Franzens Oldie-Kiste

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
Franz
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Franzens Oldie-Kiste

Beitrag von Franz »

Als bekennender Oldie-Freak möchte ich hier in diesem thread einige Fundstücke bzw. Neueinspielungen mehr oder weniger bekannter alter Schätze vorstellen. Oft ist es ja gerade für Freunde und Liebhaber älterer Musik keine rechte Freude, wenn man solche ältere Aufnahmen sich über eine highfidele Anlage anhört, weil sie die Schwächen der damaligen Aufnahmesituation eben doch recht ungnädig aufzeigen kann. Und gerade die sog. "remastered editions" entfernen sich dabei noch mehr vom gewohnten Klangbild, als es einem lieb sein kann. Dennoch gibt es einige Perlen dabei. Diese möchte ich euch hier nicht vorenthalten.

Beginnen möchte ich dabei mit dieser Wiederveröffentlichung:

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Es ist ziemlich gewagt ein Greatest Hits Album noch einmal zu Mastern, wenn das Original seit 1972 kontinuierlich im Verkauf ist. Es ist doppelt gewagt, genau dies zu Unternehmen, wenn es vor Jahren schon mal eine Gold-CD mit einem Re-Mastering gab, die sich gut verkaufte. Und es gibt nur einen Grund es zu probieren: Man weiss ganz genau, dass es besser geht. Und in diesem Fall hatte MFSL einen Trumpf in der Hand. Das Originalband, dass für keines der vorherigen Neuveröffentlichungen zu Verfügung stand.

Die Zusammenstellung bietet einen Überblick über die musikalische Entwicklung von Roy Orbison bei Monument Records und die Entwicklung von einem ausgesprochen schüchternen Menschen, der sich schon mit einem Leben als Songwriter für anderen abgefunden hatte, zu einem Sänger mit Bühnenpräsenz. Die Entwicklung von einer freundlichen Miezekatze zu einem brüllenden Löwen.

Die 180g Doppel-LP kommt im Klappcover mit schickem Goldaufdruck und natürlich fortlaufender Seriennummer.

Titel:

1. Only the Lonely (Know the Way I Feel)
2. Leah
3. In Dreams
4. Uptown
5. It's Over
6. Crying
7. Dream Baby
8. Blue Angel
9. Working for the Man
10. Candy Man
11. Running Scared
12. Falling
13. Love Hurts
14. Shadaroba
15. I'm Hurtin'
16. Mean Woman Blues
17. Pretty Paper
18. The Crowd
19. Blue Bayou
20. Oh, Pretty Woman

Diese Platte ist auch als Gold-CD erhältlich. Diese Musik hat dann auch gleich meine Frau zu einem der eher seltenen Besuche in meinem Hörkeller veranlaßt. :D

Gruß
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Franz
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Beitrag von Franz »

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Elvis Presley - vocals, guitar
Floyd Cramer - piano
Scotty Moore - guitar
Boots Randolph - sax.
Hank Garland - bass, guitar
Charlie Hodge - harmony
Bob Moore - bass
D.J. Fontana - drums
Hoyt Hawkins, Neal Matthews, Gordon Stoker, Ray C. Walker - vocals

Aufnahmen März 1960 in den RCA Studios, Hollywood und April 1960 in Nashville, USA, von Bill Porter / Produktion: Chet Atkins

Den aufwändigen Frischhalte-Strategien ("A Date With Elvis" / RCA LPM-2011) und tröstenden Durchhalte-Parolen, mit denen das Management der Elvis-Gemeinde die künstlerisch unproduktive Militärzeit (1958-19 60) des Kings versüßt hatte, folgte der große Coup. "Elvis Is Back" lautete die ersehnte Vollzugsmeldung, die von den amerikanischen Radio- und Fernsehstationen zum medialen Großereignis ausgebaut wurde.
Mit der noch warmen Entlassungsurkunde im Gepäck begab sich Elvis noch im März 1960 ins Studio und nahm eine Reihe von späteren Welthits auf, die als Single-Veröffentlichungen für Furore sorgten. Die LP zeigt mit Nummern wie "Dirty, Dirty Feeling", "Like A Baby" und "The Thrill Of Your Love" Elvis’ erstarkte Qualitäten als Rock-, Blues- und Gospelsänger. Dass seine Stimme – allen Befürchtungen zum Trotz – nichts von ihrer prickelnden Erotik verloren hatte, beweist der Meister in den großartigen Hit "Fever", nur von Bass und Perkussion begleitet. Alleine dieser Song ist das Geld wert, so sahen es vielleicht auf die Millionen Fans weltweit, die diese Platte in ihren Schrank stellten, immer und immer wieder spielten und sich nun auf diese wunderbare Neuauflage freuen. Klappcover.

