Heute habe ich mal den SAEC 407/23 Tonarm montiert. Diesen hatte ich ausgewählt, da er , ähnlich Ikeda, am besten auf massiven Metallbasen spielen soll.
Der 407/23 gehoerte zu den teureren Armen im SAEC Portfolio, er kostete zB doppelt soviel, wie die poulaeren SAEC 308 / 308L Versionen.
Entsprechend hoch war meine Erwartungshaltung.
Ich habe den Tonarm auf die Audio Technica Systeme der 33'er Reihe eingestellt, da ich auf dem Micro Seiki auch mal mono hoeren wollte. Als angenehmen Nebeneffekt, laufen die 33'er Systeme auch prima im Jelco 12' Arm auf dem STST Vidocq, so dass ich bei Bedarf zwischen den Laufwerken wechseln kann.
Als Phonokabel habe ich ein HMS Sestetto verbaut, welches, neben gutem Klang, den Vorteil hat, dass es lang genug ist, um bis zum Audio Technica Übertrager zu kommen, der wiederum mit der Air Tight 2005 PhonoVorstufe verbunden ist.
Die ersten Töne des AT 33 PTG MKII waren auf jeden Fall sehr vielversprechend, so vollständig und gut hatte ich das 33'er PTG noch nicht gehoert. Das System kenne ich mittlerweile ganz gut, da ich dieses schon auf einigen Laufwerken montiert hatte (anders als zB das Transfiguration Proteus, welches für mich Neuland ist).
ich kann natürlich nicht beurteilen, welche Komponente den entscheidenden Anteil an der sehr hohen Performance hatte, Arm oder Laufwerk, vermutlich beides. Speziell im Bassbereich erlaubte sich diese Kombination eine famose Auflösung und Kontur.
Dies mag auch damit zu tuen haben, da ich für den SAEC Arm den schweren Resonator/stabilizer unter den Arm schrauben konnte. Vermute, dass auch beim Ikeda der VTA Lifter eine solch positive Auswirkung auf den Klang hat, da er auch als schwerer Resonator/stabilizer wirkt.
Setze ich in den SAEC 407/23 statt des PTG das 33SA mit Shibata Schliff, kommt diese Kombination verdammt nah an die Performance der Ikeda/Proteus/Kondo Kombination dran, was einem grossen Kompliment für die Kombination gleichkommt.
Mal schauen, wie das ganze spielt, wenn die Komponenten eingespielt sind, SAEC, Ikeda, Proteus sind neu und haben eigentlich noch zu wenige Spielstunden für eine endgueltige Meinung.
Zum Abend ist dann Stephan (nemu) zu Besuch gekommen, den Plattenspieler zu sehen , zu hören und mit uns lecker zu grillen (Stephan, danke Dir nochmal für das leckere Lammfleisch, das was wirklich grossartig!)
Stephan kennt meine Anlage in den verschiedenen Iterationsschritten mittlerweile ganz gut und hört auch selber auf sehr hohem level im heimischen Musikzimmer, insofern liegt mir an seiner Meinung immer sehr viel.
Wir haben anfangs LPs gespielt , die recht neu für uns waren, im Anschluss liefen zu unserer grossen Begeisterung einige Mono Schallplatten mit dem 33'er mono System. (zB Marlene Dietrich life in London, wunderbare Platte)
Dann haben wir auf einen sehr dynamische Jazzplatte mit excellent aufgenommenen Bassbereich gewechselt,
https://www.amazon.de/Live-Village-Vang ... +trio+life
Diese kennen wir beide sehr gut auf verschiedensten set ups bei mir.
Doch bereits nach den ersten Tönen über die Ikeda/Proteus/Kondo Kombination war klar, dass wir die Platte so noch nicht gehoert haben.
Meine Anlage hat bis jetzt bereits eine sehr gute Buehnenabbildung gehabt, doch hat sich bei dieser Platte die Bühne eher in der Breite abgebildet.
Nun hat man das Gefühl mitten im Club zu stehen, das Klatschen kennt vordere Reihen, die verblüffender Weise vor der Lautsprecher Ebene zu sein scheinen, hintere Reihen sind deutlich weit entfernt.
Die Band ist präziser im Raum zu lokalisieren und vor allen Dingen der Bass ist extrem schnell, präzise, konturiert und tief. Hätte nich gedacht, dass meine Zingali einen so lifehaftigen Basslauf abgeben können.
Ein ebenfalls grosser Unterschied ist die Wiedergabe des Schlagzeugs, die Dynamik ist deutlich explosiver als bekannt, für mich interessant zu hören war, das jeh nach Willen des Schlagzeugers manche Töne lange ausklingen, manche unmittelbar nach dem Schlag stoppen.
So deutlich hatte ich das noch nicht gehoert. Der Micro Seiki scheint keinerlei Speichereffekte zu kennen, die eben ein solcherart langes oder kurzes ausklingen möglich machen.
Das Masselaufwerke tiefe Bässe können kannte ich ja bereits, der SX 8000 MkII verhält sich da ganz arttypisch, meine Zingali Lautsprecher gehen plötzlich deutlich tiefer in den Frequenzkeller, was mir viel Spass macht
Was mich verblüfft ist, mit welcher ansatzlosen Schnelligkeit der Micro Seiki zu agieren in der Lage ist, wenn der Begriff Schnelligkeit nur nich schon so abgegriffen waere, aber was ich hier erlebe ist in der Tat eine impulsschnelle Wiedergabe, dazu noch so rhythmisch, wie ich es brauche, dass man immer mit der Musik mitwirken will.
Stephan quittierte die Vorstellung mit den Worten " tja, so kann das also klingen"
dem kann ich dann auch nichts mehr zufuegen (ausser, dass ich natürlich hoffe, dass es noch besser wird...)
Nun höre ich zu später Stunde (Stephan ist schon wieder gen Heimat) die nächste live aufgenommene Platte,
es spielen nun Clannad ihr Wiedervereinigungskonzert in der Christchurch in Dublin für mich. Das klatschen kommt so real, dass man mit klatschen mag. Die Musik macht sowieso Spass, aber nun bekommt man bei den zart gespielten Stücken sowas von Gänsehaut, das ist schon klasse!
Das ist auf jeden Fall ein guter Start.
Vielleicht schaffe ich es ja mal die Tage, das HMS Gran Finale Jubilee am Ikeda an den Start zu bringen, kann irgendwie nicht sein, dass es so gar nicht spielt.
Gruss
juergen