Johann Sebastian Bach - Weihnachtsoratorium
Verfasst: 07.12.2008, 20:41
Was liegt zu dieser Jahreszeit näher als sich eine schöne Aufnahme des Weihnachtsoratoriums zu gönnen?
Hier ist mein Favorit:
Weihnachtsoratorium - Dresdner Kreuzchor,
Dresdner Philharmonie (Martin Flämig)
Diese aus von 1974/75 stammende Aufnahme (VEB Schallplatten Berlin) besticht sowohl interpretatorisch als auch aufnahmetechnisch. (Wahrscheinlich wurde sie über Geithain-Monitore abgemischt. )
Ein Rezensent schreibt auf amazon.de:
Viele Worte zu machen lohnt sich nicht: Man höre selber und sei überwältigt - große Musik groß vorgetragen, von den Besten der Besten.
Nur noch zur Aufnahmequalität: Hört man ganz genau hin, so lassen sich an sehr, sehr wenigen Stellen für Sekundenbruchteile ganz leichte "Schwankungen" feststellen, die von den Aufnahmebändern herrühren. Aber sonst ist der Klang herrlich rund, warm und ausgewogen, keine digitale Technik vermag das zu übertreffen und vielleicht sogar nicht einmal zu erreichen. Fazit: Es geht nicht besser: Ein Meisterwerk meisterhaft vorgetragen!
Es mag sein, dass diese Aufnahme den Pedanten unter den Bach-Hörern nicht zusagt. Jene, die nur die sog. historische Aufführungspraxis gelten lassen und sich an den "neuesten Stand der Bachforschung" klammern, mögen sich unter ihren Bach-Perücken an den ihnen genehmen Einspielungen gütlich tun.
Barock-Musik als "quasi Tanzmusik" abzutun und alles, was dem womöglich zuwiderläuft, als monoton und langweilig zu bezeichnen, zeugt aber von einer eher eingeschränkten musikalischen Betrachtungsweise. Gerade die angeblich mitreißenden und ständig schwungvollen Dirigate können schnell ermüden. Ich möchte im Gegenteil behaupten, dass diese Dresdener Aufnahme die Differenzierungen in der Komposition sehr gut zum Vorschein kommen lässt und auf diese Weise eine Spannung und "Power" erzeugt, die jegliche Monotonie gerade verhindert. Und die Qualität von Solisten und Chor dieser Aufnahme anzuzweifeln ist einfach nur anmaßend. Alle vier sind top und können nur erreicht, nicht übertroffen werden.
Letztlich sollte das Weihnachtsoratorium doch - und das war gewiss Bachs vornehmstes Anliegen - ein Stück Verkündigung sein! Das vermag diese - meinetwegen romantische - Interpretation auf die allerbeste Weise. Hier strahlt die Musik Wärme, Leben und Freude aus, die sicherlich auch, aber eben nicht nur auf tänzerischem Schwung aufbaut und in tiefgehender Weise beeindruckt!
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Viele Grüße
Rudolf
Hier ist mein Favorit:
Weihnachtsoratorium - Dresdner Kreuzchor,
Dresdner Philharmonie (Martin Flämig)
Diese aus von 1974/75 stammende Aufnahme (VEB Schallplatten Berlin) besticht sowohl interpretatorisch als auch aufnahmetechnisch. (Wahrscheinlich wurde sie über Geithain-Monitore abgemischt. )
Ein Rezensent schreibt auf amazon.de:
Viele Worte zu machen lohnt sich nicht: Man höre selber und sei überwältigt - große Musik groß vorgetragen, von den Besten der Besten.
Nur noch zur Aufnahmequalität: Hört man ganz genau hin, so lassen sich an sehr, sehr wenigen Stellen für Sekundenbruchteile ganz leichte "Schwankungen" feststellen, die von den Aufnahmebändern herrühren. Aber sonst ist der Klang herrlich rund, warm und ausgewogen, keine digitale Technik vermag das zu übertreffen und vielleicht sogar nicht einmal zu erreichen. Fazit: Es geht nicht besser: Ein Meisterwerk meisterhaft vorgetragen!
Es mag sein, dass diese Aufnahme den Pedanten unter den Bach-Hörern nicht zusagt. Jene, die nur die sog. historische Aufführungspraxis gelten lassen und sich an den "neuesten Stand der Bachforschung" klammern, mögen sich unter ihren Bach-Perücken an den ihnen genehmen Einspielungen gütlich tun.
Barock-Musik als "quasi Tanzmusik" abzutun und alles, was dem womöglich zuwiderläuft, als monoton und langweilig zu bezeichnen, zeugt aber von einer eher eingeschränkten musikalischen Betrachtungsweise. Gerade die angeblich mitreißenden und ständig schwungvollen Dirigate können schnell ermüden. Ich möchte im Gegenteil behaupten, dass diese Dresdener Aufnahme die Differenzierungen in der Komposition sehr gut zum Vorschein kommen lässt und auf diese Weise eine Spannung und "Power" erzeugt, die jegliche Monotonie gerade verhindert. Und die Qualität von Solisten und Chor dieser Aufnahme anzuzweifeln ist einfach nur anmaßend. Alle vier sind top und können nur erreicht, nicht übertroffen werden.
Letztlich sollte das Weihnachtsoratorium doch - und das war gewiss Bachs vornehmstes Anliegen - ein Stück Verkündigung sein! Das vermag diese - meinetwegen romantische - Interpretation auf die allerbeste Weise. Hier strahlt die Musik Wärme, Leben und Freude aus, die sicherlich auch, aber eben nicht nur auf tänzerischem Schwung aufbaut und in tiefgehender Weise beeindruckt!
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Viele Grüße
Rudolf