Gruß
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Franz
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Beitrag von Franz »

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Als Anfang der 60er Jahre auch hierzulande die ersten Liedermacher die Laute zu schlagen begannen, war jenseits des großen Teiches das Folk-Revival bereits voll im Gange. Bedeutende musikalische Zeugnisse aus der Zeit, als die Folk-Protest-Kultur und die Bürgerrechtsbewegung unter Führung Martin Luther Kings für eine menschenwürdige Gesellschaft stritten, wurden vom Folk- und Songschreiber-Label Vanguard aufgezeichnet und jetzt erstmals auf CD veröffentlicht. Bei einem legendären Konzert im Mai 1963 feierten Pete Seeger und seine alten Mitstreiter, die Weavers, ihr 15jähriges Gruppenjubiläum - schwarze Listen und Medienachtung hatten während der McCarthy-Ära in den 50ern die zeitweise Auflösung der Gruppe herbeigeführt. Daß "Reunion At Carnegie Hall" für Pete Seeger, Fred Hellerman, Ronnie Gilbert und die Sängerin Lee Hays zum vollen Erfolg wurde, kann man jetzt in einer für damalige Verhältnisse außergewöhnlichen Klanqualität nacherleben. Folk-Klassiker wie "If I Had A Hammer", "Guantanamera" und die wohl anrührendste Version von Tom Paxtons "Ramblin' Boy" sorgten für die Feinabstimmung im Programm.

Wer sich diese Platte irgendwo noch besorgen kann - sie ist inzwischen out of Print - der sollte dies tun. Die Aufnahmen atmen regelrecht die Atmosphäre dieser tollen Arena. Für mich eine Sternstunde. Tolle Musik, tolle, geradezu grandiose Aufnahme.

Gruß
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Beitrag von Franz »

Mit "Mambo No. 5" hatte Lou Bega im Jahre 1999 einen Welthit. Er machte mit dieser schmissigen Nummer den Mamba bei uns hoffähig und die Tanzschulen bekamen prompt neuen Zulauf. Dort erfuhren die Musikbegeisterten, dass dieser Hit schon einmal da war, nämlich rund 48 Jahre vorher! Er stammte von einem gewissen Damaso Perez Prado, einem kubanischen Komponisten und Musiker, der in der Nachkriegszeit den Mambo zu Weltberühmtheit führte. Es dauerte nicht lange, bis Perez Prado den Titel "King des Mambo" bekam, schließlich war er es, der diese Musikrichtung etablierte und populär machte.

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Seine erste Platte erschien 1950 und enthielt jenes "Mambo No. 5". Sie war der Start seiner langen und äußerst erfolgreichen Karriere. Einige Jahre und viele Platten später erschien "Prez", eine LP, die nicht nur zu seinen besten und erfolgreichsten zählt, sondern auch einige bekannte Stücke enthält.
Prado schlenderte auf "Prez" mit seinem Orchester durch die Welt der afro-kubanischen Folklore und verband sie elegant mit Latin und Big Band-Jazz. Dabei teilt sich die LP in eine eher locker-fröhliche Seite 1 mit entspannten Mambo-Melodien, darunter das bekannte "La Borrachita" mit dem hinreißenden Trompetensolo, während Seite 2 deutlich rhythmischer und jazziger klingt. „Cu-Cu-Rru-Cu-Cu Paloma“ dürfte Belafonte-Fans sehr bekannt vorkommen und der „Flight Of The Bumblebee“ ist auch eine weltbekannte Melodie, die hier eine neue Variante erfuhr.

