat.
sachs'te watt: gerade für mich, der ich gerne und fraglos viel zu oft über Gott und die Welt nachdenke, war die Antwort fast schon zu schnell. Gerechnet habe ich mit dem Tempo überhaupt nicht und, ganz ehrlich, hätte es mich auch nicht gewundert, wenn ich gar nichts gehört hätte. Fast bin ich geneigt, zu arwöhnen, dass die bei Sennheiser nichts zu tun zu haben scheinen, dass sie ausgerechnet mir und noch dazu so flott antworteten. Andererseits zeigt die Prägnanz der Antwort, dass ich mein Ansinnen verständlich vorgebracht zu haben schien.
hkampen hat geschrieben: 13.11.2024, 18:50 Fragen kostet nichts und vielleicht tun sich dadurch interessante Kontakte auf.
Zwar habe ich da jetzt einen Namen, aber der unkomplizierte Umgang mit der crm-Mailbox lässt mich jene
musikgeniesser hat geschrieben: 13.11.2024, 10:49 Sennheisers Kundencervice (crm-contactcenter@sennheiser.com)
empfehlen, jedenfalls bei Sennheiser.

Moin Gabriel,

offenbar hörst du in deinem neuen Zimmer
StreamFidelity hat geschrieben: 11.11.2024, 15:59 So kann das jetzt bleiben.
Musik. Das freut mich sehr und ich hoffe, du gewährst Haralds und meinem Ausflug ins allgemeine unbefristet Asyl und verbinde damit die Hoffnung, dass dein Musikarchiv dich dafür ausreichend zu divertieren vermag respektive du dich an ihm zu divertieren vermagst. Mir ist nicht ganz klar, ob divertieren transitiv ist oder nicht, aber mir war nach dem Wort.

Danke und Gruß

Peter
beltane · „wie beltane zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von beltane »

Guten Tag Gabriel,

ich meine mich zu erinnern, dass Du irgendwann mal von Problemen mit der Pink Faun USB Karte berichtet hast. Ist das richtig? Falls ja, welche waren das denn und betrifft dies auch die Pink Faun – USB Audio Bridge v2 - den Vorgänger der jetzt erschienen Ultra USB Karte, die aber Besitzern von Pink Faun Servern vorbehalten ist?

Und kannst Du sagen, mit welchen Treibern die USB Audio Bridge V2 arbeitet?

Vielen Dank und viele Grüße

Frank
StreamFidelity · „wie StreamFidelity zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von StreamFidelity »

Moin Frank,
beltane hat geschrieben: 11.12.2024, 09:51ich meine mich zu erinnern, dass Du irgendwann mal von Problemen mit der Pink Faun USB Karte berichtet hast. Ist das richtig?
Ja das ist richtig. Es betraf die v1 Version. Diese Karte lief nur mit älteren Intel Boards.

Die neuere Pink Faun USB bridge v2 sollte diese Probleme nicht mehr haben. Zumindest sind keine Einschränkungen auf deren Produktseite genannt. Ich habe es aber nicht ausprobiert.

Den Treiber für Windows muss der DAC Hersteller liefern.

Grüße Gabriel
Funky · „wie Funky zum aktiven Hören kam“
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Beitrag von Funky »

Ein herzliches Moin in die Runde,

nach meinem Aufenthalt in Hamburg um u.a. einer aussergewöhnlich guten Interpretation von Mozarts Violinkonzerten und Schumanns Symphonie Nr.4 lauschen zu dürfen, machte ich mich über Lübeck auf nach Rostock um einen rundum gelungenen Abend bei Gabriel verbringen zu dürfen. Es wurden 5 sehr kurzweilige Stunden und wenn man über gutem Essen (vielen Dank Gabriel für deine Kochkünste) gutem Wein, intensiven Gesprächen, die eine ähnliche Auffassung zu vielen gesellschaftlichen Themen offenbart, die Zeit vergisst, dann darf man von einem schönen Abend sprechen.

Angereichert wurde dieser noch mit einer grandiosen Aussicht, die Gabriel und seine Gattin von Ihrer Wohnung geniesen dürfen auf den Rostocker Hafen (und ich habe die Minuten auf der Terrasse trotz klammer Kälte gerne ausgeharrt) und natürlich dem Lauschen von Musik über Gabriels Anlage. In seinem Faden ist das Setup sehr ausführlich beleuchtet, wir hatten uns darüber sowohl vor dem Hören wie auch danach weiters ausgetauscht.

