IKEA goes HighEnd oder die Karriere eines Schneidebrettes

axxxxx

IKEA goes HighEnd oder die Karriere eines Schneidebrettes

Beitrag von axxxxx »

Liebe Freunde,

das Gute liegt manchmal so nahe, daß man es übersieht. Muß uns doch erst ein Amerikaner auf die segensreichen Eigenschaften der IKEA APTITLIG Schneidebretter hinweisen, die nämlich aus verleimten Bambus bestehen und dieses muß wohl magische Eigenschaften besitzen:
What makes bamboo so effective in the audio world is its structure and the process that allows us to turn what is basically a massive fibrous grass into a flat board. The bamboo itself is formed from long bundles of cellulose fibers, bound together by lignin, a natural thermoplastic resin. The closer to the surface you get, the greater the density of those fibers. The result is not unlike natural carbon fiber, but considerably heavier. Take that structure and cut it into strips that can then be stacked face to face to create a single flat board and you have a random, composite, variable-density material -- which is just about ideal for dissipating mechanical energy effectively without converting it into a single, dominant resonant frequency the way that glass or MDF does.
Und nun der endgültige Adelsschlag:
The three-layer boards and bamboo couplers take everything that the single-layer Aptitlig did and extend it -- significantly. Bass goes deeper, the stage is bigger, the body and richness of voice and guitars have significantly more shape and are far more natural. The texture of bow on fiddle strings becomes apparent, as does the low-level subtlety in the production. But the really big improvement is in terms of tempo and the way the song breathes.
http://www.theaudiobeat.com/blog/ikea_aptitlig.htm

Das ist wohl so, als ob der DAC mit Hilfe der Brettchen eine Liga höher spielt. :mrgreen:
Faszinierend ...

Gruß,
Kai
music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hi Kai;

Ich überleg schon die ganze Zeit, wie ich das Ding in meine Lautsprecher reinbekomme, um den dort verbauten Amps zu beschriebenen Höhenflügen zu verhelfen.... Evtl. einfach das Hackbrett klein hacken?!

Testen werd ichs dennoch mal; nachdem mich vor einiger Zeit der beliebig reproduzierbare Klangunterschied zwischen locker entkoppelten (auf Kabelhaufen platzierten)vs.(vermeintlich) sauber und fest aufgestellten Audio-PC so dermaßen von den Socken gehauen hat, halt ich erst einmal garnix mehr für unmöglich und bei den überschaubaren Kosten kann man so einen Spaß schon mal mitmachen. Die vom Audio-PC-Spezi Horst empfohlenen Sobothane-Halbkugeln aus Engeland treffen ebenfalls die Tage ein; ich bin gespannt...

Grüße,
Thomas

(der mittlerweile sogar über highendige Stromkabel inkl. (topic on) entsprechender Stromleiste mit vibrationsdämpfendem bzw. -absorbierendem (?) Holzaufbau verfügt. Leider nicht von IKEA...)
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cinematic
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Beitrag von cinematic »

Besser man nimmt gleich ein Billy Regal für die ganze Anlage :wink:
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Rossi
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Beitrag von Rossi »

Aber schick sieht's schon aus... 8)
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Es gab schon einmal vor ca. 10-15 Jahren eine teure Plattform, aus Würfeln von Bambusholz zusammen geleimt, und etwas Ähnliches bei IKEA als Hackbrett - Massenartikel und viel billiger. Momentan habe ich sowas aus Buche.

Ich habe bei Ikea auf meinem Heimweg mal nachgeschaut und APTITLIG abgeklopft. Die Ergebnisse variieren. Manche klingen tieffrequent nach, manche klingen hell und etwas nach, und schließlich findet man noch hellen Eigenklang, der schnell abklingt. Das letzte scheint mir geeignet, die anderen nicht. Es waren 11 Aptitlig Hackbretter dort, davon habe ich 7 getestet (abgeklopft und abgehört), auf die anderen hatte ich keinen Zugriff.