Ihren besonderen Reiz bekommen diese herrlichen Stücke aber durch die klanglich herausragende Darbietung.
Immer dann, wenn auf dem Cover das berühmte Logo "Living Stereo" prangt, dann sind die Erwartungen der Plattenliebhaber groß. Zu Recht, denn dieser Wiederauflage wird dem mehr als gerecht. Glücklicherweise hat die Firma Speakers Corner gute Verbindungen und kann auf die Originalbänder oder zumindest gleichwertige Workparts zurückgreifen und demnach ein Remastering bieten, das sogar den Original-LPs aus den 50er bzw. 60er überlegen ist. So ist es auch bei diesem RCA-Reissue, das mit einem satten, dynamischen und zugleich detailreichen Klangbild aufwarten kann. Und wenn die Bläser zu schmettern beginnen, dann werden zumindest stolze Besitzer einer potenten Hifi-Anlage feuchte Augen bekommen. Alle anderen dürfen ahnen, was diese Platte in den Rillen verborgen hält.

Vielleicht erfreut man sich aber auch nur einfach an dieser grandiosen Musik, denn "Prez" ist ein bemerkenswertes Album mit hinreißenden Latin/Mambo-Melodien im großen Orchestersound gelungen!

Gruß
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Beitrag von Franz »

Und jetzt mal was ganz anderes - Abwechslung tut gut:

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Eine sehr schöne Rezension der Musik hab ich hier gefunden, sie spiegelt exakt das wieder, was ich beim Anhören dieser Musik auch so empfinde:

Ein Konzeptalbum von The Cure, das den Grundstein für eine steile Karriere gelegt hat. Hiermit begannen die Klänge depressiver und düsterer zu werden, nach dem Einstieg mit softem Punk. Der Weg zum Dark Wave war geebnet. Die Platte ist relativ kurz, aber erzählt trotzdem eine Geschichte, die perfekt
von der Musik unterlegt wird. Überdies enthält sie einen Titel, der in den 80ern in allen Clubs gespielt wurde und nach und nach zum
Kultsong mutiert ist.

1.
A Reflection ist ein kurzes Piano-Intro, das wie der Beginn einer dramatischen Geschichte klingt.

2.
Die Platte beginnt schwungvoll mit Play for Today, einem Smash-Hit, der mit Drum-Beats und Akustikgitarre als Taktgeber sowie darauf folgendem Bass als Melodieführer das erste Highlight der Scheibe markiert. Diese Konzept wird im Grunde auf der ganzen Platte vollzogen. Klatsch-Geräusche im Hintergrund
und der allgemein intrumentierte Aufbau des Songs vermitteln das Gefühl, in einer Vorstellung zu sitzen, die nun beginnt. Textlich macht Robert Smith keine Gefangenen. Er erzählt von Jemandem, der es satt hat, nett und zuvorkommend zu sein, da ihn ohnehin nur Enttäuschungen erwarten. Das Mädchen, um das es geht, ist austauschbar, nur eine Rolle im heutigen Stück, dem "Play For Today" eben. Erst die folgenden Tracks bilden das Stück, womit sich dieser Song etwas Abstand zu dem Rest des Klangwerks verschafft und atmosphärisch andersartig rüberkommt.

3.
Secrets führt in die Geschichte sanft, aber bestimmt und mysteriös, ein. Ein neuer Drum-Beat gepaart mit leisem Flüstergesang und einem lauteren Echo erzeugt eine gehimnisvolle Stimmung, die durch den Einsatz des Pianos noch verstärkt wird. Das Lied erzählt von einer Affäre mit einer geheimnisvollen Frau. Erst nach mehrmaligem Hören erschliesst sich dieser Song als ein weiteres Highlight der Platte und geht durch seine prägnante Melodie, die mysteriösen Chants und den langsamen, meditativen Aufbau für lange Zeit nicht mehr aus dem Ohr.

4.
Mit In your house wird das bisherige Konzept der Melodieführung weiter aufrechterhalten. Dies ist ein weiterer eher langsamer Song, passend zur Stimmung, denn der Text erzählt von der Einsamkeit der Hauptperson, die alleine in dem Haus des mysteriösen Mädchens spielt. Ebenfalls eins der Lieder dieser Platte, das sich erst bei mehrmaligem Hören als ein kleiner Klassiker entpuppt. Musik und Atmosphäre passen auch hier wieder fast perfekt zusammen. Die Übergänge zwischen den Strophen weisen schnellere Bassläufe auf.

