Andreas (Sonus Natura Stella)

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insigne musicae
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Andreas (Sonus Natura Stella)

Beitrag von insigne musicae »

Hallo zusammen,

nachdem ich einige Zeit sehr interessiert Themen in diesem Forum verfolgt habe, habe ich mich entschieden, mich nun auch anzumelden. Nicht nur die geballte Kompetenz, sondern vor allem die Hilfsbereitschaft und der vorbildliche Umgangston in diesem Forum haben mich bewogen, hier aktiv zu werden. Zwar bin ich in erster Linie Musik-Genießer und wenig interessiert an technischen Grundlagen, aber ich hoffe, zu einem Erfahrungsaustausch auf der Wahrnehmungs-Ebene beitragen zu können.

Bereits zu Beginn meiner Beschäftigung mit audiophilen Produkten war die Räumlichkeit der Wiedergabe das, was mir am wichtigsten war. Als Student schien es mir also naheliegend, Räumlichkeit durch möglichst viele Lautsprecher zu erzeugen. Wie falsch ich damit lag, wurde mir recht schnell bewusst, als ich mein erstes 7.1 System von Teufel bald nicht mehr zum Hören von Musik nutzen wollte, da Musik darüber einfach nur falsch klang. Neben dem Einsatz zu vieler Schallquellen sprach ich die falschklingende Wiedergabe allerdings auch der Größe der Lautsprecher zu. Ich schaute mich also nicht mehr nach Sub/Sat-Systemen um, sondern nach Kompaktlautsprechern. Als Student träumte ich noch von Nubert Lautsprechern, damals schon immer auch auf Standlautsprecher schielend, was aber Budget-bedingt noch ein Traum bleiben musste.

Den Einstieg in die Welt hochwertiger Lautsprecher bildeten für mich dann die MO-2 von ME-Geithain. Gleichzeitig zeigten sie mir auch die Vorteile der Aktivtechnik auf. Gemeinsam mit der phantastischen Röhrenvorstufe L2 von Valvet hörte ich mit den MO-2 ein paar Jahre zufrieden Musik, bis ich, angefixt von den teils überschwänglichen Berichten über gesteigerte Räumlichkeit durch trinaurales Hören einen dritten Lautsprecher haben musste. Meine MO-2 erhielten also die ME-Geithain RL-904 als größeren Bruder und Center-Lautsprecher zur Seite gestellt. Die L2 musste dafür leider weichen und einem SST Trinaural Processor Platz machen.

Wahnsinn, was trinaurales Hören für Vorteile brachte! Der Raum war fortan scheinbar über seine Breite hinaus von Musik erfüllt. Raumakustische Probleme traten dann aber zum Vorschein, auch, weil ich gerne etwas lauter hörte und nun eben drei statt nur zwei Lautsprecher den Raum anregten. Abhilfe musste also her. Neben Teppich, Molton vor den Fenstern, Türen und vor der Wand hinter den Lautsprechern und Basotect an den Spiegelflächen an den Seitenwänden, der Wand hinter dem Hörplatz und der Decke, beschäftigte ich mich auch mit den Möglichkeiten der digitalen Raumkorrektur.

Ein Lyngdorf DPA-1 hielt dann Einzug in meine Audiokette und löste die gröbsten raumakustischen Probleme. Mit der Korrektur durch den DPA-1 war ich trotzdem nie so richtig zufrieden: Bässe waren mir immer etwas zu schlank, Höhen etwas zu schrill. Ich musste also die Möglichkeit erhalten, die Zielkurve selbst festlegen zu können. Acourate stellte für mich diese Möglichkeit dar. Dies bedeutete allerdings auch, dass ich den analogen Trinaural Processor durch ein digitales Interface ersetzen musste, um in den Genuss des Online Convolvings zu gelangen. Ich entschied mich für den Kauf eines RME Fireface UCX.