Abgerundete Ecken und schäge Seitenwände, ein Sandwich aus horizontalen und vertikalen Fasern ist resonanzärmer als ein Abschnitt von einem naturgewachsenen Brett mit einheitlicher Faserrichtung. Bei diesem Aptitlig gibt es offenbar Verarbeitungsunterschiede oder es ist so wie bei Naturmaterialien mit der üblichen Variation. Also aufpassen!
which is just about ideal for dissipating mechanical energy effectively without converting it into a single, dominant resonant frequency the way that glass or MDF does.
Wer hier Glas und MDF vom Schwingverhalten/Dämpfung in einem Atemzug gleichwertig erwähnt, muss sich aber die Frage gefallen lassen, ob er schon mal über den Tellerrand geblickt hat. Bei mir liegen dazwischen noch Granit, Schiefer, Buchen- und Birkenmultiplex, mit MDF als letztes, Glas aber als erstes Element. Glas hart, schnell, resonant, MDF weich, gedämpft/gebremst.

Grüße Hans-Martin
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Bass goes deeper, the stage is bigger, the body and richness of voice and guitars have significantly more shape and are far more natural.
Aha, ja die üblichen verdächtigen Beschreibungen "schwärzerer Bass", "w e i t e Bühne" etc.

Man könnte auch einfach sagen, der Mensch hat verglichen mit anderen Säugetieren nicht das beste Gehör und was er glaubt zu "hören" besteht schätzungsweise zu 79% aus subjektiver Einbildung.

Grüße,
Frederik
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Frederik, nimm es nicht persönlich, denn so ist es nicht von mir gemeint: Das kann so nicht stimmen, besonders der geschätze Zahlenwert. Wenn jemand 5mal Nein sagt, höre ich stattdessen 4mal Nein und 1mal Ja? Natürlich nicht, aber Wahrnehmung hat eigene Gesetze.

Ich weiß, dass ich nichts weiß sagen zwar überwiegend nur kluge Leute, aber darin liegt die Chance, den wahrgenommenen Unterschied zunächst unbelastet von eigener Erwartung auszuwerten. Wenn man vorher das Ergebnis schon zu kennen glaubt, braucht man nicht mehr den Vergleich wagen. Das ist doch wohl logisch. Wer dennoch den Vergleich macht, muss wohl entweder Zweifel haben oder ist einfach aufgeschlossen für das, was ist.

Wenn wir bewusst sehen und gleichzeitig hören, das aber weniger bewusst, geschieht im Hintergrund unseres Hirns ein Lernvorgang. Nebenbei bemerkt: Weil wir im Schlaf im Fall eines Brandes mit keinem Sinn so gut alarmiert werden wie mit dem Hören, hat man Rauchmelder gebaut und zur Vorschrift gemacht.

Unser Ohr hat mit den Zilien 4 Härchenreihen, die mit Resonanz und Dämpfung unsere Wahrnehmung über einen großen Bereich möglich machen, gleichzeitig ist Sprachverständigung im Mittelpunkt, bevorzugt sind Druckwellen (nicht Sogwellen). Meine Hunde hören durch die Fenster Leute, die Werbung bringen, und zeigen das durch Bellen an, aber wenn ich huste, verschwindet der eine in seinem Kennel, wenn ich niese, verdrückt sich der andere. Überlegenheit beim Musikhören kann ich da nicht erkennen. Es ist wohl doch die Auswertung des Gehörten, die überwiegend entscheidet, wenn man nicht durch Altersschwerhörigkeit gehandicappt ist. Auswertung ist eine Folge eines Lernprozesses, wünschenswert möglichst korrekte Interpretation.

Zur Sache:
The three-layer boards and bamboo couplers take everything that the single-layer Aptitlig did and extend it -- significantly. Bass goes deeper, the stage is bigger, the body and richness of voice and guitars have significantly more shape and are far more natural. The texture of bow on fiddle strings becomes apparent, as does the low-level subtlety in the production. But the really big improvement is in terms of tempo and the way the song breathes.
Ich habe bei Aptitlig auch das einfache Brett abgeklopft und eine ausgeprägte Resonanzfrequenz festgestellt. Das Hackbrett unter demselben Aptidlig Namen verhält sich hingegen völlig anders, was Resonanzverhalten betrifft. 2 der ersteren übereinandergelegt bedämpfen sich übrigens wunderbar, klingen schnell ab, aber die Hackbrettvariante hat verglichen damit eine hohe Eigenfrequenz, die vermutlich durch das daraufgestellte Gerät durch federnde Füße besser vom Gerät entkoppelt werden kann. Hält eine Frequenz über einen längeren Zeitraum an, hilf auch das nichts, siehe Glas bei Racks.