5.
Der nächste Track heisst Three und ist ein semi-Instrumental mit relativ unverständlichem Gerede im Hintergrund. Eine knappe Minute Tastenschläge später setzt der Rhythmus dieses musikalischen Intermezzos ein, der leicht verzerrt nach vorne spielt. Ein schnelleres Stück, das von einem doomigen Bass und
konstantem Drum-Beat begleitet wird und gegen Ende wie das Ticken einer bedrohlichen Uhr klingt, bevor es unvermittelt abbricht.

6.
Die Stunde hat geschlagen, The Final Sound ertönt und kommt scheinbar konzeptlos und unheilverkündend daher. Schräge Piano-Töne erzeugen eine bedrohliche, morbide Stimmung und lassen auf den Höhepunkt der Platte hoffen. Man erhält den Eindruck einer gigantischen Uhr, die gnadenlos zum Untergang ertönt.

7.
Nun folgt das eigentliche Kernstück der Platte, der Song, der ein Klassiker dieser Band werden würde. A Forest beginnt verhalten mit dem leisen Anklang der Hauptmelodie. Nach ziemlich genau einer Minute setzt der bekannte Drum-Beat ein, der diesmal mehr als jeher wie aus der Konserve klingt. Anders
als bislang spielt nun die Akustikgitarre die Melodie und der Bass gibt den Takt-Background vor. Der Gesang - der leicht nachhallt, um den Eindruck eines dichten Waldes zu erwecken - passt sich perfekt in das Sound-Gerüst ein. Zwischen den einzelnen Strophen zieht das Tempo an, um das Herumrennen im Wald
stimmungsvoll auszudrücken. Der Song wirkt durchgehend wie aus einem Guss, ein Meisterwerk der Eingängigkeit, gepaart mit Atmosphäre und Vielschichtigkeit.
Ein Klassiker durch und durch eben.
Die folgende Textpassage ist darüberhinaus eine gute Zusammenfassung des konzeptualen Inhalts der gesamten Platte:
"Suddenly I stop
But I know it's too late
I'm lost in a forest
All alone
The girl was never there
It's always the same
I'm running towards nothing
Again and again and again"
Der Jemand rennt der geheimnisvollen Frau hinterher, aber er findet sie nicht, da sie nicht existiert.
Wieder einmal hat er sich täuschen lassen. Nicht ist real. Er spielt nur ein Stück, das nichts mit seinem Leben gemein hat, in seiner Fantasie. Symbolisch für seine vergebliche Suche nach Liebe, Zuneigung oder Anerkennung generell.
Man muss dazu sagen, dass dieser Song am besten live rüberkommt, da man sich dort nicht eines Drum-Computers bedient. Die Akustik-Version klingt wie eine moderne Verpackung des Songs, der dadurch zwar seine Urtümlichkeit und den kultigen Sound verliert, aber ungeheuer an Melodiösität gewinnt. Lohnende Variante.

8.
M bringt schon wieder fast so etwas wie eine beschwingte Stimmung in das zunehmend dunkler gewordene Album hinein. Ein groovy Akustik-Rhythmus führt mit einem angenehmen Tempo durch diesen heimlichen Klassiker der Platte. In diesem Stück spielen 2 verschiedene Akustik-Gitarren, womit der Song vielschichtiger rüberkommt. Abermals erzeugt die Musik gepaart mit dem Gesang eine gewisse Atmosphäre. Der Jemand macht seiner Enttäuschung Luft, er reflektiert über die Illusion, der er aufgesessen ist. Hinter A Forest und Play For Today mein Lieblingsstück der Scheibe.

9.
Mit At Night erfolgt die Rückkehr zur depressiven Stimmung. Ein einigermassen frischer Drum-Beat und melancholische Akustik-Führung bildet den Auftakt des Songs. Kurz darauf erhebt sich der relativ leise und depressive Gesang von Robert Smith. Nach der ersten Strophe erfolgen leicht dommige Bass-Streiche.
Dieser Song ist exakt genauso lang wie A Forest und besitzt in etwa die gleiche Stimmungshaltung. Ein weiteres Highlight nach mehreren Durchläufen, das textlich wiederum das Thema Einsamkeit abhandelt.

10.
Ein schleppender Drum-Beat und das seit A Forest umgeschlagene Konzept von Akustik-Führung und Bass-Takt führt in Seventeen Seconds, Namensgeber und letztes Stück der Platte ein. Die Geschichte ist vorüber, dieser Track ist vergleichbar mit einem Abspann. Man lässt nochmal die Platte Revue passieren und depressiv ausklingen. Während der Gesangspassagen zieht das Tempo der Akustik-Führung ein wenig an. Der Song endet abrupt mit dem Abbruch des Drum-Beats.