Gleichzeitig las ich immer mehr Berichte, die beschrieben, wie wichtig drei gleiche Lautsprecher beim trinauralen Hören seien. Ich machte mich also wieder auf die Suche nach Lautsprechern, die meine ME-Geithains ersetzen sollten; die MO-2 waren mir inzwischen doch etwas zu klein, die RL-904 gefiel mir nicht so gut bei der Abstrahlcharakteristik. Eine Ergänzung durch einen Subwoofer (MartinLogan Depth I) schob ich noch dazwischen, um zu prüfen, ob dies vielleicht das Problem beheben könnte.

Beeindruckt von den offenen und freundlichen Berichten über die Entwicklungen von Sonus Natura durch Cay-Uwe (nicht zuletzt auch in diesem Forum), entschied ich, Cay-Uwe einen Besuch abzustatten und seine Entwicklungen (Monitor und Unikat) einmal anzuhören. Da mir die Monitor ausgesprochen gut gefiel, entschied ich mich für sie als Nachfolger der ME-Geithain MO-2 und RL-904, nachdem ich von Cay-Uwe auch die Möglichkeit erhielt, die Monitor in meinem Hörraum Probe zu hören. Ich wähnte mich in puncto Kompaktlautsprecher mit den Sonus Natura Monitor zunächst am Ende der Reise, wohl wissend, dass es natürlich immer noch etwas besseres in höheren Preisregionen gibt. Trotzdem stellen die Monitor noch den aktuellen Stand in meinem ca. 22 m2 Hörraum dar.

Meine Audiokette sieht aktuell wie folgt aus:
- PC mit Adnaco S3B
- iFi iUSB
- iFi i iPurifier
- RME Fireface UCX
- Audio Vero AcourateCleaner
- 3x Sonus Natura Monitor
- 1x MartinLogan Depth I

Als Player verwende ich Foobar2000 und Bug Head Emperor. Für die Stromaufbereitung/-filterung nutze ich eine Vibex Three. Als Netzkabel kommen ViaBlue X-60 und als NF-Kabel ZeroPointZero von White Zombie Audio zum Einsatz. Die Vibex Three, das Fireface UCX, der AcourateCleaner und das iFi iUSB stehen auf einem Creaktiv Trend Rack. Das Fireface UCX sowie die Adnaco S3B erhielten separate geregelte Netzteile mit Bestandteilen von THEL.

Meine Musikvorlieben bilden überwiegend Hard Rock und Heavy Metal (vor allem Progressive Metal und Gothic Metal), aber auch Klassik und Soundtracks. Für mich schließen sich diese auf den ersten Blick gegensätzlichen Genres nicht aus, da es mir um die emotionale Gewalt der Musik geht. Dadurch erklärt sich auch mein Nutzername: Die emotionale Gewalt als Kennzeichen der Musik (insigne musicae) kann in jedem Genre vorhanden sein. Ich höre und genieße Musik, wenn sie mich emotional bewegt, anderenfalls stellt sie für mich keine Musik dar. Überwiegend höre ich Musik zur Entspannung, was mir nur über eine für mich gut abgestimmte Audiokette gelingt. Hierdurch erklärt sich auch mein Drang, immer wieder Verbesserungspotential zu suchen. Auch hierbei hoffe ich auf anregende Diskussionen, bin aber auch sicher, hier noch auf spannende Hörberichte von Geräten zu stoßen, die ich bislang noch nicht kenne.

So weit meine Vorstellung. Auf dass wir alle das insigne musicae für uns finden mögen.