Wenn der Eigenklang von Geräten durch ihr Blechgehäuse allein geprägt würde, wäre musikalisch alles verloren. Aber mit den Eigenschaften des Untergrunds fügt sich diese Charakteristk in das Gesamtergebnis auch zu einem gewissen Anteil in das Gesamtergebnis ein, der allerdings von der Mikrofonieempfänglichkeit des Gerätes abhängt. Die wiederum ist durch Modifikation manipulierbar.

I.d.R. erhöht breitbandig schwingendes Holz unter einem CD-Player die Körperhaftigkeit der Wiedergabe, ein Gitarrenkorpus (akustische, nicht E-Gitarre!) unter den Gerätefüßen kan es deutlich aufzeigen.
Will man mehr davon, koppelt man das Gerät mittels 3 Füßen an, deren Festigkeit (oder E-Modul) zahlenmäßig zwischen Bodenblech und Holzkorpus liegen sollte.

Wer damit experimentiert und Unterschiede feststellt, sollte seinen Ohren trauen, wer das nicht tut, sollte das Experiment gar nicht erst beginnen.

Die Hunde lassen sich übrigens kaum vom Fernsehton beeindrucken, auch nicht von meiner Musikanlage. Gut hören können - und doch ist es nicht ihre Welt. Zum einen mag die Wiedergabe nicht realitätsgenaugenug sein, zum anderen fehlt die Erfahrungsbasis.

Grüße Hans-Martin
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Hans Martin;

Viele Dank für den letzten Beitrag. Vor einigen Monaten hätte auch ich ganz sicher noch über derartige Erfahrungen zumindest ein wenig geschmunzelt, mittlerweile höre ich aber soviele Dinge, die ich niemals hören wollte und wohlwissend, dass zumindest ein nicht ganz kleiner Teil davon auf bloßer Einbildung basieren könnte, genieße ich zuhause mittlerweile Musik mit großer Zufriedenheit auf einem nie dagewesenenen Niveau, u.a. weil in der Anlagenkonfiguration nicht nur auf die großen, wirklich klangrelevanten Dinge eingegangen, sondern zudem auch gewissen, nicht schwer umzusetzenden Kleinigkeiten Beachtung geschenkt wird.

Eine Frage: wie sind Deine Erfahrungen in Bezug auf das Übereinanderstapeln von Quellgeräten; kann man machen, sollte man eher vermeiden oder geht durchaus, wenn man gewisse Punkte beachtet?

Danke im Voraus!

Grüße,
Thomas
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Frederik
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Beitrag von Frederik »

Hallo Hans-Martin,

Außerhalb von Lautsprechern und Raum (und deren Interaktion miteinander) gibt es leider nichts was darauf wartet vom audiophilen Alles Hörer entdeckt zu werden.

Das kann man zur Kenntnis nehmen, oder nicht.

An dem Fakt ändert das nichts, auch wenn der Hörende selbst es sich noch so sehr wünscht.

Was es gibt ist der Zweifel und die Hoffnung im Hörer selbst, das "da" noch mehr sein muss. Und das gibt es ja auch, nur findet man mehr und besseren Klang nicht bei IKEA in der Küchenabteilung.

Das Beispiel mit dem Küchenbrett zeigt lediglich auf, wie verwirrt manche Menschen auf der Suche nach besserem Klang geworden sind, dass sie glauben ihn (den besseren Klang) mit einem Küchenbrett hervorrufen zu können.

... und wenn Jemand 5 mal Nein sagt, dann sollte man natürlich auch 5 mal ein Nein hören. Da geht es ja darum Informationen zu empfangen und richtig zu dekodieren.

Wir befinden uns beim Musik hören aber ganz wo anders, hier geht es ja nicht um das Was sondern um das Wie.

Um den Text eines Liedes zu verstehen reicht schleißlich schon ein Küchenradio.

Und beim interpretieren des "Wie" kommt unser Gehör dann doch recht schnell an die Grenzen und hörbar bleiben lediglich grobe Fehler wie sie nunmal heute nur noch bei Lautsprechern und der Raumakustik vorkommen.

Grüße,
Frederik
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aasgard77
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Beitrag von aasgard77 »

Hallo Hans-Martin,

Dieses Thema hat schon in anderen Foren für viel Aufregung gesorgt und hat zu ausgewachsenen Streits geführt. Aber meines Erachtens nach sollte man deswegen nicht streiten (nicht an Dich gerichtet). Erstens würde es an jedem selbst liegen, die Schlüssigkeit zwischen Ursache und Wirkung herzustellen. Zweitens (mir fällt kein besserer Vergleich ein) bin ich eher Agnostiker denn Atheist, was das angeht. Das heißt, ich verneine es nicht, aber sehe die Effekte für mein Musikhören nicht als relevant an.