Insgesamt ist diese Platte der Grundstein einer neuen Ära der Musikgeschichte und ein essentielles Album von The Cure. Das Konzept wird konsequent musikalisch untermalt und sowohl Musik wie auch Text sind gleichermassen anspruchsvoll. Es gibt bessere Platten von The Cure, aber diese gehört auf jeden Fall zu den oberen Drei. Nicht alle Lieder haben Hitcharakter - die instrumentalen Stücke passen zum Gesamtkonzept, markieren aber natürllich keine Höhepunkte - aber mit A Forest, Secrets und Play For Today sind 3 Klassiker gesetzt, sowie mein heimlicher Favorit M. Die Produktion ist für damalige Verhältnisse sehr gut, nach heutigen Maßstäben klingt sie ein wenig veraltet.
http://www.yonder.de/rezi/detailanz.php?rezid=281

Wer will, kann mal reinhören in diese Klangwelt: http://www.youtube.com/watch?v=7ZwVgQ4Wq7E

Gruß
Franz
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Franz
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Beitrag von Franz »

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Ella Fitzgerald - vocals
Ben Webster - tenor sax.
Paul Smith - piano
Barney Kessel - guitar
Stuff Smith - violine
Joe Mandragon - bass
Alvin Stoller - drums
und das Buddy Bregamn Orchestra.

Aufnahmen August 1956.

Es ist unglaublich, was bei dieser Wiederauflage aus den Lautsprechern erklingt, es ist kaum mit Worten zu erfassen oder zu erklären. Der traumhafte Klang einer späten 50er Stereoaufnahme auf Schallplatte mit 45 rpm, der die ganz große Klasse des damaligen Aufnahmeteams um Norman Granz widerspiegelt, wird hier mit der wunderbaren Ella Fitzgerald zu einem ganz besonderen Erlebnis! Die Ausdrucksfähigkeit ihrer Stimme scheint auf ihrem Höhepunkt gewesen zu sein, was dem Programm dieses Albums nur noch mehr entgegen kam. Das Thema war die Musik der beiden Songwriter Richard Rodgers & Lorenz Hart, vorwiegend aus Musicalmaterial der großen Broadway-Ära. Evergreens wie „The Lady Is A Tramp“ oder „I Wish I Were In Love Again“ machen natürlich in einer genialen Fassung wie dieser doppelt so viel Spaß und genau diesen können wir Ihnen bei diesem Album versprechen!

Das analoge Masterband wurde von Schnittlegende Bernie Grundman komplett überarbeitet und die Songs wurden auf zwei 180 g-LPs mit 45rpm verteilt. Die LPs erscheinen im Klappcover und sind auf 2.500 nummerierte Exemplare limitiert. Klanglich und musikalisch grandios. Man kann nur hoffen, dass Volume 2 demnächst auch in dieser Klangqualität neu aufgelegt wird!
http://www.dacapo-records.com/shop/de/f ... le_1033079

Gruß
Franz
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Höhlenmaler
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Beitrag von Höhlenmaler »

Franz hat geschrieben: Ella Fitzgerald - vocals
Ben Webster - tenor sax.
Paul Smith - piano
Barney Kessel - guitar
Stuff Smith - violine
Joe Mandragon - bass
Alvin Stoller - drums
und das Buddy Bregamn Orchestra.

Aufnahmen August 1956.
...
Hallo
Diese Aufnahmen kann man auch in Discogs erwerben. Angeboten sind zur Zeit 14 Platten. 9 x Doppelalben und 4 x Vol.1 und einmal Vol.2. Verve Records und Reissues. Stereo und Mono. Von g (nicht gut) über vg (brauchbar) bis m (bestens). Angebote aus den USA sind im Versand zu teuer. Aus UK ist das aber OK. Die Platten sind überwiegend günstig bis auf die aus Deutschland in mint ... Sicher 45upm und als ganz aktuelles Reissue, das klingt wahrscheinlich sehr fein. Aber, auch vg+ aus UK für £ 4.49 dürfte zufriedenstellen können, muss natürlich nicht. Oder vg auch aus UK für £ 3.50. Ungespielt in mint für € 49 aus Deutschland wär mir zuviel.

