Hallo Stefan,
wie gesagt ist das PlacidHD nur für Kleinverbraucher geeignet aufgrund der hohen Wärmeentwicklung eines Shuntreglers.
Wenn du mir die Eingangsspannung und tatsächliche Stromaufnahme deine RPi nennst, kann ich dir meine Einschätzung geben.
Als 5V Regler an meiner modifizierten USB-Karte leistet das PlacidHD erstaunliches.
Insbesondere die Raumabbildung in der Tiefe habe ich so mit noch keinem anderen Netzteil hinbekommen.
Anscheinend macht der Regler durch seinen Querstrom besser die „Tür zu“ bei Störungen.
Das PlacidHD hängt aber nicht direkt an einem Netztrafo sondern an der 12V Hauptversorgungsspannung des PCs. Diese wird von einem Netzteil mit 100VA R-Core Trafo plus Aktivgleichrichter geliefert.
Danach folgt logischweise noch ein guter Hochstrom-Regler für die 12V Spannung.
Anschließend bereite ich die Spannung vor dem Placid HD durch große Elkos und CLC-Siebung noch aufwändig auf, so dass am PlacidHD Eingang nichts nenneswertes mehr von dem Ripple den der PC über seinen Stromverbrauch produziert, übrig bleibt.
Des Weiteren setze ich vor der SSD des PCs, bzw. jetzt vor der SLC Compact Flash mit SATA Converter auf den sehr guten Sjöström SSR01 Regler. Der kann auch deutlich mehr Spitzenstrom als das PlacidHD.
https://sjostromaudio.net/cart/gb/super ... built.html
Shuntregler müssen von der Konstantstromeinstellung her logischerweise immer auf den Maximalstrom der versorgten Schaltung abgestimmt werden, sonst bricht die Spannung bei Strom-Peaks (z.B. booten der USB-Karte) entsprechend zusammen. Ich betreibe das PlacidHD mit ungefähr 10% Reservestrom. Das ist dann der verbleibende Querstrom der ein schnelles Ausregeln von Störungen ermöglicht.
Der Unterschied zwischen Ringkerntrafo und R-Core ist bisher in allen von mir verglichenen Anwendungen sehr deutlich gewesen.
Wenn es irgendwie geht, setzte ich mittlerweile ausschließlich R-Core Trafos ein.
In der Endstufe habe ich natürlich zwei große 600VA Ringkerntrafos. Das ist bedingt durch die hohe Dauerstromaufnahme der Single Ended Class A Endstufe.
Warum ist ein R-Core besser?
Er verschleppt aufgrund seines Aufbaues viel weniger Netzpotential auf die Sekundärseite.
Das ist so, weil bei einem Ringkern alle Wicklungen, also Primär- wie auch Sekundärwicklungen übereinander gewickelt werden und somit die kapazitive Kopplung der Wicklungen sehr viel höher ist.
Beim R-Core sind Primär- und Sekundärwicklung gegenüberliegend jeweils auf den Kernhälften platziert. Man muss nicht lange überlegen um den Vorteil zu begreifen der sich aus dem großen Abstand ergibt. Noch besser wird es wenn zusätzlich eine Schirmwicklung verbaut ist.
Wir können das messen, wenn wir einen Draht der Sekundärwicklung gegen Schutzleiter messen oder noch besser wenn wir den produzierten Strom gegen Schutzleiter messen.
Klanglich spielt ein Gerät mit R-Core Trafos natürlicher, sanfter, präziser und somit weniger nervig.
Wem bei Ringkerntrafo der möglichweise etwas lebendigere, hellere Klang gefällt, der fällt meiner Meinung nach auf eine Soundmaskierung herein. Das sind dann meist auch die Anlagen wo man Tracks ungern durchspielt sondern stattdessen immer weiter zappt und außerdem aktiv und konzentriert der Musik zuhören muss. Man findet quasi keinen echten Zugang zur Darbietung.
Speziell bei meinem Audio-PC habe ich das sehr gut mitbekommen, da ich früher einen Ringkern genutzt habe. Mit dem nun verbauten 100VA R-Core habe ich nur noch einen Bruchteil des Ausgleichsstroms über der USB-Leitung und somit auch keine nennenswerte Signal- bzw. Datenbeeinflussung.
Mein beim Forentreffen präsentierter Singxer SU-1 (OCXO-Version) hat auch zwei kleine R-Core Trafos in einem externen Gehäuse verbaut. Diese haben aufgrund der geringen Stromaufnahme daher auch nur jeweils 15VA.
Hätte ich größere R-Core Trafos verbaut, hätte ich auch schon wieder mehr Netzpotentialverkopplung.
Unpassend gewählte Trafos hätten ziemlich sicher den hohen Elektronikaufwand (OCXOs und Netzteile) größtenteils zu Nichte gemacht.
Ein wenig Erfahrung ist für die richtige Trafoauswahl natürlich von Vorteil.
Mir tut es immer weh, wenn ich Nutzer sehe, die mit 3A Netzteilen, die riesige leistungsfähige Ringkerntrafos eingebaut haben, Kleinstverbraucher versorgen, die teilweise nur 200mA verbrauchen. Das kann eigentlich nichts optimales mehr werden.
Erster Ansatzpunkt wäre es die Ausgleichsströme zu messen um eine Einschätzung zu bekommen welchen klanglichen Schaden das im jeweiligen Fall erzeugt.
Viele Grüße,
Horst