Zum Thema; Ich kann mir schon vorstellen, dass Effekte dieser Art gibt, besonders bei Teilen, die objektiv bei mechanischer Belastung als Schallwandler arbeiten. Die Abtastnadel eines Plattenspielers oder eine Röhre wären da zu nennen. Aus heutiger Sicht handelt es sich jedoch eher um Kondensatoren, Widerstände, Transistoren / integrierte Schaltkreise. Mir sind bei der Sache die Größenordnungen nicht klar. Reden wir über die letzen Zehntel Prozent zur Optimierung der Wiedergabe oder ist es was Essentielles?

Viele Grüße,
Uwe
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Thomas

Klopfe einfach auf das Deckblech und lausche dessen Eigenklang. Wenn das darauf zu stellende Gerät eine solche Färbung verträgt, ok.

Besser scheint mir, das Deckblech mit Granit oder Schiefer zu stabilisieren, darauf mit kleinen Füßen eine 10mm MDF-Platte zu legen. Die transparenten Dämpferkalotten, die die Schranktüren meiner Küche am Klappern beim Schließen hindern, sind weniger als 2mm hoch, gut geeignet um einen Luftspalt zur Entkopplung beider Platten zu bewirken. Ein vertikales Durchschwingen bewirkt einen lateralen Luftstrom zwischen den Platten, der im Schlitz Reibungs-Dämpfung erfährt.

Sieht man von Röhren-Vor- und Endverstärkern ab, sind die Quellgeräte und alles, was einen Clockoszillator hat, besonders empfindlich auf Vibrationen vom Untergrund (Körperschall). Luftübertragener Schall spielt auch eine Rolle, ich meine jetzt nicht vorrangig, aber auch im Sinne von PMR, wo das Mitschwingen ins Klangbild miteibezogen wird. Nicht vergessen: wandnah herrscht ein Druckmaximum, beim Plattenspieler auf Wandhalterung merkt man den Unterschied mit/ihne Haube deutlich. Die Auswirkungen des Deckblechs kann man durch Entfernen feststellen. Ich finde es jedesmal aufs Neue spannend, ob die Einkopplung schlimmer ist oder der Verlust von Abschirmung. Wenn man schon dabei ist, kann man für blanke Metallkontakzonen unter den Verschraubungen sorgen. Ein Faradayscher Käfig wirkt besser, wenn er niederohmig geschlossen ist, rundum ohne Leckstellen. Gern wird massiv Bitumen verklebt, das kann bei den 43cm breiten Geräten zwar längs verlaufende Biegewellen dämpfen, aber die vertikale Grundschwingung des Bleches kaum, die Masseerhöhung macht es auch nicht besser und der Klang kann ins Sumpfige abgleiten.

Die billigste Alternative, einen Gerätestapel zu entkoppeln, ist die individuelle Aufhängung jedes Gerätes an Nylonfäden in einem festen Rahmen. Mit Ösen unter den seitlichen Gehäuseschrauben, aber mit vertikaler Anordnung ohne Körperkontakt. Die Geräte nicht seitlich angeordnet wie hier:

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Grüße Hans-Martin
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hallo Uwe,

Auch wenn Deine Frage eher an Hans Martin gerichtet war, erlaube ich mir, kurz meine Erfahrung beizusteuern:

In meiner Kette ist der Unterschied objektiv betrachtet sicher nicht beträchtlich, für mich macht er aber doch ganz Essentielles aus. Ich bin durch Zufall darauf gestolpert, als ich einen passenden kleinen Tisch für meinen Audio-PC gebaut habe, welcher nach rein optischen Gesichtspunkten konstruiert wurde. Mikrofonieeffekte ware mir bis dato nicht wirklich bekannt und wie gesagt hätte ich darüber vermutlich milde geschmunzelt.

Optisch mit dem Gewinn durch den Tisch zufrieden (zuvor war der Laptop einfach auf einen Kabelhaufen gelegt, hauptsächlich um diesen zu verdecken) war ich beim Musikhören aber nur noch unzufrieden. Das Klangbild war merklich kühler, harscher, flacher; es war schrill und Stimmen nervten. Da Hören immer auch tagesformbedingt ist, bemaß ich dem erst einmal keine weitere Bedeutung bei. Nachdem dieser Eindruck aber nicht vergehen wollte, machte ich die einzige in letzter Zeit erfolgte Änderung rückgängig und legte den Laptop halb belustigt testweise zurück auf den Kabelhaufen.