Gruß Ingo
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Beitrag von Franz »

Danke für die Tipps, Ingo. Solche Raritäten laß ich mir schon was kosten, aber klar geht das günstiger, weit günstiger sogar. :cheers:

Gruß
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Beitrag von Franz »

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Muddy Waters - vocals, guitar
J.T. Brown - tenor sax.
Otis Spann - piano
Buddy Guy, Sammy Lawhorn, James "Pee Wee" Madison - guitar
James Cotton - harmonica
Willy Dixon, Milton Rector - bass
Francis Clay, Clifton James, S.P. Leary - drums.

Aufnahmen September 1963.

Mastering durch Bernie Grundman von den Original-1964-Chess-Analogbändern. Audiophile LP (2 LP, 180 g, 45 rpm)
Label: Acoustic Sounds

Im September 1963 bemühte sich Chess Records mit diesem akustischen Folk-Blues Album um ein Stück vom wachsenden Kuchen der akustischen Aufnahmen. McKinley Morganfield, besser bekannt als Muddy Waters hatte da bereits Jahrzehnte in der Chicagoer Blues- und Jazz-Szene gespielt und bevorzugte eigentlich die elektrische Gitarre und moderne Blues Interpretationen und hatte damit in den 50er Jahren schon einige Hits gelandet, doch seit 1958 sah es recht düster aus. Die 1964er Veröffentlichung wurde zum Hit und definiert bis heute das Genre des akustischen Blues und ist unter audiophilen heiß begehrt.

Zweifellos ist „Folk Singer“ eine faszinierende Bluesscheibe, die auch nach wiederholtem Hören keine Langeweile aufkommen lässt. Die langsamen, beinahe intimen Folkblues-Nummern bestechen durch den intensiven und emotional unglaublich fesselnden Gesang von Muddy Waters sowie durch die brillante Instrumentenabbildung und letztendlich die nicht minder erstklassige Spielweise der Musiker. Klanglich wurde hier der Fokus auf die Emotionalität gelegt, die räumliche Abbildung inklusive der Hallanteile ist superb! Klanglich ein Sahnestück und es kommen zwar nicht die Musiker in den Hörraum, man selbst jedoch ganz eindeutig in das Aufnahmestudio nach Chicago.

Gruß
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Beitrag von Franz »

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Albert King - el. guitar, vocals
Stevie Ray Vaughan - el. guitar, vocals
Tony Llorens - piano, organ
Gus Thornton - bass
Michael Llorens - drums

Aufnahmen 6. Dezember 1983 in Hamilton, Ontario.

Im gleichen Jahr, als Stevie Ray Vaughan mit "Texas Flood" das Debüt feierte, fand er auch den Weg zu einem Bluesveteran, der zu diesem Zeitpunkt bereits 60 Jahre alt war. Dass Albert King den jungen, weißen Blueser zu einer Session einlud, lag sicher auch an dessen Erfolge beim Montreux Festival 1982, wo auch David Bowie und Jackson Browne auf Vaughan aufmerksam wurden. King und Vaughan hatten, wie man anhand dieses Albums unschwer hören kann, keinerlei Berührungsängste. So entstand eine bemerkenswerte Einspielung, bei der die Spielfreude klar im Vordergrund steht. Als Beispiel höre man hierzu nur einmal das fast 9 Minuten lange "Call It Stormy Monday" oder gar das 15-minütige "Blues At Sunrise" und schon wird klar, da hatten sich zwei Könner gefunden.

Gruß
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Beitrag von Franz »

Und wieder mal ein Stilwechsel:

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Rheingold - Rheingold


Dem Düsseldorfer Projekt Rheingold, bestehend aus Bodo Staiger (voc, g, b, key), Brigitte Kunz (key, voc) und Lothar Manteuffel (key), war es als erster reinrassiger NDW-Band vergönnt, eine Single in den deutschen Top 75 zu plazieren. Wo sich zuvor nahezu ausschließlich Herz-Schmerz-Barden und internationale Rock- und Popgrößen getummelt hatten, brach Ende August 1981 eine kleine Revolution aus: Rheingolds "Dreiklangsdimensionen" stießen vor in die schillernde Welt der Rex Gildos, Roland Kaisers, Roy Blacks bzw. Peter Kents, Boney Ms und Joe Dolces. Damit hatte die 1977/78 als Antwort auf die angloamerikanische Punk- und New-Wave-Bewegung entstandene Neue Deutsche Welle den bedeutsamen Schritt vom avantgardistischen, radikal antikommerziellen Spezialistentip für Experten, Freaks und Punks zu einem massentauglichen Verkaufsschlager für die taschengeldstarken Popkids unseres Landes getan. Das Düsseldorfer New-Wave-Trio öffnete auf diese Weise die Türen für Joachim Witt, Ideal, die Spider Murphy Gang, Falco und andere Exponenten des bahnbrechenden neuen Stils, der 1982/83 die einheimische Musikszene fast vollständig vereinnahmen sollte.

