Gesucht: Gute Versionen von Smetana - Die Moldau

Klangperlen und künstlerische Leckerbissen
hkampen
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Beitrag von hkampen »

Hallo Jörg,

ich bin da auch eher für Jakub Hrůša mit den Bamberger Symphonikern. Die Version vom Collegium 1704 ist für meinen Geschmack zu dünn.

Grüße
Harald
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Harald,

das Ensemble Collegium 1704 musiziert mit historischen Instrumenten im sog. "Originalklang". Nomen est omen. Das erklärt den gegenüber modernen Instrumenten dünneren Klang. Ist aber Absicht :D, obwohl Smetana erst 1824 geboren wurde.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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hkampen
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Beitrag von hkampen »

Hallo Horst-Dieter,

das ist mir schon klar. Ich habe auch kein Problem damit, dass es jetzt nicht die große Dynamik, den großen "Wumms" hat wie andere Interpretationen, aber Vyserad fällt - nach meinem Empfinden - musikalisch auseinander und z.B. hat "das fließende Wasser", etwa Minute 6 bis 8 bei der Moldau, keinen richtigen Flow, es wirkt auf mich etwas unrund.

Grüße
Harald
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Melomane
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Beitrag von Melomane »

Hallo,

noch ein kurzer Einwurf: Wenn das Collegium auf historischen Instrumenten spielt, dann ist dabei nicht an Barockinstrumente zu denken. Sondern an die, die zur Zeit Smetanas für die Zeit des Komponisten "zeitgemäß" waren. Und da war zudem im 19. Jh. einiges im Fluss. Insbesondere ist wohl daran zu denken, dass Instrumente "lauter" wurden und die Streichinstrumente mit Darmsaiten spielten. Von der Entwicklung neuer Instrumente und dem Verschwinden alter mal abgesehen.

Viele Grüße

Jochen
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

Hallo Jochen,

ganz richtig. Oft wird unter historischer Aufführungspraxis Barockmusik verstanden und dabei übersehen, dass auch das ganze 19. Jahrhundert, also in Klassik und Romantik, zumindest teilweise, mit Instrumenten gespielt wurde, die sich von heutigen unterscheiden.

Ein Paradebeispiel ist das Fagott, das in der heute gültigen Form erst in den 1830 Jahren (Heckel System) entstand. Die ältesten, heute noch vorhandenen Instrumente (#3000 ff) stammen aus den 1880er Jahren. Im 19. Jahrhundert war die Firma Heckel außerdem bei weitem nicht so beliebt wie heute, mal von der französischen Variante (basson) ganz abgesehen. Auch danach gab es noch Änderungen an Anforderungen und Ausführung, was u.a. mit größeren Orchesterbesetzungen und größeren Konzertsälen zusammenhängt. Da war ein dünner Klang einfach nicht mehr opportun.

Viele Grüße
Horst-Dieter
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo zusammen,

ich kann vielen Versionen etwas abgewinnen. So auch der aktuellen von Luks, die - auch für mein Empfinden - "kein rekonstruiertes Museumsexponat sein soll, sondern eine Erinnerung an die ästhetischen Ideale der romantischen Aufführungspraxis von Smetanas Zeit, die den Musikern und dem Publikum von heute als Inspiration dienen kann", wie Luks selbst schreibt.

Es sind ja nicht nur die anderen Instrumente (bei denen ich besonders den runden weicheren Klang der Bläser schätze), sondern auch der differenzierte Einsatz von Vibrato, Rubato und Portamento, die die "andere" Stimmung erzeugen.

Was einem persönlich nun besser gefällt, ist dann eher Geschmachssache.
Ich habe da eine klare Meinung: beides ;-)

Viele Grüße
Jörg
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Horse Tea
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Beitrag von Horse Tea »

:cheers: .
Viele Grüße
Horst-Dieter
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alcedo
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Beitrag von alcedo »

Hallo zusammen,

wer mehr über das berühmteste Werk Smetanas wissen möchte, dem sei die TV-Sendung am kommenden Sonntag im ORF2 empfohlen:

https://tv.orf.at/program/orf2/diemoldau-100.html

Hier bildet eine Orchesterprobe mit den Bamberger Symphonikern unter der Leitung ihres Chefdirigenten Jakub Hrůša den roten Faden des Films.

Viele Grüße
Jörg
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