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Verfasst: 16.01.2016, 23:38
von wgh52
Hallo Peter,

falls es nicht zu tief ins "Nähkästchen" führt, würde ich gerne folgendes verstehen:

1. Arbeiten beide Tieftöner auf dasselbe Volumen oder haben sie individuelle Volumina?
2. Arbeiten beide Tieftöner (parallelgeschaltet) an derselben Endstufe oder haben sie individuelle Endstufen?
3. Warum "reicht" es nur einen beider Tieftöner per Mikrofon "abzutasten"?

Hintergrund: Meine BM-Omega haben individuelle TT Volumina und je TT ein Mikrofon (parallel in die Regelschleife geschaltet) , aber teilen sich "nur" eine gemeinsame Endstufe (sind parallelgeschaltet). Ich möchte das Optimierungspotenzial verschiedener Lösungen besser verstehen.

Danke Dir schonmal!
Gruß,
Winfried

3664

Verfasst: 17.01.2016, 09:15
von meroVinger-audio
Hallo Winfried,

zu 1:
In dem Fall teilen sie sich ein Volumen, weil vom Kundenwoofer so vorgegeben. Das kommt im konkreten Anwendungsfall auch darauf an, wie die Regelung arbeitet. Mit der A.C.T.-Regelung wäre so etwas nicht ohne weiteres möglich gewesen.

zu 2:
Aufgrund der Leistung und des Widerstandes bot es sich an nur eine Endstufe zu nehmen (pro Chassis 8 Ohm, Endstufe leistet 400 Watt)

zu 3:
Weil die Serienstreuung bei den Chassis so gering ist, dass man davon ausgehen kann, dass die Fehler (auch nichtlineare), die das Chassis macht, praktisch 1:1 aufs baugleiche andere Chassis übertragbar sind.

Backes macht ja hier nichts anderes als einen Durchschnitt zu bilden. Das ist sichtlich streitbar, ebenso wie die Variante nur ein Chassis zu regeln. Beide Mikrofone melden einen gemeinsamen Wert beider Chassis zurück und die Regelung korrigiert dann den Durchschnittsfehler. Vorteil wäre, dass man hier Chassis mit deutlich höheren Serienstreuungen verwenden kann. Nachteil sehe ich darin, dass ein defektes Mikro hier sehr viel vergurken kann, ohne dass man es direkt mitbekommt.

Ein gemeinsames Volumen funktioniert sehr gut, ist aber u.E. nicht der Königsweg. Wir geben jedem Chassis ein identisches eigenes Volumen in den Woofern.

Viele Grüße

Peter

Verfasst: 17.01.2016, 18:41
von wgh52
Danke Peter,

für die nachdenkenswerte und aufschlussreiche Antwort!

Weil es anklang eine Nachfrage (ich hoffe hier nicht zu weit off-topic zu gehen :oops: ):
Wenn man zwei TT mit getrennten (nominal gleichen) Volumina und mit individuellen, getrennten Mics hat - darf ich dann aus Deinen Ausführungen schließen, dass in diesem Falle (eigentlich) auch zwei komplette, getrennte Bass-Regelkreise (also auch zwei Endstufen) optimal wären? Dann gäb's zwar etwas Übersprechen (aufs Mic des jeweils anderen Chassis), aber keine Durchschnittsbildung, individuelle Chassistreuungen und auch (fast unvermeidliche Dämmungs- und Volumenunterschiede würden wohl besser ausgeregelt (anstatt "augemittelt") usw. Was meinst Du? Könnte sowas hörbare Verbesserung bringen?

Gruß,
Winfried

3666

Verfasst: 17.01.2016, 19:15
von Hans-Martin
Hallo Winfried,

ich würde befürchten, dass es subsonische Pendelerscheinungen zwischen beiden Regelkreisen gibt, da beide über das gemeinsame Luftkissen vor den Membranen gekoppelt sind. Da macht es Sinn, diese Kreise so zu koppeln, dass ein Auseinanderdriften verhindert wird. Wenn der untere TT aufgrund der Grenzfläche Fußboden besser als der obere an den Raum ankoppelt, entsteht in meiner Vorstellung eine Unsymmetrie zwischen beiden Systemen.

