Liebe ConvoFS-Fans,
es gibt Neuigkeiten, die Version 3.2.0 ist draußen. Der von außen erkennbare Unterschied liegt darin, dass diese Version auch wav als Output kann. Intern gibt es aber eine große Zahl an Bugfixes, die ich gar nicht alle zusammenkriege. Warum ich das weiß? Ganz einfach, ich und meine umfangreiche, zerklüftete Musiksammlung waren das Versuchskaninchen. Diese meine Musiksammlung hat ja in der Vergangenheit schon immer wieder gerne gezickt bei ConvoFS. Michael machte eine Version 3.2.0-501 und schickte sie mir am 24.6. zum Test. Nach unzähligen Abstürzen von abwechselnd ConvoFS und dem Minimserver sind wir jetzt 9 Tage und 112 Email weiter und bei Version 3.2.0-510. Nach unzähligen Stunden Arbeit vor allem auf Michaels Seite läuft das jetzt. Wirklich sehr nett, dass er gerade eine Woche Urlaub hatte und die der neuen Version geopfert hat. Auszug aus der letzten Email des gestrigen Abends (natürlich habe ich ihn um Erlaubnis für die Veröffentlichung gefragt):
Michael Glad hat geschrieben:Hello Gert, phew, that pulled some teeth on both of us.
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I think we should both celebrate hearing some music. I'lll keep my fingers off the keyboard.
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Unless you run into problems today/-morrow, I'll generate a build 510 and make it the feature version.
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Best regards, Michael
Ihr ahnt vielleicht, welche Kämpfe wir in den letzten Tagen zusammen durchgestanden haben. Also, man kann jetzt in der Resampling-Matrix auch wav angeben, bei mir sieht das für den Linn z. B. so aus:
Beim Umstieg auf eine Docker-basierte Version (ab Version 3) dauert die erste Installation auf der Synology ca. 15min., nicht ungeduldig werden.
Danach gibt es im mount -Verzeichnis von ConvoFS für jede Samplingrate ein Unterverzeichnis, sowohl für flac wie für wav. In meinem Fall also
/volume1/ConvoFS/mount/flac_192000 und
/volume1/ConvoFS/mount/wav_192000.
Die beiden Verzeichnisse muss man dann dem Minimserver bekanntmachen und einen Rescan von Minim anstoßen. Ganz wichtig: Vorher in ConvoFS in den sog. Index Mode gehen, sonst dauert das Scannen insbesondere des wav-Verzeichnisses ewig. Dafür gibt es eine Schaltfläche in den "Maintenance functions". Dauert bei mir auch so schon ziemlich lange, nämlich ca. 25min. Das ist allerdings ok für die Menge an Files und die Multiplikation durch die zusätzlichen Upsampling-Verzeichnisse. Beim ersten Mal allerdings lässt man das am besten über Nacht laufen, denn da dauert das ein paar Stunden, weil auch noch die metadb von ConvoFS neu aufgebaut werden muss. Ach ja, nach dem Minim-Rescan nicht vergessen, den Index Mode wieder abzuchalten. Rechts neben dem roten Schriftzug auf der Hauptseite von ConvoFs mit der Warnung "ConvoFS in Index Mode" ist ein Knöpfchen, mit dem man wieder rauskommt in den Normalmode.
Hat man diese Tortur hinter sich gebracht, ist die Frage aller Fragen: Lohnt sich der ganze Aufwand klanglich? Und warum überhaupt sollte das eigentlich besser klingen? Nun, bisher war der Software-Pfad vom File auf der Platte zum Streamer so:
File (flac 16/44 bis 24/192k) -> ConvoFS (flac 24/192k) -> Minimserer (wav 24/192k)
In ConvoFS wurde also zunächst der orginale flac-File nach wav ausgepackt, dann nach all den Faltungsoperationen wie acourate-Filter, Loco, MS etc. das Ergebnis noch upgesampelt auf 192k und anschließend vom Hochbitbereich auf 24bit per Dithering und noise shaping wieder eingedampft und in flac verpackt. Danach packt Minim den flac-File wieder aus nach wav und den holt sich dann der Streamer, der in meinem Fall mit wav in 192k am besten klingt. Man muss sich klarmachen, dass sich das alles in Echtzeit abspielt, während die Musik abgespielt wird. Das braucht schon eine NAS mit CPU-Power und etwas RAM. Da könnte man sich allerdings einen rechenintensiven Part sparen - nämlich das Auspacken des flac-Files nach wav im Minimserver. Genau das war der Gedanke, warum es so schön wäre, wenn ConvoFS direkt wav darstellen könnte.
Hörtest. Ich lade also meine übliche Testliste zunächst aus dem flac_192000-Verzeichnis in den Linn, und anschließend direkt dahinter die gleiche Testliste aus dem wav_192000-Verzeichnis. Die Files beider Listen sehen exakt gleich aus in Kazoo, womit ich den Linn steuere, und wenn sie gespielt werden, wird bei beiden "wav 192k" angezeigt. Nur mit dem Unterschied, dass eben die erste Liste von ConvoFS nach flac verpackt wurde und Minim den flac wieder nach wav auspacken muss, der zweiten Liste dieser Schritt aber erspart bleibt.
Groß kann der Unterschied nicht sein, wenn überhaupt, denke ich. Ich fange mal mit der Misa Criola an und reibe mir die Ohren. Da stimmt doch was nicht, denke ich, die wav-Variante ist doch ein bisschen leiser. In der Testliste ist praktischerweise ein 1kHz-Sinus mit Vollaussteuerung drin, also anstelle der Lautsprecher zwei Messgeräte eingestöpselt und den Pegel gemessen bei flac und wav. Exakt gleich, und zwar auf's mV genau. Ok, sage ich mir, dann höre ich nochmal. Was mir vorhin gleich in den ersten Takten leiser vorkam, ist bei längerem Zuhören schlicht eine saubere und entschlackte Gangart. Das zieht sich durch alle Testfiles. Es ist gleich laut, aber man könnte lauter machen, ohne dass Lästigkeit droht. Der Unterschied jedenfalls ist ganz deutlich auszumachen, und ich bleibe ganz klar bei der direkten wav-Ausgabe von ConvoFS. Das ist die bisher mit Abstand beste online-Faltungsvariante, die ich hatte.
Danke, Michael!
Viele Grüße
Gert