... eine kleine Hifi-Lebensgeschichte, um schlussendlich hier doch „aktiv“ zu werden.
Einen schön guten Tag an die Forumsrunde. Nun ist es passiert, als gelegentlicher, anonymer Forumsleser wird es nun mal Zeit, sich hier vorzustellen.
Mein Name ist Christian, ich bin 42 Jahre, lebe in Köln und bin von Beruf selbstständiger Grafik-Designer. Meine beiden Hobbys, ganz klar Musik, aber auch die Leidenschaft zu alten, luftgekühlten Fahrzeugen.
Die erste (Hifi)Brücke:
Wie viele von Euch habe auch ich mir in meiner frühen Jugend die Nase an den Schaufenstern der für mich erreichbaren Hifi-Studios platt gedrückt. Allen voran natürlich der damalige Saturn in Deutschland. Ein Paradies, Rundgänge mit vielen kleinen separaten Studios auf ca. 5 Etagen mit allem, was mein junges Hifiherz damals höher schlugen ließ. Endlose Träume von Hifitürmen, die im Dunklen an einen Weihnachtsbaum erinnerten und es bei mir bewusst auch sollten. Onkyo Integra, Harman/Kardon, Canton, Magnat, Thorens , Dynaudio, Infinity ... hießen die Träume, von denen einige auch in Erfüllung gingen. (Meinen ersten und einzigen Plattenspieler von Thorens habe ich immer noch im Regal stehen, und wenn es nicht ein sensorgeregelter Mitteltöner wird, so kann man eben diesen Plattenspieler mit in mein Grab legen – wenn's soweit ist:)) Ein weiterer großer Traum waren die Kappa 9A von Infinity, die ebenfalls um 1993 unter enormem finanziellen Aufwand real wurden. Diese spielten auch bis 2010 im Wohnzimmer und haben mich lange begeistert, ohne zu merken, wie der Zahn der Zeit den Klang immer mehr den Garaus gemacht hat. Irgendwie wollte mein damaliger Harmann 665 VXI dann auch nicht mehr so recht, und ich entschloß mich nach einem neuen Stromlieferanten umzusehen. Mit meiner Entscheidung, einen Restek Vollverstärker zu erwerben, kam ich über das Internet zu Herrn Krings in Bonn. Dieser versicherte mir, solche Geräte in der Vorführung zu haben. Also, rüber in die alte Hauptstadt wo ich in seinem sensationell schönen Haus mit einem Espresso freundlich empfangen wurde. - Tja, auch hier wird es vielen so ergangen sein wie mir. Am Ende des Espresso war das Thema Restek-Vollverstärker auch schon wieder vom Tisch. Ich ließ eine Vorführung unterschiedlicher BM- und Silbersand-Lautsprecher mit Begeisterung auf mich wirken und fuhr mit vielen ? wieder zurück nach Köln. Was war das denn jetzt? Warum spielen Regallautsprecher wie BM 4 oder selbst eine AFB-Delta so fundamental tief, klar und präzise und noch mehr? Und warum stelle ich mir über Jahre meine Bude mit solchen „Kindersärgen“ wie den Infinitys zu? Und ...???
Schnell war klar, der alte „Kram“ musste raus und was sollte es Neues geben? Bei vielen Menschen isst das Auge bekanntlich mit. Bei mir auch – und bei mir hören die Augen auch mit. So entstand der Gedanke, von einem ins andere Extrem zu wechseln. Großer Klang mit dezenter Optik stand auf der Speisekarte. In der nächsten Zeit informierte ich mich im Netz. Schnell kamen ich zu weiteren Informationen und Händlern. So auch die Adresse der Zweibrücker Hifibörse mit dem Vorteil, dass der betreibende Herr Gottlob fast bei mir ums Eck wohnt. Hörer ans Ohr, meinen jetzigen Zustand und mein erklärtes Ziel geschildert und „ratzfatz“ saß ich bei Herrn Gottlob im Kölner Wohnzimmer, der mir eine überholte AFB-Delta präsentierte. Ich war begeistert, teilte Herrn Gottlob konkrete Kaufabsichten mit und obwohl wir uns erst 45 Minuten kannten, bot er mir an, ohne Anzahlung die AFB-Delta mit nach Hause zu nehmen und sie in meiner Wohnung zu hören. Wo erlebt man noch so ein spontanes Vertrauen? Ich nahm das Angebot an und die Deltas mit. Verglich die kleinen Lautsprecher mit meinen Infinitys und war schneller begeistert, als der Bass geregelt wurde. Am nächsten Tag kaufte ich meine „ersten Aktiven“, lackierte sie in weiß hochglanz in Verbindung mit zwei schönen Stands. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. (Ich lackiere ja meine Oldtimer auch selbst.) Als Quelle folgte zügig ein kleiner NAD CD-Tuner mit Vorstufe und alles war gut. Infiziert vom neuen Virus informierte ich mich natürlich weiter. So kam ich auch an diesem Forum vorbei. Zweieinhalb Jahre vergingen und ich kaufte ein paar BM 6 Limited Edition. Darauf folgte eine Pro-Ject Stream Box DS+. So konnte ich auch meine digitalisierte Musik integrieren. Wieder alles gut, aber ohne den Herrn Gottlob mit seiner Kompetenz und Hilfsbereitschaft wäre das nicht so gut geworden. An dieser Stelle mal ein dickes Dankeschön dafür.
Die Zweite (Hifi)Brücke:
Mit der Eröffnung seines Studio „Pirol“ in Köln und seinen informativen und interessanten Veranstaltungen konnte ich auch andere aktive Lautsprecher wie Schanks-Audio, Silbersand, Abacus und Merowinger hören. Alles auf ihre Art und Konzept gute Produkte, die Gefallen finden, aber die Lautsprecher von Silbersand bilden für mich den musikalischen und tonalen Standard.
Mittlerweile war auch ich in Zweibrücken und durfte dort Herrn Müller kennenlernen. Der Stamm steht dort, wo der Apfel hinfällt. Herr Müller ist ebenfalls ein beeindruckender Mensch, nicht nur in Sachen Lautsprecherentwicklung. Meine nächsten Lautsprecher werden mit Sicherheit von der Firma mit dem „S“ sein. Eben vom Erfinder der geregelten Aktiven. Man muß ja schließlich Wünsche und Ziele haben.
Eines ist jedenfalls klar. Peter Maffay hatte es beschwerlicher als ich. Er musste erst über sieben Brücken gehen, ich musste nur über Zweibrücken gehen, um zu erfahren, was zeitgemäße Musikwiedergabe auf hohem Niveau bedeutet. Danke auch an Herrn Müller, der sich seit über 40 Jahren mit diesem Thema auseinander setzt. Was würden wir bloß alle ohne geregelte Aktive machen? Stricken?
Ein Allaf aus Kölle