Ein ähnliches aber etwas anders gelagertes Problem habe ich beobachtet, als 20 individuell aktiv angesteuerte Breitbandlautsprecher (Endstufe aus LS-Magnet, normale negative Spannungsgegenkopplung, Duodekaeder) aus einem gemeinsamen Netzteil (mit Reserve) gespeist wurden. Das System fing an, sich aufzuschwingen.

Grüße Hans-Martin

Verfasst: 17.01.2016, 22:15
von meroVinger-audio
Hallo Winfried,

das Argument von Hans-Martin ist wohl hier das, das zählt. "Herumdoktern" würde ich an so einem System auf keinen Fall. Es ist nicht ersichtlich wie empfindlich diese Regelung in speziell Deinem Fall auf Änderungen der Stellgrößen reagiert.

Generell würde ich auch nicht davon ausgehen, dass man durch solch eine Modifikation einen wesentlichen Klangzugewinn realisieren kann. Die Systeme, die jedes Chassis separat regeln, zeichnen sich zumeist durch ein gewisses Baukastensystem aus. So ist es z.B. bei Silbersand nach meinem Informationsstand so, dass Regelung und Endstufe ein integriertes System darstellen. Dies bringt einige Freiheitsgrade. Das Chassis an sich ist unabhängig von den Umgebungsvariablen. Wo wir bspw. noch darauf achten müssen, dass die ungeregelten Chassis dieselben Bedingungen vorfinden wie das geregelte, kann man dort getrost darauf verzichten.

Viele Grüße!

Peter

Verfasst: 17.01.2016, 23:43
von wgh52
Danke Euch beiden!

Ich hatte nicht vor etwas an den Omegas zu (möglicherweise verschlimm-)bessern, sondern zu verstehen welche (evtl. "faulen" :wink: ) Kompromisse bei den Omegas eingegangen wurden bzw. welche Grenzen existieren.

... und damit zurück zu den geregelten meroVinger Subs :cheers:

Gruß,
Winfried

3667

Verfasst: 16.02.2016, 09:27
von meroVinger-audio
Hallo Forenten und Forerpel (der musste auch mal raus... puh.. geschafft!),

zu vermelden gibt es aktuell, dass die Eingangsmodule 2 und 3 auch den Aufbau eines DBA und auch eines Pseudo-DBA (von Harald hier im Forum vorgestellt) ermöglichen.

Zunächst zum DBA:
Das verwendete DSP kann unabhängig zwei geregelte Woofer ansteuern. Hier würde man einen Master/Slave-Betrieb präferieren. DSP ist im vorderen (oder in den vorderen) Woofer(n) verbaut und steuert den Hinteren oder die Hinteren mit an. Das Funktionsprinzip ist ja hinlänglich bekannt.

Beim Pseudo-DBA durchläuft das Basssignal den Raum im Gegensatz zum DBA einmal nach hinten (wie gewünscht), reflektiert dann und läuft wieder nach vorne zu den Subwoofern zurück. Im Zeitpunkt des Eintreffens der Reflektion wird dann über ein entsprechend invertiertes Signal vom selben Subwoofer "gegengefeuert" und ein großteil des reflektierten Signals ausgelöscht. Das funktioniert in der Theorie besser als in der Praxis. Dennoch kann man über entsprechende Filter ganz gezielt auf die einzelnen Moden einwirken und man muss nicht mit einem 1:1-Abbild des ursprünglichen Signals hantieren. Die Möglichkeit ist ohnehin implementiert und insofern entstehen keine Mehrkosten.

Wir werden das System auch in der neuen soNus AMT Koax implementieren und entsprechend dokumentieren. Das ist wohl schon an anderer Stelle geschehen aber macht ja nix. :)

Viele Grüße!

Peter

Verfasst: 01.05.2016, 20:18
von meroVinger-audio
Guten Abend,

eine kurze Info zu einem Zuwachs der "Zubehör"-Kiste.