Rheingold-Gründungsvater Bodo Staiger spielte bereits "mit 18" in derselben Düsseldorfer Schülercombo wie der spätere Deutschrock-Star Marius Müller-Westernhagen, bevor er kurzzeitig mit der Band "Sinus" im Jazzrock-Metier verweilte und daran anschließend als Gitarrist der seinerzeit auch überregional bekannten "Lilac Angels" klassischen Rock'n'Roll fabrizierte und sogar eine LP einspielte. Doch schweißtreibender Rock a'la Chuck Berry oder Rolling Stones lag dem introvertierten Profimusiker überhaupt nicht. Zwar faszinierten ihn, in seiner Funktion als Gitarrenartist, die neuen Spieltechniken chicer New-Wave-Pioniere wie Talking Heads oder B 52's, aber sein Herz hing viel mehr an bundesdeutschen Experimentalmusikern der Sorte Wolfgang Riechmann, Kraftwerk oder La Düsseldorf. So besorgte er sich alle möglichen Synthesizer und Rhythmusmaschinen und hob so sein Projekt Rheingold aus der Taufe, für das er sich den Namen des legendären TEE-Expreß entlieh, der auf seiner Fahrt von Basel nach Amsterdam stets auch in Staigers Heimatstadt Düsseldorf Station machte. Da sich der Rheingold-Chef in erster Linie als Instrumentalist und Komponist sah, wurde mit Lothar Manteuffel ein versierter Texter verpflichtet; zu den beiden stieß Brigitte Kunz als Verstärkung am Synthesizer. Zwecks Realisierung einer ersten eigenen LP, unterschrieb man einen Vertrag beim eigens zur Vermarktung außergewöhnlicher deutscher Popklänge gegründeten "Welt-Rekord"-Label des Kölner Plattenriesen EMI, bei dem zwischen 1980 und 1982 zwei (von insgesamt drei) LPs der Düsseldorfer Neo-Popper erscheinen sollten. Diese beiden - das schlicht "Rheingold" betitelte Debüt, erstmals veröffentlicht im Sommer 1980, sowie das als Filmmusik konzipierte Folgewerk "R.", das kurz vor Jahresende 1981 auf den Markt kam - liegen nun in "digital remasterter" Form, garniert mit einer Vielzahl lange vergriffener Bonustracks, als CD-Wiederveröffentlichung vor (EMI/Capitol).