Tja, was soll ich sagen. Wenn es einem danach zu Hause einfach sehr schwer fällt dem zu zuhören was man da als digitale Kost serviert bekommt (wohlgemerkt nicht nur via Qobuz sondern auch über einen Melco NAS und dem Granit Switch von Chronos) dann sagt das eigentlich schon alles.

Natürlich hat Gabriel den Vorteil eines eigenen Musikzimmers, das sowohl symmetrisch ist, wie auch raumakustisch vortrefflich behandelt wurde. Aber das ist nur ein Teil dessen was die Überlegenheit der Wiedergabe ausmacht. Die konsequente Reduktion von Zeitfehlern – sprich, dass war eine gute Analoge Wiedergabe eben auch ausmacht, ist, neben der Unterdrückung von HF Artefakten und der per Accourate korrigierten Raummoden und optimierten FIR Filtern, die Quintessenz der hervorragenden Wiedergabe.

Ich hatte zunächst einige Titel von Gabriel vorgeführt bekommen um mich auch an seinen Raum und die Wiedergabekette zu gewöhnen. Da der Sessel quasi im Nahfeld der Lautsprecher steht, ist das in der Tat etwas gewöhnungsbedürftig zumal die Lautsprecher direkt auf einen zeigen. Man hat also per Se fast nur Direktschall.
Dieser ist extrem durchhörbar, tonal auf der eher neutralen denn warmen Seite und eben auf den Punkt spielend. Als ich dann in meinem Kopf meine Playliste zusammenstellte musste Gabriel wohl oder übel da durch. Logisch, dass ich erst mal wissen will, ob seine Anlage einfach Funky kann – und ja sie kann, und wie, James Browns 2 Titel (Aufnahmen aus den mittleren 60igern) kamen via Qobuz mit dem richtigen Groove, und doch auch sehr sauber, mit Übersicht und toller Stimme. Also das klingt bei mir längst nicht so durchsetzungsfähig – selbst meine analoge Scheibe kommt im Bass nicht mit so viel Druck daher !!

Weiter ging es sowohl mit populärer Kost von Billie Eillish (see me in a Crown) bis zu melodischem Barjazz und Klassik

Interessanterweise ist der Unterschied von Aufnahme zu Aufnahme bei ihm noch größer als bei mir, und es schwankt mal in die Richtung, dass ich seiner Wiedergabe meiner analogen den Vorzug geben würde (primär bei digitalen Aufnahmen) bis – anders herum (und das würde ich dann eher auch meiner Sozialisation bzw. unter dem Thema Geschmacksache subsummieren)

Fazit, ich habe weiterhin eine Baustelle und ob ich Linn Exakt als Technologie noch weiterhin verfolgen werde steht nach diesem Besuch mehr denn je mit einem grossen Fragezeichen versehen im Raum !

Danke Gabriel, dass ich diese Möglichkeit erhalten habe, zu klären wohin die Reise gehen muss. Du darfst sehr zufrieden mit dem sein, wass Du in den letzten Jahren an Gehirnschmalz, technischem wie finanziellem Aufwand in dein Setup investiert hast, denn die musikalische Wiedergabequaltiät gibt Dir Recht.

Funky
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Beitrag von StreamFidelity »

Moin Funky,
Funky hat geschrieben: 16.12.2024, 15:09Es wurden 5 sehr kurzweilige Stunden
Das macht unser Hobby aus, sich mit Gleichgesinnten zu treffen und Erfahrungen auszutauschen. Und wenn man Glück hat, geht das auch weit über HiFi hinaus.
Funky hat geschrieben: 16.12.2024, 15:09 Logisch, dass ich erst mal wissen will, ob seine Anlage einfach Funky kann – und ja sie kann, und wie, James Browns 2 Titel (Aufnahmen aus den mittleren 60igern) kamen via Qobuz mit dem richtigen Groove, und doch auch sehr sauber, mit Übersicht und toller Stimme.
Da ich in deinem Thread gelesen hatte, dass du Klassik-Höhrer bist, war ich schon richtig baff über deine Auswahl. James Brown hat mit gehobener Lautstärke aber richtig Spaß gemacht und werde ich mir bestimmt wieder reinziehen.
Funky hat geschrieben: 16.12.2024, 15:09Interessanterweise ist der Unterschied von Aufnahme zu Aufnahme bei ihm noch größer als bei mir, und es schwankt mal in die Richtung, dass ich seiner Wiedergabe meiner analogen den Vorzug geben würde (primär bei digitalen Aufnahmen) bis – anders herum (und das würde ich dann eher auch meiner Sozialisation bzw. unter dem Thema Geschmacksache subsummieren).
Hier hast du mich auf einen wesentlichen Punkt aufmerksam gemacht: Streaming vs. NAS. Ich hatte mir eingebildet, dass es in meinem Netzwerk keinen Unterschied mehr macht, wo die Quelle herkommt. Und dann hörtest du so mühelos bei Tord Gustavsen Trio "Karmosin" den Unterschied heraus. :shock:

Ich habe das natürlich später nachgehört und komme tatsächlich zum gleichen Ergebnis. Von Qobuz ist die Attacke längst nicht so ausgeprägt und die Becken klingen im Vergleich etwas verschmiert aus. Ich muss aber schon ordentlich Pegel fahren, damit ich den Unterschied und auch die bellenden Hunde höre. :mrgreen:

Ich speichere übrigens alle Quellen im Format WAV. Dieses Format ist nicht komprimiert, während FLAC die Dateigröße um etwa 30–60 % reduziert. FLAC ist zwar lossless, aber die Dateien müssen eben erst entpackt werden, welches zusätzliche Rechenvorgänge auslöst. Ich habe mir Karmosin jetzt auch im Format FLAC runtergeladen und werde in Kürze mit einem guten Freund einen Vergleich zwischen FLAC Streaming, FLAC SSD und WAV SSD machen.

Interessant fand ich auch, wie stark du auf unterschiedliche HQPlayer-Filter reagiert hast. Klassik konntest du nur mit langen Filtern, z. B. "poly-sinc-long-lp", hören. Bei Interesse zum Nachlesen auf meiner Homepage: Audio PC HQPlayer Filtereigenschaften.
Funky hat geschrieben: 16.12.2024, 15:09Fazit, ich habe weiterhin eine Baustelle ...
Ich muss gestehen, dass ich gerne Baustellen habe. Denn natürlich ist auch bei mir nichts perfekt, sondern ich habe Spaß an Verbesserungen. Wir sollten nur nicht zwischendurch vergessen Musik zu genießen. Dir wünsche ich viel Erfolg bei der Umsetzung deiner weiteren Pläne. :cheers:

Lieber Funky, es war mir eine große Freude dich als Gast zu haben. Und du hast mir auch Anregungen gegeben, mir zum Beispiel künftig mehr auf die Festplatte zu laden. Und vielen Dank auch für deine Musikauswahl, die ich teils schon in meine Favoriten gespeichert habe.

Grüße Gabriel
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Beitrag von StreamFidelity »

Moin zusammen,

eine Feuertaufe meines zweiten Hörraums stand noch bevor: die Abnahme durch den Meister des guten Tons: Bernd (fis Audio).

Hörraum und Aufstellung der Lautsprecher

Bild

Nachdem mir Bernd erstmal einen Vortrag darüber gehalten hat, dass man die Herstellerangaben zur Aufstellung der Boxen getrost ignorieren kann, fand er das spitze Stereodreieck bei mir dann doch sehr optimal. Die Akustikelemente fand er auch sehr schön und wirksam und hat sich gleich mal die Herstellerseite von soniflex geben lassen.

Wir führten einige Tests durch. Die Klangbeschreibungen bitte ich nicht auf die Waagschale legen. Das waren spontane Bemerkungen und diese zitiere ich aus meinen Notizen. Und wichtig: die Ergebnisse sind alle subjektiv und in meiner Anlage und mit unseren Ohren ermittelt worden. Bei unterschiedlichen Voraussetzungen sind natürlich auch andere Ergebnisse möglich.

Lautsprecherkabel unterschiedlich an die TAD CE1TX anschließen

Bild

Die CE1TX haben ein Bi-Wiring Terminal und da stellt sich die Frage, wie die Lautsprecher am besten anzuschließen sind, wenn man nur ein Paar Lautsprecherkabel hat. Unstrittig dürfte sein, dass die Brücken möglichst aus demselben Kabelmaterial sein sollten.

