Hallo zusammen,
bin durch Fortepianus auf das Forum und den Thread aufmerksam geworden. Ich finde es prima, dass die Raumkorrektur hier so eine gute Resonanz erfährt.
Erlaubt mir einige Bemerkungen zu machen (ich bitte dabei um Nachsicht, dass ich auf Acourate hinweise, es ist jedoch NICHT meine Absicht hier eine Werbeveranstaltung draus zu machen):
- Ich bin gern bereit konkrete Fragen zu beantworten. Es geistern viele Meinungen zum Thema Raumkorrektur herum, häufig nichts Fundiertes.
- Falls da mal ein Vergleich oder Wettbewerb stattfinden sollte wie mehrfach angesprochen: ich hab kein Problem mich dem zu stellen.
- Das Programm AcourateLSR auf der Webseite www.acourate.com erlaubt es einen Logsweep einfach aufzunehmen (na ja, eine vernünftige Soundkarte und ein gutes Mikro am besten mit Vorverstärker werden schon gebraucht, sollte aber so mancher Audiohobbyist besitzen). Für die Karte braucht es einen ASIO-Treiber (evtl. tut es auch ASIO4All). Mit den resultierenden Pulsantworten kann ich dann Filter erstellen. Und dann so ein, zwei Musikfiles (Standard wav, 16/44) damit convolven und zuschicken. Das ermöglicht dann einen Hörvergleich mit/ohne Raumkorrektur ohne irgendwelche andere Hardware. Der Dienst kostet nix.
Raumkorrektur ist ein Kompromiss. Es wird nicht 100% korrigiert, weil man nicht den Hörer am Platz festnagelt. Also wird Glättung betrieben. Oder eine frequenzabhängige Fensterung im Zeitbereich (Acourate). Es zeigt sich dabei, dass die Frequenzgänge im gesamten Frequenzbereich nicht ideal glatt sind und dass sie auch "verbogen" verlaufen. Das Ohr ist nun nicht in der Lage eine "Kurzwellige" Welligkeit des Frequenzganges z.B. bei 2 kHz wahrzunehmen. Das Auf und Ab ist hier praktisch unhörbar. Gottseidank, wir würden verrückt, weil sich durch den Raum bewegen ein ständiges Ändern des Frequenzganges bewirkt.
Es ist aber nun etwas anderes wenn man sich beispielsweise eine Anhebung von 1 kHz ansteigend zu 2 kHz und danach wieder abfallend bis 4 kHz vorstellt. Kennt jeder, der sich einmal mit dem Thema Klangregelung oder Equalizing beschäftigt. Die Auswertung der Messung zeigt im allgemeinen nun wunderbar solche verbogenen Frequenzgänge. Und siehe da, eine Korrektur wird auch hier sinnvoll. Ein trivialer Zusammenhang, jedoch von einigen nicht verstanden, die über das Auf und Ab im Frequenzgang sinnieren und daß das Ohr nichts wahrnimmt und man es deshalb nicht benötigt...
Klare Lage: Korrektur über den gesamten Frequenzgang. Und falls sich herausstellt dass der Frequenzgang wunderbar ist wird auch automatisch nichts korrigiert.
Ansonsten weiter gute Diskussionen.
Uli