Da liegt er immer noch, obwohl das Ganze sicher schon ein Vierteljahr her ist. Der Unterschied, jederzeit mit einem Handgriff reproduzierbar und an keinerlei Erwartungshaltung gebunden, besteht für mich vereinfacht ausgedrückt darin, dass ich seitdem ohne auch nur einmal genervt zu sein sicher x-dutzende Stunden zufrieden vor der Anlage gesessen habe und es trotz einiger Upgrades (DAC, VV, Kabel) immer angenehm und richtig klingt, während es vorher (der Laptop stand vor der Kabelhaufenplatzierung monatelang auf einer Schieferplatte, welche ehemals als LSP-Unterlage gedient hatte) immer etliche Momente gab, in denen mir das Hören keinen Spaß mehr gemacht hat, weil es irgendwie falsch, nervig, schrill, leblos klang.

Mittlerweile weiß ich, dass speziell normale Laptops anfällig für Mikrofonieeffekte sind, unter denen die Musikwiedergabe enorm leiden kann. Die meisten vernünftigen Audiogeräte, auch bzw. im Studiobereich, sind unter bestimmten Gesichtspunkten konstruiert, in denen Rücksicht auf diese Problematik genommen wird; im PC-Bereich spielt dies hingegen so gut wie garkeine Rolle und durch die div. beweglichen Teile im Inneren wird das Ganze noch einmal stark verschärft.

Mein Tipp: ausprobieren. Es kostet nix und wenn man keinen Unterschied bemerkt, umso besser.

Grüße,
Thomas
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music is my escape
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Beitrag von music is my escape »

Hans-Martin hat geschrieben:Hallo Thomas...

Hallo nocheinmal Hans Martin;

vielen Dank für die Antwort, sie kommt mir inhaltlich sehr entgegen (lustigerweise habe ich mich die Tage bereits nach einem Blatt für Steinschnitte (Schiefer) für die Festool Tauchsäge erkundigt).

Momentan sind meine Geräte wie hier zu sehen gestapelt:

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Sandsteinblock, zwei Lagen mit Moosgummi verbundenem dicken MDF, darauf der DAC auf Originalfüßen, dann der Differenzverstärker ebenfalls auf Originalfüßen und auf dem der VV, welcher aus Stapelgründen (er ist breiter als der Diff.) auf extra Gummifüßchen steht.

Wenn ich also zusätzlich die von Dir empfohlenen Trennlagen Schiefer + Gummi + MDF einmal für den DAC und einmal für den Differenzverstärker bastel, dürfte ich soweit gut fahren?

Noch einmal vielen Dank,
Thomas

P.S.: @Kai Sorry für Threadkaperung... :oops:
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Frederik hat geschrieben:Außerhalb von Lautsprechern und Raum (und deren Interaktion miteinander) gibt es leider nichts was darauf wartet vom audiophilen Alles Hörer entdeckt zu werden....
Hallo Frederik
Das ist wohl wahr. Papier ist geduldig, und der Musik ist es völlig Wumpe, was mit ihr gemacht wurde. Die mag dudeln, auch wenn keiner hinhört. Und es ist nur eine Frage der Hörfähigkeit des Einzelnen, die sich mit den Jahren ausgebildet hat. Heidelberger Hirnforscher haben bei Musikern im Cortex, speziell Heschl Gyrus mehr graue Zellen aktiv vorgefunden als beim Durchschnittsmenschen, erstaunlich auch, das durch Üben (und ich behaupte auch bewusstes Musikhören) mehr Zellen aktiviert werden.
Und beim interpretieren des "Wie" kommt unser Gehör dann doch recht schnell an die Grenzen und hörbar bleiben lediglich grobe Fehler wie sie nunmal heute nur noch bei Lautsprechern und der Raumakustik vorkommen.
Da sprichst du für dich , aber nicht für mich und auch nicht für viele andere.
Ich kenne keine Statistik, schätze aber, dass um 90% aller Boxen unter suboptimalen Bedingungen aufgestellt sind und unkorrigiert (also ohne Kompensation von Raummoden) und vom suboptimalen Hörplatz aus abgehört werden. Da reichen schon die vielen Beiträge Aktiver Hörer, die hier das gleichseitige Dreieck als einziges Aufstellkriterium erwähnen, die aber munter von Unterschieden der D/A-Wandler, Soundkarten, Vorverstärker, Kabel, usw. berichten. Zweifellos bleiben diese Unterschiede hörbar, auch wenn grobe Fehler das hörbare Ergebnis stark überlagern und verfärben. Allein schon das nervige Gezischel bei Gesangsstimmen ist nicht durch Raum-Lautsprecher-FG-Korrektur wegzubekommen. Und es nervt - auch wenn sich Bassresonanzen bei +20dB durch die unteren Oktaven ziehen. Die Unruhe im Hintergrund als Folge von Jitter hört man auch im dröhnenden Raum.