Beim Anschluss am Tieftönerterminal unten war der Bass knorriger, dafür verlor es oben herum etwas. Wir probierten auch eine Querverbindung, also der rechte Kanal unten und der linke Kanal oben. Das brachte schon mehr Auflösung als beim ersten Versuch, mehr Grundtonsubstanz aber dafür langsamer.

Wir blieben beim Anschluss oben am Mittel-Hochton, welches den Raum noch mehr öffnete und die guten Klangeigenschaften der Querverbindung mit einschloss.

Unterschiedliche Speicherorte und Formate

Nach dem Soundcheck mit Funky in Rostock traten auch in meinen zweiten Hörraum die Unterschiede leider deutlich zu Tage. Im Blindtest traktierte ich Bernd mit den unterschiedlichen Musikfiles und ich wollte eigentlich mehrere Durchgänge machen. Aber er war sich auf Anhieb so sicher, dass es bei einem Durchgang blieb. Das Ergebnis in Kurzform:

Qobuz FLAC: Am schlechtesten, Raum flach
SSD FLAC: extrem schnell, schöne Hallfahnen

SSD WAV: noch dynamischer, das Beste

Wir waren uns aber auch einig, dass wenn man nicht den unmittelbaren Vergleich macht, das Streamen über Qobuz völlig in Ordnung ist. So hörten wir später auch genussvoll viele Stücke durch.

Unterschiedliche Samplingraten

Da drehten wir einige Runden. Wir nahmen Proben aus dem jeweils gleichen Album und das Ergebnis war immer gleich, dass sich nämlich die HiRes-Aufnahmen alle besser anhörten als 44,1 kHz:

96kHz: sehr gut, dynamischer Bass

192kHz: audiophiler

Das Ergebnis hängt natürlich sehr von der Aufnahmequalität ab. Und ich hatte vorher mit dem Spektrogramm überprüft, ob wirklich HiRes vorlag. 


Mit und ohne Reclocking

Bild

Bei diesem Thema schießen schnell die Emotionen hoch. Meine Empfehlung: Wer das Thema für dümmlich hält, soll den Absatz einfach überlesen.

Beim Mutec Ref10 SE120 ist so ein Test ganz einfach. Mit dem Drehregler links navigiert man zum Wunschkanal. Die LED blinkt und dann kann mit einem Klick auf den Drehhknopf der Kanal ein- oder ausgeschaltet werden. Mutec empfiehlt alle unbenutzten Kanäle zu deaktivieren. Dieser Test war schnell beendet, da sehr eindeutig. In Stichworten:

Reclocking an: dichter an der Musik dran, Fokussiert

Reclocking aus: mehr aus der Mitte, keine Feinheiten

Mit und ohne DAC Korrektur

Bild

Seit einiger Zeit bietet der HQPlayer sogenannten DAC Korrekturen an. Diese Korrekturen gibt es nur von DACs, die Jussi Laako vorher gemessen hat. Die Liste erweitert sich beständig.

In meinem Fall erkennt der HQPlayer automatisch den DAC200 und bietet zwei Optionen an:

DAC200 60k und DAC200 wide

Die Einstellungsmöglichkeiten sollen sich mit der aktivierten DAC Ausgabe decken. T+A bietet hier entsprechend die auf „60 kHz“ begrenzte Wiedergabe an oder eben die volle Wiedergabe-Bandbreite von 120 kHz (Wide-Betrieb). Letzteres wird von T+A empfohlen, wenn der Verstärker das kann. Meine T+A S10 Endstufe hat eine Bandbreite von 1 Hz - 150 kHz.

Jussi Laako hüllt sich weitgehend in Schweigen, was er da genau macht. Unabhängige Messungen zeigten geringfügige Abweichungen im Zeit- und Frequenzverhalten. Ich war da schon sehr skeptisch, ob das was bringen kann. Schließlich gibt es zum Beispiel Serienabweichungen bei der Geräteherstellung und Jussi misst ja immer nur einen DAC.

Der Hörtest ergab ein differenziertes Bild. Ohne DAC-Korrektur sumpfte der Bass, Frauenstimmen waren aber präsenter und authentischer. Mit DAC-Korrektur war alles viel klarer und durchhörbarer. Wir gaben der DAC-Korrektur in Summe den Vorzug.

Die DAC-Korrektur wird wie ein Filter eingebunden und erhöht entsprechend die Anforderung an den Audio PC. Inklusive Convolution ergibt sich so eine doppelte Rechenlast. Womit ich gut zum letzten Thema überleiten kann.