Der Erstling von Staiger, Manteuffel und Kunz enthält acht Klangwerke, davon fast die Hälfte rein instrumental, sowie je ein - ebenfalls gesangsloses - Intro bzw. Outro. Die Grundlage aller Songs bieten Staigers so sanfte wie führende Gitarrenklänge, in bester New-Wave-Manier geschrammelt, zu per Computer programmierten Schlagzeug-Sounds, über denen die zwei anderen Bandmitglieder mit diversen Keyboard- und Synthispielereien, weitestgehend auf sehr hohem Niveau, experimentieren und ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Großstädtisch, weltmännisch, stets elegant und zurückhaltend, dabei aber zugleich überaus romantisch, gefühlvoll und alles andere als technokratisch-steril, perlen instrumentale Minidramen wie "Himmelsgeist", "Pirata" oder das in positivstem Sinne des Wortes poppige, ja sogar beinahe schlagerhafte "Rheingold Extra", vielen Radiohörern als häufig genutzte Pausen- bzw. Schlußmusik ihrer Lieblingssendungen bekannt, aus den Boxen - unaufgeregt und trotzdem mehr als nur spannend, vielseitig und Neugier erweckend. Neben der fast sechsminütigen Maxiversion der bis heute legendären "Dreiklangsdimensionen", die erst rund ein Jahr nach Erstveröffentlichung kommerziell den Durchbruch schaffte, sorgte auch die eiligst nachgeschobene Single "Fluß" - stilistisch ähnlich aufgebaut wie der Überhit - für einiges Aufsehen in Diskotheken, Clubs, Radiostationen und Hitparaden. Weitere gesungene Songs wie das minimalistische, im Tempo sehr gezügelte "Rendezvous", bei dem Brigitte Kunz am Mikrophon glänzen durfte, oder die grandiosen Deutschpop-Hämmer "Graffitis" bzw. "International" runden Rheingolds vorzügliches Debüt ab, das im Zuge des unerwarteten Erfolges von "Dreiklangsdimensionen" (höchster Rang: 17) im Herbst 1981 sogleich in die hiesigen Top-20 der LP-Charts einziehen konnte. Englische Versionen der genannten Singlehits - "River" und "Triad Dimensions" - sowie die allererste, bisher auf keinem Album bedachte (natürlich instrumentale) Bandsingle "Rheingold" oder die kürzere 45er-Version von "Dreiklangsdimensionen" zählen zu den Bonustracks, die die CD-Neuauflage von "Rheingold" dem potentiellen Käufer nur noch schmackhafter machen, als sie es ohnehin schon ist (Gesamtnote: 1).

(Holger Stürenburg)
http://www.ichwillspass.de/ndw/check/rheingol.htm

Gruß
Franz
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Franz
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Beitrag von Franz »

Nun ist auch der Katalog von Pink Floyd in remasterter Form (wieder mal) neu erschienen. Das 'Discovery Box'-Set enthält alle 14 Studioalben der Progrock-Legenden.

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Lohnt sich das? Nun, für wahre Floyd-Fans weniger, denn die werden schon alle Alben haben. Für diejenigen, die sich diese Alben als digitale Tonträger in guter Klangqualität zulegen wollen, möchte ich diese Remaster dann doch empfehlen, denn sie sind meiner Meinung nach deutlich besser als die anderen - früher erschienenen - Remaster der gleichen Werke. Und so habe ich sie mir dann auch noch gegönnt, weil ich sie bisher auf CD so gut noch nicht hören konnte.

Gruß
Franz
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Franz
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Beitrag von Franz »

Hallo Ulli,

ich habe mir mittlerweile einige CDs aus dieser Ausgabe mal vorgenommen und sie mit den remasterten Versionen von 1994, die ich auch noch habe, verglichen. Da fiel die Entscheidung recht schnell zugunsten der jetzigen Remaster. Ich finde sie wirklich hervorragend überspielt. Die jetzige Version der WYWH ist übrigens die erste auf CD, die mich wirklich überzeugt und an die Schallplatte herankommt. Als Floyd-Kenner hab ich natürlich viele Versionen. Ich bin jedenfalls dermaßen positiv überrascht - ähnlich bei den Beatles-Remasters - daß ich eine Empfehlung hier aussprechen wollte. Ist zwar verrückt, nun noch einmal die alten Schinken zu kaufen, aber was soll`s, es muß einfach sein ob der Qualität. :cheers:

Gruß
Franz
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Einwaldnils
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Beitrag von Einwaldnils »

Hallo zusammen,

weiß jemand welche Versionen im "Oh by the way" Boxset stecken? Wahrscheinlich die 94er Remasters oder?

Wenn die Unterschiede groß genug sind, hab ich ab sofort immerhin nen Grund mich auf Weihnachten zu freuen :)

Liebe Grüße,
nils
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Beitrag von Franz »

Hallo Nils,

es hat ja schon so viele Remasters gegeben, daß man da bald nicht mehr durchblickt. Die "Informationspolitik" seitens EMI tu ein übriges zur Verwirrung. Nach meiner Kenntnis sind in der "Oh by the way" - Box dieselben Scheiben drin, die anno 1994 schon digital remastert wurden.
Wenn die Unterschiede groß genug sind, hab ich ab sofort immerhin nen Grund mich auf Weihnachten zu freuen :)
Für mich waren sie es - wider Erwarten übrigens. Dachte, wir kriegen jetzt wieder den x-ten billigen Aufguss. Aber hier scheint es sich wirklich um sehr gute Arbeit in den Studios gehandelt zu haben.

Gruß
Franz
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