Das "Hochpassfilter 1" ist da.
Ein hochwertiges aktives und variables Hochpassfilter zur rein analogen Filterung der Hauptlautsprecher bei Einsatz eines Subwoofers.

Die Verwendung bietet sich zum einen mit unserem analogen Subwoofer Eingangsmodul an. Aber vor allem auch bei den Eingangsmodulen 2 und 3 (Latenz 600µs) kommt man so in den Genuß der Modenkorrekturen per DSP am Subwoofer und spart sich gleichzeitig bei den Hauptlautsprechern für die Hochpassfilterung die doppelte Wandlung.

Das Gerät kann auch für Passivlautsprecher zwischen Vor- und Endstufe eingeschliffen werden.

Hier noch ein kleiner Ausblick der optischen Gestaltung der Gerätefront der Serie.

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Viele Grüße!

Peter

Verfasst: 24.05.2016, 14:38
von meroVinger-audio
Guten Tag zusammen,

der 1/15-HK bzw. 1/38 hat nun endlich sein verdientes Kleidchen bekommen.
Der Schreiner hat ein paar Tage gewirbelt und stand dann freudig mit Apfel und Makassar in den Händen da.
Das Ergebnis spricht für sich und die Verarbeitung lädt zum Streicheln ein.

Natürlich gibt es die Serie auch in vielen anderen Gehäusevarianten und auch passend zu den vorhandenen Lautsprechern.

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Viele Grüße!

Peter

Verfasst: 24.05.2016, 15:03
von cay-uwe
Peter,

sieht super aus und ist bestimmt für viele Interessenten eine tolle Sache. Die Regelung und die Größe sorgen außerdem für genügend Reserven. Toll gemacht :cheers:

Verfasst: 24.05.2016, 15:33
von Salvador
Hallo Peter,

welche Anschlüsse bietet denn das Hochpassfilter, wie siehts denn innen aus, gibt es Fotos, und was soll es denn kosten?

Beste Grüße,
Andi

Verfasst: 24.05.2016, 15:54
von meroVinger-audio
Hallo Cay-Uwe,

danke dafür! :-)
Hinsichtlich Deiner Koax-Box kann ich die Komplimente nur zurückgeben!!

@Salvador:
Der Preis steht noch nicht fest, da das Gerät in erster Linie eine Dreingabe für Kunden der Subwoofer mit analogem Eingangsmodul sein soll. Er wird sich für das Gerät einzeln wohl um die 350 Euro bewegen.

Das Gerät verfügt über Stereo Cinch Ein- und Ausgänge. Photos gibts sowie die Frontplatten eintreffen.

Viele Grüße!

Peter

Verfasst: 24.05.2016, 16:38
von Fujak
Hallo Peter
meroVinger-audio hat geschrieben:Das Gerät verfügt über Stereo Cinch Ein- und Ausgänge.
das finde ich äußerst schade, weil damit der Einsatz für alle Vorverstärker mit symmetrischem Signalausgang und Aktivlautsprecher mit symmetrischem Signaleingang wegfällt - das sind die meisten.
Ansonsten wäre das Gerät nämlich für alle Betreiber einer Monitor-Sub-Kombi interessant. Denn die meisten dieser Hochpassfilter wie sie in vielen Subwoofern eingebaut sind, führen leider zu deutlichen klanglichen Einbußen bei den Hauptlautsprechern (gebremste Dynamik). Ich nehme an, dass dies bei Deinen Hochpassfiltern nicht der Fall ist.

Grüße
Fujak

Verfasst: 24.05.2016, 16:47
von meroVinger-audio
Hallo Fujak,

Xlr gibt's auf Wunsch. :cheers:

Vg

Peter

Verfasst: 24.05.2016, 17:03
von Fujak
Hallo Peter,

das hört sich gut an. :cheers: Wenn XLR bei dem Gerät echte symmetrische Signalfilterung bedeutet, bleibt mein Interesse an Deinem Kästchen geweckt. Das ist m.E. nämlich eine echte Marktlücke.

Grüße
Fujak