Fortepianus hat geschrieben:Hallo Otto,
das Leitermaterial ist nach meinem Verständnis weniger entscheidend für den Klang eines Kabels als das Dielektrikum.
Hallo Gert
Also da bin ich anderer Meinung. Ich habe unzählige "Testkabel" gebaut, mit verschiedensten Leitermaterialien und Isolierungen. Immer wenn ein Leiter des Audiosignals höherer Güte war, meinetwegen monokristalines, sehr reines Kupfer im Vergleich zu Industrieware, stellte sich eine sofort hörbare, höhere Sauberkeit und Entspanntheit im Klang ein.
Die Isolierung, sprich Dielektrikum, beeinflusste andere Faktoren, wie z.B die Höhendämpfung. PVC empfand ich oft als "plärrig", im Vergleich zu einem identischem Kabel mit Teflon oder Baumwollisolierung. Versilberte Feinstlitzen fielen mir oft als "Gezischel" auf. Versilberte, dicke Kupferadern hatten ein schlechtes "Timing", eine Hörgröße, die erst geübten Hörern auffällt. Es klingt absolut ausgewogen, das Gehirn muss aber ständig kompensieren, und einem fällt auf, das es auf dauert anstrengt, damit zu hören. Ohne erstmal ausmachen zu können, woran es liegt. Oftmals hinkt der Bassbereich dem Hochton zeitlich hinterher (subjektiv).
Wie in jeder Hifikette, so auch beim Kabelbau, bestimmt jedoch die Summe der Einzelteile das Ergebnis, also auch Lötzinn, Stecker, Außenmantel. So kann also ein bestimmter Draht in Aufbau A dünn und analytisch klingen, der selbe jedoch in Aufbau B warm und zurückhaltend. Dies würde deinen von mir zitierten Satz genau treffen. Geht man aber hin, und tauscht in diesem Aufbau die Leiter selbst, hört man schnell heraus, das sie mindestens ebenso am Ergebnis beteiligt sind.
Ich denke, aus diesem Grund sind die hochwertigen Kabel der kleinen Manufakturen auch so kostspielig, man benötigt sehr viele Versuche, und viel Zeit, um dort zu landen, wo man hin will. Das Grundprinzip kann man bereits bei Haralds Eigenentwicklung erkennen. Unterschiedliche Flechtung, Isolierung, Schirmung, usw. bestimmten sein Ergebnis mit. Ich bin sogar der Überzeugung, würde er damit weitermachen, und zusätzlich noch verschiedene Leitermaterialien und Querschnitte mit einbeziehen, würde daraus ein absolutes Spitzenkabel entstehen, das sein bisheriges problemlos hinter sich lässt.
Gruss
Stephan