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- Wie uoiea zum aktiven Hören kam
oft gehörter Begriff, aber ich wollte ihn heute nochmal aufgreifen.
Habe in letzter Zeit ein bisschen in hifiaktiv.at gelesen, im Speziellen
http://www.hifiaktiv.at.xserv08.interne ... age_id=496
Das hört sich technisch alles so versiert an, dass ich es direkt glauben möchte

Jedenfalls weiß ich es nicht besser

Und ich bin grundsätzlich lieber Pragmatiker in solchen Dingen. Hilft auch Kohle sparen.
Wenn da manchmal das Ohr nicht wäre...
Hier wird davon gesprochen, Verstärken wäre im Grunde gar nichts kompliziertes. Veränderungen sind eher Verfälschungen etc.
Fakt ist, dass es erhebliche Klangunterschiede unter Verstärkern gibt bzw. geben kann. Dem wird in dem Artikel auch nicht widersprochen.
Allerdings gäbe es quasi die Referenz, die "unveränderte" Verstärkung, und dann gäbe es Sounden durch "weiche" Verstärker, was auch immer das genau heisst.
Sind technisch eigentlich falsch bzw. schlechter, aber klingen anders und gefallen vielleicht besser.
Doch: Wer legt fest, was wirklich "unverändert" verstärktes Signal ist? Gibt es Verstärker, die so dermaßen neutral sind, dass sie als Referenz gelten können? Ist der Prozess der Verstärkung tatsächlich so einfach wie geschildert?
Und - sind hier wirklich alle möglichen Parameter berücksichtigt?
Der Mensch neigt oft zu Einseitigkeit und berückichtigt nicht immer alle Sichtweisen oder Parameter, wenn er sich mal auf eine Sache oder Sichtweise eingeschossen hat.
Könnte es nicht doch sein, dass auch teure, hochwertige Bausteine nötig sind, um einfach nur "richtig", aber so exakt wie möglich, zu verstärken?
Meine konkrete Hörerfahrung, als ich noch Passiv-Hifi hatte:
Hatte lange Zeit als Pragmatiker einen günstigen Cambridge Topaz irgendwas mit AM10, so in der 250-Euro-Klasse.
Habe dann später einen Onkyo und einen Block in derselben Preisklasse probiert. Klangen alle gleich. Dann einen 600-Euro-Yamaha, der in der Fachpresse hochgelobt wurde. Klang ebenfalls absolut identisch.
Ich war fast zufrieden, weil sich mein "Pragmatismus" scheinbar als wahr herausgestellt hat.
Dann hab ich noch einen teureren Cambridge ausprobiert, den Azur 651A (ca. 600,-)
Wow, und der hat mich einigermaßen geplättet. Er klang in absolut allen Belangen so krass besser/schöner, dass überhaupt kein umständliches Vergleichshören nötig war, er war 3mal so teuer und klang auch mindestens so viel besser, ausnahmsweise dem Preis entsprechend. Klangfarben kamen erst hier ausgeprägt, differenziert und natürlich rüber, ebenso die Raumabbildung, alles größer, tiefer, echter, die vorherigen hatten überhaupt keine Bühne dagegen; die Auflösung viel größer, es ist mühselig, alles aufzuzählen; einfach eine komplett andere Dimension. Und definitiv deutlich besser. Vom Klangerlebnis. Danach klangen die günstigen Verstärker nur noch kalt, metallisch, eng, ärmlich. Wohlgemerkt, da waren nicht ein paar Eigenschaften, die mir besser gefallen haben, und andere waren bei den günstigeren besser, sondern erst mit dem großen war ein echter "Musikgenuß" möglich.
Dynamisch war der Cambridge nicht so auf zack, das war die einzige leichte Schwäche. Ich habe letztlich dann die pro-ject Stereo Box RS genommen, der hatte noch natürlichere Klangfarben, und er war dynamisch absolut auf den Punkt, bei dem stimmte einfach alles.
Also - nach der Theorie auf hifiaktiv - sollten der große Cambridge und der relativ teure pro-ject "weiche" Verstärker gewesen sein, die technisch in Wirklichkeit falsch verstärkt haben? Und zufälligerweise alles gehörmäßig besser gemacht haben? Oder umgekehrt? Wer legt hier die Norm fest oder weiß genau, "wie" das Signal von der Quelle kommt?
Oder sind da doch noch andere Faktoren wie wertvollere Bauteile?
Die Theorie mit dem "falschen" Verstärkerklang scheint mir fast ein bisschen zu sehr schwarz-weiss zu sein und nicht wirklich alles zu berücksichtigen, da ich mir irgendwie schlecht vorstellen kann, dass technisch falsch verstärken zu so eindeutig auf ganzer Linie besseren Hörerfahrungen führt, das klingt irgendwie insgesamt nicht logisch.
Was denkt Ihr darüber?