Viele Grüße
Andreas
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Andreas,

was für eine Überraschung Dich hier zu finden. Es ist ziemlich genau zwei Jahre her, dass Du Dich für die MONITOR entschieden hast und Deine Ausführungen bezüglich des trinauralen Setups konnte ich bei Dir als ich die Lautsprecher ausgeliefert habe auch nachvollziehen. Besonders beeindruckend fand ich die sehr stabile Mitte, aber auch die gute räumliche Abbildung außerhalb der Mittenposition. Der Einsatz von acourate ist bei Dir auch sehr gut gelungen und hat vor allen Dingen, wie ich Dir damals bei der Auslieferung schon sagte, die Bassanbindung stark verbessert, da der Subwoofer besser integriert wurde. Seit dem haben wir auch einiges an Optimierung der Netzteile für Deine RME ( wenn ich mich richtige erinnere ) durchgeführt und ich bin sicher hier wirst Du noch weitere Tipps zur Weiterentwicklung Deiner HiFi-Kette bekommen.
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whn
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Beitrag von whn »

insigne musicae hat geschrieben: Als Student schien es mir also naheliegend, Räumlichkeit durch möglichst viele Lautsprecher zu erzeugen. Wie falsch ich damit lag, wurde mir recht schnell bewusst, als ich mein erstes 7.1 System von Teufel bald nicht mehr zum Hören von Musik nutzen wollte, da Musik darüber einfach nur falsch klang.
Hallo Andreas,

nur zu meinem besseren Verständnis: Hast Du echte Multichannel Tonträger/Files über die Anlage wiedergegeben?

Gruß, Wilfried
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insigne musicae
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Beitrag von insigne musicae »

Hallo Wilfried,

nein, echte Multichannel-Aufnahmen habe ich darüber nicht wiedergegeben. Ich wollte damals auch nicht nur bestimmte Aufnahmen zufriedenstellend hören können, sondern hatte die Vorstellung, meine Standard-CDs, die ich von meinem PC wiedergegeben hatte, so hören zu können, dass ich quasi umrahmt von Musik in ihr schwelgen konnte. Da ich mich zu diesem Zeitpunkt noch nicht tiefer mit verschiedenen Wiedergabesystemen und Lautsprecherkonzepten beschäftigt hatte, war mir einfach nicht klar, dass das nicht allein mit möglichst vielen Lautsprechern zu realisieren war. Wahrscheinlich war es aber genau diese Erfahrung, die mich dazu brachte, mir die verschiedenen verfügbaren Systeme und Konzepte näher anzuschauen. Das ganze ist auch schon wieder etwa zehn Jahre her. Ich hoffe auch, dass nicht der Eindruck entstand, dass ich meine Unzufriedenheit bei der Wiedergabe dem Hersteller zuschrieb; nein, es war tatsächlich meiner Naivität geschuldet.

Viele Grüße
Andreas
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insigne musicae
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Beitrag von insigne musicae »

Cay-Uwe,

ich danke dir für die Tipps, die ich von dir bezüglich meiner Raumakustik und der besseren Einbindung meines Subwoofers sowie für die Netzteile erhielt. Seit meinem Besuch bei dir vor etwas mehr als zwei Jahren stehen wir immer mal wieder im Kontakt, und ich bin beeindruckt, wie du es immer wieder schaffst, tatsächlich Lautsprecher mit Charakter - dem ausgegebenen Ziel von Sonus Natura - zu entwickeln. Diese Einschätzung möchte ich aber bitte nicht als auf Sonus Natura beschränkt verstanden wissen, sicherlich gibt es auch einige weitere Lautsprecher, die einen ähnlichen Eindruck hinterlassen. Es freut mich auf jeden Fall, auf Sonus Natura gestoßen zu sein, auch wenn es damals nicht nur wie oben beschrieben an den tollen Forumsbeiträgen lag, sondern auch an der relativen Nähe zu meinem Wohnort.

Auch ich bin sicher, dass sich hier im Forum noch einiges an Optimierungspotential für mich finden lässt.

Viele Grüße
Andreas
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whn
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Beitrag von whn »

Hallo Andreas,

vielen Dank für den ergänzenden Beitrag.
Ich hatte schon vermutet, dass es keine wirkliche Multichannel Aufnahmen waren, der Hersteller hatte nichts damit zu tun.