Mit und ohne Raumkorrektur (Convolution)

Bernd ist überhaupt kein Fan der digitalen Raumkorrektur. Genau richtig, gerade mit ihm den Test zu machen. Das war ein sehr kurzer Test, denn ohne Korrektur war der Bass schwammig und dröhnte. Der Hochton und die Räumlichkeit waren deutlich geringer ausgeprägt.

Meine Messungen und die daraus resultierende Umsetzung der digitalen Raumkorrektur fand er sehr gut.

Fazit

Mittlerweile stehen meine TAD Lautsprecher optimal. Bei Bi-Wiring Terminals lohnen sich Experimente mit den Anschlüssen.

Die auf Festplatte gespeicherte Files im Format WAV haben sich am besten angehört. Der Unterschied ist klar da, trotzdem höre ich gern weiter mit Qobuz. Und wenn „echtes“ HiRes vorliegt, bevorzuge ich dieses.

Meine doch recht teure Entscheidung mit dem Mutec Ref10 SE120 bereue ich keine Minute. Zu offensichtlich ist der Zugewinn an SQ (Sound Qualität).

Die DAC-Korrektur vom HQPlayer hat mich positiv überrascht. Aber man kann auch ohne diese Korrektur leben, zumal sie viel Rechenleistung kostet. Worauf ich definitiv nicht mehr verzichten kann ist Convolution.

Was Bernd mir bestätigte ist, dass die TAD CE1TX eindeutig die besseren Boxen im Vergleich zu meinen geliebten Sonus Faber Amati Futura sind. Schnief :roll:

Grüße Gabriel
Markush · „wie Markush zum aktiven Hören kam“
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„wie Markush zum aktiven Hören kam“

Beitrag von Markush »

Hallo Gabriel,

richtig feine Sache - und ich weiß ja wie viel Leidenschaft und Begeisterung du in deine HiFi Reise steckst.
Ich muss immer wieder mal schmunzeln über die Aussage wenn jemand kein "Fan der Raumkorrektur ist". Denn das ist (verständlich natürlich über die gemachten Erfahrungen) immer ein Beweis, dass derjenige noch nie wirklich optimierte Einstellungen gehört hat.
Gerade da in dem Bereich auch viel probiert wird und einige mit "auto-tune" Ansätzen das machen, ist dann oft auch der "Geist/Soul etc" der Musik dahin. Das es eben absolut anders geht zeigen Profis (zb interessant https://audiophilestyle.com/ca/bits-and ... ity-r1312/) und gerade Mitch Barnett bietet für wenig Geld einen grandiosen Service.

Hast du in deinem Netzwerk Setup einen Network Acoustics Muon Pro auch im Einsatz?

Liebe Grüße
Markus
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Beitrag von StreamFidelity »

Moin Markus,

vielen Dank für deine Einschätzung zur Raumkorrektur. Uli (Acourate) bietet z.B. Teamviewer-Meetings an und zeigt dabei einige Tricks zur Filtererstellung. Das hat mir damals sehr geholfen.
Markush hat geschrieben: 19.12.2024, 17:10Hast du in deinem Netzwerk Setup einen Network Acoustics Muon Pro auch im Einsatz?
Nein, aber ich verwende fis Audio Ultraclean Linear Ethernet Cable. Die Besonderheit ist der integrierte Netzwerkisolator mit einem extra entwickelten Platinenlayout . Separate LAN-Isolatoren haben den Nachteil, dass ein Übergang zwischen Stecker und Buchse stattfinden muss. Und dann hat man drei Teile in der Hand: LAN Kabel zum Isolator, den Isolator als solches und ein zweites LAN Kabel zum Empfänger. Oder wie beim muon Ethernet Filter zumindest zwei Teile.

Wenn die Platine für die galvanische Trennung direkt im Kabel verlötet wird, vermeidet man schlechtsitzende Kontakte und Übergangswiderstände.

Bild

Die weitere Besonderheit stellt die variabel schaltbare Schirmung dar. Dafür gibt es an der Quelle einen Schalter und am Empfänger ebenso. Somit können vier Zustände geschaltet werden. Vom Klang her fanden wir diese Einstellung am besten: Quelle ungeschirmt (Off), Empfänger geschirmt (On). Diese Einstellung hat Eric (Ohrwurm) seinerzeit mit Messungen bestätigt.

Bild

Grüße Gabriel
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