Alles eine Frage der Perspektive
Verfasst: 25.05.2014, 10:45
Moin Forenten,
immerhin besteht noch die Möglichkeit, dass Bassreflex-Boxen nicht deshalb gut klingen, weil sie nach dem Bassreflex-Prinzip arbeiten, sondern, obwohl sie dies tun. Ein Wechsel der Perspektive in diesem Sinne ist mit keinerlei Risiko verbunden, da er ohne Einfluss auf die Klangqualität der Boxen an sich ist: sie klingen immer noch genauso gut wie vorher. Geht bei einem die Autosuggestion indes so weit, dass man den Eindruck hat, die neue Perspektive führe zu einer Verschlechterung des Klangbildes, ist die Rückkehr zur alten Sichtweise immer noch die billigste aller Alternativen.
Nach welchem Prinzip die BM 80 im Bass arbeitet, ist irrelevant. Zum einen werden derartige Boxen nicht gebaut, um gut zu klingen, sondern, um Aufmerksamkeit zu erregen. Wenn ein guter Klang die Aufmerksamkeit erhöht, wird man sich der Mühsal unterziehen, sich um den Klang zu kümmern. Allerdings nur dann. Zum anderen ist es den Käufern derartiger Boliden herzlich egal, wie die Boxen klingen: man braucht nur mal in die Wohnzimmer der Reichen und Schönen zu blicken und dort nach raumakustischen Maßnahmen zu suchen. Woher sollten die auch kommen? Man kann nicht reich und schön werden und sich gleichzeitig um Details kümmern.
In der Vertikale wird der Klang noch einmal wichtig und das wird -- neben dem Spieltrieb der Entwickler -- der Hauptgrund für sein Vorliegen sein. Wir Enthusiasten suchen nach Selbstvergewisserung und da ist ganz wesentlich, was der Hersteller, den wir in die engere Wahl ziehen, kann. Niemand hat sich früher einen Mercedes 200 deshalb gekauft, weil er einen Mercedes 200 für ein tolles Auto hielt, sondern, weil Mercedes mit einem 300 SEL 6.3 für derartiges Aufsehen gesorgt hatte, dass man sich wenigstens einreden konnte, Mercedes hätte gute Gründe dafür, den Mercedes 200 so zu bauen, wie sie es damals taten. Nach außen signalisierte man, dass man dazu gehörte, zu der Familie, in welcher auch einer einen sechs-dreier fuhr.
Wie die Billig-Tickets von Ryanair sind die Superboxen von B+M das beste Marketing. Was kostet eine doppelseitige Anzeige im Spiegel? 8.000 Euro? Ich weiß es nicht, aber selbst wenn ich den gesamten Kaufpreis einer BM 80 nehme und drei (das dürfte in etwa hinkommen) solcher Anzeigen schalten würde, würde das kaum einer mitbekommen. Andersherum genauso: 1.000 gesponserte 10-Euro-Tickets sorgen für eine viel größere Öffentlichkeit als eine Anzeigenkapagne: plötzlich redeten alle über Ryanair (auch noch nach dem dritten vergeblichen Versuch, billig über Weihnachten nach hause zu fliegen).
B+M traue ich zu, dass sie ihre Studien klanglich beherrschen, sodass sie wenigstens nicht enttäuschen. Soweit ich höre, entspricht auch die BM 80 insofern den Erwartungen. Damit ist doch alles in Butter.
Möge es nützen
Peter
immerhin besteht noch die Möglichkeit, dass Bassreflex-Boxen nicht deshalb gut klingen, weil sie nach dem Bassreflex-Prinzip arbeiten, sondern, obwohl sie dies tun. Ein Wechsel der Perspektive in diesem Sinne ist mit keinerlei Risiko verbunden, da er ohne Einfluss auf die Klangqualität der Boxen an sich ist: sie klingen immer noch genauso gut wie vorher. Geht bei einem die Autosuggestion indes so weit, dass man den Eindruck hat, die neue Perspektive führe zu einer Verschlechterung des Klangbildes, ist die Rückkehr zur alten Sichtweise immer noch die billigste aller Alternativen.
Nach welchem Prinzip die BM 80 im Bass arbeitet, ist irrelevant. Zum einen werden derartige Boxen nicht gebaut, um gut zu klingen, sondern, um Aufmerksamkeit zu erregen. Wenn ein guter Klang die Aufmerksamkeit erhöht, wird man sich der Mühsal unterziehen, sich um den Klang zu kümmern. Allerdings nur dann. Zum anderen ist es den Käufern derartiger Boliden herzlich egal, wie die Boxen klingen: man braucht nur mal in die Wohnzimmer der Reichen und Schönen zu blicken und dort nach raumakustischen Maßnahmen zu suchen. Woher sollten die auch kommen? Man kann nicht reich und schön werden und sich gleichzeitig um Details kümmern.
In der Vertikale wird der Klang noch einmal wichtig und das wird -- neben dem Spieltrieb der Entwickler -- der Hauptgrund für sein Vorliegen sein. Wir Enthusiasten suchen nach Selbstvergewisserung und da ist ganz wesentlich, was der Hersteller, den wir in die engere Wahl ziehen, kann. Niemand hat sich früher einen Mercedes 200 deshalb gekauft, weil er einen Mercedes 200 für ein tolles Auto hielt, sondern, weil Mercedes mit einem 300 SEL 6.3 für derartiges Aufsehen gesorgt hatte, dass man sich wenigstens einreden konnte, Mercedes hätte gute Gründe dafür, den Mercedes 200 so zu bauen, wie sie es damals taten. Nach außen signalisierte man, dass man dazu gehörte, zu der Familie, in welcher auch einer einen sechs-dreier fuhr.
Wie die Billig-Tickets von Ryanair sind die Superboxen von B+M das beste Marketing. Was kostet eine doppelseitige Anzeige im Spiegel? 8.000 Euro? Ich weiß es nicht, aber selbst wenn ich den gesamten Kaufpreis einer BM 80 nehme und drei (das dürfte in etwa hinkommen) solcher Anzeigen schalten würde, würde das kaum einer mitbekommen. Andersherum genauso: 1.000 gesponserte 10-Euro-Tickets sorgen für eine viel größere Öffentlichkeit als eine Anzeigenkapagne: plötzlich redeten alle über Ryanair (auch noch nach dem dritten vergeblichen Versuch, billig über Weihnachten nach hause zu fliegen).
B+M traue ich zu, dass sie ihre Studien klanglich beherrschen, sodass sie wenigstens nicht enttäuschen. Soweit ich höre, entspricht auch die BM 80 insofern den Erwartungen. Damit ist doch alles in Butter.
Möge es nützen
Peter