Gruß und ein schönes Wochenende.
Wilfried
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insigne musicae
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Beitrag von insigne musicae »

Hallo zusammen,
seit heute gibt es in meiner Wiedergabekette signifikante Änderungen. Allen voran steht die Umstellung des Trinaural-Setups plus Subwoofer 'zurück' zu einem Stereo-Setup. Diese Umstellung stellt keineswegs einen Rückschritt dar, sondern lässt Musik nun bei mir wesentlich deutlicher wie aus einem Guss klingen. Als Lautsprecher habe ich mich für die Sonus Natura Stella entschieden, allerdings für eine Version mit analoger Aktivweiche und zwei Tieftönern pro Box. Wie immer war der Kontakt zu Cay-Uwe von Sonus Natura sehr angenehm, bei der Abstimmung meiner 'Sonderwünsche' wurde ich fachkundig unterstützt, die Anpassungen ohne Zögern übernommen, was einen der Vorteile eines kleinen Herstellers zeigt.
Der Sprung von einem aktiven Kompaktlautsprecher wie meiner Sonus Natura Monitor, die ich vorher betrieb, zu ausgewachsenen Standlautsprechern wie der Sonus Natura Stella mag der eine Grund für das neue, meinen Hörvorlieben entgegen kommende Klangbild sein, der in der Stella betriebene Manger Schallwandler aber ist definitiv ein anderer Grund dafür. Nie habe ich vorher einen Lautsprecher gehört, bei dem das hören so entspannt und gleichzeitig derartig emotional war. Ich genieße nun eine Räumlichkeit in Breite und Tiefe, die ich selbst mit meinem Trinaural-Setup nicht hatte. Empfindlich reagiere ich bei auch nur ansatzweise schrillen Hochtönen, die bei der Stella einfach durchgehend angenehm und natürlich produziert werden, ohne, dass oberhalb von 4 kHz etwas vermisst wird. Überhaupt kann ich mit ein paar der Vorurteile gegenüber des Manger Schallwandlers, die ich ab und an gelesen habe, aufräumen: Neben den vorhandenen Höhen ist die Ankopplung an den Tiefbassbereich bei der Stella vorzüglich gelungen; auch von einem winzigen Sweet Spot kann keine Rede sein. Zwar stimmt es, dass es schwierig für drei Personen ist, nebeneinander sitzend der Musik zu lauschen, aber in einem Bereich von ca. 0,5 Metern ist die Phantonmitte stabil. Dieser Bereich war auch in meinem vorherigen Setup nicht größer. Wie immer bei den Sonus Natura Lautsprechern, gefällt mir die vertikale Abstrahlcharakteristik der Stella sehr. Die Bühne befindet sich nicht automatisch auf Höhe der Ohren bzw. auf Höhe des Hochtöners, sondern wird stabil in den Raum Projeziert, wie sie auch aufgenommen wurde.
Die nächsten Änderungen in meiner Wiedergabekette werden wohl den DA-Wandler und Vorverstärker betreffen. Bei den Lautsprechern bin ich aktuell aber sicher, am Ende meiner Suche angekommen zu sein.
Viele Grüße
Andreas
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cay-uwe
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Beitrag von cay-uwe »

Hallo Andreas,

es freut mich, dass Dir die STELLA, in der von Dir gewünschten Sonderversion, so gut gefällt und ich bedanke mich, dass Du Dich einmal mehr für Produkte von mir entschieden hast :cheers:

Ich bin nun gespannt wie sich die Entzerrung über acourate bei Dir macht, denn ein auf die Schnelle erstelltes FIR Filter, um die gröbsten Anpassungen am Hörplatz bei Dir zu machen, hat für mich sehr deutliche Unterschiede ausgemacht. Das habe ich bei mir im Hörraum so nicht erlebt, als ich FIR Entzerrungen mit Deiner STELLA probeweise bei mir eingesetzt habe.

Ich habe mir erlaubt für die Leser ein Bild des Lautsprechers hier mit einzubinden, was bestimmt für den Einen oder Anderen interessant wäre :mrgreen:

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Weitere Details zu den Wünschen und Änderungen gegenüber der Standardversion sind hier zu lesen.
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