Es macht keinen Spaß, ein verstimmtes Klavier zu spielen, wenn die jeweils zusammengehörenden Saiten gegeneinander Schwebungstöne erzeugen, aber dass das 90Jahre alte Instrument die moderne Stimmung nicht hält und deshalb geringfügig tiefer gestimmt ist, bemerkt fast keiner. Dass meine Gitarre nicht bundrein war, hatte ich als Anfänger gar nicht bemerkt. Der Experte, sagen wir, geübte Hörer stellt es aber sofort fest. Hören als Kombination mechanischer Aufnahme und geistiger Auswertung verändert sich stetig, die physische Komponente wird irgenwann durch Alterung schlechter, aber es liegt am Einzelnen, durch bewusstes Hören seine Auswertung zu schulen.
Ich denke, du hast die großen (weil unerwartet) Überraschungen, die das akustische Leben noch zu bieten hat, noch vor dir. Nutze sie!
Die Diskussion mit Gleichgesinnten, die einen in der Ignoranz bestärken, würde ich nicht suchen wollen.
Grüße Hans-Martin
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Hans-Martin
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Beitrag von Hans-Martin »

Hallo Thomas
Ich sehe in dem Bild den Sandsteinblock, der genausogut mit seiner Masse auf die MDF/Moosgummi/MDF gelegt werden könnte, um die Entkopplung vom Boden zu verbessern. Diesen quergelegt, hätten DAC und Differenzverstärker nebeneinander Platz auf dem Sandsteinblock. Der Platz dürfte reichen, wenn die Steckdosenleiste längs, nicht quer gelegt wird.

Aptitlig unter der Steckdosenleiste kann auch was "ändern". Heftige Klavieranschläge, Bass und Stimme, z.B.Kari Bremnes 'Fiola' von der Gate Ved Gate reichen aus, um einen neuen Eindruck zu gewinnen. Das Stück hat sich bei mir für diese Zwecke bewährt, aber Aptitlig habe ich dort noch nicht im Einsatz, nur Luftpolsterfolie. Unter Geräten setze ich sie nicht mehr ein, die Luft drückt sich unter der Last binnen weniger Tage heraus.

Um auf den Themenanfang zurückzukehren: Der mehrfache Einsatz in dem von Kai verlinkten Text zeigt ein Stahlrohrgestell mit Aptitlig drauf, als Interface zwischen Rahmen und Gerät. Nicht erkennbar (oder vielleicht von mir überlesen) bleibt die Frage, ob Aptitlig direkt aufliegt oder durch Entkopplungspunkte freier schwingen kann. Das Soundstyle Stahlgestell hat normalerweise 4 Plastikstopfen pro Ebene, die das Glas vom Stahlrohr entkoppeln.
Of course, the Aptitligs will only do their thang if you actually get the energy out of the electronics in the first place -- and that means using couplers. Top choices would be Stillpoints Ultra Minis (still the best value in the whole Stillpoints range) or Nordost Sort Kone ACs, but either involves spending real money. Keeping things basic, just buy an extra Aptitlig and sacrifice it to the saw gods to create a set of rectangular blocks. If you use a medium board, then dimensions of 1" x 1.5" will work well, allowing you to stand them on edge to clear the units’ feet. Just make sure that you have nice flat faces as close contact is critical to performance.
Der Ankopplung der Bodenplatte des Gerätes an Aptitlig macht einen großen Unterschied, weil hier Metall und Holzplatte verbunden werden, was die Schwingungen vom Boden ableitet und der Sandwich-Absorption zuführt. Da prägt sich der Holzplattenklang auf, neben der Dämpfung des Gerätebodens, der normalerweise die Leiterplatte trägt. Billige Geräte reagieren darauf deutlich, hochwertige Geräte weniger, weil sie weniger körperschallempfindlich sind.
Grüße Hans-Martin
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