Octave HP 300 MK II - Ein Erfahrungsbericht
Verfasst: 01.02.2009, 11:00
Hallo liebe Hifi- und Musik-Freunde,
heute möchte ich mir die Zeit nehmen um euch meine neueste Errungenschaft vorzustellen: Die Octave HP 300 MK II Röhren-Hybrid-Vorstufe:
Wie ich zu Octave kam:
Kennen gelernt habe ich Octave bei meinem Händler (Max Schlundt – Kulturtechnik). Seinerzeit wie auch noch heute spielte eine HP 500 SE an der Adam Tensor Beta. Durch meine häufigen Besuche lernte ich diese Kombination schnell zu schätzen. Nunja, aber ich war ja erstmal auf der Suche nach neuen Lautsprechern und so zogen bei mir ein: Adam Audio Column (vollaktiv) und Trigon Audio Snowhite. Sehr glücklich mit dieser Kombination bestritt ich meine Musikerlebnisse. Der Kontakt zur Kulturtechnik riss nicht ab und so fiel mein Augenmerk eines Tages auf die HP 300 MK II (im Folgenden nur noch HP 300 genannt). Nachdem ich sie ein Wochenende ausgeliehen hatte, war für mich klar, dass ich sie haben wollte – und nun steht sie hier.
Das Gerät:
In der Hochpegelvariante bietet das Gerät sechs Hochpegeleingänge, einer davon ist symmetrisch via XLR. Es gibt eine Tape-Record-Schleife für alle Bandfreunde und einen Aux-Eingang, der an der Front des Gerätes auch mit einem Kippschalter angewählt werden kann. Somit schleift die HP 300 das Signal ohne Lautstärkeregelung auf den XLRs (und auf einem der zwei RCA-Ausgänge) nur noch durch – perfekt für alle, die ihre Stereo-Anlage in einer Surround-Anlage integriert haben. Entscheidet man sich für die Phono-Variante, hat das Gerät eine Phono-MC Platine, natürlich auch mit Röhre und der Phono-Eingang kann als solcher genutzt werden. Wo wir gerade von Röhren sprachen: serienmäßig verbaut sind eine ECC 82 und eine ECC 88 auf der Line-Platine, auf der Phono-Platine hingegen ist es eine ECC 81, ich glaube, alle von JJ (Slowakei). Die Lautstärkeregelung erfolgt über ein Poti, Quellenanwahl über Drehschalter.
Optik:
In meinen Augen gehört das Gerät zu den schönsten Geräten der Hifiszene. Ich habe mich für die silberne Ausführung entschieden. Schlichtes Silber mit schwarzen Seitenbacken. Die Drehregler sind verchromt, alle LEDs sind blau, allerdings nicht gleißend hell sondern eher stumpf. Ich finde sie bildhübsch.
Haptik / Verarbeitung:
Ich bin in Sachen Verarbeitung ein kritischer Betrachter, fallen mir Fehler und Mäkel doch schnell auf. So sehr ich mich bemühe, an dem HP 300 gibt es nichts auszusetzen. Alle Anschlüsse sind fest mit dem Gehäuse verbunden und wirken massiv, die XLR-Stecker rasten kernig ein und die schraubbaren Cinch-Stecker sitzen fest. Alle Dreh-, Schalt- und Drückvorgänge am Gerät bieten einen sinnvollen Widerstand und man hat nirgends das Gefühl, das gespart wurde. Einzig der Drehschalter für die Quellenwahl hat ein wenig Spiel, jedoch in einem absolut vertretbaren Rahmen. ZUMAL: Der Spielraum ist nicht in den Schaltrichtungen, sondern wenn man nach oben und unten wackelt. Weiter auf Verarbeitungsfehlersuche konnte ich nichts finden, nicht ein Schraubenkopf ist „verditscht“, alle Schrauben sitzen zentriert – alles perfekt. 100% MADE IN GERMANY - „deutsche Wertarbeit“.
Der Klang:
Einspielzeit: Nach dem ersten Anschließen war ich schon ernüchtert, da lief einiges schief. Nach zwei Stunden platzte der erste kleine Knoten, das machte Mut. Nach ziemlich genau zehn Stunden platzte ein riesiger Knoten und das auch noch wirklich plötzlich. Auf Nachfrage bei meinem Händler teilte er mir mit, dass andere Kunden ähnliche Effekt bemerkt hätten und dass die einhellige Meinung bestand, dass das Gerät in den ersten zehn bis 15 Stunden ein riesigen Schritt nach vorn tut und dann viele, viele kleine in den ersten zwei bis drei Monaten. Ich habe jetzt knapp 25 Stunden gehört und kann sagen, dass ich auch nach dem großen Knoten wirklich noch Veränderungen bemerke, nicht so was wie: „Jetzt ist das und das besser“, sondern eher in der Form immer neuer Überraschungen, dass das, was mir schon aufgefallen ist, einfach immer besser wird: stimmiger, klarer, kontrastreicher.
Ich bin kein großer Klangbeschreiber, daher wird das hier leider recht kurz: Die Musik löst sich unheimlich gut vom Lautsprecher. Mit geschlossenen Augen verschwinden die Lautsprecher förmlich. Der Bass ist genial: Knackig druckvoll, aber nicht übertrieben. Mitten und Höhen sind seidig weich und doch absolut klar definiert. Wie gut der Kontrast ist und sich somit einzelne Töne voneinander unterscheiden fiel mir bei Yann Tiersens – Monochrome auf, direkt am Anfang gibt es einen Geigenton, der nicht in einem Bogenzug gespielt wird, sondern eher, Geigenspieler mögen mir mein Unvermögen verzeihen, zitternd. Hörbar ist das mit dem Trigon auch, aber der Octave macht das einfach beispielhaft gut. Der Hintergrund ist schwarz wie die Nacht und die Musik ist scheinbar grenzenlos dynamisch.
Die HP 300 MK II macht einfach Spaß. Musik, so wie sie sein soll.
Abschließend noch die gesamte Kette, die Musik und ein paar Bilder. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr sie natürlich gern stellen.
Ich wünsche allen fröhliche Musikstunden.
Ben
Die Kette:
Adam Audio Column (vollaktiv)
Octave HP 300 MK II (hochpegel)
Marantz SA 7001
Zaolla NF- / XLR-Kabel
Eigenbau Stromkabel + Audioplan Powerstar S Netzleiste
Die Musik (kurzer Auszug):
Yann Tiersen – Le Phare / Cetait ici
Jackie Leven – Lovers at the gunclub / Elegy for Johnny Cash
Jacob Dylan – seeing things
Katja Maria Werker – contact myself
Migraine – Little Luxury
Tom Waits
Little Axe
Air
Isaac Hayes
etc.
heute möchte ich mir die Zeit nehmen um euch meine neueste Errungenschaft vorzustellen: Die Octave HP 300 MK II Röhren-Hybrid-Vorstufe:
Wie ich zu Octave kam:
Kennen gelernt habe ich Octave bei meinem Händler (Max Schlundt – Kulturtechnik). Seinerzeit wie auch noch heute spielte eine HP 500 SE an der Adam Tensor Beta. Durch meine häufigen Besuche lernte ich diese Kombination schnell zu schätzen. Nunja, aber ich war ja erstmal auf der Suche nach neuen Lautsprechern und so zogen bei mir ein: Adam Audio Column (vollaktiv) und Trigon Audio Snowhite. Sehr glücklich mit dieser Kombination bestritt ich meine Musikerlebnisse. Der Kontakt zur Kulturtechnik riss nicht ab und so fiel mein Augenmerk eines Tages auf die HP 300 MK II (im Folgenden nur noch HP 300 genannt). Nachdem ich sie ein Wochenende ausgeliehen hatte, war für mich klar, dass ich sie haben wollte – und nun steht sie hier.
Das Gerät:
In der Hochpegelvariante bietet das Gerät sechs Hochpegeleingänge, einer davon ist symmetrisch via XLR. Es gibt eine Tape-Record-Schleife für alle Bandfreunde und einen Aux-Eingang, der an der Front des Gerätes auch mit einem Kippschalter angewählt werden kann. Somit schleift die HP 300 das Signal ohne Lautstärkeregelung auf den XLRs (und auf einem der zwei RCA-Ausgänge) nur noch durch – perfekt für alle, die ihre Stereo-Anlage in einer Surround-Anlage integriert haben. Entscheidet man sich für die Phono-Variante, hat das Gerät eine Phono-MC Platine, natürlich auch mit Röhre und der Phono-Eingang kann als solcher genutzt werden. Wo wir gerade von Röhren sprachen: serienmäßig verbaut sind eine ECC 82 und eine ECC 88 auf der Line-Platine, auf der Phono-Platine hingegen ist es eine ECC 81, ich glaube, alle von JJ (Slowakei). Die Lautstärkeregelung erfolgt über ein Poti, Quellenanwahl über Drehschalter.
Optik:
In meinen Augen gehört das Gerät zu den schönsten Geräten der Hifiszene. Ich habe mich für die silberne Ausführung entschieden. Schlichtes Silber mit schwarzen Seitenbacken. Die Drehregler sind verchromt, alle LEDs sind blau, allerdings nicht gleißend hell sondern eher stumpf. Ich finde sie bildhübsch.
Haptik / Verarbeitung:
Ich bin in Sachen Verarbeitung ein kritischer Betrachter, fallen mir Fehler und Mäkel doch schnell auf. So sehr ich mich bemühe, an dem HP 300 gibt es nichts auszusetzen. Alle Anschlüsse sind fest mit dem Gehäuse verbunden und wirken massiv, die XLR-Stecker rasten kernig ein und die schraubbaren Cinch-Stecker sitzen fest. Alle Dreh-, Schalt- und Drückvorgänge am Gerät bieten einen sinnvollen Widerstand und man hat nirgends das Gefühl, das gespart wurde. Einzig der Drehschalter für die Quellenwahl hat ein wenig Spiel, jedoch in einem absolut vertretbaren Rahmen. ZUMAL: Der Spielraum ist nicht in den Schaltrichtungen, sondern wenn man nach oben und unten wackelt. Weiter auf Verarbeitungsfehlersuche konnte ich nichts finden, nicht ein Schraubenkopf ist „verditscht“, alle Schrauben sitzen zentriert – alles perfekt. 100% MADE IN GERMANY - „deutsche Wertarbeit“.
Der Klang:
Einspielzeit: Nach dem ersten Anschließen war ich schon ernüchtert, da lief einiges schief. Nach zwei Stunden platzte der erste kleine Knoten, das machte Mut. Nach ziemlich genau zehn Stunden platzte ein riesiger Knoten und das auch noch wirklich plötzlich. Auf Nachfrage bei meinem Händler teilte er mir mit, dass andere Kunden ähnliche Effekt bemerkt hätten und dass die einhellige Meinung bestand, dass das Gerät in den ersten zehn bis 15 Stunden ein riesigen Schritt nach vorn tut und dann viele, viele kleine in den ersten zwei bis drei Monaten. Ich habe jetzt knapp 25 Stunden gehört und kann sagen, dass ich auch nach dem großen Knoten wirklich noch Veränderungen bemerke, nicht so was wie: „Jetzt ist das und das besser“, sondern eher in der Form immer neuer Überraschungen, dass das, was mir schon aufgefallen ist, einfach immer besser wird: stimmiger, klarer, kontrastreicher.
Ich bin kein großer Klangbeschreiber, daher wird das hier leider recht kurz: Die Musik löst sich unheimlich gut vom Lautsprecher. Mit geschlossenen Augen verschwinden die Lautsprecher förmlich. Der Bass ist genial: Knackig druckvoll, aber nicht übertrieben. Mitten und Höhen sind seidig weich und doch absolut klar definiert. Wie gut der Kontrast ist und sich somit einzelne Töne voneinander unterscheiden fiel mir bei Yann Tiersens – Monochrome auf, direkt am Anfang gibt es einen Geigenton, der nicht in einem Bogenzug gespielt wird, sondern eher, Geigenspieler mögen mir mein Unvermögen verzeihen, zitternd. Hörbar ist das mit dem Trigon auch, aber der Octave macht das einfach beispielhaft gut. Der Hintergrund ist schwarz wie die Nacht und die Musik ist scheinbar grenzenlos dynamisch.
Die HP 300 MK II macht einfach Spaß. Musik, so wie sie sein soll.
Abschließend noch die gesamte Kette, die Musik und ein paar Bilder. Wenn ihr Fragen habt, könnt ihr sie natürlich gern stellen.
Ich wünsche allen fröhliche Musikstunden.
Ben
Die Kette:
Adam Audio Column (vollaktiv)
Octave HP 300 MK II (hochpegel)
Marantz SA 7001
Zaolla NF- / XLR-Kabel
Eigenbau Stromkabel + Audioplan Powerstar S Netzleiste
Die Musik (kurzer Auszug):
Yann Tiersen – Le Phare / Cetait ici
Jackie Leven – Lovers at the gunclub / Elegy for Johnny Cash
Jacob Dylan – seeing things
Katja Maria Werker – contact myself
Migraine – Little Luxury
Tom Waits
Little Axe
Air
Isaac Hayes
etc.